- Bisher nur für Flugzeuge – Zögern bei E-Fuels
- Unmut über leer gefischte Küsten
- Sinolytics.Radar: Buhlen um Partner
- Lars Klingbeil trifft Li Qiang
- EU einigt sich zu Instrument gegen Zwang
- Honduras‘ Präsidentin besucht Peking
- Verbot für „Glory to Hongkong“
- Standpunkt: Andreas Fulda zu Autokratie-Kompetenz
in der deutschen Debatte gelten E-Fuels für Verbrenner-Pkw manchem als wichtige Alternative zum Elektroauto. China dagegen setzt bei den Autos der Zukunft bisher ganz auf die Batterie. E-Fuels und andere alternative Brennstoffe sind aus Sicht Pekings derzeit vor allem für die Emissionssenkung im Flugverkehr interessant, wie Frank Sieren schreibt. Die Technologie steckt in China allerdings ebenso wie weltweit aufgrund hoher Kosten und begrenzter Verfügbarkeit der Rohstoffe noch in den Kinderschuhen. Doch es gibt erste Pilotprojekte, und Unternehmen sichern sich bereits Zugang zu Rohstoffen für Bio-Kerosin.
Derweil bahnt sich zwischen China und den USA neuer Konfliktstoff an – und zwar in der Hochsee-Fischerei. Chinas Flotte ist heute rund um den Globus aktiv, wie kürzlich ein tragisches Unglück mitten im Indischen Ozean zeigte, bei dem 39 Seeleute ums Leben kamen. Weltweiter Einsatz an sich ist nicht das Problem, doch gibt es wachsende Kritik an den Praktiken der Flotte aus China, wie Jörn Petring erklärt. Chinas Flotte wird immer häufiger sogenannte IUU-Fischerei vorgeworfen, was für illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei steht.
Die USA wollen nun verstärkt gegen problematische Fischereipraktiken Chinas vorgehen und belegten bereits zwei Fischereifirmen der Volksrepublik mit Sanktionen. Peking wirft umgekehrt den Fischern aus den USA illegalen Fang auf hoher See vor. Wie der Streit ausgeht, ist offen. Unter der Überfischung leiden derweil maritime Ökosysteme auf der ganzen Welt.
Christiane Kühl

Analyse
Peking noch zurückhaltend bei E-Fuels

Frank Sieren
In Deutschland fordern manche Vertreter der Automobilindustrie eine Möglichkeit für den Einsatz klimaneutraler E-Fuels. Damit sollen nach Ansicht der Befürworter unter dem Credo der „Technologieoffenheit“ neben Elektroautos auch Verbrenner weiterhin eine Chance haben. BMW-Chef Oliver Zipse etwa sorgt sich um die Zukunft der 260 Millionen Fahrzeuge in Europa, die noch einen Verbrennungsmotor haben: „E-Fuels sind die einzige Möglichkeit, damit diese Flotte auch einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Das ist eine sehr relevante Debatte; man sollte daher nicht vorschnell urteilen.“
Doch wahrscheinlich wird die Debatte um E-Fuels in China entschieden, dem größten Automarkt der Welt. Und Peking tut sich mit E-Fuels bislang noch schwer. Es gibt einzelne Pilotprojekte, in denen kleine Mengen synthetisch hergestellt werden, zu hohen Kosten. Die Regierung überlegt daher sehr genau, wo E-Fuels nützlich sein könnten. Eine Antwort lautet: Bei Fortbewegungsmitteln, die mit Batterien nicht gut funktionieren, wie Schiffe, und vor allem Flugzeuge.
China forscht an nachhaltigen Treibstoffen für Flugzeuge
Die Organisation International Council on Clean Transportation hat errechnet, dass chinesische Flüge im Jahr 2019, also vor der Pandemie, mehr als 100 Millionen Tonnen CO₂ ausgestoßen haben – ein Anteil von 13 Prozent am weltweiten Flugverkehr. Doch der Anteil wird steigen, weil die Zahl der Flugzeuge in China rapide wächst. Bis 2050 wird sich der Bedarf an Treibstoff für Flugzeuge verfünffachen, so das Ergebnis von Forschungen.
- Auto
- Energie
- Geopolitik
- Klimaziele
- Technologie
- Umwelt
Jetzt weiterlesen
… und 30 Tage kostenlos dieses Professional Briefing kennenlernen.
Sie sind bereits Gast am China.Table? Jetzt einloggen