Table.Briefing: Bildung

Exklusiv: Ukraine-Beschlüsse der KMK + Kiews Bitte um Uni-Tests + Bob Blume im Interview

  • Ukrainische Abschlussjahrgänge: Kultusbürokratie gefährdet Uni-Zulassung
  • Ukraine-Beschluss der KMK: weniger Willkommensklassen, mehr Fachunterricht
  • Bildungsblogger Bob Blume im Interview: Filterblasen der Bildungspolitik durchbrechen
  • BMBF-Gutachten: Lehrkräftebildung durch Kooperation verbessern
  • Porträt: Anke Langner, die Forscherin der Unischule Dresden
  • Didaktik & Tools: Social-Media-Sprechstunden in Schulen
  • Presseschau
  • Termine
Liebe Leserin, lieber Leser,

ukrainische Abiturienten durchlaufen in normalen Zeiten einen mehrtägigen Concours, um ihren gewünschten Studienplatz zu erhalten. Diese Prüfungen sollen im Sommer, geht es nach dem ukrainischen Bildungsministerium, unbedingt stattfinden, trotz Krieg und Flucht. Von Papier schwenkte man um auf digital, von mehreren Tagen auf ein paar Stunden. Nun bittet Bildungsminister Serhiy Shkarlet die Aufnahmeländer um konkrete Unterstützung. Denn die jungen, geflüchteten Ukrainer:innen sollen den Test auch im Ausland ablegen können. Dafür braucht es Räume, Computer, Aufsichtspersonal. Auch die Onlineschule Optima könnte helfen. Ob und wie dieser Wunsch in Deutschland erfüllt wird, lesen Sie im heutigen Briefing. Zudem erhalten Sie einen exklusiven Einblick in die Ukraine-Beschlüsse der KMK. Das Gremium möchte die angekommenen Schülerinnen “bald” in den Fachunterricht integrieren, heißt es darin.

Aus den Höhen der Bildungsbürokratie nehmen wir Sie diese Woche auf den Boden der Praxis mit. Drei Personen lernen Sie kennen, die Schule erneuern. Der Lehrer, Influencer und ehemalige Waldorfschüler Bob Blume spricht im Interview über sein neues Buch und erklärt, wie er durch Reichweite Brücken baut, wie schlechte Lehrkräfte zu guten werden und warum er ein Jahr für den Medienentwicklungsplan benötigte. Anke Langner erforscht die Unischule Dresden, in der sich Reformpädagogik und digitale Lehre die Hand geben. Dort planen Schüler ihr Lernprojekt per Software – und Lehrkräfte lassen sich von Algorithmen unterstützen. Schulleiterin Silke Müller hat für die Waldschule Hatten ein so innovatives, wie wichtiges Format erfunden: eine Social Media-Sprechstunde, in der Schüler über verstörende Online-Inhalte sprechen können.

Eine erhellende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr
Niklas Prenzel
Bild von Niklas  Prenzel

Analyse

Ukrainische Schüler: Kultusbürokratie gefährdet Uni-Zulassung

In wenigen Tagen endet das ukrainische Schuljahr – und viele Schüler der elften Klasse, die in den Wochen seit Kriegsausbruch nach Deutschland geflohen sind, haben ein Problem. Obwohl in der Ukraine weiter gekämpft wird, plant das Bildungsministerium Ende Juli und Mitte August einen nationalen Zulassungstest. Nur wer diese Prüfung besteht, kann später in der Ukraine studieren.  

Die Vorbereitungen für den so genannten Multifachtest laufen in Deutschland jedoch nur schleppend an. Ein noch unveröffentlichter Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der Bildung.Table vorliegt, greift das Thema nicht einmal auf – meist ein Zeichen, dass sich die Länder noch nicht einig sind. Bislang ist weder klar, wo die Prüfungen abgenommen werden, noch wer dafür zuständig ist.  

Lesen Sie HIER mehr zum neuen KMK-Beschluss zur Ukraine

Ende April hatte das ukrainische Bildungsministerium sich in einem Brief an mehrere EU-Staaten gewandt. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger erhielt das Schreiben mit der dringenden Bitte, bei der Durchführung der Multifachtests zu helfen. Sonst könnten sich die jungen Ukrainer:innen nicht für Studienplätze bewerben, schrieb der ukrainische Bildungsminister Serhiy Shkarlet. Am Dienstag traf er sich mit seiner deutschen Amtskollegin zur Videoschalte und brachte seine Bitte erneut vor.

Kiew hatte zuvor bereits eine Antwort erhalten– von der KMK-Präsidentschaft in Schleswig-Holstein. Man werde das Vorhaben diskutieren. Was in Deutschland stockend anläuft, haben Länder wie Belgien, Polen, Österreich oder Moldawien schnell angestoßen. Sie hätten ihre Hilfe bei den Unizugangs-Tests bereits zugesagt, heißt es aus dem ukrainischen Bildungsministerium. 

Kultusminister sehen sich für Uni-Zulassungstest nicht zuständig 

Bildung.Table hat Einblick in ein internes Protokoll der so genannten “Taskforce Ukraine” der Kultusminister erlangt. Daraus geht hervor, dass einiger technischer Aufwand nötig ist, um die Infrastruktur für die Prüfung zur Verfügung zu stellen. Und dann fragen sich die Bildungsminister noch, ob sie überhaupt aktiv werden müssen: Fraglich sei, “inwieweit hier gegebenenfalls der Hochschulbereich zuständig sei”, heißt es in dem Papier. Dann wären die Wissenschaftsminister am Zug. Ein Wechsel der Zuständigkeiten so kurz vor der Zulassungsprüfung würde die geflüchteten Elftklässler in akute Zeitnot bringen.  

Möglich wäre noch ein anderer Weg, den sich die KMK jedoch praktisch versperrt hat. Die Online-Schule Optima wäre in der Lage, die Prüfung für den Multifachtest digital anzubieten. Doch nach über zwei Monaten des Sichtens und Durchleuchtens hat die Taskforce entschieden: Optima kriegt kein Geld von den Ländern. Der Grund laut internem Protokoll: Privatwirtschaftliche Anbieter könnten in der öffentlichen Wahrnehmung zu wichtig werden.

Müssen geflüchtete Elftklässler für Zulassungstest zurück in die Ukraine? 

Für die geflüchteten Schüler steht die Sache inzwischen Spitz auf Knopf, Ende Mai endet das ukrainische Schuljahr. Zwar gibt es dieses Jahr keine staatlichen Zeugnisse, doch jene externen Abschlusstests finden dennoch statt. Über Wochen sind die Kultusminister davon ausgegangen, dass die Ukraine alle Prüfungen aussetzt. Die Erkenntnis war: Es herrscht keine Eile.

Nach Informationen von Bildung.Table ist zumindest Berlin vorbereitet. Das Land werde mit “Räumlichkeiten und Aufsichtspersonal” unterstützen, heißt es in dem KMK-Protokoll. Berlin geht, vorsichtig geschätzt, von 400 bis 500 Prüflingen aus, zwei bis drei Oberschulzentren würden also ausreichen, um den Multifachtest durchzuführen. Die Senatsverwaltung fürchtet indes, dass am Ende nur Berlin aktiv wird. Es sei problematisch, sollten sich die anderen Bundesländer “in die Büsche schlagen“, heißt es.

Andere Bundesländer äußerten sich in der internen Runde mit Blick auf die logistische Unterstützung sehr viel skeptischer. Die Anforderungen der Ukraine seien zu hoch: die IT-Ausstattung, die Schulung des Aufsichtspersonals und “die Frage nach erforderlichen Ukrainisch-Kenntnissen des Aufsichtspersonals.”  

Aus Bayern heißt es, die Anfrage der KMK sei erst am Montag im Ministerium eingegangen. Dabei gehört zur Wahrheit: Schon seit mindestens zwei Wochen ist in Berlin bekannt, dass die Ukraine Hilfe bei den Prüfungen braucht, und schon Anfang April wurde in ukrainischen Medien darüber berichtet. Schleswig-Holstein, wo KMK-Präsidentin Karin Prien Ministerin ist, verweist auf laufende Gespräche zwischen Bund und Ländern. Die KMK werde die Ukraine, die sich Testzentren in zwei bis drei deutschen Städten wünsche, “im Rahmen ihrer Möglichkeiten” unterstützen, teilt ein Sprecher mit.

Optima-Schule wird aber von Kultusministern nicht gefördert 

Dass die Online-Schule Optima in die Bresche springt und die Prüfung anbieten kann, ist unwahrscheinlich. Nach Informationen von Bildung.Table haben sich die Kultusminister dagegen entschieden, die größte staatlich anerkannte Online-Schule der Ukraine finanziell zu unterstützen. Der vermeintliche Fehler von Optima: Es ist eine private Online-Schule und kein staatlicher Akteur. Das stößt einigen entscheidenden Leuten in der Kultusbürokratie auf.  

