Bis zum Montagabend war ungewiss, ob die Ecowas ihre Drohung wahrmacht und tatsächlich in Niger einmarschiert. Eine Militäroperation ist mit immensen Risiken verbunden. Europa muss weitgehend ohne Einfluss zusehen, wie eine Region größer als die gesamte EU auseinanderzufallen droht.
Von Christian Hiller von Gaertringen
Die diplomatischen Aktivitäten rund um den Staatsstreich in Niger werden intensiver. Eine Militäroperation ist mit immensen Risiken verbunden. Europa muss weitgehend ohne Einfluss zusehen, wie eine Region größer als die gesamte EU auseinanderzufallen droht.
Von Christian Hiller von Gaertringen
Bei aller Unübersichtlichkeit der Lage im Niger stehen die Verlierer fest: Die Menschen in einem der ärmsten Länder der Erde sind von dringend benötigter Hilfe erst einmal abgeschnitten. Entwicklungshilfe kann nur durch eine Verhandlungslösung wieder fließen.
Von Harald Prokosch
Der Militärputsch in Niger hat einige westliche Partner des Landes dazu veranlasst, die Auszahlung von Hilfsmitteln an den Sahelstaat auszusetzen. So hoffen die Länder, Druck auf Niger ausüben zu können und eine Rückkehr zur Demokratie zu begünstigen. Niger ist einer der größten Empfänger von Entwicklungshilfe.
Von Arne Schütte
Die Staatengemeinschaft Ecowas hat den Putschisten in Niger bis Sonntag Zeit gegeben, die alte Regierung wiedereinzusetzen. Was danach geschehen wird, ist unklar. Doch langfristig wird der Staatsstreich die politische Lage in der Region weiter verschlechtern.
Von Christian Hiller von Gaertringen
Die Bundesregierung setzte große Hoffnungen auf Niger. Der demokratisch gewählte Präsident und seine Regierung galten als vielversprechende Partner. Umso schmerzvoller ist die aktuelle Entwicklung. Derzeit bleibt nicht viel mehr als das Prinzip Hoffnung.
Von Stefan Braun
Bakary Sambe vom westafrikanischen Thinktank Timbuktu-Institute African Center for Peace Studies befürchtet Stellvertreter-Konflikte in der Sahel-Region. Europa sollte sich von der Vorstellung trennen, dass afrikanische Staaten sich für eine Seite entscheiden müssen.
Von Gabriel Bub