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Die Elektromobilität spielt eine wichtige Rolle für die Klima- und Verkehrspolitik der EU. Für die Industrie ist sie eine bedeutende Zukunftstechnologie. Die Redaktion von Table Media hat alle Elektromobilität News.
Ohne Auto ist die Mobilität in Europa kaum vorstellbar. Wegen strenger Auflagen im Klimaschutz im Rahmen des Green Deal nehmen E-Autos in Europa eine immer wichtigere Rolle ein. Neben anderen entscheidenden Bausteinen der Verkehrspolitik wie der Luftfahrt, der Schifffahrt und dem Schienenverkehr. Elektromobilität und autonomes Fahren sind außerdem eine Zukunftstechnologie. Sie werden die Binnenwirtschaft, Import und Export in Zukunft entscheidend prägen.
Welche Wichtigkeit hat Elektromobilität für die Verkehrspolitik der EU?
Die Elektromobilität ist für die Verkehrspolitik der EU enorm wichtig. Aber auch für die Fahrzeughersteller. Ohne E-Autos lassen sich die ambitionierten Klimaziele der EU, die der Green Deal festschreibt, nicht erreichen. Für die Hersteller sind sie wichtig, um die Flottengrenzwerte einhalten zu können. Auch das Autoland Deutschland unterstützt die Technologie mit der Förderrichtlinie Elektromobilität.
In Europa basiert die Individualmobilität außerdem auf dem Auto. Die gesamte Infrastruktur – von Straßen über Parkplätzen bis Tankstellen – ist darauf ausgerichtet. Ein Neuausrichtung wäre schwerer umzusetzen als eine Elektrifizierung des Antriebsstranges. Entsprechend wichtig sind E-Autos in Europa.
Wie ist die Elektromobilität in den EU-Mitgliedsstaaten verteilt?
Die Elektromobilität ist in der EU sehr ungleich verteilt. Grundsätzlich gilt aber, dass der Absatz stark zunimmt. Im Jahr 2021 wurden in Europa inklusive der EFTA-Staaten (Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein) insgesamt 878.432 Elektroautos zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 63 Prozent von 538.734 Stück. Das bedeutet, das jede zehnte Neuzulassung ein Elektroauto war. Autos mit Verbrennungsmotor werden derweil immer unbeliebter. Der Absatz von Benzinern ging um 18 Prozent zurück, der von Dieselmodellen um 32 Prozent.
Der größte Einzelmarkt für Elektroautos innerhalb der EU ist Deutschland. Die Bundesregierung unterstützt die Branche mit der Förderrichtlinie Elektromobilität. Hier wurden im Jahr 2021 356.425 Stück verkauft. Dahinter kommen Frankreich mit 162.167 Stück und Italien mit 67.283 Elektroautos. Gemessen am Gesamtmarkt machen Elektroautos in den Schweden 20 Prozent des Neuwagenmarktes aus, in den Niederlanden sind es 19,1 Prozent. Deutschland liegt mit 13,6 Prozent deutlich über dem EU-Durchschnitt von 9,1 Prozent. Globaler Spitzenreiter ist Norwegen mit einem Anteil von 64,5 Prozent.
Gibt es Gesetze oder Richtlinien zu Elektromobilität in Europa?
In Europa gibt es acht Richtlinien und Verordnungen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Elektromobilität in der EU haben. Dazu kommen Regelungen auf Ebene der Nationalstaaten und Kommunen. Wie etwa die Förderrichtlinie Elektromobilität in Deutschland. Sie alle verfolgen das grundsätzliche Ziel des Green Deal. Also Klimaneutralität in Europa bis spätestens im Jahr 2050. Die acht Richtlinien und Verordnungen mit Einfluss auf die Elektromobilität sind:
- AFI-Richtlinie – 2014/94/EU: Dabei handelt es sich um Vorgaben zum Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Damit ist vor allem der Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur mit einem vereinheitlichtem Bezahlsystem gemeint. Aber auch alternative Kraftstoffe gehören dazu.