Sachsen hatte in der Taskforce vorgeschlagen, Optima zu bezuschussen. “Dies wird von verschiedenen anderen Ländervertretern kritisch gesehen, da die Optima School und ähnliche privatwirtschaftliche Anbieter dadurch in der öffentlichen Wahrnehmung einen zu hohen Stellenwert erlangen könnten“, schildert das Protokoll die Diskussion. 

Klar, die Amtschefs der Ministerien könnten die Experten in der Taskforce noch überstimmen, doch die Chancen dafür sind gering. Offenbar gibt es auch in der Leitungsebene massive Vorbehalte: “In der Amtschefsrunde habe sich als Konsens herauskristallisiert, dass privatwirtschaftliche Anbieter wie die Optima School keine Rolle im deutschen Unterricht bzw. an deutschen Schulen spielen sollen“, heißt es in dem Papier. Kein Wunder, dass Optima seit Wochen aus Deutschland nichts hört. Anfang April hatte die Taskforce, wie berichtet, Optima in einer Videoschalte angehört. Dann war Funktstille. “Wir haben seit unserem Treffen Anfang April keinerlei Feedback von der KMK erhalten“, sagte Optima-Sprecher Yuriy Balkin zu Bildung.Table.  

Taskforce Ukraine will ihre Beschlüsse geheim halten 

Die Absage an Optima soll aber nicht öffentlich werden. Die “Taskforce Ukraine” hat in ihrer Sitzung klargestellt: Die Verhandlung sei zwar eine öffentliche Angelegenheit, solle aber nicht an die Öffentlichkeit dringen. Im Protokoll heißt es dazu: “Eine Veröffentlichung dieses Dokuments ist nicht vorgesehen. Es soll lediglich als internes Arbeitspapier verwendet werden.” Christian Füller und Moritz Baumann

  • Online-Schule
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  • Ukraine

“Ich sehe mich als Brückenbauer”

Auf dem Bild ist das Gesicht von Bob Blume zu sehen, er spricht über sein neues Buch 10 Dinge die ich an Schule hasse
Vom Waldorfschüler zum Oberstudienrat: Lehrer-Influencer Bob Blume.

Herr Blume, waren Sie ein glücklicher Schüler?

Ja, ich war von hinten bis vorne Waldorfschüler. Auch wenn ich die Ideologie teilweise kritisch sehe, habe ich die Schulzeit genossen, habe geschnitzt, gehäkelt, geschmiedet. Das war pure Lernlust, durch die Grundlagen gelegt wurden. Etwa meine Überzeugung, dass es für Lernen und Auseinandersetzung mit der Welt keine Noten braucht.

Und heute, als Gymnasiallehrer in Baden-Württemberg, hassen Sie die Schule?

Da muss ich natürlich zurückrudern. Das Buch hätte auch “Schnittstellen und Hürden, die ich an der Schule problematisch finde” heißen können … Was mich wirklich nervt: Der Anspruch, der an alle in der Schule befindlichen Menschen gestellt wird, passt nicht zu der politischen und institutionellen Unterstützung, die gegeben wird. Auf die Schule wird Anforderungen für Anforderung gestapelt: Digitalisierung, Inklusion, Integration, Chancengleichheit, dazu die bürokratischen Hürden. Wo sind die Ressourcen, um das umzusetzen? Es nervt mich, wenn Lehrerinnen und Lehrer mir schreiben müssen: “Ich würde gerne dies und das umsetzen, aber ich kann nicht, weil Kollegium, Schulleitung oder Behörde nicht wollen.” 

Aus dieser Wut heraus haben Sie das Buch geschrieben. Als Deutschlehrer liegt diese Frage an Sie auf der Hand: Welcher Gattung gehört Ihr Buch an – Revolutions-Literatur, Ratgeber, Autobiografie? 

Ich würde sagen, eine essayistische Panoramashow, die versucht, die Probleme des Bildungssystems einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das ist Infotainment, daher auch der plakative Titel. Ich sehe mich als Brückenbauer.

Zwischen wem?

Zwischen der vernetzten Lehrer-Community im Netz, der Öffentlichkeit und der Bildungspolitik. Es gibt viel zu wenig Austausch zwischen dem Überbau in Behörden und Ministerien und den Praktikern, die am Boden arbeiten. Ich sage nur Digitalpakt! Für den Medienentwicklungsplan meiner Schule habe auch ich, der sich seit Langem mit diesen Themen beschäftigt, ein Jahr gebraucht. 

Digitalpakt-Bashing ist in allen politischen Farben mittlerweile salonfähig. Welche ist die kontroverseste Meinung, die Sie in Ihrem Buch vertreten?

Dass es schlechte Lehrer hierzulande zu leicht haben. Es gibt unheimlich viele Leute mit unheimlich vielen guten, innovativen Ideen. Die werden von einem System gestoppt, das nicht unbedingt diejenigen unterstützt, die wollen, sondern es denjenigen zu einfach macht, die sagen: “Lass uns doch einfach machen, was wir immer gemacht haben”.

Wie sollte man es Ihnen schwerer machen?

Diejenigen, die Veränderungen umsetzen wollen, benötigen mehr Unterstützung durch mutige Schulleitungen, Ressourcen, Stundenausgleich. Der motivierte Teil des Kollegiums muss es denen, die sich 2022 immer noch gegen Veränderungen stellen, ungemütlich machen, sie nerven. 

In Ihrem Buch dekonstruieren Sie manch alten Grabenkampf: Sie sind weder für Kompetenzorientierung, noch für einen starren Kanon. Wofür dann?

Im Moment versuchen Bildungspläne oft, beidem gerecht zu werden. Da stehen dann sehr detailliert aufgeschlüsselte Kompetenzen drin und ansonsten Inhalte und Werke, die behandelt werden müssen. Das führt zu enormem Stress auf allen Seiten. Mir ist wichtig, dass die Schüler durch den Unterricht etwas wirklich können. Daher bin ich für Kompetenzorientierung, die wirklich ernst genommen wird. Dafür müssen die Bildungspläne entschlackt werden. 

Wie lösen Sie die Gretchenfrage – Microsoft oder Apple im Unterricht?

Ich nutze beides, bin weder Fanboy noch zertifiziert von einem der beiden. Schulen müssen den Spagat schaffen: Eine Infrastruktur aufbauen, die wirklich funktioniert und sich gleichzeitig öffnen lässt in die digitale Welt und zu verschiedenen Anwendungen. Es geht nicht darum, die digitale Tür genauso fest zu schließen wie die klassische Klassentür. Das ist keine Kultur der Digitalität. 

Analoges oder digitales Lehren und Lernen?

Diese Frage verstehe ich immer nicht. Es geht nicht um digitalen Unterricht, sondern um eine Kultur der Digitalität. Das ist so, wie wenn jemand sagt, er will nicht digital in den Urlaub fahren. Das will wirklich niemand. Aber um in den Urlaub zu fahren, nutzen wir eben keine Karten mehr (die regelmäßig zu Scheidungen geführt haben, weil sie niemand lesen kann). Wir nutzen jetzt eben Google Maps. Kultur der Digitalität bedeutet: Achtklässler sprechen teilweise besser Englisch als Zwölftklässler, weil sie auf Discord Stunden lang ihre Probleme mit Gleichaltrigen aus Bulgarien, Polen oder England besprechen. 

Sie bloggen und sind einer der lautesten Akteure im Twitterlehrerzimmer, haben mehr Follower als Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, doppelt so viele wie die GEW. Wie viel Macht und Einfluss haben Sie?

Ich würde das nicht an meiner Person festmachen, eher am Twitterlehrerzimmer. Das kennen zwar immer noch wenige, vielleicht zwei, drei Kollegen in einem echten Lehrerzimmer. Meine Reichweite erlaubt mir den Austausch mit politisch Verantwortlichen und der Öffentlichkeit. Daran fehlt es häufig. Es kann vorkommen, dass Texte und Ideen, die im Twitterlehrerzimmer diskutiert werden, zu Fachpublikationen führen oder sogar in KMK-Beratungen getragen werden. Das freut mich dann. 

Nervt es nicht, nach der Schule noch so viele soziale Kanäle bespielen zu müssen?

Nein, Twittern ist wie essen, Zähne putzen, lesen. Ich habe da nicht das Gefühl: “Ich muss das jetzt bespielen.” Bei Instagram spüre ich schon manchmal den Druck, jetzt noch etwas posten zu müssen. 

Ihr Nachwort liest sich wie eine Bewerbungs- oder Wahlkampfrede. Würden Sie das baden-württembergische Bildungsministerium führen wollen? 

Sag zwar niemals nie, aber: Nein. Es wäre sehr naiv zu glauben: Ich habe ein Buch geschrieben und so und so viele Follower, also gebt mir jetzt das Kultusministerium. (lacht) Diese “Bewerbungsrede” bezieht sich eher darauf, dass ich weiter als Brückenbauer wirken möchte. Denn der formale und informelle Austausch ist essenziell. Auch politisch Verantwortliche können in ihren Filterblasen hängen bleiben. 

Was erfüllt Sie mit Hoffnung, dass Schule sich so ändert, dass Sie sie nicht mehr hassen müssen?

