
Bildungsfinanzierung: Wie Grüne und SPD die Weichen stellen
In knapp einem Jahr wird der Bundestag neu gewählt. SPD und Grüne haben jetzt schon zwei Bildungspapiere mit Signalwirkung veröffentlicht.
Von Holger Schleper
In knapp einem Jahr wird der Bundestag neu gewählt. SPD und Grüne haben jetzt schon zwei Bildungspapiere mit Signalwirkung veröffentlicht.
Von Holger Schleper
Bessere schulische Leistungen und weniger Bildungsungleichheiten – das kann mithilfe von Ganztagsschulen gelingen. Dabei sind insbesondere Freiwilligkeit und eine gute Betreuung entscheidend.
Von Vera Kraft
Das weit über 150-Jahre alte Deputatsstundenmodell für Lehrkräfte wird den jüngsten höchstrichterlichen Urteilen zur Arbeitszeiterfassung nicht mehr gerecht. Eine neue Studie erklärt die Notwendigkeit von Reformen und länderübergreifenden Pilotprojekten zur Entlastung der Lehrkräfte. Die Autoren stoßen nicht nur auf offene Ohren.
Von Vera Kraft
Die Ministerpräsidenten bekräftigen die Forderung der Kultusministerkonferenz zur Finanzierung des Digitalpakts. Außerdem bräuchten die Länder mehr Zeit für den Ausbau der Ganztagsangebote. Der Bund soll die Fristen daher verlängern.
Von Maximilian Stascheit
2023 tagten Kultusministerkonferenz und Jugend- und Familienministerkonferenz erstmals gemeinsam. Allein das zeigt, wie schwer sich der frühkindliche und der schulische Bereich an vielen Stellen tun, eine abgestimmte Bildungspolitik zu entwickeln. Thomas Jackl, seit 2011 stellvertretender Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, ist sicher: Diese Pattsituation kann sich Deutschland nicht mehr leisten.
Von Experts Table.Briefings
Mit Spannung war die neue Verhandlungsrunde zum Digitalpakt zwischen Bund und Ländern auf Ebene der Staatssekretäre erwartet worden. Denn nach der deutlichen Kritik der Länder am jüngsten BMBF-Angebot zur Fortsetzung war die Ausgangslage des Treffens gestern Nachmittag schwierig. Ein Durchbruch gelang nicht. Trotzdem stehen einige Signale auf Annäherung.
Von Holger Schleper
Mit dem Programm „QuaMath“ wollen die Länder die Qualität des Mathematikunterrichts steigern. Zum Start in die Praxis sollten 1.000 Schulen mit 3.000 bis 5.000 Lehrkräften dabei sein. Dieses Ziel haben die Projektbeteiligten deutlich übertroffen.
Von Holger Schleper
In den Bund-Länder-Verhandlungen zum Digitalpakt positionieren sich die Länder vehement gegen eine 50/50-Finanzierung. Der Vorsitzende des Bildungs- und Forschungsausschusses im Bundestag, Kai Gehring (Grüne), hat dafür kein Verständnis.
Von Holger Schleper
2014 war die Hamburger Initiative „G9-Jetzt-HH“ mit ihrem Volksbegehren gescheitert. Nun gibt es wieder einen Anlauf. Die Hamburger Schulbehörde sieht ihn als unnötig an. Und auch Eltern- und Schülerkammer unterstützen die Initiative nicht. Am 10. September beginnt die Unterschriftensammlung.
Von Redaktion Table
Stefanie Hubig (SPD) zählt zu den einflussreichsten Bildungspolitikerinnen Deutschlands. Seit 2016 steht sie an der Spitze des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums. Zudem ist sie seit Jahresbeginn Koordinatorin der sogenannten A-Länder in der KMK. Wie sie die angestoßene Reform der Fachministerkonferenz bewertet und ob in ihren Augen ein Startchancen-Programm auch für Kitas notwendig ist, erklärt sie im Interview mit Table.Briefings.
Von Holger Schleper
Der Bildungsföderalismus ist ein zentrales Merkmal des deutschen Bildungssystems, das in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückt ist. Dieses Konzept betrifft die Organisation und Verwaltung des Bildungswesens in Deutschland und legt die Zuständigkeit für Bildungspolitik in die Hände der Bundesländer. Der Bildungsföderalismus beeinflusst die Ausgestaltung von Lehrplänen, Bildungsstandards sowie die Finanzierung und Verwaltung der Schulen. Aktuelle Analysen und Einblicke verdeutlichen die Bedeutung dieses föderalen Ansatzes und zeigen die Herausforderungen auf, denen das deutsche Bildungssystem dabei gegenübersteht. Alle News zum Thema Bildungsföderalismus gibt es von der Table.Briefings-Redaktion.
