- Dataport übernimmt HPI-Schulcloud
- Bildungsrat heißt jetzt „Netzwerk Bildung Digital“
- Blogpost: Lehrer Simon Rott über das Leiden der Admins
- KI-Bildungsstudie: Deutschland besser als gedacht
- Bundesgeld für Schüler- und Elternräte?
- Makerspace: Lern-Gamer Simon Maria Hassemer
- H5P: ein Koffer voller Tools
Die Schulcloud zieht um. Bisher residierte die Entwicklung des Hasso-Plattner-Instituts auf dem Campus in Potsdam-Griebnitzsee. Jetzt wurde sie offiziell übergeben an die drei Bundesländer, die das open-source-Lernmanagementsystem bei sich als Länderlösung eingeführt haben. Die Cloud wirkt mit einem Plus von 1.600 Prozent an Schulanschlüssen seit März 2020 wie ein fabelhaftes Erfolgsprojekt. Aber das ist nicht die ganze Geschichte.
Diesen Text wollten wir unbedingt haben. Während die Bundesregierung 500 Millionen Euro für so genannte Admins bereitgestellt hat, aber dafür wohl noch kein Cent ausgegeben wurde, berichtet uns ein Netzwerkberater, wie der Job an einer Schule mit 300 Schülern und 250 Tablets wirklich aussieht. Schnallen Sie sich gut an für den Blogpost.
Alle reden über Künstliche Intelligenz, aber kaum einer weiß, was es ist. Sehr viele haben laut Umfragen Angst vor KI, und zwar besonders in der Schule. Trotzdem soll massiv in so genannte Adaptive Lernsysteme, intelligente tutorielle Systeme und Vorrats-Daten-Seen investiert werden. Die Deutsche Telekom Stiftung wollte nun wissen, wie es mit KI beim Lernen wirklich aussieht – und es kam ein sehr überraschendes Ergebnis heraus. Spoiler: die Zahl 13 ist eine deutsche KI-Glückszahl.
Und sonst erwartet Sie ein engagierter Gamer-Lehrer (Makerspace), ein Koffer voller interaktiver Tools namens H5P (Diaktik&Tools) und jede Menge Zivilgesellschaft.
Christian Füller

Analyse
Dataport übernimmt HPI-Cloud
Christian Füller
Das Hasso-Plattner Institut (HPI) hat am Montag sein Software-Baby, die Schulcloud, symbolisch an drei Bundesländer übergeben. Brandenburg, Thüringen und Niedersachsen wollen ab sofort die open-source-Cloud selbst betreiben und haben sich dazu den Dienstleister „Dataport“ ausgesucht. Die Schulcloud wird weiter von Potsdam-Griebnitzsee aus organisiert und entwickelt – allerdings nun nicht mehr unter Führung des HPI, hieß es. Das Personal wechsle zu Dataport und sei bereits in ein anderes Gebäude umgezogen. Der Projektleiter der Schulcloud, Jan Renz, wechselt vom HPI ins Bundesbildungsministerium, das die Schulcloud mit 20 Millionen Euro gefördert hat.
Die Veranstaltung zur Übergabe des Projektes am Montag, gespickt mit Grußworten von Bildungsministern, zeigte exemplarisch den interessanten Weg des Erfolgs der Schulcloud – und die entscheidende offene Frage: wird mit der Drei-Länder-Vereinbarung und viel öffentlichem Geld ein Staatskonkurrent für mittelständische Lernwolken erschaffen? Der Direktor des HPI, Christoph Meinel, stellte erneut in den Raum, dass die von seinem Institut entwickelte Lernplattform die zentrale digitale Infrastruktur vieler Bundesländer werden könnte. „Wir hoffen – es gibt auch gute Gespräche -, dass auch weitere Länder dazu kommen“. Damit machte Meinel selbst den ordnungspolitischen Konflikt zum Thema. Der Bund hat als Forschungsprojekt eine Schulcloud mit zweistelligen Millionenbeträgen gefördert, die nun lange existierenden Clouds und Lernmanagementsystemen Konkurrenz macht. Bezeichnenderweise fiel im HPI am Montag kein einziges Mal der Name einer der Wettbewerber: Etwa die open-source-Systeme „Moodle“ und „Mebis“ mit über 10.000 Schulen in ganz Deutschland, ucs@school von Univention, „itslearning„, das inzwischen im Norden und in Baden-Württemberg Landeslösung ist, „Lernsax“ in Sachsen und vor allem „IServ„, dem Marktführer in Norddeutschland.
Der staatliche Markteingriff
Die mittelständischen Anbieter hatten sich im April 2020 in einem Offenen Brief beschwert, „dass das BMBF nun erneut einen zweistelligen Millionenbetrag in sein eigenes Konkurrenzprodukt steckt„, gemeint war die Schulcloud. Die Mittelständler böten innovative Lösungen für Schulen an, hieß es in dem Brief. Statt diese Bemühungen zu unterstützen, werde ein unfertiges Produkt wie die Schulcloud gefördert. „Generell ist der staatliche Markteingriff durch die Entwicklung einer eigenen Schulcloud unnötig und kontraproduktiv.„
- Anja Karliczek
- Christoph Meinel
- Digitalisierung
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