Berlin.Table – Ausgabe 631

Wie viel Merkel steckt in Merz? + Kommunen und ihr Finanzproblem + Windantrieb für Frachtschiffe

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Talk of the Town

Kanzlerschaft und Union: Wie viel Merkel steckt in Merz?

Das hätte sich Friedrich Merz nicht träumen lassen. Aber nach nur wenigen Monaten im Amt – diese Woche vollendet er die ersten 100 Tage – schallt ihm schon ein Vorwurf entgegen, für den Angela Merkel einige Jahre gebraucht hat. Er gebe die DNA der Union preis, heißt es. Er verrate ihre Grundüberzeugungen, und das auch noch im Alleingang. Bei Merkel, das kann man im Rückblick festhalten, hatte das mancher in der Union ohnehin befürchtet; bei Merz aber wähnten sich alle in der Sicherheit, dass so etwas mit ihm nie passieren würde. Deshalb ist der Schock unter eingefleischten Christdemokraten heute noch größer als bei Merkel damals.  

Für Merz ist das eine gefährliche Entwicklung. Er ist nicht als gewöhnlicher CDU-Politiker im Herbst 2018 auf die Bühne zurückgekehrt, sondern hat vom ersten Moment an davon gelebt, als Antithese zu Merkel das Kanzleramt erobern zu wollen. Er wollte alles anders machen, er wollte alles besser machen. Kaum aber ist er dort angekommen, wird er vom Partei- zum Staatspolitiker. Und er sieht sich gezwungen, die im Wahlkampf noch versprochene klare Kante zu Gunsten einer Politik aufzuweichen, in der nicht selten andere Kriterien gelten als die der reinen Lehre, noch dazu der reinen Lehre der Christdemokraten. Stellt sich also die Frage: Wie viel Angela Merkel steckt wirklich im Kanzler? 

Beim Blick auf Israel und Merkels Rede von der deutschen Staatsräson könnte man meinen: eigentlich gar nichts. Bei genauerem Hinsehen allerdings ist auch ein anderer Schluss möglich. Ausgerechnet Merz’ wichtigster außenpolitischer Berater Jacob Schrot nämlich ist bei Merkels wichtigstem außenpolitischen Berater Christoph Heusgen zur Schule gegangen. Und zwar in einer Phase zwischen 2019 und 2021, als Heusgen (und Merkel) die Staatsräson niemals infrage gestellt hätten, aber zugleich einen immer rücksichtsloseren Benjamin Netanjahu erlebten. Heusgen hat in der letzten Phase seiner Amtszeit kein Hehl daraus gemacht, dass er Netanjahus Rigidität für ein riesiges Problem auf dem Weg zu einem gerechten Frieden betrachtete. Und er gehörte zu jenen, die immer präziser zwischen der tiefen Solidarität mit Israel und der politischen Beziehung zu einer israelischen Regierung unterscheiden. 

Wie viel davon jetzt in die Entscheidung des Kanzlers eingeflossen ist, können am Ende nur Schrot und Merz beantworten. Aber dass sie exakt diese Trennung jetzt vertreten, klingt mindestens wie eine Brücke zu früheren Regierungen. Eine zweite, eher unerwartete Parallelität zu Merkel kommt hinzu: Wie sie in der Flüchtlingskrise hat Merz jetzt eine auch von Emotionen beeinflusste Entscheidung getroffen. Es gibt Mitglieder seiner Regierung, die eindrücklich schildern können, wie der Kanzler seinen Beschluss auch mit den dramatischen Bildern von Zerstörung und Hungernot begründet. Und wie er am Sonntagabend in der ARD die Botschaft unters Volk brachte: Hier stehe ich und kann nicht anders. Nichts anderes hatte Merkel im Spätsommer 2015 ausgestrahlt.  

Wie Merkel auf all das schaut? Das weiß nur sie selbst wirklich. Aber man kann ahnen, dass sie ihm den Schlamassel, in dem er gerade steckt, durchaus gönnt. Und dass sie sein Verhalten als späte Bestätigung eigenen Handelns verstehen könnte. Mit einem Mal macht ihr einst größter Widersacher, was er ihr so lange und immer wieder vorwarf: Er entscheidet nicht nach Parteilinie, sondern nach Gefühl, Überzeugung – und Stimmung im Land. Für Merkel hat das viele Jahre gut funktioniert. Für die CDU irgendwann nicht mehr. Darum sind viele in der Partei gerade in Alarmstimmung. 