Der Bildungsföderalismus ist ein Begriff, der sich aus den Prinzipien des föderalen Systems in Deutschland ableitet. In Deutschland sind die Bundesländer für das Bildungswesen zuständig, und sie haben die Hoheit über die Bildungspolitik. Das bedeutet, dass die Gestaltung von Lehrplänen, Schulstrukturen, Schulgesetzen und Bildungsstandards in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer liegt. Dieses föderale System ist ein entscheidendes Merkmal des deutschen Bildungssystems und führt zu einer Vielzahl von Bildungsgesetzen und -verordnungen in den verschiedenen Bundesländern.
Ein wesentlicher Vorteil des Bildungsföderalismus ist die Möglichkeit zur Anpassung an regionale Bedürfnisse und Gegebenheiten. Jedes Bundesland kann sein Bildungssystem entsprechend den spezifischen Anforderungen und Wünschen gestalten. Dies ermöglicht eine gewisse Vielfalt und Flexibilität im Bildungsbereich.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Wettbewerbssteigerung und Innovation. Die Bundesländer können Bildungsreformen und -experimente durchführen, die dann von anderen Bundesländern übernommen werden können, wenn sie erfolgreich sind. Dieser Wettbewerb kann dazu beitragen, das Bildungsniveau insgesamt zu erhöhen.
Trotz der Vorteile bringt der Bildungsföderalismus auch einige Nachteile mit sich:
Eine der Hauptprobleme besteht in der mangelnden Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Bildungssysteme in den verschiedenen Bundesländern. Dies kann dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler, die in verschiedenen Bundesländern aufwachsen, unterschiedliche Bildungschancen und -qualität erhalten.
Ein weiterer Nachteil betrifft die fehlende zentrale Steuerung und Koordination im Bildungsbereich. Die fragmentierte Zuständigkeit kann zu Inkonsistenzen in der Bildungspolitik und zu Ineffizienzen im System führen. Dies erschwert auch die Umsetzung einheitlicher Bildungsstandards und -ziele.
Ein facettenreicher Aspekt des Bildungsföderalismus in Deutschland betrifft die Lehrerausbildung und Lehrerqualifikationen. Da die Bundesländer die Verantwortung für das Bildungssystem tragen, gibt es Unterschiede in den Lehrplänen und Lehrerqualifikationen. Die Anforderungen an die Lehrerfortbildung und -ausbildung können von Land zu Land variieren, was zu einer gewissen Heterogenität in der Lehrerschaft führt. Die Vielfalt in der Lehrerbildung kann Vorteile bieten, indem sie es den Bundesländern ermöglicht, ihre Lehrer an regionale Bedürfnisse anzupassen. Gleichzeitig wirft sie jedoch Fragen nach der Vergleichbarkeit der Qualifikationen und Lehrerstandards auf, die Auswirkungen auf die Bildungsqualität und die Mobilität der Lehrer haben. Dieser Aspekt verdeutlicht, wie der Bildungsföderalismus das Bildungssystem bis hin zur Lehrerschaft prägt.
Der Bildungsföderalismus in Deutschland steht vor einer Reihe von aktuellen Problemen und Herausforderungen.
Eine der zentralen Herausforderungen ist die mangelnde Vergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse und -qualifikationen zwischen den Bundesländern. Dies erschwert die Mobilität der Schülerinnen und Schüler und führt zu Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt.
Ein weiteres Problem ist die ungleiche Bildungsfinanzierung. Die Finanzierung der Bildung hängt von den Steuereinnahmen der einzelnen Bundesländer ab, was zu erheblichen Unterschieden in der Ausstattung und Qualität der Bildungseinrichtungen führt. Dies kann zu Bildungsungleichheit und Chancenungleichheit führen.
Die Anpassung an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt und die Digitalisierung ist eine weitere Herausforderung. Die Bildungspolitik in Deutschland muss sicherstellen, dass die Bildungssysteme in den Bundesländern flexibel genug sind, um den Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt gerecht zu werden. a
Der Bildungsföderalismus in Deutschland ist ein komplexes System, das eine Vielzahl von Vor- und Nachteilen mit sich bringt. Trotz der Herausforderungen und Probleme ist er ein entscheidendes Merkmal des deutschen Bildungssystems und trägt zur Vielfalt, Flexibilität und Innovation im Bildungsbereich bei. Die Zukunft des Bildungsföderalismus erfordert eine sorgfältige Abwägung der Interessen der Bundesländer und der Bildungsqualität, um sicherzustellen, dass die Bildungschancen in ganz Deutschland gewahrt bleiben.