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Polen

Feature

Poland: How the government plans to phase out coal

The importance of coal in Poland's power supply is rapidly declining: Its share has fallen from 80 percent to 57 percent, power plants and coal mines are inefficient and expensive. Gas, renewables and soon nuclear power are set to replace coal. However, the government is faced with considerable problems.

Von Maximilian Stascheit

Analyse

Polen: So plant die Regierung den Kohleausstieg

In Polen nimmt die Bedeutung der Kohle für die Stromversorgung rapide ab: Von 80 Prozent ist ihr Anteil auf 57 Prozent gesunken, Kraftwerke und Kohlegruben sind ineffizient und teuer. Gas, Erneuerbare und bald auch Atomkraft sollen Kohle ersetzen. Doch die Regierung steht vor großen Problemen.

Von Maximilian Stascheit

News

Erstes Kernkraftwerk in Polen: Kommission prüft Beihilfen

In Pommern soll im Jahr 2030 Polens erstes Kernkraftwerk in Betrieb genommen werden. Damit das gelingt, will der Staat Finanzhilfen beisteuern. Die Kommission prüft nun, ob die geplanten Hilfen mit EU-Vorschriften vereinbar sind.

Von [[Unknown]]

News

EU-Klimaziel 2040: Polen lehnt 90 Prozent CO₂-Reduktion ab

Die kommende polnische Ratspräsidentschaft wird dafür zuständig sein, das nächste EU-Klimaziel 2040 zu verhandeln. Das Land selbst sieht den Kommissionsvorschlag von 90 Prozent Treibhausgasreduktion allerdings kritisch. Derweil geht der Kohleausstieg Polens voran.

Von Lukas Knigge

News

Trioprogramm: Rat priorisiert Auswärtiges und Asyl

Die kommenden drei Ratspräsidentschaften wollen vor allem die Außenbeziehungen und den Grenzschutz der EU stärken. Das geht aus dem Achtzehnmonatsprogramm von Polen, Dänemark und Zypern hervor. Die Außengrenzen wollen sie „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ schützen.

Von Manuel Berkel

Mateusz Morawiecki
Interview

Neuer EKR-Chef: Morawiecki sieht Annäherung an die EVP

Der künftige Chef der nationalkonservativen Parteienfamilie Europäische Konservative und Reformer (EKR), Mateusz Morawiecki, bietet den Christdemokraten im Europaparlament eine engere Zusammenarbeit an. Voraussetzung sei, dass die EVP sich gegen den Green Deal, illegale Zuwanderung und für Bürokratieabbau einsetze, sagt der ehemalige polnische Regierungschef und PiS-Politiker im Interview mit Table.Briefings.

Von Markus Grabitz

Analyse

Polen: Ratspräsidentschaft warnt vor extremen Herausforderungen

Auf die EU kommen im neuen Jahr unsichere Zeiten zu. Polen will sich deshalb auf die Themen Sicherheit und Energie konzentrieren. Zudem sollen die Finanzminister mit einem Fokus auf mögliche Effizienzgewinne schwierigen Dossiers zu einem Integrationsschub verhelfen.

Von Eric Bonse

Die politische Landschaft in Polen im Jahr 2024 ist durch einen bedeutenden Wandel gekennzeichnet, der nach den Parlamentswahlen 2023 einsetzte. Obwohl die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die meisten Sitze errang, verlor sie die Mehrheit, was zu einem Machtwechsel führte. Eine neue, pro-europäische Koalition unter Donald Tusk übernahm die Regierung, auch mit dem Ziel, die Beziehungen zur EU zu verbessern. Lesen Sie aktuelle Polen News von der Table.Briefings-Redaktion hier.  

Wie ist die politische Landschaft in Polen im Jahr 2024? 

Die politische Landschaft in Polen im Jahr 2024 ist von bedeutenden Veränderungen geprägt. Nach den Parlamentswahlen im Oktober 2023, in denen die regierende nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) zwar die meisten Sitze gewann, aber die Mehrheit verlor, kam es zu einem Machtwechsel. Eine Koalition aus oppositionellen pro-europäischen Parteien unter der Führung von Donald Tusk, dem Vorsitzenden der Bürgerplattform (PO), übernahm die Regierung. Diese neue Regierung setzt sich für die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit und eine engere Zusammenarbeit mit der EU ein, insbesondere im Hinblick auf die Freigabe von EU-Geldern, die wegen früherer Verstöße blockiert wurden. Die politische Lage bleibt jedoch komplex, da die PiS weiterhin eine bedeutende Kraft im Land ist und die Regierung durch interne Spannungen und Herausforderungen wie die Reform des Justizsystems, wirtschaftliche Stabilität und den Umgang mit den strengen Abtreibungsgesetzen belastet wird. Darüber hinaus haben die jüngsten Regionalwahlen die politische Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten verdeutlicht, was die Regierungsbildung auf lokaler Ebene komplizierter macht. Diese Dynamiken zeigen, dass Polen in einer Phase des Übergangs und der Anpassung steht, in der alte und neue politische Kräfte um Einfluss und Kontrolle ringen. 