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News

Von Verfassungsklage bis Sonderwirtschaftszone: Wie Kommunen ihr Finanzproblem lösen wollen. Mit rund 25 Milliarden Euro haben die Städte und Gemeinden 2024 das bisher größte Defizit in der Geschichte der Bundesrepublik verbucht. Ostdeutsche Kommunen haben im Schnitt weniger Schulden als westdeutsche, wie man in der Grafik am Beispiel der ähnlich großen Städte Rostock und Aachen sehen kann. Ein Grund: Ostdeutsche Städte fingen nach der Wiedervereinigung sozusagen bei null an, zudem profitierten sie sehr von Förderprogrammen. 

Bei der Suche nach einer Lösung für ihre Finanzprobleme setzen beide Seiten aber auf ähnliche Wege – etwa das Bundesverfassungsgericht. 

Seit 2019 warten der Landkreis Kaiserslautern und die Stadt Pirmasens auf eine Entscheidung aus Karlsruhe. 2024 reichten dort auch zwei Landkreise aus Sachsen-Anhalt Beschwerde ein: Mansfeld-Südharz und der Salzlandkreis. Sie alle fordern eine finanzielle Mindestausstattung. Noch in diesem Jahr will das Gericht entscheiden. Man dürfe nicht länger hinnehmen, „dass unsere kommunale Handlungsfähigkeit durch strukturell unzureichende Mittel gefährdet wird“, so der Kaiserslauterer Landrat Ralf Leßmeister. Laut des Pirmasenser OB Markus Zwick (beide CDU) hat das Ganze „demokratiegefährdende Tendenzen“.  

„Kommunale Ohnmacht ist der Nährboden für Populismus“, sagte auch die Zwickauer Bürgermeisterin Silvia Queck (parteilos) im Interview mit Table.Briefings. In der Region, die von der unsicheren Zukunft ihres VW-Werks betroffen ist, hat eine Taskforce aus Politik und Wirtschaft gerade eine Sonderwirtschaftszone ins Spiel gebracht. Das Ziel: schnellere Genehmigungsverfahren und Steuererleichterungen für Unternehmen. Bis Ende 2026 soll ein von der Landesregierung unterstützte „Masterplan Südwestsachsen“ fertig sein. 

In Bayern beschränkt die Landesregierung dagegen den Spielraum der Kommunen. Sie hat ihnen sowohl eine Übernachtungs- als auch eine Verpackungssteuer verboten. Dagegen gibt es Protest. Der Bayerische Städtetag betone immer wieder, dass die Entscheidung in der Verantwortung der jeweiligen Kommune liegen sollte, sagte der Nürnberger Stadtkämmerer Thorsten Brehm (SPD) Table.Briefings. Er sprach sich in der Vergangenheit für eine Abgabe auf Hotelübernachtungen aus, die den Oberbürgermeister stellende CSU ist dagegen. Die finanzielle Lage für Bayerns Städte und Gemeinden „wird immer bedrohlicher“, sagt aber auch der Christsoziale Straubinger OB Markus Pannermayr in seiner Funktion als Städtetagsvorsitzender im Freistaat.   

Selbst im wohlhabenden Baden-Württemberg sind die Kommunen unter Druck. Im Bundesrat sagte Winfried Kretschmann jüngst, in diesem Jahr werde nur jede fünfte Stadt einen auskömmlichen Haushalt vorlegen können. Der Ort Wernau (Neckar) nahe Stuttgart erwartet seinen Kipp-Punkt für 2026. Zum ersten Mal seit 2016 werde man dann wohl Schulden aufnehmen müssen, beklagt Bürgermeisterin Christine Krieger (parteilos). Als Grund nennt sie „das toxische Zusammenspiel“ aus teuren Pflichtaufgaben, sinkenden Mittelzuweisungen und steigenden Umlagen an Landkreis und Land.   

