Die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) wird ab dem kommenden Schuljahr zwei sogenannte Berufsorientierungs-Manager für Berliner Schulen bereitstellen, das teilte eine Sprecherin Table.Briefings mit. Die Manager sollen an insgesamt vier Integrierten Sekundarschulen eingesetzt werden – einer an je zwei Schulen. Hierfür will die Senatsverwaltung für Bildung mit der IHK am Montag eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnen.
Ziel des Projekts „Berufsorientierung organisiert und modular“ ist es laut IHK, die Koordinationskapazitäten für die Berufsorientierung an den Schulen zu erhöhen. Zwischen Schulen und Unternehmen sollen Partnerschaften aufgebaut werden. Dadurch sollen letztlich mehr Schulabgänger in eine Ausbildung oder Beschäftigung kommen.
Die Berufsorientierungs-Manager sollen die Schulen unterstützen, individuelle Berufsorientierungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Die Wirkung der Berufsorientierung gelte es kontinuierlich datenbasiert zu überprüfen und zu verbessern, sagte die IHK-Sprecherin. Zu Planung, Durchführung und Evaluation der Berufsorientierung würden die neuen Manager die Schulen anregen, digitale Tools einzusetzen wie die Berufswahlapp, ein Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern.
Ab dem kommenden Schuljahr will die Kammer darüber hinaus sogenannte Kooperationsmanager an Oberstufenzentren schicken, wie viele ist noch unklar. In einem Pilotprojekt sollen sie die Umsetzung des neuen elften Pflichtschuljahres unterstützen, indem sie Kontakte zu Unternehmen herstellen und etwa die Praktika begleiten. Ab dem nächsten Schuljahr weitet die Senatsverwaltung für alle Schulabgänger die Schulpflicht aus, die nach der zehnten Klasse keinen Anschluss in Ausbildung oder Beschäftigung gefunden haben und noch nicht über 18 Jahre alt sind.
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Bis 2029 werde die Berliner IHK für die beiden Projekte insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. Damit könnten bis zu 15 Stellen für Kooperations- und Berufsorientierungs-Manager finanziert werden.
Eine Berufsorientierungs-Managerin gab es in einer Pilotphase in den vergangenen eineinhalb Jahren bereits an der Willy-Brandt-Sekundarschule im Wedding. Mit ihrer Hilfe konnte etwa eine Karrieremesse an der Schule mit 25 Firmen umgesetzt werden. Die Schule von Schulleiterin Andrea Franke, die vor Kurzem den Deutschen Lehrkräftepreis in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ erhielt, nimmt auch weiterhin am Projekt teil. Anna Parrisius