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Umwelt in China wird oft dem Wirtschaftswachstum geopfert, obwohl China der größte Emittent von Treibhausgasen ist. Chinas Treibhausgasemissionen haben im Jahr 2019 die Menge von 14 Gigatonnen überschritten. Im Vergleich zum Jahr 1990 hat sich der Ausstoß damit mehr als verdreifacht. Bis zum Jahr 2030 werden Chinas Emissionen außerdem stetig ansteigen. Denn die Kommunistische Partei um Staatspräsident Xi Jinping will beim Abwägen von Wirtschaftswachstum und Umweltschutz keine Arbeitsplätze oder geopolitische Stärke riskieren. Lesen Sie aktuelle News zu Umwelt in China von der Table.Redaktion!
Wie steht es mit der Umwelt in China?
Um die Umwelt in China steht es nicht gut. Chinas Umweltverschmutzung ist in den Jahrzehnten des Wachstums außer Kontrolle geraten. Trotz seiner Größe belegt es im Ranking der am schlimmsten verschmutzen Länder der Welt Platz elf. Im Jahr 2020 waren die CO2-Emissionen Chinas erstmals größer als die aller anderen entwickelten Länder zusammen. Kein Wunder, 70 Prozent der Energie des 1,4-Milliarden-Einwohnerlandes stammen aus fossilen Brennstoffen.
Das hat Auswirkungen auf die Umweltsituation in China. Jedes Jahr werden mehr als 50.000 öffentliche Klagen eingereicht, die sich auf Umweltprobleme beziehen. Ein Viertel des Oberflächenwassers gilt als stark verschmutzt und 16 Prozent des Bodens sind kontaminiert. Chinas Umweltpolitik reagierte spät auf die Situation.
Ist für China das Wirtschaftswachstum wichtiger als der Umweltschutz?
Chinas Umweltpolitik steht im steten Gegensatz zu Chinas Wirtschaftswachstum. Die offizielle Ankündigung von Staatspräsident Xi Jinping ist, dass die CO2-Emissionen noch bis ins Jahr 2030 wachsen und erst dann sinken werden. Zwar möchte die Volksrepublik bis 2060 klimaneutral sein, will aber bis 2049 zur neuen wirtschaftlichen und politischen Weltmacht aufgestiegen sein.
In China tobt seit einigen Jahren der Kampf Wirtschaft vs. Umweltschutz. Denn die Industrie in China ist extrem energieintensiv. Zwar plant die Kommunistische Partei Chinas ein grünes Wachstum, der nötige Strukturwandel stockt allerdings, da die jetzt zur Verfügung stehenden, umweltfreundlichen Techniken nicht die gleiche Menge an Arbeitsplätzen schaffen. Lokale Beamte fürchten sich bei umweltfreundlichen Initiativen immer vor Arbeitsplatzverlusten und sehen von Förderungen oft ab.
Wie verschmutzt China die Umwelt?
Chinas Energiesektor ist der größte Emittent von Treibhausgasen. Er ist für 27 Prozent der Emissionen direkt verantwortlich. Rechnet man den indirekten Ausstoß mit ein – also die Nachfrage nach Strom – kommen weitere 28 Prozent dazu. Dazu hat China ein massives Müllproblem. Eine Abfall- und Recyclingwirtschaft gibt es noch nicht im großen Stil.
Welche Rolle spielt die Industrie und der Handel in der Umweltverschmutzung?
Chinas Wirtschaftswachstum basiert bis heute auf billigen Arbeitskräften und energieintensiver Schwerindustrie. Eine Transformation findet nur langsam statt. Die Treibhausgasemissionen aus den Stahl- und Zementwerken alleine sind so hoch wie die gesamten Emissionen der EU. Das betrifft auch den Handel. Denn die Volksrepublik produziert die Hälfte des weltweiten Stahls und Zements. So exportierte das Land im Coronavirus-Jahr 2020 immerhin 53 Millionen Tonnen Stahl.
Mit welchen Umweltproblemen hat China zu kämpfen?
Weil sich die Umweltsituation in China über Jahre zugespitzt hat, kämpft die Volksrepublik gegen schwerwiegende Umweltprobleme. Eines davon ist die Luftverschmutzung. Mehr als eine Million Menschen sterben in China jedes Jahr vorzeitig, weil die hohe Belastung durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon zu Lungenkrebs, Atemwegserkrankungen oder Schlaganfällen führt. Auch nehmen die Unwetter in China zu und führen immer häufiger zu Katastrophen wie Überflutungen.
Ein weiteres Umweltproblem in China ist die Wasserknappheit. 80 Prozent aller Trinkwasservorkommen befinden sich im Süden. Jeder zweite Chinese lebt aber im Norden. Dort sinkt der Grundwasserpegel seit Jahren bedrohlich. Gegen die Ausbreitung der Wüste Gobi kämpft die Volksrepublik mit dem größten Aufforstungsprogramm der Geschichte – der Great Green Wall. Im Süden kommt erschwerend hinzu, dass 85 Prozent der städtischen Wasserläufe verschmutzt sind.
Was macht China gegen die Umweltverschmutzung?
Die Volksrepublik versucht gegenzusteuern. Chinas Umweltschutzmaßnahmen umfassen unter anderem einen Emissionshandel, Hindernisse bei der Investition in Kohlekraft und ein Einfuhrverbot von Plastikmüll. Dazu kamen im Jahr 2021 umfangreiche Kontrollen der Umweltauflagen. Im Herbst des Jahres hatten Umweltinspektoren 1.600 Unternehmen aus Schlüsselindustrien kontrolliert und bei 900 Probleme beanstandet.
Welche Umweltpolitik verfolgt China?
Chinas Umweltpolitik basiert auf einer grünen Entwicklung als Weg zum Wohlstand, wie es im 14. Fünfjahresplan heißt. Klimaschutz soll mit grünen Produktionsweisen und mehr Nachhaltigkeit im Alltag erreicht werden. Reformen in der Stahl-, Petrochemie-, Chemie- und Baustoffindustrie sollen deren Effizienz steigern, gleichzeitig aber den CO2-Ausstoß verringern. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Ausbau erneuerbarer Energien
Basierend auf der Vorgabe von Staatspräsident Xi Jinping, dass China bis ins Jahr 2060 klimaneutral werden soll, hat die Internationalen Energie-Agentur (IEA) mit chinesischen Forschern einen Klimafahrplan entwickelt. Bis 2045 soll demnach Solarenergie den größten Anteil am Energiemix haben. Dazu treibt die Kommunistische Partei den Ausbau erneuerbarer Energien energisch voran. Die Nationale Energiebehörde Chinas hat Provinzen aufgerufen, Solar- und Windkraftprojekte einzureichen. Bis spätestens 2024 sollen 200 Gigawatt Ökostrom aus der Wüste ins Netz gespeist werden.
News zu China und dem Umweltschutz
Klimapolitik ist nicht regional, sondern global. Die Auswirkungen des CO2-Ausstoß Chinas betreffen die ganze Welt. Von entsprechender Bedeutung sind Chinas Umweltpolitik und Umweltschutzmaßnahmen. Die Redaktion von Table.Media hat alle News zu diesem Thema.