In den bundesweiten Fokus geriet zuletzt Magdeburg. Ende Juli gab Intel seine Pläne für eine Chipfabrik, die als Lichtblick für Ostdeutschland galt, endgültig auf. Dafür ging die Stadt in Vorleistung: Man habe mit einem „großen finanziellen und personellen Aufwand“ die Voraussetzungen für die Ansiedlung geschaffen und sich dabei auf Unterstützungszusagen des Landes verlassen, so Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos). Jetzt bleibt die Stadt auf den Investitionen in Millionenhöhe sitzen und muss mit Intel über den Rückkauf der betroffenen Flächen sprechen. Okan Bellikli 

Dieser Text ist Teil einer Serie zum Sondervermögen. Alle bisherigen Beiträge finden Sie hier. 

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Ukraine-Krieg: Berlin organisiert Videogespräch mit Trump und Selenskyj. Kurz vor dem für Freitag in Alaska geplanten Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin will die Bundesregierung ein Videogespräch zur Ukraine zwischen Wolodymyr Selenskyj sowie dem US-Präsidenten und seinem Vize J.D. Vance organisieren. Dabei soll es um die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine gehen, etwaige Sicherheitsgarantien und die Optionen, weiter Druck auf Moskau auszuüben.  

An dem Gespräch sollen am Mittwochnachmittag auch einige europäische Staats- und Regierungschefs teilnehmen, hieß es am Montag aus der Bundesregierung. Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen sowie die Spitzen von EU-Kommission, Europäischem Rat und Nato wollen zuvor mit Selenskyj beraten und dann Trump und Vance hinzuschalten. Friedrich Merz hatte erklärt, eine Friedenslösung sei nur möglich, wenn die Ukraine eingebunden werde. Damir Fras 

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KI-Chips aus den USA: So groß ist die Nachfrage aus der EU. Europa braucht dringend Hochleistungschips, um im Wettlauf um KI mithalten und seine geplanten AI Gigafactories ausstatten zu können. Experten halten es jedoch für unrealistisch, dass Europa in absehbarer Zeit selbst High-End-KI-Chips produzieren kann. Daher ist die EU abhängig von Lieferungen aus den USA. Im Zoll- und Handels-Deal wurde ein Kontingent vereinbart. Die EU-Kommission gibt an, Europa beabsichtige, „KI-Chips im Wert von 40 Milliarden Euro zu erwerben, die für die Aufrechterhaltung des technologischen Vorsprungs der EU unerlässlich sind“. Wie Fachleute diese Pläne bewerten, lesen Sie im Europe.TableCorinna Visser

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Frachtschiffe: Wie neue Windantriebe den Transportsektor revolutionieren könnten. Der kommerzielle Schiffsverkehr könnte bald ein ganz anderes Gesicht bekommen. Alternative Windantriebe wie Hightech-Segel, Drachen, Flettner-Rotoren und Ventifoils werden zunehmend marktreif. Aktuell gibt es rund 70 große Transportschiffe mit solchen Antrieben. Rund 130 weitere stehen in den Auftragsbüchern von Schiffsbauern – darunter auch große Öltanker mit einem Leergewicht von 300.000 Tonnen. Der globale Schiffsverkehr ist für knapp drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Wie technologische Durchbrüche und neue Regulierungen den neuen Windtechnologien zum Durchbruch verhelfen und diese Emissionen senken sollen, lesen Sie im Climate.Table. Nick Nuttall, Nico Beckert 

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KMU in China: Alles gut – oder doch nicht? Nicht nur in Deutschland, sondern auch in China spielen kleine und mittelständische Unternehmen für die Volkswirtschaft eine immer größere Rolle. Mehr als 60 Millionen Unternehmen tragen über die Hälfte zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt bei und stellen einen erheblichen Teil der Arbeitsplätze. Entsprechend zufrieden zeigte sich der staatliche Verband kleiner und mittelständischer Unternehmen (CASME), dass sich der Sektor aktuell erholt hat. Laut einer aktuellen Umfrage unter 3.000 Firmen verbesserten sich im Juli Nachfrage, Beschäftigungslage sowie die Konditionen für Finanzierungen. Doch nicht überall sieht es gut aus. Warum KMUs für China Fluch und Segen zugleich sind, lesen Sie im China.Table. Marcel Grzanna 

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Betrug in der Forschung: Was der Fall Fulda/Debatin offenlegt. Die Rüge gegen die Wissenschaftler Simone Fulda und Klaus-Michael Debatin wegen unzulässiger Duplikate und anderer Bildmanipulationen in mehr als 25 Publikationen hat Grundsatzfragen aufgeworfen – etwa zur Verantwortung von Co-Autoren. „Der Fall zählt zu den komplexeren“, sagt Harald von Kalm, Leiter der zuständigen Abteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Table.Briefings.  