Ganz klar: die Schüler. Wenn man eine gemeinsame Beziehungsebene aufbaut, sie wertschätzt, konstruktive Rückmeldung gibt, Fehler machen und sich einbringen lässt, dann kann sich das anfühlen wie in einem gemeinsamen Start-up. Das macht einfach richtig Spaß. Wenn man die Lust am Lernen in der Schule und darüber hinaus beibehalten kann, ist schon viel gewonnen. 

Bob Blume ist Oberstudienrat am Windeck-Gymnasium in Bühl und unterrichtet die Fächer Englisch, Deutsch und Geschichte. Neben seiner Arbeit als Lehrer betreibt er einen Youtube-Kanal und einen Blog, in dem er über die Herausforderungen des Referendariats, die Chancen der Digitalisierung und politische Themen schreibt. Als “Netzlehrer” ist er auf Twitter unterwegs und betreibt einen Podcast. Sein Buch “Zehn Dinge, die ich an der Schule hasse. Und wie wir sie ändern können” ist am 9. Mai erscheinen (mosaik-Verlag, 240 Seiten, 22 Euro).

News

Exklusiv: KMK will ukrainische Schüler “bald” in den Fachunterricht integrieren 

Zwei Monate ist es her, dass die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka den Kultusministern eine klare Botschaft mit auf den Weg gab: Schüler, die aus dem Kriegsland geflohen sind, müssten nach ukrainischem Lehrplan unterrichtet werden. Doch, und das hat sich bereits angedeutet, die Kultusminister werden der ukrainischen Regierung diesen Wunsch nicht erfüllen.  

Die Kinder und Jugendlichen sollen in das deutsche Schulsystem integriert werden“, heißt es in einem noch unveröffentlichten Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der Bildung.Table exklusiv vorliegt. Geplant sei eine “baldige Integration in den Fachunterricht” – einfach ausgedrückt: in die normalen Klassen. Aktuell setzt die Politik vor allem auf sogenannte Willkommens- oder Vorbereitungsunterricht, in dem die Kinder aus der Ukraine in erster Linie Deutsch lernen sollen.  

Keine Unterstützung für ukrainische Online-Schule

Den ukrainischen Schulstoff will die KMK dagegen in die Freizeit der Schüler verlagern. Ukrainische Online-Lernangebote, “sofern diese verfügbar sind”, könnten zusätzlich wahrgenommen werden, heißt es. Auf Arbeitsebene hatte die KMK zuletzt Gespräche mit der Online-Schule Optima geführt. Dann war lange Funkstille. Doch nach Informationen von Bildung.Table ist bereits eine Entscheidung gefallen: Die Kultusminister werden den privaten Anbieter finanziell wohl nicht unterstützen (lesen Sie HIER mehr dazu)

Darüber hinaus hat sich die KMK auf folgende Leitlinien, die zunächst bis zu den Sommerferien gelten sollen, geeinigt: 

  • Schulpflicht: Die gesetzliche Schulpflicht soll auch für ukrainische Geflüchtete gelten – so wie sie jeweils in den einzelnen Bundesländern geregelt ist.  
  • Lehrkräfte: Die Kultusminister betonen, dass sie sich bereits auf “Eckpunkte zur Einstellung von ukrainischem pädagogischem Personal” geeinigt hätten. Es gebe ein “beschleunigtes Verfahren“. Viele Ukrainer würden schon an den Schulen arbeiten.  
  • Lernmaterial: Viel ukrainisches Material für den Unterricht sei bereits durch das Medieninstitut der Länder gesichtet worden, erklärt die KMK. Einige Stiftungen hätten Informationen für deutsche Lehrkräfte zusammengetragen. Nun wollen die Kultusminister die Materialien in einer Übersicht sortieren und den Schulen zur Verfügung stellen. Einen Zeitplan enthält der Beschluss nicht. 
  • Beratung: Die Kultusminister betonen, dass die Kriegsbilder und Gewalterfahrungen Spuren bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen hätten. Für die Beratung stünden bereits Schulpsychologen und Sozialarbeiter zur Verfügung. Zusätzlich sollen die “vorhandenen Kapazitäten ggf. erweitert werden”. Eine verbindliche Zusage ist das jedoch nicht. 

Auf ein Thema gehen die Kultusminister in ihren Leitlinien überraschenderweise nicht ein: Prüfungen. Das ukrainische Schuljahr endet in wenigen Tagen und bislang ist unklar, wie die geflüchteten Schüler des Abschlussjahrgangs an der zentralen Zulassungsprüfung für die Universitäten – dem sogenannten Nationalen Multifachtest – teilnehmen können. Die Zeit drängt, doch Ergebnisse, das zeigen Recherchen von Bildung.Table, können die Kultusminister noch nicht präsentieren. Moritz Baumann

Lesen Sie HIER die Analyse.

BMBF-Gutachten: Kooperation in Lehrkräftebildung weiter stärken

Die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften ist stark fragmentiert. Wie sehr sie von Bundesland zu Bundesland variiert, zeigt nun ein vom BMBF im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) in Auftrag gegebenes Gutachten über die “Strukturen der Lehrkräftebildung in Deutschland“. Positiv auf die Ausbildung von Lehrkräften würden sich “Querstrukturen” auswirken, die den Austausch innerhalb von Hochschulen, aber auch mit Ministerien und Landesinstituten fördern. Der Bericht lobt Konstrukte, die “zwischen den zentralen Akteuren liegen und nicht hauptsächlich durch Hierarchie geprägten Austausch und Abstimmung zwischen ‘relativ unabhängigen’ Akteuren ermöglichen”. In Bundesländern wie Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein seien diese Strukturen funk.

Das Verdienst des nun veröffentlichten, 90-seitigen Evaluationsberichts besteht in einer detaillierten Analyse der komplexen Lehrkräfteausbildung in allen Bundesländern. Die 16 unterschiedlichen, aus mehreren Ebenen bestehenden Systeme werden grafisch übersichtlich dargestellt (vollständigen Bericht herunterladen). Dazu hat die Ramboll Management Consulting unter der Federführung von Prof. Dr. Herbert Altrichter (Universität Linz) unter anderem Experteninterviews durchgeführt. Die Akteure würden die informellen Kooperationen der beteiligten Institutionen und Gremien als sehr relevant wahrnehmen. Der nüchtern verfasste Bericht arbeitet Bedingungen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Lehrkräften heraus. Dazu gehöre die Steuerung der “Systeme Wissenschaft und Bildung” in einem Ministerium, phasenübergreifende Beratungs- und Verhandlungsräume, autonome, mitgestaltende Hochschulen und gesetzlich verankerte Querstrukturen.

Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF war 2014 gestartet und 2019 in die zweite Phase eingetreten. Seit 2020 wurden die Förderschwerpunkte um “Digitalisierung in der Lehrerbildung” ergänzt. Die QLB möchte unter anderem die drei Ausbildungszeiten – Lehramtsstudium, Referendariat und Lernen im Beruf – enger miteinander verzahnen. Doch sind dem BMBF im föderalen Bildungssystem die Hände gebunden. Das Gutachten, das zwar von externen Experten erstellt wurde, dürfte die Linie des BMBF widerspiegeln: So bedauert auch das Evaluationsteam das Scheitern des Nationalen Bildungsrats. Er wäre geeignet gewesen, länderübergreifende Empfehlungen zu geben und zwischen den Akteuren auf Bundesebene zu vermitteln. npr

  • Bildungspolitik
  • Fortbildung
  • Lehrerbildung
  • Unterricht

Makerspace

Anke Langner erforscht eine Schule, die extra dafür gegründet wurde

Auf dem Foto ist das Gesicht von Anke Langner zu sehen, sie forscht in der Universitätsschule Dresden
“Ich bin eine KI-Kritikerin”, sagt Anke Langner, die die Unischule in Dresden erforscht.

Wie sieht die Zukunft der Institution Schule aus? Die Universitätsschule in Dresden hat sich gegründet, um diese Frage zu ergründen. Statt Fächer gibt es Projekte, statt Klassen Projektteams. Auch die Klassenzimmer wurden abgeschafft, gelernt wird im Garten, in der Werkstatt im Labor oder eben am Schreibtisch. Es geht nicht mehr um Einsen oder Zweien, sondern um individuelle Lernwege, um eigenverantwortliches Lernen und das Entdecken der eigenen Talente. Und dabei soll Technik helfen.

Ein Labor entsteht

Dieser Wandel wird wissenschaftlich begleitet von der Erziehungswissenschaftlerin Anke Langner. Denn, so legt der Name der Schule nahe, die Schule ist an die TU Dresden angedockt. “Wir müssen Schule heute vom Schüler aus denken“, so versteht Anke Langner die Herangehensweise der jungen Schule.

Anke Langner hat seit 2013 die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt inklusive Bildung an der TU Dresden inne und forscht unter anderem zu inklusiver Unterrichtsgestaltung, zu sozialer Ausgrenzung und Teilhabe und zu Inklusion außerhalb der Schule. Für die Unischule hat Anke Langner das Konzept geschrieben und erforscht dieses nun im Feld an der neu gegründeten Schule.

