
Ukraine und Polen starten Rekrutierungsoffensive für die Front
Ein neues Sicherheitsabkommen zwischen Polen und der Ukraine sieht die Rekrutierung Tausender Männer für den Fronteinsatz vor – Polen übernimmt die Ausbildung.
Von Maximilian Stascheit
Ein neues Sicherheitsabkommen zwischen Polen und der Ukraine sieht die Rekrutierung Tausender Männer für den Fronteinsatz vor – Polen übernimmt die Ausbildung.
Von Maximilian Stascheit
Nach den jüngsten Eskapaden Viktor Orbáns kündigte die EU-Kommission am Montagabend an, während Ungarns Ratvorsitz keine Kommissare mehr zu informellen Ministertreffen zu schicken. Doch der Außenbeauftragte lotet unter den Mitgliedstaaten noch eine weitere Maßnahme aus.
Von Stephan Israel
Deutschland und Polen nähern sich bei der Frage der Hilfszahlungen an Opfer der deutschen Besatzung an. Beide Regierungen wollen zudem eng bei der Verteidigung zusammenarbeiten.
Von Redaktion Table
Polens Ministerpräsident Donald Tusk sucht den Schulterschluss mit Deutschland. Dabei spielt auch das mögliche Wegbrechen anderer Verbündeter in Frankreich und den USA eine Rolle.
Von Horand Knaup
Polish President Andrzej Duda will pay a state visit to China from June 22 to June 26. He will meet with Xi Jinping and Li Qiang, among others.
Von Carolyn Braun
Der polnische Präsident Andrzej Duda wird vom 22. Juni bis zum 26. Juni China einen Staatsbesuch abstatten. Er trifft sich unter anderem mit Xi Jinping und Li Qiang.
Von Carolyn Braun
Der Historiker Krzysztof Ruchniewicz ist Polens neuer Beauftragter für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Damit zeichnet sich nach dem Regierungswechsel in Warschau weitere Entspannung im Verhältnis zu Berlin ab.
Von Redaktion Table
Überraschung in Polen, ein symbolisch bedeutsamer Sieg in den Niederlanden, eine Premiere in Österreich: Das sind die Ergebnisse der Europawahlen in wichtigen Mitgliedstaaten der EU.
Von Redaktion Table
Polen wird mehr als 700 Millionen Euro ausgeben, um die Cybersicherheit zu stärken. Das kündigte die Regierung in Warschau nach mehreren Cyberangriffen gegen eine Nachrichtenagentur und kritische Infrastrukturen an.
Von Redaktion Table
Vor den Europawahlen gibt Table.Briefings einen Überblick über die Trends in den Mitgliedstaaten. In Polen liefern sich die regierende Bürgerplattform und die oppositionelle PiS ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Immer mehr Polen sind von der bisherigen Bilanz der Tusk-Regierung enttäuscht.
Von Maximilian Stascheit
Die politische Landschaft in Polen im Jahr 2024 ist durch einen bedeutenden Wandel gekennzeichnet, der nach den Parlamentswahlen 2023 einsetzte. Obwohl die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die meisten Sitze errang, verlor sie die Mehrheit, was zu einem Machtwechsel führte. Eine neue, pro-europäische Koalition unter Donald Tusk übernahm die Regierung, auch mit dem Ziel, die Beziehungen zur EU zu verbessern. Lesen Sie aktuelle Polen News von der Table.Briefings-Redaktion hier.
Die politische Landschaft in Polen im Jahr 2024 ist von bedeutenden Veränderungen geprägt. Nach den Parlamentswahlen im Oktober 2023, in denen die regierende nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) zwar die meisten Sitze gewann, aber die Mehrheit verlor, kam es zu einem Machtwechsel. Eine Koalition aus oppositionellen pro-europäischen Parteien unter der Führung von Donald Tusk, dem Vorsitzenden der Bürgerplattform (PO), übernahm die Regierung. Diese neue Regierung setzt sich für die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit und eine engere Zusammenarbeit mit der EU ein, insbesondere im Hinblick auf die Freigabe von EU-Geldern, die wegen früherer Verstöße blockiert wurden. Die politische Lage bleibt jedoch komplex, da die PiS weiterhin eine bedeutende Kraft im Land ist und die Regierung durch interne Spannungen und Herausforderungen wie die Reform des Justizsystems, wirtschaftliche Stabilität und den Umgang mit den strengen Abtreibungsgesetzen belastet wird. Darüber hinaus haben die jüngsten Regionalwahlen die politische Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten verdeutlicht, was die Regierungsbildung auf lokaler Ebene komplizierter macht. Diese Dynamiken zeigen, dass Polen in einer Phase des Übergangs und der Anpassung steht, in der alte und neue politische Kräfte um Einfluss und Kontrolle ringen.