- CO2-Flottengrenzwerte-Verordnung – 2019/631/EU: Sie setzt Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen fest. Um sie einhalten zu können, müssen die Hersteller ihre Antriebe zunehmend elektrifizieren.
- Erneuerbare-Energien-Richtlinie II – 2018/2001/EU: Bis zum Jahr 2030 muss der Anteil erneuerbarer Energie am Endenergieverbrauch des Verkehrssektors auf mindestens 14% steigen.
- Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie – 2018/844/EU: Neubauten müssen zukünftig die Infrastruktur für das intelligente Laden von Elektrofahrzeugen mitdenken.
- Kraftfahrzeug-Genehmigungs-Verordnung – 2018/858/EU: Sie enthält alle technischen Vorgaben zur Erteilung Typgenehmigungen.
- Luftqualitäts-Richtlinie – 2008/50/EG: Sie legt die Schadstoffgrenzwerte und die Maßnahmen bei deren Überschreitung fest. Diese sehen häufig eine Förderung der Elektromobilität vor. Beispielsweise durch lokale oder temporäre Fahrverbote für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
- Saubere-Straßenfahrzeuge-Richtlinie – 2019/1161/EU: Sie regelt die Beschaffung emissionsarmer Straßenfahrzeuge im Rahmen öffentlicher Auftragsvergabe.
- EU-Führerscheinrichtlinie – 2006/126/EG: Regelt die Fahrerlaubnisse und Eignung für das Führen von Autos.
Welche Förderungen der Elektromobilität in Europa gib es?
In Europa gibt es eine Vielzahl an Förderungen für die Elektromobilität. Dazu gehören monetäre Förderungen wie die Kaufprämie. Aber auch indirekte Förderungen wie Fahrverbote für Fahrzeuge mit Verbrennern in bestimmten Stadtbereichen, strengere Abgasvorschriften, ein Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Öffnung der Busspur für Elektroautos oder kostenlose Parkplätze für elektrifizierte Modelle.
Die Kaufprämie hat sich als sehr zielführendes Modell zur Förderung der Elektromobilität durchgesetzt. Polen führte sie Mitte 2020 ein, was den Absatz von Elektroautos bis Jahresende um 53 Prozent steigerte. Deutschland fördert den Kauf von Elektroautos mit bis zu 11.000 Euro. Auch hier führte das zu einer Steigerung des Absatzes. Frankreich und Slowenien unterstützen E-Auto-Kunden mit etwa 7.000 Euro. Käufer in Italien, Spanien, Schweden und Irland erhalten zwischen 5.000 und 6.000 Euro.
Auf welche Herausforderungen stößt die EU beim Ausbau der Elektromobilität?
Beim Ausbau der Elektromobilität in Europa gibt es aber einige Herausforderungen. Das größte Problem sind die Lithium-Akkus der Fahrzeuge. Europa ist bei Lithium von China abhängig. Dort verursacht der Abbau aber hohe Umweltkosten. Zusätzlich sind Entsorgung und Recycling der Batterie in Europa noch nicht auf einem klimaneutralen Stand. Ein weiteres Problem ist der Strommix in Europa. Die Elektromobilität führt nur dann zu einer erheblichen Reduktion der Treibhausgase, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Energien stammt. Deren Anteil am Strommix muss in Europa dringend ausgebaut werden.
Viele Umweltschützer sehen in Elektroautos außerdem keine nachhaltige Lösung. Auch deren Produktion würde enorme Mengen Energie und Rohstoff benötigen. Eine nachhaltige Verkehrswende müsse den Individualverkehr aber nicht elektrifizieren, sondern grundlegend neu denken.
Elektromobilität News
Die Elektromobilität in Europa wird entscheidend sein, um die Klimaziele der EU im Rahmen des Green Deal zu erreichen. Entsprechend wichtig ist die ganzheitliche Förderung der Elektromobilität. Die zeigt erste Erfolge. Es gibt immer mehr E-Autos in Europa. Alle Elektromobilität News gibt von der Table Media-Redaktion.