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vor gut einem Jahr erreichten uns aus Henan dramatische Bilder: überschwemmte Straßen, von Wassermassen mitgerissene Autos, eine U-Bahn in Zhengzhou, in der den Fahrgäste das Wasser bedrohlich bis zum Oberkörper steht. Offiziell kamen bei der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli 2021 in der zentralchinesischen Provinz mehr als 300 Menschen ums Leben.
Und auch dieses Jahr gibt es wieder Extremwetter: Die Temperaturen in Henan kletterten bereits auf über 40 Grad. In anderen Regionen kommt es wieder zu Hochwasser und Erdrutschen. Der Klimawandel könnte in Zukunft mit voller Härte zuschlagen. China droht bis zu 20 Prozent seiner Ernten zu verlieren. Die Volksrepublik will sich in Zukunft besser an die Veränderung des Klimas anpassen – bisher hat der Staat allerdings zu wenig unternommen, um die Kosten und Schäden zu minimieren, schreibt Nico Beckert. Unter anderem zählen die zuständigen Behörden das Thema noch nicht zu ihren Arbeitsprioritäten. Problematisch ist auch weiterhin die Finanzierung.
Als weitaus dringender könnte die KP Chinas derzeit ein anderes Problem wahrnehmen: Vor allem seit dem chaotischen Lockdown in Shanghai sinkt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die chinesische Regierung und ihre Null-Covid-Pandemiebekämpfung. An einigen Stellen sollen die Corona-Apps sogar missbraucht worden sein, um Proteste zu verhindern, schreibt unsere Autorin Christiane Kühl. Auch bei den lokalen Kadern steigt der Frust. Bis diese Wunden geheilt sind, könnte es noch eine Weile dauern.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in die Woche!
Amelie Richter

Analyse
Klimawandel „großes Risiko für Chinas Modernisierung“

Nico Beckert
Im Nordosten 40 Grad Celsius und mehr. Starkregen und Überflutungen, die Autos und Häuser mitreißen, in Teilen Südchinas – auch in der Volksrepublik gab es jüngst Extremwetter-Ereignisse. Es kam zu Erdrutschen infolge des Starkregens. Fünf Menschen starben, nachdem ihr Haus von den Fluten mitgerissen wurde. In der Provinz Henan mit fast 100 Millionen Einwohnern kletterten die Temperaturen für mehrere Tage auf teilweise über 40 Grad.
Die Volksrepublik ist mittlerweile der größte Klimasünder und für gut 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Zugleich ist das Land ein großes Opfer des Klimawandels. China droht bis zu 20 Prozent seiner Ernten zu verlieren. Überflutungen gefährden die Infrastruktur und Hitzewellen schlagen sich nicht nur auf die Gesundheit der Menschen nieder, sondern verringern auch ihre Arbeitsproduktivität (China.Table berichtete).
Klimawandel als „großes Risiko für Chinas Modernisierung“
Die Regierung sieht den Klimawandel als „großes Risiko für Chinas Modernisierung“ an, wie aus der neuen „Nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel 2035“ hervorgeht. Mit der Anpassung sollen Schäden und wirtschaftliche Kosten verringert werden. Denn selbst wenn die Weltgemeinschaft ihre Klimaziele erreicht, werden die Folgen des Klimawandels nicht sofort verschwinden und die Schäden durch den Klimawandel zunächst weiter zunehmen. Freigesetztes CO2 bleibt lange Zeit in der Atmosphäre und schädigt das Klima über Jahrzehnte. Eine Anpassung an diese neuen Bedingungen zur Minderung der Schäden wird als wichtig angesehen.
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