Table.Briefings

Table.Standpunkt

News aus Chinas "Goldenem Käfig"

Mitglieder der höchsten Parteielite sind täglich in Chinas Medien präsent. Sobald sie aber in Rente gehen, verschwinden sie über Nacht völlig aus dem Blick der Öffentlichkeit. Selbst Ex-Parteichefs dürfen ohne Erlaubnis des Politbüros sich nicht mehr zeigen oder von sich hören lassen. Die einst allmächtigen Kontrollfreaks werden nun von ihren Nachfolgern überwacht und zensiert. Manche halten das für ausgleichende Gerechtigkeit.

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Der Vorwurf des Genozids muss belegt sein

Die US-Regierung bezeichnet die Vorgänge in der chinesischen Provinz Xinjiang als Völkermord (Genozid). Das sollte sie aber nicht tun, schreiben Jeffrey D. Sachs und William Schabas. Sie argumentieren: Das Völkerrecht hat Kriterien für einen Völkermord festgelegt und Nachweise gefordert, bevor der Vorwurf des Genozids erhoben wird. Diese Nachweise sind aus Sicht der Autor:innen allerdings nicht erbracht. Sie fordern die US-Regierung auf, eine unabhängige Untersuchung der Vereinten Nationen in der Uiguren-Region zu unterstützen.

Von Antje Sirleschtov

LFP: Vorteil für China im Batteriemarkt

LFP als Kathodenmaterial für Lithium-Ionen-Batterien markierte einst den Anfang einer aufstrebenden chinesischen Batterieindustrie. Nun haben erst Tesla-Chef Elon Musk und danach Volkswagen angekündigt, künftig verstärkt auf LFP setzen zu wollen. Gründe dafür sind vor allem Kostendruck, Rohstoffverfügbarkeit und auslaufende Patente. Und wieder könnten chinesische Unternehmen von dem Trend profitieren.

Von Amelie Richter

Von der hohen Kunst der Einflussnahme

Westliche Politiker und Wirtschaftsführer grübeln, mit welchen Gastgeschenken sie potenzielle Partner in der Volksrepublik für sich vereinnahmen können. Chinesen verstehen sich darauf besser. Ihnen genügt oft eine handgeschriebene Kalligrafie, um das Herz eines Ausländers höher schlagen zu lassen. Besonders, wenn es der Kaiser selbst ist, der zum Pinsel greift.

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Durch expansive Wirtschaftspolitik Wachstum sichern

Statt sechs Prozent könnte Chinas Wirtschaft in diesem Jahr um über acht Prozent wachsen. Doch die Exporte werden kaum erneut das Wachstum so stark treiben wie im vergangenen Jahr. Auch von den privaten Haushalten ist kein immenser Wachstumsschub zu erwarten. Um die fehlende Gesamtnachfrage zu kompensieren, muss die Zentralbank mehr Geld für Infrastruktur in die Hand nehmen.

Von Redaktion Table

Konfrontation führt nicht zum Ziel

Die EU betreibt China-Bashing in einer Zeit, in der ihr eigener Ruf beschädigt ist und ihr Handlungsspielraum schwindet. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Sinn und der Wirkung von politisch motivierten Sanktionen, wie sie gegen China verhängt wurden. Es liegen viele Analysen vor, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Wirkungen von Sanktionen in der Regel falsch eingeschätzt werden. Und in Bezug auf China ist nicht davon auszugehen, dass die Sanktionen einen Prozess auslösen, der die Beziehungen Europas zu China verbessert und somit Einflussmöglichkeiten eröffnen.

Von Redaktion Table

Chinas unvergessener Held

Bald 90 Jahre ist der ehemalige Armeearzt Jiang Yanyong alt. Seit zwei Jahren lebt er im Hausarrest in Peking. Beherzt deckte er 2003 die Epidemie Sars auf. Als er die Parteiführung nun zum zweiten Mal aufforderte, sich dem unbewältigten Erbe ihrer Militäraktion vom 4. Juni 1989 zu stellen, verhängte Peking ihren politischen Lockdown gegen den Unbeugsamen.

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Wie China seiner eigenen Wirtschaft schadet

Peking droht, seine Ziele im aktuellen Fünfjahresplan zu verfehlen, wenn es weiterhin einen harten Kurs gegen den Westen fährt – nicht nur gegen die USA, sondern auch gegen andere Länder. Am Beispiel von H M wird deutlich, wie wechselseitig gerade bei heimischen Arbeitsplätzen Chinas Abhängigkeit vom Westen doch ist.

Von Redaktion Table

Einheitliche CO2-Preise in der EU und China

Mit der Einführung des Emissionshandels in China öffnet sich die Chance für einen gemeinsamen Zertifikatehandel mit der EU. Die Gewinne einer solchen Verlinkung wären enorm und der Grenzausgleich überflüssig. Welche politischen Voraussetzungen geschaffen und Regularien installiert werden müssen, damit das Vorhaben gelingen kann, schreiben die Forscher des Instituts für Weltwirtschaft, Sonja Peterson und Malte Winkler.

Von Antje Sirleschtov

Im stählernen Höhenrausch

1957 ließ Mao 60 Millionen Chinesen zum „Stahlkochen“ antreten und baute 240.000 kleine Hochöfen. Das war der Beginn einer Stahl-Sucht, die Chinas Stahlproduktion seither von Jahr zu Jahr in die Höhe treibt. Mit staatlich subventioniertem Stahl überflutet Beijing den Weltmarkt. Nun, sagt Xi Jinping, müsse damit Schluss sein, denn die Stahlschwemme konterkariert seine Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen.

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