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Lieferkettengesetz

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Analyse

Sorgfaltspflichten: Was die Sonderrolle der Finanzbranche bedeuten würde

Ginge es nach dem Rat, würde die Finanzbranche fast gänzlich vom EU-Sorgfaltspflichtengesetz ausgeschlossen. Was das konkret bedeutet, zeigt ein Beispiel aus Mexiko, in das auch eine Luxemburger Finanzholding involviert ist. An dem Fall wird deutlich, wie schwer es ist, die Frage der Verantwortlichkeit von Finanzdienstleistern zu klären.

Von Charlotte Wirth

Analyse

Afrika will bei Rohstoffen mehr Wertschöpfung

Ohne Lithium, Mangan oder Kobalt lässt sich die grüne Energiewende nicht in Gang halten. Die globale Nachfrage nach den Rohstoffen steigt. Die Regierungen im rohstoffreichen Afrika wollen mehr daran verdienen und damit Nachhaltigkeit in ihren Ländern schaffen.

Von Andreas Sieren

June 22, 2011 - Democratic Republic of Congo - Cresseurs exploit cassiterite rich boxite deposits with mallets, chisels and plastic Chinese headlamps 45 meters under the surface of Mount Mpama near the town of Bisie in the Democratic Republic of Congo. Poorly constructed post-and-beam constructed mine shafts that are dug into the mountain often collapse..Lucas Oleniuk-Toronto Star.20/5/11 20110626; ONT; Insight; IN4 -- A headlamp lights the way as creuseurs work the Mpama rock face with chisel and mallet to extract cassiterite. The ore is smelted to become tin, essential in the manufacture of electronic devices. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAt14_

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Analyse

Rohstoff-Lieferungen aus Afrika statt transparenter Lieferketten

Im Wettlauf um die Technologien der Zukunft ist der Zugang zu Rohstoffen wie Lithium, Mangan oder Kobalt für die Mitbewerber unverzichtbar. Während Europa mit einem Lieferkettengesetz auf Nachhaltigkeit setzt, verzichtet China auf soziale oder grüne Mindeststandards bei der Gewinnung.

Von Redaktion Table

Lieferketten-Regulierung: Folgen - Svenja Schulze, Hubertus Heil
Analyse

Unerwünschte Folgen von Lieferketten-Regulierung

Lieferketten-Regulierung soll Umweltschäden oder Verletzungen von Menschenrechten bei Zulieferern von Unternehmen unterbinden. In der Praxis zeigen sich unerwünschte Folgen für den globalen Süden.

Von Caspar Dohmen

Svenja Schulze und Hubertus Heil vergangene Woche beim Besuch einer Kakaoplantage der „Cooperative Rasso“ in Agboville (Elfenbeinküste).
Analyse

Unerwünschte Folgen der Lieferketten-Regulierung

Lieferketten-Regulierung soll Umweltschäden oder Verletzungen von Menschenrechten bei Zulieferern von Unternehmen unterbinden. In der Praxis zeigt sich, wie der globale Süden benachteiligt wird.

Von Caspar Dohmen

Das EU-Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten entlang ihrer Lieferkette einzuhalten. Es fordert die Identifikation und Minderung von Risiken, regelmäßige Berichterstattung und ermöglicht Haftung bei Verstößen. Ziel ist es, verantwortungsbewusste Unternehmenspraktiken zu fördern und internationale Standards zu sichern. Dies betrifft große Unternehmen in der EU sowie ausländische Firmen mit signifikanter EU-Präsenz und zielt darauf ab, globale Lieferketten nachhaltiger und ethischer zu gestalten. Lesen Sie aktuelle News zum EU-Lieferkettengesetz von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist das EU-Lieferkettengesetz?  

Das EU-Lieferkettengesetz, auch bekannt als EU-Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz, ist eine Gesetzgebung, die Unternehmen verpflichtet, Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu gewährleisten. Ziel des Gesetzes ist es, sicherzustellen, dass Unternehmen entlang ihrer gesamten Lieferkette verantwortlich handeln und negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt minimieren. Hauptpunkte des EU-Lieferkettengesetzes: 

  • Sorgfaltspflichten: Unternehmen müssen Risiken in ihrer Lieferkette identifizieren, bewerten und Maßnahmen ergreifen, um negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt zu verhindern oder zu mindern. 

  • Transparenz und Berichterstattung: Unternehmen müssen regelmäßig über ihre Sorgfaltsmaßnahmen und deren Ergebnisse berichten und diese Informationen öffentlich zugänglich machen. 

  • Verantwortlichkeit: Unternehmen können haftbar gemacht werden, wenn sie ihre Sorgfaltspflichten vernachlässigen und dadurch Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden in ihrer Lieferkette verursachen. 

  • Reichweite: Das Gesetz gilt für große Unternehmen, die in der EU tätig sind, unabhängig davon, ob sie ihren Sitz in der EU haben oder nicht. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können betroffen sein, wenn sie Teil der Lieferketten größerer Unternehmen sind. 

  • Umsetzung und Überwachung: Nationale Behörden sind für die Überwachung der Einhaltung des Gesetzes zuständig und können Sanktionen verhängen, wenn Unternehmen gegen die Vorschriften verstoßen. 