Polens EU-Beitritt erfolgte im Jahr 2004. Umfragen in Polen zeigten ein Jahr vor dem Eintritt eine eher kritische Einstellung der polnischen Bürgerinnen und Bürger zu EU. Durch eine Kampagne derRegierung für Polens EU-Beitritt änderte sich diese Einstellung jedoch. Betrachtet man die durch den EU-Beitritt Polens Vor- und Nachteile, stechen die Vorteile deutlich heraus. Das polnische BIP ist seit dem EU-Beitritt Polens stark gestiegen, was die deutliche Stärkung des Handels zeigt. Zudem wurden beispielsweise Außen- und Sicherheitspolitik gestärkt. Viele polnische Bürgerinnen und Bürger erhofften sich durch den EU-Beitritt auch eine Stärkung der Demokratie und des Rechtsstaats. Bei den Rechten von Minderheiten und Frauen sowie bei der Unabhängigkeit der Justiz gab es zuletzt jedoch verstärkt Spannungen zwischen der EU und Polen.
Die EU-Polen-Beziehung ist kompliziert. Seit dem Beitritt 2004 wurde die polnische Regierung Schritt für Schritt kritischer gegenüber der EU. Doch auch auf Seiten der EU vermehrte sich Kritik an der politischen Führung – vor allem an den Justizreform, was zum Polen-EU-Streit führte. So wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Verfahren zur Überprüfung der Rechtsstaatlichkeit in Polen von der EU eingeleitet. Obwohl die Regierung Anpassungen vornahm, leitete die EU das Artikel-7-Verfahren ein. Nach diesem Artikel kann Polen das Stimmrecht entzogen werden. Doch dafür bräuchte es ein einstimmiges Votum. Auch für weitere Sanktionen reichte es nicht aus. Polen verabschiedete 2020 erneut ein Gesetz, das die Unabhängigkeit polnischer Richter untergräbt. 2021 erging gegen Polen ein EU-Urteil des Europäischen Gerichtshofs, nach dem Polen gegen seine Verpflichtungen aus dem Unionsrecht verstoßen habe. Polen befindet sich jedoch auf einem Konfrontationskurs gegen die Europäische Union. Denn Polen entschied, dass das EU-Urteil nicht mit der polnischen Verfassung vereinbar sei. Das Verfassungsgericht in Polen entschied im EU-Streit, dass nationales vor europäischem Recht steht.
Polen plant derzeit keinen EU-Austritt. Obwohl es in den letzten Jahren Spannungen zwischen der polnischen Regierung und der Europäischen Union gegeben hat, insbesondere in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Justizreformen, gibt es keine offiziellen Pläne für einen sogenannten "Polexit". Die regierende Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat zwar eine euroskeptische Haltung und betont die nationale Souveränität Polens, jedoch hat sie immer wieder bekräftigt, dass Polen ein Mitglied der EU bleiben soll. Die Mehrheit der polnischen Bevölkerung unterstützt ebenfalls weiterhin die EU-Mitgliedschaft. Die Diskussionen über einen möglichen Austritt wurden durch die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Polen und der EU über die Unabhängigkeit der Justiz und andere Rechtsstaatlichkeitsfragen befeuert. Dennoch handelt es sich dabei eher um rhetorische Drohungen als um konkrete Pläne.
Das Coronavirus hatte in Polen, wie in der gesamten EU, erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Das Infektionsgeschehen hat immer wieder zu Grenzschließungen in Polen geführt – aktuell entspannt sich die Lage. Die Corona-Hilfen der EU an Polen hat die EU-Kommission lange Zeit blockiert. Die Auszahlung von über 30 Milliarden Euro knüpfte die EU nun an die Bedingung der Unabhängigkeit der Justiz in Polen. Die Auszahlung der Hilfen aus dem EU-Haushalt soll helfen, die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus in Polen abzufedern.