Dabei entnimmt sie nicht nur “Proben” aus dem “Labor Schule”, sondern gestaltet es auch gleich mit, wie sie es formuliert. Täglich telefoniert sie eine Stunde mit der Schulleiterin. Denn ein Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit ist eine Software, die an der Schule zwar bereits eingesetzt wird, aber immer noch im Entstehen ist. Noch nicht mal einen Namen hat sie.

Tschechische Software als wichtigstes Tool an der Schule

Die Software eines tschechischen Anbieters soll einerseits die Lern- und andererseits die Schulentwicklung vorantreiben. Da die Schüler frei lernen, müssen sie sich selbst überlegen, wie sie sich ihre Lernphasen einteilen. In der Software soll diese Lernentwicklung abgebildet werden. Ein Kind interessiert sich dafür, was in seinem Körper passiert, nachdem es einen Hot Dog gegessen hat und will darüber einen Stop-Motion-Film drehen? Dann legt es die einzelnen Schritte des Projekts fest und gibt sie in der Software ein: Recherche, Planung, Durchführung. Aber auch beteiligte Fächer, Methoden, Lehrkräfte und Materialien.

Gleichzeitig soll der Lernprozess jedes Schülers erfasst werden, anhand von Daten, die die Lehrer eingeben. Zu wie viel Prozent kann der Schüler eine Aufgabe bewältigen? Schafft er auf Anhieb drei verschiedene Textsorten zu verfassen oder braucht er noch Hilfe für das Formulieren einer Argumentation? Die Software soll Profile der Schüler erstellen, um dem Lehrer deutlich zu machen, wo die Schwächen und Stärken des Schülers liegen. Und, so die Idee, in Zukunft soll die Software so gut mit Daten gefüttert und trainiert sein, dass sie basierend auf einem Algorithmus vorhersagen kann, wie sich das Lernen eines Schülers verbessern könnte, wenn er bestimmte Aufgaben erledigt.

Keine Forschungsgelder für die Unischule

Es ist eine Art Künstliche Intelligenz, die die Lehrenden bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler unterstützt. Unterstützt, nicht ablöst – das ist Anke Langner wichtig. Denn Algorithmen basieren auf Daten, sagen eine schablonenhafte Entwicklung voraus. Menschen sind aber viel komplexer als Daten, lernen kreativ und assoziativ. Sie denken so, wie es Maschinen wahrscheinlich nie könnten. “Ich bin eine KI-Kritikerin”, sagt Anke Langner. Doch sie wolle sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Und glaubt, dass gerade Lehrer und Sozialpädagogen, die das Soziale, das Zusammenleben im Sinn haben, sich mit einer Technologie befassen müssen, die in vielen Bereichen unsere Gesellschaft individualisiert.

Deshalb will sie nicht Daten in einen Algorithmus einspeisen, sondern vor allem die Lehrer und Schüler im Umgang damit schulen. Damit keine Entscheidungen allein basierend auf dem Algorithmus getroffen werden. Vielmehr soll der Algorithmus Orientierung und Hilfestellung bieten.

Doch bis es so weit ist, betont Anke Langer, könnte es noch ein wenig dauern. Die Schule sei noch im Aufbau. Diesen Sommer beenden die Kinder und Jugendlichen das dritte Schuljahr. Demnach steht auch die Forschung noch ganz am Anfang. Und die Ressourcen sind begrenzt. Anke Langer erhält keine gesonderten Gelder für die Erforschung der neuartigen Schule. Diese Aufgabe erledigt sie im Rahmen ihrer Professur. Aus ihrem eigenen Team hat sie einen Mitarbeiter für die Betreuung der Unischule abgestellt, eine andere Fachkraft soll für ein Dreivierteljahr hinzukommen. Hätte sie mehr Leute zur Verfügung, käme sie auch mit der Forschung viel schneller voran. Sofie Czilwik

Didaktik & Tools

Social-Media-Sprechstunde: “Wir geben Kindern Zeit.”

Man sieht ein schwarzes Plakat mit bunten vierecken auf denen man die Schattenumrisse von Menschen sieht: der Titel ist Social Media Sprechstunde
“Erlebnisse aus den sozialen Medien berichten, die den Kindern auf der Seele brennen”

Welchen pädagogischen Vorteil hat die Social-Media-Sprechstunde?


Dass die Kinder dort mit all den Social-Media-Erlebnissen hingehen können, die ihnen auf der Seele brennen. Wir haben irgendwann gemerkt, dass die Kinder im Netz vollkommen allein gelassen werden. Das bringt viele Probleme für sie, aber auch für Schule – gerade wegen der zum Teil gruseligen Erfahrungen, die Schüler:innen in den sozialen Netzwerken machen. Unsere Haltung als Schule ist, dass sie über alles sprechen können müssen, was sie im Netz sehen. Sonst werden Kinder nicht souverän, sondern ohnmächtig. Das war der Grund für uns, neben einem Kurs “Digitalkunde” zusätzlich diese Sprechstunde mit einem jungen Kollegen einzurichten, der Social Media aus dem Effeff kennt. Wir geben Kindern also Zeit – und eine strukturierte Möglichkeit für ein Gespräch. Der Kollege sitzt zu einem bestimmten Zeitpunkt in dem Raum. Die Schüler können dann den Unterricht verlassen und in die Sprechstunde gehen. Alles, was er zu hören bekommt, unterliegt der Verschwiegenheitspflicht. Die Kinder können dort alles loswerden. Egal, ob sie etwas gesehen haben, was sie nicht verkraften, ob sie etwas Anstößiges melden wollen oder ob sie schlicht sagen wollen: “Mensch, ich glaube, ich habe da echt Scheiße gebaut!” 

Welche technischen Voraussetzungen braucht eine Sprechstunde? 

Eigentlich keine. Wir haben es ja mit einer Schülergeneration zu tun, die ihre Handys vollkommen selbstverständlich dabei hat und jederzeit einsetzt. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob wir das gut oder schlecht finden, das ist ein Faktum. Inzwischen dominieren soziale Netzwerke ja den lebensweltlichen Alltag von Kindern und Jugendlichen. Für uns als Schule ist also keine technische, sondern eine sozialpädagogische Voraussetzung wichtig: haben wir Kolleg:innen, die auch die Abgründe von Social Media kennen? 

Kann man eine Social Media-Sprechstunde auch online abhalten?

Ja, auch mitten in der Pandemie haben wir die Sprechstunde online im Format eines Videochats weitergeführt. Die Kinder nehmen diese Sprechstunde wahr, egal ob sie in den geschützten Raum des Kollegen in der Schule gehen oder sich in eine Videokonferenz mit ihm einwählen. Sie bekommen dort Hilfe. Die Nachfrage der Schüler:innen ist mittlerweile so groß geworden, dass wir uns gerade überlegen, wie wir diese Sprechstunde als strukturiertes Gesprächsangebot ausweiten können – online genau wie in Präsenz. 

Pro Tipp:

Teilweise sind es wirklich grausame Dinge, die die Schüler:innen in den sozialen Netzwerken sehen. Ich will Ihnen Details ersparen, aber uns hat ein Video besonders schockiert, das im Netz millionenfach unter Jugendlichen geteilt wurde. Da waren Männer zu sehen, die so lange auf einen Hundewelpen eingetreten haben, bis es gestorben ist. Das bedeutet ganz allgemein, wir müssen den Kindern Gehör verschaffen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Wir als Schule wissen, dass wir noch keine perfekte Lösung haben. Das Gespräch, das wir eingerichtet haben und das im Grunde inzwischen jeder von uns Lehrkräften führt, hilft auch nicht immer. Aber wir lassen die Kinder nicht alleine mit den Bildern und ihren Erlebnissen. Was uns sehr wichtig ist: dass wir mit den Schüler:innen sprechen, ohne sie zu kriminalisieren. Das heißt, es wäre falsch, zu sagen: “Wie kannst Du nur?”. Oder: “Lass das weg!” Oder mit Strafen wie etwa einem Handyverbot zu drohen. Wir predigen auch unseren Eltern, nicht mit angeblich einfachen Methoden zu reagieren, wie: “Du hast nur noch zwei Stunden Smartphone-Zeit am Tag”. Auch in zwei Stunden kann man ganz leicht unter die Räder kommen. Solche Verbote sind in meinen Augen nicht sinnvoll, sie helfen gar nicht. 

Kritik:  

Für mich ist es ein Armutszeugnis, dass wir Schulleiter immer noch darum betteln müssen, dass Endgeräte an die Schulen kommen und eine vernünftige Netz-Anbindung da ist. Unsere Social-Media-Sprechstunde zeigt, dass das eine Selbstverständlichkeit ist – und wir längst ganz andere Fragen behandeln müssten. 

Silke Müller leitet die Waldschule Hatten (Niedersachsen). Die Smart-School (Bitkom) ist eine der digitalen Vorreiter. Müller macht sich für eine digitale Ethik stark.