Das EU-Lieferkettengesetz zielt darauf ab, eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmensführung zu fördern und die Einhaltung internationaler Standards für Menschenrechte und Umweltschutz zu gewährleisten. 

Welche Vorteile bringt das EU-Lieferkettengesetz? 

Das EU-Lieferkettengesetz bringt viele Vorteile: Menschenrechte: 

  • Verhinderung von Ausbeutung: Das Gesetz bekämpft Zwangsarbeit und Kinderarbeit. 

  • Bessere Arbeitsbedingungen: Internationale Standards für Arbeitsbedingungen müssen eingehalten werden. 

Umweltschutz: 

  • Reduktion von Umweltschäden: Unternehmen müssen Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung und Ressourcenausbeutung ergreifen. 

  • Nachhaltigkeit: Förderung nachhaltiger Produktions- und Beschaffungspraktiken. 

Wirtschaftliche Vorteile: 

  • Wettbewerbsvorteile: Unternehmen mit verantwortungsvollen Praktiken können sich positiv abheben. 

  • Stabilität: Risikominimierung in der Lieferkette führt zu langfristiger Stabilität. 

Rechtliche Klarheit: 

  • Einheitliche Standards: Einheitliche Regeln erleichtern die Einhaltung und Durchsetzung. 

  • Rechtssicherheit: Unternehmen erhalten klare Vorgaben zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards. 

Das Gesetz fördert verantwortungsbewusste Unternehmensführung und stärkt das Vertrauen von Verbrauchern und Investoren in nachhaltige Geschäftspraktiken. 

Welche Nachteile bringt das EU-Lieferkettengesetz? 

Das EU-Lieferkettengesetz bringt auch einige Nachteile mit sich: Kosten und Aufwand: 

  • Hohe Implementierungskosten: Unternehmen müssen erhebliche finanzielle Ressourcen für die Einhaltung aufwenden. 

  • Bürokratischer Aufwand: Erheblicher administrativer Aufwand für die Dokumentation und Berichterstattung. 

Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU): 

  • Belastung für KMU: Kleinere Unternehmen könnten überfordert sein, da sie nicht die gleichen Ressourcen wie große Unternehmen haben. 

  • Wettbewerbsnachteil: KMU könnten gegenüber größeren Konkurrenten ins Hintertreffen geraten. 

Lieferkettenkomplexität: 

  • Schwierigkeiten bei der Kontrolle: In globalen und komplexen Lieferketten ist die Überwachung und Einhaltung der Vorschriften schwierig. 

  • Kostenüberwälzung: Die erhöhten Kosten können auf die Verbraucher abgewälzt werden, was zu höheren Preisen führt. 

Risiko von Marktverzerrungen: 

  • Ungleichmäßige Durchsetzung: Unterschiede in der Durchsetzung zwischen den EU-Ländern können zu Wettbewerbsverzerrungen führen. 

Diese Nachteile könnten die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität von Unternehmen beeinträchtigen. 

Für wen gilt das EU-Lieferkettengesetz? 

Das EU-Lieferkettengesetz gilt für: 

  • Große Unternehmen: Mit mehr als 500 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro jährlich. 

  • Bestimmte Branchen: Für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro, wenn sie in risikobehafteten Sektoren wie Textilien, Landwirtschaft und Bergbau tätig sind. 

Es betrifft sowohl in der EU ansässige Unternehmen als auch ausländische Unternehmen, die in der EU tätig sind. Auch kleinere Unternehmen können betroffen sein, wenn sie Teil der Lieferketten größerer Unternehmen sind und deren Sorgfaltspflichten unterstützen müssen. 

Hat Deutschland auch ein Lieferkettengesetz? 

Ja, Deutschland hat ein Lieferkettengesetz, bekannt als das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das am 1. Januar 2023 in Kraft trat. Dieses Gesetz verpflichtet große Unternehmen, Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu überwachen und zu sichern. 

1. Anwendungsbereich

: Das Gesetz gilt zunächst für Unternehmen mit mindestens 3.000 Mitarbeitern, ab 2024 auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern (DW) . 

2. Sorgfaltspflichten

  • Risikomanagement: Unternehmen müssen Risiken in ihren Lieferketten identifizieren, bewerten und Maßnahmen ergreifen, um negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt zu verhindern oder zu mindern. 

  • Beschwerdemechanismen: Unternehmen müssen Beschwerdemechanismen einrichten, über die Betroffene Verstöße melden können. 

  • Berichterstattung: Unternehmen sind verpflichtet, jährlich über ihre Sorgfaltsmaßnahmen zu berichten und diese öffentlich zugänglich zu machen.

3. Verantwortlichkeit:

  • Haftung: Unternehmen können haftbar gemacht werden, wenn sie ihre Sorgfaltspflichten vernachlässigen und dadurch Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden in ihrer Lieferkette verursachen. 

  • Sanktionen: Bei Verstößen gegen das Gesetz drohen Unternehmen Bußgelder und der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen. 

Das deutsche Lieferkettengesetz soll Unternehmen dazu anregen, ihre globalen Lieferketten nachhaltiger und sozialer zu gestalten, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu minimieren. Es legt einen wichtigen Grundstein für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und dient als Modell für ähnliche europäische und internationale Gesetzgebungen (DW).