Das DFG-Gremium sah bei Fulda und Debatin den „Tatbestand der Mitautorschaft an einer fälschungsbehafteten Veröffentlichung verwirklicht“. Das bedeute jedoch nicht, dass sämtliche Autoren einer Publikation gleichermaßen für Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen werden können, erläutert von Kalm. Zwar komme jedem Autor ein Mindestmaß an Verantwortung zu, diese sei aber abgestuft. Was sich aus dem Fall ableiten lässt und welche Empfehlungen die DFG außerdem gibt, lesen Sie im Research.Table. Anne Brüning

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US-Elite-Universitäten: Trump treibt Streit auf neue Spitze. Binnen 24 Stunden hat die US-Regierung den Druck auf Harvard und die University of California Los Angeles (UCLA), massiv erhöht – mit Patentprüfungen, eingefrorenen Fördergeldern und milliardenschweren Vergleichsforderungen. Offiziell geht es um Vertragsverstöße und den Umgang mit Antisemitismus. Kritiker sprechen von politischem Druck auf die akademische Freiheit. Während Columbia im Juli einem 220-Millionen-Dollar-Vergleich zustimmte, lehnen Harvard und UCLA bislang ab. Was der Fall für Forschungspolitik und Patentpraxis bedeutet, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel 

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Silvia Brehers neuer Job: Tierschutzbund fürchtet Rückkehr zu alten Schlachten. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbunds, kritisiert die Berufung der parlamentarischen Staatssekretärin zur neuen Tierschutzbeauftragten scharf. Landwirtschaftsminister Alois Rainer habe damit einen „maximalen politischen Flurschaden“ angerichtet, sagte Schröder Table.Briefings. Damit sei das Amt „ad absurdum“ geführt, da es seine Unabhängigkeit verliere. „Ich habe große Sorge, dass die Berufung von Frau Breher nicht nur Kritiker mobilisiert, sondern auch zur Radikalisierung beiträgt“, sagte er im Interview. Warum Schröder die Rückkehr früherer Grabenkämpfe befürchtet, lesen Sie im Agrifood.Table. Frederik Bombosch

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Sportswashing-Vorwürfe: FC Bayern beendet Ruanda-Sponsoring. Das Sponsoring, in dessen Rahmen die Münchner seit 2023 den Slogan „Visit Rwanda“ auf Trikots und Werbebanden platzierten, werde nicht fortgeführt, teilte Bayern-Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen mit. Damit reagiert der Verein auf den Vorwurf, Ruanda wolle durch Sportswashing von seiner Unterstützung der M23-Rebellen im Nachbarland DR Kongo ablenken. Die kongolesische Außenministerin Thérèse Kayikwamba Wagner hatte bereits im Februar europäische Fußballclubs dazu aufgefordert, ihre „blutbefleckte“ Zusammenarbeit mit Ruanda zu beenden. Welche europäischen Fußballclubs noch von Ruanda gesponsert werden, lesen Sie im Africa.TableArne Schütte 

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Table.Today Podcast

Karl Lauterbach verfolgte mit seiner Krankenhausreform zwei Ziele: Die Qualität der Behandlungen in Kliniken sollte steigen, die Kosten sollten sinken. An den Plänen des damaligen Gesundheitsministers von der SPD gab es viel Kritik. Nun hat die neue Bundesregierung einen entschärften Referentenentwurf vorgelegt. Der könnte Patienten benachteiligen, sagt Jens Scholz. Der 1. Vorsitzende des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) hat mit Maximilian Stascheit über den neuen Entwurf gesprochen. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Bericht des IW Köln zur Aktivrente: 2,8 Milliarden Euro steuerliche Mindereinnahmen 

Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrats zum Haushalt 2025 

10-Punkte-Plan gegen stei­gende Kassen­bei­träge der Techniker Krankenkasse 

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Heads

Stephan Bull ist neuer Leiter des Arbeitsstabs bei der Ostbeauftragten der Bundesregierung im Bundesfinanzministerium, Elisabeth Kaiser. Der 47-jährige Mecklenburger war zuletzt Unterabteilungsleiter im Bauministerium und bei Ministerin Klara Geywitz zuständig für das Bündnis bezahlbarer Wohnraum. Zuvor arbeitete Bull unter anderem als Referent für Verkehrspolitik in der SPD-Bundestagsfraktion und von 2019 bis 2022 als Referatsleiter Schienengüterverkehr im Bundesverkehrsministerium.  