  • Social Media

Presseschau

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Termine

12. Mai 2022, 11 Uhr
Webinar INSM-Bildungsmonitor Themenspezial zum Lehrkräftenachwuchs: Das unterschätzte Problem
Mit dem Leiter des Kompetenzfelds Bildung, Zuwanderung und Innovation am Institut der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Axel Plünnecke, wirft das INSM einen Blick auf den zukünftigen Lehrkräftebedarf. Es stellt die Frage: Blickt die Kultusministerkonferenz systematisch zu positiv in die Zukunft? Im Webinar werden verschiedene Methoden zu Ermittlung des künftigen Lehrkräftebedarfs sowie deren Stärken und Schwächen erläutert. Teilnahme-Link

12.05.2022, 10.00-10.45 Uhr
Online-Fragerunde Rund um den Digitalpakt Schule
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg lädt alle Vertreterinnen und Vertreter der Schulträger zur Online Fragerunde “Rund um den DigitalPakt” mit Herrn Schaub aus dem Kultusministerium und mit Herrn Karg aus dem LMZ ein. Weitere Informationen

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    Ukrainische Schüler: Kultusbürokratie gefährdet Uni-Zulassung

    In wenigen Tagen endet das ukrainische Schuljahr – und viele Schüler der elften Klasse, die in den Wochen seit Kriegsausbruch nach Deutschland geflohen sind, haben ein Problem. Obwohl in der Ukraine weiter gekämpft wird, plant das Bildungsministerium Ende Juli und Mitte August einen nationalen Zulassungstest. Nur wer diese Prüfung besteht, kann später in der Ukraine studieren.  

    Die Vorbereitungen für den so genannten Multifachtest laufen in Deutschland jedoch nur schleppend an. Ein noch unveröffentlichter Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der Bildung.Table vorliegt, greift das Thema nicht einmal auf – meist ein Zeichen, dass sich die Länder noch nicht einig sind. Bislang ist weder klar, wo die Prüfungen abgenommen werden, noch wer dafür zuständig ist.  

    Lesen Sie HIER mehr zum neuen KMK-Beschluss zur Ukraine

    Ende April hatte das ukrainische Bildungsministerium sich in einem Brief an mehrere EU-Staaten gewandt. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger erhielt das Schreiben mit der dringenden Bitte, bei der Durchführung der Multifachtests zu helfen. Sonst könnten sich die jungen Ukrainer:innen nicht für Studienplätze bewerben, schrieb der ukrainische Bildungsminister Serhiy Shkarlet. Am Dienstag traf er sich mit seiner deutschen Amtskollegin zur Videoschalte und brachte seine Bitte erneut vor.

    Kiew hatte zuvor bereits eine Antwort erhalten– von der KMK-Präsidentschaft in Schleswig-Holstein. Man werde das Vorhaben diskutieren. Was in Deutschland stockend anläuft, haben Länder wie Belgien, Polen, Österreich oder Moldawien schnell angestoßen. Sie hätten ihre Hilfe bei den Unizugangs-Tests bereits zugesagt, heißt es aus dem ukrainischen Bildungsministerium. 

    Kultusminister sehen sich für Uni-Zulassungstest nicht zuständig 

    Bildung.Table hat Einblick in ein internes Protokoll der so genannten “Taskforce Ukraine” der Kultusminister erlangt. Daraus geht hervor, dass einiger technischer Aufwand nötig ist, um die Infrastruktur für die Prüfung zur Verfügung zu stellen. Und dann fragen sich die Bildungsminister noch, ob sie überhaupt aktiv werden müssen: Fraglich sei, “inwieweit hier gegebenenfalls der Hochschulbereich zuständig sei”, heißt es in dem Papier. Dann wären die Wissenschaftsminister am Zug. Ein Wechsel der Zuständigkeiten so kurz vor der Zulassungsprüfung würde die geflüchteten Elftklässler in akute Zeitnot bringen.  

    Möglich wäre noch ein anderer Weg, den sich die KMK jedoch praktisch versperrt hat. Die Online-Schule Optima wäre in der Lage, die Prüfung für den Multifachtest digital anzubieten. Doch nach über zwei Monaten des Sichtens und Durchleuchtens hat die Taskforce entschieden: Optima kriegt kein Geld von den Ländern. Der Grund laut internem Protokoll: Privatwirtschaftliche Anbieter könnten in der öffentlichen Wahrnehmung zu wichtig werden.

    Müssen geflüchtete Elftklässler für Zulassungstest zurück in die Ukraine? 

    Für die geflüchteten Schüler steht die Sache inzwischen Spitz auf Knopf, Ende Mai endet das ukrainische Schuljahr. Zwar gibt es dieses Jahr keine staatlichen Zeugnisse, doch jene externen Abschlusstests finden dennoch statt. Über Wochen sind die Kultusminister davon ausgegangen, dass die Ukraine alle Prüfungen aussetzt. Die Erkenntnis war: Es herrscht keine Eile.

    Nach Informationen von Bildung.Table ist zumindest Berlin vorbereitet. Das Land werde mit “Räumlichkeiten und Aufsichtspersonal” unterstützen, heißt es in dem KMK-Protokoll. Berlin geht, vorsichtig geschätzt, von 400 bis 500 Prüflingen aus, zwei bis drei Oberschulzentren würden also ausreichen, um den Multifachtest durchzuführen. Die Senatsverwaltung fürchtet indes, dass am Ende nur Berlin aktiv wird. Es sei problematisch, sollten sich die anderen Bundesländer “in die Büsche schlagen“, heißt es.

    Andere Bundesländer äußerten sich in der internen Runde mit Blick auf die logistische Unterstützung sehr viel skeptischer. Die Anforderungen der Ukraine seien zu hoch: die IT-Ausstattung, die Schulung des Aufsichtspersonals und “die Frage nach erforderlichen Ukrainisch-Kenntnissen des Aufsichtspersonals.”  

    Aus Bayern heißt es, die Anfrage der KMK sei erst am Montag im Ministerium eingegangen. Dabei gehört zur Wahrheit: Schon seit mindestens zwei Wochen ist in Berlin bekannt, dass die Ukraine Hilfe bei den Prüfungen braucht, und schon Anfang April wurde in ukrainischen Medien darüber berichtet. Schleswig-Holstein, wo KMK-Präsidentin Karin Prien Ministerin ist, verweist auf laufende Gespräche zwischen Bund und Ländern. Die KMK werde die Ukraine, die sich Testzentren in zwei bis drei deutschen Städten wünsche, “im Rahmen ihrer Möglichkeiten” unterstützen, teilt ein Sprecher mit.

    Optima-Schule wird aber von Kultusministern nicht gefördert 

    Dass die Online-Schule Optima in die Bresche springt und die Prüfung anbieten kann, ist unwahrscheinlich. Nach Informationen von Bildung.Table haben sich die Kultusminister dagegen entschieden, die größte staatlich anerkannte Online-Schule der Ukraine finanziell zu unterstützen. Der vermeintliche Fehler von Optima: Es ist eine private Online-Schule und kein staatlicher Akteur. Das stößt einigen entscheidenden Leuten in der Kultusbürokratie auf.  

    Sachsen hatte in der Taskforce vorgeschlagen, Optima zu bezuschussen. “Dies wird von verschiedenen anderen Ländervertretern kritisch gesehen, da die Optima School und ähnliche privatwirtschaftliche Anbieter dadurch in der öffentlichen Wahrnehmung einen zu hohen Stellenwert erlangen könnten“, schildert das Protokoll die Diskussion. 

    Klar, die Amtschefs der Ministerien könnten die Experten in der Taskforce noch überstimmen, doch die Chancen dafür sind gering. Offenbar gibt es auch in der Leitungsebene massive Vorbehalte: “In der Amtschefsrunde habe sich als Konsens herauskristallisiert, dass privatwirtschaftliche Anbieter wie die Optima School keine Rolle im deutschen Unterricht bzw. an deutschen Schulen spielen sollen“, heißt es in dem Papier. Kein Wunder, dass Optima seit Wochen aus Deutschland nichts hört. Anfang April hatte die Taskforce, wie berichtet, Optima in einer Videoschalte angehört. Dann war Funktstille. “Wir haben seit unserem Treffen Anfang April keinerlei Feedback von der KMK erhalten“, sagte Optima-Sprecher Yuriy Balkin zu Bildung.Table.  

    Taskforce Ukraine will ihre Beschlüsse geheim halten 

    Die Absage an Optima soll aber nicht öffentlich werden. Die “Taskforce Ukraine” hat in ihrer Sitzung klargestellt: Die Verhandlung sei zwar eine öffentliche Angelegenheit, solle aber nicht an die Öffentlichkeit dringen. Im Protokoll heißt es dazu: “Eine Veröffentlichung dieses Dokuments ist nicht vorgesehen. Es soll lediglich als internes Arbeitspapier verwendet werden.” Christian Füller und Moritz Baumann

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    “Ich sehe mich als Brückenbauer”

    Auf dem Bild ist das Gesicht von Bob Blume zu sehen, er spricht über sein neues Buch 10 Dinge die ich an Schule hasse
    Vom Waldorfschüler zum Oberstudienrat: Lehrer-Influencer Bob Blume.

    Herr Blume, waren Sie ein glücklicher Schüler?