Seit wann ist Polen in der EU? 

Polens EU-Beitritt erfolgte im Jahr 2004. Umfragen in Polen zeigten ein Jahr vor dem Eintritt eine eher kritische Einstellung der polnischen Bürgerinnen und Bürger zu EU. Durch eine Kampagne derRegierung für Polens EU-Beitritt änderte sich diese Einstellung jedoch. Betrachtet man die durch den EU-Beitritt Polens Vor- und Nachteile, stechen die Vorteile deutlich heraus. Das polnische BIP ist seit dem EU-Beitritt Polens stark gestiegen, was die deutliche Stärkung des Handels zeigt. Zudem wurden beispielsweise Außen- und Sicherheitspolitik gestärkt. Viele polnische Bürgerinnen und Bürger erhofften sich durch den EU-Beitritt auch eine Stärkung der Demokratie und des Rechtsstaats. Bei den Rechten von Minderheiten und Frauen sowie bei der Unabhängigkeit der Justiz gab es zuletzt jedoch verstärkt Spannungen zwischen der EU und Polen.  

Wie hat sich die Beziehung zwischen der EU und Polen entwickelt?  

Die EU-Polen-Beziehung ist kompliziert. Seit dem Beitritt 2004 wurde die polnische Regierung Schritt für Schritt kritischer gegenüber der EU. Doch auch auf Seiten der EU vermehrte sich Kritik an der politischen Führung – vor allem an den Justizreform, was zum Polen-EU-Streit führte. So wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Verfahren zur Überprüfung der Rechtsstaatlichkeit in Polen von der EU eingeleitet. Obwohl die Regierung Anpassungen vornahm, leitete die EU das Artikel-7-Verfahren ein. Nach diesem Artikel kann Polen das Stimmrecht entzogen werden. Doch dafür bräuchte es ein einstimmiges Votum. Auch für weitere Sanktionen reichte es nicht aus. Polen verabschiedete 2020 erneut ein Gesetz, das die Unabhängigkeit polnischer Richter untergräbt. 2021 erging gegen Polen ein EU-Urteil des Europäischen Gerichtshofs, nach dem Polen gegen seine Verpflichtungen aus dem Unionsrecht verstoßen habe. Polen befindet sich jedoch auf einem Konfrontationskurs gegen die Europäische Union. Denn Polen entschied, dass das EU-Urteil nicht mit der polnischen Verfassung vereinbar sei. Das Verfassungsgericht in Polen entschied im EU-Streit, dass nationales vor europäischem Recht steht. 

Plant Polen einen EU-Austritt? 

Polen plant derzeit keinen EU-Austritt. Obwohl es in den letzten Jahren Spannungen zwischen der polnischen Regierung und der Europäischen Union gegeben hat, insbesondere in Bezug auf Rechtsstaatlichkeit und Justizreformen, gibt es keine offiziellen Pläne für einen sogenannten "Polexit". Die regierende Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat zwar eine euroskeptische Haltung und betont die nationale Souveränität Polens, jedoch hat sie immer wieder bekräftigt, dass Polen ein Mitglied der EU bleiben soll. Die Mehrheit der polnischen Bevölkerung unterstützt ebenfalls weiterhin die EU-Mitgliedschaft. Die Diskussionen über einen möglichen Austritt wurden durch die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Polen und der EU über die Unabhängigkeit der Justiz und andere Rechtsstaatlichkeitsfragen befeuert. Dennoch handelt es sich dabei eher um rhetorische Drohungen als um konkrete Pläne. 

Coronavirus: Wie viel Geld bekommt Polen von der EU?  

Das Coronavirus hatte in Polen, wie in der gesamten EU, erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Das Infektionsgeschehen hat immer wieder zu Grenzschließungen in Polen geführt – aktuell entspannt sich die Lage. Die Corona-Hilfen der EU an Polen hat die EU-Kommission lange Zeit blockiert. Die Auszahlung von über 30 Milliarden Euro knüpfte die EU nun an die Bedingung der Unabhängigkeit der Justiz in Polen. Die Auszahlung der Hilfen aus dem EU-Haushalt soll helfen, die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus in Polen abzufedern.