Marcel Goldhammer hat seinen Austritt aus der AfD erklärt. Der deutsch-israelische Politiker, Schauspieler, Journalist und frühere Prostituierte begründete das mit „Entgleisungen“ von Tino Chrupalla zu Israel im ZDF-Sommerinterview. Die AfD müsse sich als „Schutzmacht“ für Juden verstehen. Goldhammer war bisher Vize-Chef der „Juden in der AfD“ und Pressesprecher der AHO (Alternative Homosexuelle). Franziska Klemenz 

Julia Klöckner ist mit dem Moderator Jörg Pilawa liiert, wie dpa und Bild berichten. Seit sechs Wochen sollen die beiden sich treffen und viel Zeit in Bad Kreuznach verbringen, dem Wahlkreis der Bundestagspräsidentin. 

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Best of Table

China.Table: Wie Studienberater Existenzängste in Geld ummünzen. In China wird dieses Jahr die Reform der Hochschulaufnahmeprüfung Gaokao abgeschlossen. Das neue System ist kompliziert, und weiterhin leiden viele Schüler und ihre Eltern unter Existenzängsten. Wie Studienberater mit dieser Angst Profit machen, lesen Sie hier

Africa.Table: Wo es bei der neuen senegalesischen Stadt Diamniadio hakt. Hunderttausende Menschen sollten vom überfüllten Dakar in die neue Stadt Diamniadio ziehen – ein Zentrum für Forschung und Verwaltung sollte entstehen. Doch warum das Vorzeigeprojekt eher einer Geisterstadt ähnelt und was die US-Kürzungen für die UN damit zu tun haben, lesen Sie hier

Africa.Table: Unruhen im Ölland Angola. Nach der Streichung von Benzinsubventionen ist es zu heftigen Protesten gekommen. Die Ölförderung dominiert die Wirtschaft, die Bevölkerung profitiert davon allerdings kaum. Welche Sektoren eine nachhaltigere Entwicklung anstoßen könnten, lesen Sie hier

Research.Table: Genomscreening bei Neugeborenen. Der systematische Blick ins Erbgut eines Babys direkt nach der Geburt erlaubt Aussagen über mögliche Erkrankungen. Experten haben Kriterien für eine bundesweite vorbeugende Gendiagnostik erarbeitet. Was jetzt besonders wichtig wird, lesen Sie hier.   

Agrifood.Table: Wer vom höheren Mindestlohn profitiert. In der Land- und Forstwirtschaft arbeiten besonders viele Menschen für weniger als 13,90 Euro, zeigt eine neue Studie. Das betrifft auch Festangestellte, nicht nur Saisonarbeiter. Wo die Mindestlohnerhöhung noch spürbar wird, lesen Sie hier

Climate.Table: Warum die Wirtschaft ein klimafreundliches Vergaberecht fordert. Im Koalitionsvertrag hat Schwarz-Rot die Einführung klimaneutraler Leitmärkte vereinbart – im Kabinett entschied sich die Koalition nun doch dagegen. Das schade der Wettbewerbsfähigkeit und begünstige China im Technologie-Wettlauf, schreibt Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung Klimawirtschaft. Wie der Bundestag nachbessern könnte, lesen Sie hier

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Must-Reads

FAZ: Schleswig-Holstein plant Innovationszentrum für Marinetechnik. In Kiel sollen Start-ups, Industrie und Bundeswehr in dem geplanten „Maritime Accelerator and Innovation Network“ („MAIN“) neue Technologien für die geplante Marine-Aufrüstung bis 2035 entwickeln. Kritik gibt es wegen des unklaren Konzepts. Größte Hürde bleibt das langsame Beschaffungswesen der Bundeswehr. („Zeitenwende an der Ostseeküste“)   