    Ja, ich war von hinten bis vorne Waldorfschüler. Auch wenn ich die Ideologie teilweise kritisch sehe, habe ich die Schulzeit genossen, habe geschnitzt, gehäkelt, geschmiedet. Das war pure Lernlust, durch die Grundlagen gelegt wurden. Etwa meine Überzeugung, dass es für Lernen und Auseinandersetzung mit der Welt keine Noten braucht.

    Und heute, als Gymnasiallehrer in Baden-Württemberg, hassen Sie die Schule?

    Da muss ich natürlich zurückrudern. Das Buch hätte auch “Schnittstellen und Hürden, die ich an der Schule problematisch finde” heißen können … Was mich wirklich nervt: Der Anspruch, der an alle in der Schule befindlichen Menschen gestellt wird, passt nicht zu der politischen und institutionellen Unterstützung, die gegeben wird. Auf die Schule wird Anforderungen für Anforderung gestapelt: Digitalisierung, Inklusion, Integration, Chancengleichheit, dazu die bürokratischen Hürden. Wo sind die Ressourcen, um das umzusetzen? Es nervt mich, wenn Lehrerinnen und Lehrer mir schreiben müssen: “Ich würde gerne dies und das umsetzen, aber ich kann nicht, weil Kollegium, Schulleitung oder Behörde nicht wollen.” 

    Aus dieser Wut heraus haben Sie das Buch geschrieben. Als Deutschlehrer liegt diese Frage an Sie auf der Hand: Welcher Gattung gehört Ihr Buch an – Revolutions-Literatur, Ratgeber, Autobiografie? 

    Ich würde sagen, eine essayistische Panoramashow, die versucht, die Probleme des Bildungssystems einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das ist Infotainment, daher auch der plakative Titel. Ich sehe mich als Brückenbauer.

    Zwischen wem?

    Zwischen der vernetzten Lehrer-Community im Netz, der Öffentlichkeit und der Bildungspolitik. Es gibt viel zu wenig Austausch zwischen dem Überbau in Behörden und Ministerien und den Praktikern, die am Boden arbeiten. Ich sage nur Digitalpakt! Für den Medienentwicklungsplan meiner Schule habe auch ich, der sich seit Langem mit diesen Themen beschäftigt, ein Jahr gebraucht. 

    Digitalpakt-Bashing ist in allen politischen Farben mittlerweile salonfähig. Welche ist die kontroverseste Meinung, die Sie in Ihrem Buch vertreten?

    Dass es schlechte Lehrer hierzulande zu leicht haben. Es gibt unheimlich viele Leute mit unheimlich vielen guten, innovativen Ideen. Die werden von einem System gestoppt, das nicht unbedingt diejenigen unterstützt, die wollen, sondern es denjenigen zu einfach macht, die sagen: “Lass uns doch einfach machen, was wir immer gemacht haben”.

    Wie sollte man es Ihnen schwerer machen?

    Diejenigen, die Veränderungen umsetzen wollen, benötigen mehr Unterstützung durch mutige Schulleitungen, Ressourcen, Stundenausgleich. Der motivierte Teil des Kollegiums muss es denen, die sich 2022 immer noch gegen Veränderungen stellen, ungemütlich machen, sie nerven. 

    In Ihrem Buch dekonstruieren Sie manch alten Grabenkampf: Sie sind weder für Kompetenzorientierung, noch für einen starren Kanon. Wofür dann?

    Im Moment versuchen Bildungspläne oft, beidem gerecht zu werden. Da stehen dann sehr detailliert aufgeschlüsselte Kompetenzen drin und ansonsten Inhalte und Werke, die behandelt werden müssen. Das führt zu enormem Stress auf allen Seiten. Mir ist wichtig, dass die Schüler durch den Unterricht etwas wirklich können. Daher bin ich für Kompetenzorientierung, die wirklich ernst genommen wird. Dafür müssen die Bildungspläne entschlackt werden. 

    Wie lösen Sie die Gretchenfrage – Microsoft oder Apple im Unterricht?

    Ich nutze beides, bin weder Fanboy noch zertifiziert von einem der beiden. Schulen müssen den Spagat schaffen: Eine Infrastruktur aufbauen, die wirklich funktioniert und sich gleichzeitig öffnen lässt in die digitale Welt und zu verschiedenen Anwendungen. Es geht nicht darum, die digitale Tür genauso fest zu schließen wie die klassische Klassentür. Das ist keine Kultur der Digitalität. 

    Analoges oder digitales Lehren und Lernen?

    Diese Frage verstehe ich immer nicht. Es geht nicht um digitalen Unterricht, sondern um eine Kultur der Digitalität. Das ist so, wie wenn jemand sagt, er will nicht digital in den Urlaub fahren. Das will wirklich niemand. Aber um in den Urlaub zu fahren, nutzen wir eben keine Karten mehr (die regelmäßig zu Scheidungen geführt haben, weil sie niemand lesen kann). Wir nutzen jetzt eben Google Maps. Kultur der Digitalität bedeutet: Achtklässler sprechen teilweise besser Englisch als Zwölftklässler, weil sie auf Discord Stunden lang ihre Probleme mit Gleichaltrigen aus Bulgarien, Polen oder England besprechen. 

    Sie bloggen und sind einer der lautesten Akteure im Twitterlehrerzimmer, haben mehr Follower als Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, doppelt so viele wie die GEW. Wie viel Macht und Einfluss haben Sie?

    Ich würde das nicht an meiner Person festmachen, eher am Twitterlehrerzimmer. Das kennen zwar immer noch wenige, vielleicht zwei, drei Kollegen in einem echten Lehrerzimmer. Meine Reichweite erlaubt mir den Austausch mit politisch Verantwortlichen und der Öffentlichkeit. Daran fehlt es häufig. Es kann vorkommen, dass Texte und Ideen, die im Twitterlehrerzimmer diskutiert werden, zu Fachpublikationen führen oder sogar in KMK-Beratungen getragen werden. Das freut mich dann. 

    Nervt es nicht, nach der Schule noch so viele soziale Kanäle bespielen zu müssen?

    Nein, Twittern ist wie essen, Zähne putzen, lesen. Ich habe da nicht das Gefühl: “Ich muss das jetzt bespielen.” Bei Instagram spüre ich schon manchmal den Druck, jetzt noch etwas posten zu müssen. 

    Ihr Nachwort liest sich wie eine Bewerbungs- oder Wahlkampfrede. Würden Sie das baden-württembergische Bildungsministerium führen wollen? 

    Sag zwar niemals nie, aber: Nein. Es wäre sehr naiv zu glauben: Ich habe ein Buch geschrieben und so und so viele Follower, also gebt mir jetzt das Kultusministerium. (lacht) Diese “Bewerbungsrede” bezieht sich eher darauf, dass ich weiter als Brückenbauer wirken möchte. Denn der formale und informelle Austausch ist essenziell. Auch politisch Verantwortliche können in ihren Filterblasen hängen bleiben. 

    Was erfüllt Sie mit Hoffnung, dass Schule sich so ändert, dass Sie sie nicht mehr hassen müssen?

    Ganz klar: die Schüler. Wenn man eine gemeinsame Beziehungsebene aufbaut, sie wertschätzt, konstruktive Rückmeldung gibt, Fehler machen und sich einbringen lässt, dann kann sich das anfühlen wie in einem gemeinsamen Start-up. Das macht einfach richtig Spaß. Wenn man die Lust am Lernen in der Schule und darüber hinaus beibehalten kann, ist schon viel gewonnen. 

    Bob Blume ist Oberstudienrat am Windeck-Gymnasium in Bühl und unterrichtet die Fächer Englisch, Deutsch und Geschichte. Neben seiner Arbeit als Lehrer betreibt er einen Youtube-Kanal und einen Blog, in dem er über die Herausforderungen des Referendariats, die Chancen der Digitalisierung und politische Themen schreibt. Als “Netzlehrer” ist er auf Twitter unterwegs und betreibt einen Podcast. Sein Buch “Zehn Dinge, die ich an der Schule hasse. Und wie wir sie ändern können” ist am 9. Mai erscheinen (mosaik-Verlag, 240 Seiten, 22 Euro).

    News

    Exklusiv: KMK will ukrainische Schüler “bald” in den Fachunterricht integrieren 

    Zwei Monate ist es her, dass die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka den Kultusministern eine klare Botschaft mit auf den Weg gab: Schüler, die aus dem Kriegsland geflohen sind, müssten nach ukrainischem Lehrplan unterrichtet werden. Doch, und das hat sich bereits angedeutet, die Kultusminister werden der ukrainischen Regierung diesen Wunsch nicht erfüllen.  

    Die Kinder und Jugendlichen sollen in das deutsche Schulsystem integriert werden“, heißt es in einem noch unveröffentlichten Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der Bildung.Table exklusiv vorliegt. Geplant sei eine “baldige Integration in den Fachunterricht” – einfach ausgedrückt: in die normalen Klassen. Aktuell setzt die Politik vor allem auf sogenannte Willkommens- oder Vorbereitungsunterricht, in dem die Kinder aus der Ukraine in erster Linie Deutsch lernen sollen.  

    Keine Unterstützung für ukrainische Online-Schule

    Den ukrainischen Schulstoff will die KMK dagegen in die Freizeit der Schüler verlagern. Ukrainische Online-Lernangebote, “sofern diese verfügbar sind”, könnten zusätzlich wahrgenommen werden, heißt es. Auf Arbeitsebene hatte die KMK zuletzt Gespräche mit der Online-Schule Optima geführt. Dann war lange Funkstille. Doch nach Informationen von Bildung.Table ist bereits eine Entscheidung gefallen: Die Kultusminister werden den privaten Anbieter finanziell wohl nicht unterstützen (lesen Sie HIER mehr dazu)

    Darüber hinaus hat sich die KMK auf folgende Leitlinien, die zunächst bis zu den Sommerferien gelten sollen, geeinigt: 

    • Schulpflicht: Die gesetzliche Schulpflicht soll auch für ukrainische Geflüchtete gelten – so wie sie jeweils in den einzelnen Bundesländern geregelt ist.  
    • Lehrkräfte: Die Kultusminister betonen, dass sie sich bereits auf “Eckpunkte zur Einstellung von ukrainischem pädagogischem Personal” geeinigt hätten. Es gebe ein “beschleunigtes Verfahren“. Viele Ukrainer würden schon an den Schulen arbeiten.  
    • Lernmaterial: Viel ukrainisches Material für den Unterricht sei bereits durch das Medieninstitut der Länder gesichtet worden, erklärt die KMK. Einige Stiftungen hätten Informationen für deutsche Lehrkräfte zusammengetragen. Nun wollen die Kultusminister die Materialien in einer Übersicht sortieren und den Schulen zur Verfügung stellen. Einen Zeitplan enthält der Beschluss nicht. 
    • Beratung: Die Kultusminister betonen, dass die Kriegsbilder und Gewalterfahrungen Spuren bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen hätten. Für die Beratung stünden bereits Schulpsychologen und Sozialarbeiter zur Verfügung. Zusätzlich sollen die “vorhandenen Kapazitäten ggf. erweitert werden”. Eine verbindliche Zusage ist das jedoch nicht. 

    Auf ein Thema gehen die Kultusminister in ihren Leitlinien überraschenderweise nicht ein: Prüfungen. Das ukrainische Schuljahr endet in wenigen Tagen und bislang ist unklar, wie die geflüchteten Schüler des Abschlussjahrgangs an der zentralen Zulassungsprüfung für die Universitäten – dem sogenannten Nationalen Multifachtest – teilnehmen können. Die Zeit drängt, doch Ergebnisse, das zeigen Recherchen von Bildung.Table, können die Kultusminister noch nicht präsentieren. Moritz Baumann

    Lesen Sie HIER die Analyse.

    BMBF-Gutachten: Kooperation in Lehrkräftebildung weiter stärken

    Die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften ist stark fragmentiert. Wie sehr sie von Bundesland zu Bundesland variiert, zeigt nun ein vom BMBF im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB) in Auftrag gegebenes Gutachten über die “Strukturen der Lehrkräftebildung in Deutschland“. Positiv auf die Ausbildung von Lehrkräften würden sich “Querstrukturen” auswirken, die den Austausch innerhalb von Hochschulen, aber auch mit Ministerien und Landesinstituten fördern. Der Bericht lobt Konstrukte, die “zwischen den zentralen Akteuren liegen und nicht hauptsächlich durch Hierarchie geprägten Austausch und Abstimmung zwischen ‘relativ unabhängigen’ Akteuren ermöglichen”. In Bundesländern wie Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein seien diese Strukturen funk.

    Das Verdienst des nun veröffentlichten, 90-seitigen Evaluationsberichts besteht in einer detaillierten Analyse der komplexen Lehrkräfteausbildung in allen Bundesländern. Die 16 unterschiedlichen, aus mehreren Ebenen bestehenden Systeme werden grafisch übersichtlich dargestellt (vollständigen Bericht herunterladen). Dazu hat die Ramboll Management Consulting unter der Federführung von Prof. Dr. Herbert Altrichter (Universität Linz) unter anderem Experteninterviews durchgeführt. Die Akteure würden die informellen Kooperationen der beteiligten Institutionen und Gremien als sehr relevant wahrnehmen. Der nüchtern verfasste Bericht arbeitet Bedingungen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung von Lehrkräften heraus. Dazu gehöre die Steuerung der “Systeme Wissenschaft und Bildung” in einem Ministerium, phasenübergreifende Beratungs- und Verhandlungsräume, autonome, mitgestaltende Hochschulen und gesetzlich verankerte Querstrukturen.

    Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF war 2014 gestartet und 2019 in die zweite Phase eingetreten. Seit 2020 wurden die Förderschwerpunkte um “Digitalisierung in der Lehrerbildung” ergänzt. Die QLB möchte unter anderem die drei Ausbildungszeiten – Lehramtsstudium, Referendariat und Lernen im Beruf – enger miteinander verzahnen. Doch sind dem BMBF im föderalen Bildungssystem die Hände gebunden. Das Gutachten, das zwar von externen Experten erstellt wurde, dürfte die Linie des BMBF widerspiegeln: So bedauert auch das Evaluationsteam das Scheitern des Nationalen Bildungsrats. Er wäre geeignet gewesen, länderübergreifende Empfehlungen zu geben und zwischen den Akteuren auf Bundesebene zu vermitteln. npr

    • Bildungspolitik
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    • Unterricht

    Makerspace

    Anke Langner erforscht eine Schule, die extra dafür gegründet wurde

    Auf dem Foto ist das Gesicht von Anke Langner zu sehen, sie forscht in der Universitätsschule Dresden
    “Ich bin eine KI-Kritikerin”, sagt Anke Langner, die die Unischule in Dresden erforscht.

    Wie sieht die Zukunft der Institution Schule aus? Die Universitätsschule in Dresden hat sich gegründet, um diese Frage zu ergründen. Statt Fächer gibt es Projekte, statt Klassen Projektteams. Auch die Klassenzimmer wurden abgeschafft, gelernt wird im Garten, in der Werkstatt im Labor oder eben am Schreibtisch. Es geht nicht mehr um Einsen oder Zweien, sondern um individuelle Lernwege, um eigenverantwortliches Lernen und das Entdecken der eigenen Talente. Und dabei soll Technik helfen.

    Ein Labor entsteht

    Dieser Wandel wird wissenschaftlich begleitet von der Erziehungswissenschaftlerin Anke Langner. Denn, so legt der Name der Schule nahe, die Schule ist an die TU Dresden angedockt. “Wir müssen Schule heute vom Schüler aus denken“, so versteht Anke Langner die Herangehensweise der jungen Schule.

    Anke Langner hat seit 2013 die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt inklusive Bildung an der TU Dresden inne und forscht unter anderem zu inklusiver Unterrichtsgestaltung, zu sozialer Ausgrenzung und Teilhabe und zu Inklusion außerhalb der Schule. Für die Unischule hat Anke Langner das Konzept geschrieben und erforscht dieses nun im Feld an der neu gegründeten Schule.

    Dabei entnimmt sie nicht nur “Proben” aus dem “Labor Schule”, sondern gestaltet es auch gleich mit, wie sie es formuliert. Täglich telefoniert sie eine Stunde mit der Schulleiterin. Denn ein Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit ist eine Software, die an der Schule zwar bereits eingesetzt wird, aber immer noch im Entstehen ist. Noch nicht mal einen Namen hat sie.

    Tschechische Software als wichtigstes Tool an der Schule

    Die Software eines tschechischen Anbieters soll einerseits die Lern- und andererseits die Schulentwicklung vorantreiben. Da die Schüler frei lernen, müssen sie sich selbst überlegen, wie sie sich ihre Lernphasen einteilen. In der Software soll diese Lernentwicklung abgebildet werden. Ein Kind interessiert sich dafür, was in seinem Körper passiert, nachdem es einen Hot Dog gegessen hat und will darüber einen Stop-Motion-Film drehen? Dann legt es die einzelnen Schritte des Projekts fest und gibt sie in der Software ein: Recherche, Planung, Durchführung. Aber auch beteiligte Fächer, Methoden, Lehrkräfte und Materialien.

    Gleichzeitig soll der Lernprozess jedes Schülers erfasst werden, anhand von Daten, die die Lehrer eingeben. Zu wie viel Prozent kann der Schüler eine Aufgabe bewältigen? Schafft er auf Anhieb drei verschiedene Textsorten zu verfassen oder braucht er noch Hilfe für das Formulieren einer Argumentation? Die Software soll Profile der Schüler erstellen, um dem Lehrer deutlich zu machen, wo die Schwächen und Stärken des Schülers liegen. Und, so die Idee, in Zukunft soll die Software so gut mit Daten gefüttert und trainiert sein, dass sie basierend auf einem Algorithmus vorhersagen kann, wie sich das Lernen eines Schülers verbessern könnte, wenn er bestimmte Aufgaben erledigt.