Taz: Kritik an Aufnahmestopp russischer Oppositioneller. Die Bundesregierung hat die humanitären Aufnahmeverfahren für gefährdete Personen aus Russland – darunter Oppositionelle und Menschenrechtsaktivisten – ausgesetzt. Laut Peter Franck, Vorstand der Sacharow-Gesellschaft war dies bislang ein wichtiger „Notausgang“ für Verfolgte, der nun versperrt sei. Zwischen Mai 2022 und Mai 2025 erhielten rund 2.600 Menschen aus Russland über dieses Verfahren Schutz in Deutschland. („,Dieser Notausgang ist jetzt grundsätzlich versperrt‘“)  

SZ: Grüne, Linke und AfD wachsen – Union und SPD stagnieren. Laut neuen Zahlen des Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer haben AfD (+29,6 Prozent), Grüne (+23,3 Prozent) und Linke (+16,5 Prozent) 2024 stark an Mitgliedern gewonnen, während CDU (+0,3 Prozent), CSU (−0,7 Prozent) und SPD (−2,2 Prozent) stagnieren oder verlieren. Seit 1990 büßten CDU, CSU und SPD bis zu zwei Drittel ihrer Mitglieder ein und litten unter Überalterung. Grüne und Linke sind jünger und haben höhere Frauenanteile; die AfD liegt beim Alter dazwischen, beim Frauenanteil am Schluss. („Großer Zulauf für die Kleinen“

SZ: Zahl der steuerlichen Betriebsprüfungen in Deutschland deutlich gesunken. Dadurch entfielen auch die erhobenen Steuern. Kritiker warnen vor wachsenden Steuerausfällen und fordern mehr Personal in den Finanzämtern. Lars Klingbeil betont, der Kampf gegen Steuerhinterziehung habe hohe Priorität. Es dürfe nicht sein, dass sich Wohlhabende „auf Kosten der Allgemeinheit bereichern“. („,Wir pfeifen hier aus dem letzten Loch‘“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

 

6:50 Uhr: Sergey Lagodinsky, MdEP (Grüne): Ukraine 

7:15 Uhr: Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern (SPD): Renten-Debatte 

8:10 Uhr: Norbert Röttgen, MdB (CDU): Debatte um Waffenexporte nach Israel 

 

ARD 

 

7:10 Uhr: Ronja Kempin, Stiftung Wissenschaft und Politik: Einbindung der Europäer in Ukraine-Gespräche 

 

rbb24–Inforadio 

 

7:05 Uhr: Moshe Zimmermann, israelischer Historiker: aktuelle Lage in Israel 

7:25 Uhr: Ralf Wintergerst, Präsident Bitkom: Digitalisierung 

9:05 Uhr: Christoph Kopke, Politikwissenschaftler: Polizeigewalt 

 

phoenix 

 

9:05 Uhr: Siemtje Möller, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende: Ukraine  

14 Uhr: Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses (CDU): Ukraine – Debatte um Gebietsabtretungen 

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Time.Table

Geschichte: Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Mit Mario Voigt. Landtag Erfurt, 14 Uhr 

Antrittsbesuch: Olaf Lies empfängt Karin Prien in Hannover. Gästehaus der Landesregierung, 8:30 Uhr

Parteien: Sommerempfang der CDU Niedersachsen mit Landeschef Sebastian Lechner und Karin Prien. Restaurant Gartensaal Hannover, 17:30 Uhr 

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Geburtstage

Kaweh Mansoori, hessischer Wirtschaftsminister (SPD), 37

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur CIA. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der frühere NYT-Journalist und Pulitzer-Preisträger Tim Weiner mit dem Geheimdienst. In seinem Buch beschreibt er, wie der Dienst sich seit der Jahrtausendwende entwickelt hat. Es geht um nie gesühnte Verbrechen im „Krieg gegen den Terror“, Enthüllungen von Wikileaks und interne Auseinandersetzungen mit Donald Trump. Auch der BND kommt vor: Laut Weiner konnten ihn die US-Kollegen wegen eines Feiertags mal nicht erreichen. Okan Bellikli  

Tim Weiner: Die Mission. Die CIA im 21. Jahrhundert | S. Fischer 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben János Allenbach-Ammann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Nana Brink, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Angela Köckritz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Carli Bess Kutschera, Manuel Liu, Vincent Mikoteit, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Maximilian Stascheit, Wilhelmine Stenglin, Vincent Vogel und Alexander Wiedmann mitgewirkt.

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