    Keine Forschungsgelder für die Unischule

    Es ist eine Art Künstliche Intelligenz, die die Lehrenden bei der Betreuung der Schülerinnen und Schüler unterstützt. Unterstützt, nicht ablöst – das ist Anke Langner wichtig. Denn Algorithmen basieren auf Daten, sagen eine schablonenhafte Entwicklung voraus. Menschen sind aber viel komplexer als Daten, lernen kreativ und assoziativ. Sie denken so, wie es Maschinen wahrscheinlich nie könnten. “Ich bin eine KI-Kritikerin”, sagt Anke Langner. Doch sie wolle sich dieser Entwicklung nicht verschließen. Und glaubt, dass gerade Lehrer und Sozialpädagogen, die das Soziale, das Zusammenleben im Sinn haben, sich mit einer Technologie befassen müssen, die in vielen Bereichen unsere Gesellschaft individualisiert.

    Deshalb will sie nicht Daten in einen Algorithmus einspeisen, sondern vor allem die Lehrer und Schüler im Umgang damit schulen. Damit keine Entscheidungen allein basierend auf dem Algorithmus getroffen werden. Vielmehr soll der Algorithmus Orientierung und Hilfestellung bieten.

    Doch bis es so weit ist, betont Anke Langer, könnte es noch ein wenig dauern. Die Schule sei noch im Aufbau. Diesen Sommer beenden die Kinder und Jugendlichen das dritte Schuljahr. Demnach steht auch die Forschung noch ganz am Anfang. Und die Ressourcen sind begrenzt. Anke Langer erhält keine gesonderten Gelder für die Erforschung der neuartigen Schule. Diese Aufgabe erledigt sie im Rahmen ihrer Professur. Aus ihrem eigenen Team hat sie einen Mitarbeiter für die Betreuung der Unischule abgestellt, eine andere Fachkraft soll für ein Dreivierteljahr hinzukommen. Hätte sie mehr Leute zur Verfügung, käme sie auch mit der Forschung viel schneller voran. Sofie Czilwik

    Didaktik & Tools

    Social-Media-Sprechstunde: “Wir geben Kindern Zeit.”

    Man sieht ein schwarzes Plakat mit bunten vierecken auf denen man die Schattenumrisse von Menschen sieht: der Titel ist Social Media Sprechstunde
    “Erlebnisse aus den sozialen Medien berichten, die den Kindern auf der Seele brennen”

    Welchen pädagogischen Vorteil hat die Social-Media-Sprechstunde?


    Dass die Kinder dort mit all den Social-Media-Erlebnissen hingehen können, die ihnen auf der Seele brennen. Wir haben irgendwann gemerkt, dass die Kinder im Netz vollkommen allein gelassen werden. Das bringt viele Probleme für sie, aber auch für Schule – gerade wegen der zum Teil gruseligen Erfahrungen, die Schüler:innen in den sozialen Netzwerken machen. Unsere Haltung als Schule ist, dass sie über alles sprechen können müssen, was sie im Netz sehen. Sonst werden Kinder nicht souverän, sondern ohnmächtig. Das war der Grund für uns, neben einem Kurs “Digitalkunde” zusätzlich diese Sprechstunde mit einem jungen Kollegen einzurichten, der Social Media aus dem Effeff kennt. Wir geben Kindern also Zeit – und eine strukturierte Möglichkeit für ein Gespräch. Der Kollege sitzt zu einem bestimmten Zeitpunkt in dem Raum. Die Schüler können dann den Unterricht verlassen und in die Sprechstunde gehen. Alles, was er zu hören bekommt, unterliegt der Verschwiegenheitspflicht. Die Kinder können dort alles loswerden. Egal, ob sie etwas gesehen haben, was sie nicht verkraften, ob sie etwas Anstößiges melden wollen oder ob sie schlicht sagen wollen: “Mensch, ich glaube, ich habe da echt Scheiße gebaut!” 

    Welche technischen Voraussetzungen braucht eine Sprechstunde? 

    Eigentlich keine. Wir haben es ja mit einer Schülergeneration zu tun, die ihre Handys vollkommen selbstverständlich dabei hat und jederzeit einsetzt. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob wir das gut oder schlecht finden, das ist ein Faktum. Inzwischen dominieren soziale Netzwerke ja den lebensweltlichen Alltag von Kindern und Jugendlichen. Für uns als Schule ist also keine technische, sondern eine sozialpädagogische Voraussetzung wichtig: haben wir Kolleg:innen, die auch die Abgründe von Social Media kennen? 

    Kann man eine Social Media-Sprechstunde auch online abhalten?

    Ja, auch mitten in der Pandemie haben wir die Sprechstunde online im Format eines Videochats weitergeführt. Die Kinder nehmen diese Sprechstunde wahr, egal ob sie in den geschützten Raum des Kollegen in der Schule gehen oder sich in eine Videokonferenz mit ihm einwählen. Sie bekommen dort Hilfe. Die Nachfrage der Schüler:innen ist mittlerweile so groß geworden, dass wir uns gerade überlegen, wie wir diese Sprechstunde als strukturiertes Gesprächsangebot ausweiten können – online genau wie in Präsenz. 

    Pro Tipp:

    Teilweise sind es wirklich grausame Dinge, die die Schüler:innen in den sozialen Netzwerken sehen. Ich will Ihnen Details ersparen, aber uns hat ein Video besonders schockiert, das im Netz millionenfach unter Jugendlichen geteilt wurde. Da waren Männer zu sehen, die so lange auf einen Hundewelpen eingetreten haben, bis es gestorben ist. Das bedeutet ganz allgemein, wir müssen den Kindern Gehör verschaffen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Wir als Schule wissen, dass wir noch keine perfekte Lösung haben. Das Gespräch, das wir eingerichtet haben und das im Grunde inzwischen jeder von uns Lehrkräften führt, hilft auch nicht immer. Aber wir lassen die Kinder nicht alleine mit den Bildern und ihren Erlebnissen. Was uns sehr wichtig ist: dass wir mit den Schüler:innen sprechen, ohne sie zu kriminalisieren. Das heißt, es wäre falsch, zu sagen: “Wie kannst Du nur?”. Oder: “Lass das weg!” Oder mit Strafen wie etwa einem Handyverbot zu drohen. Wir predigen auch unseren Eltern, nicht mit angeblich einfachen Methoden zu reagieren, wie: “Du hast nur noch zwei Stunden Smartphone-Zeit am Tag”. Auch in zwei Stunden kann man ganz leicht unter die Räder kommen. Solche Verbote sind in meinen Augen nicht sinnvoll, sie helfen gar nicht. 

    Kritik:  

    Für mich ist es ein Armutszeugnis, dass wir Schulleiter immer noch darum betteln müssen, dass Endgeräte an die Schulen kommen und eine vernünftige Netz-Anbindung da ist. Unsere Social-Media-Sprechstunde zeigt, dass das eine Selbstverständlichkeit ist – und wir längst ganz andere Fragen behandeln müssten. 

    Silke Müller leitet die Waldschule Hatten (Niedersachsen). Die Smart-School (Bitkom) ist eine der digitalen Vorreiter. Müller macht sich für eine digitale Ethik stark.

    • Social Media

    Presseschau

    Lehrerverband fordert Probealarm für den Online-Unterricht RHEINISCHE POST
    NRW-Wahl: Der Zickzackurs der FDP-Bildungsministerin SPIEGEL
    Umfrage: Lehrkräfte leiden unter Bürokratie-Ballast NEWS4TEACHER
    Inklusion “vollständig umgesetzt”: Protest vor der Berliner Schulbehörde TAGESSPIEGEL
    Zwei Milliarden Euro: Warum das Aufholprogramm verpuffen könnte SPIEGEL
    Interview: Soziologin über Bildungsungleichheit und “Berufsvererbung” RBB INFORADIO
    Forsa-Umfrage: Jeder zweite ukrainische Schüler ist in Regelklasse SPIEGEL
    50 niedersächsische Schulen starten vorzeitig mit Informatik als Pflichtfach ZEITONLINE

    Termine

    12. Mai 2022, 11 Uhr
    Webinar INSM-Bildungsmonitor Themenspezial zum Lehrkräftenachwuchs: Das unterschätzte Problem
    Mit dem Leiter des Kompetenzfelds Bildung, Zuwanderung und Innovation am Institut der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Axel Plünnecke, wirft das INSM einen Blick auf den zukünftigen Lehrkräftebedarf. Es stellt die Frage: Blickt die Kultusministerkonferenz systematisch zu positiv in die Zukunft? Im Webinar werden verschiedene Methoden zu Ermittlung des künftigen Lehrkräftebedarfs sowie deren Stärken und Schwächen erläutert. Teilnahme-Link

    12.05.2022, 10.00-10.45 Uhr
    Online-Fragerunde Rund um den Digitalpakt Schule
    Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg lädt alle Vertreterinnen und Vertreter der Schulträger zur Online Fragerunde “Rund um den DigitalPakt” mit Herrn Schaub aus dem Kultusministerium und mit Herrn Karg aus dem LMZ ein. Weitere Informationen

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