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IPCC

Josep Borrell & Werner Hoyer über die Energie-Abhängigkeit der EU von Russland
Table.Standpunkt

Dekarbonisierung ist jetzt eine strategische Notwendigkeit

Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Europäische Union gezwungen, das Tempo unserer Energie- und Klimapolitik zu beschleunigen. Der Kreml setzt Energie in zunehmendem Maße als Mittel der politischen Einflussnahme ein und wir müssen wir ihm dieses Mittel entziehen, indem wir unsere Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe aus Russland radikal verringern.

Von Redaktion Table

Analyse

Pekings umstrittene Kohlefinanzierung

China ist der größte und einer der letzten Finanzierer von Kohlekraftwerken im Ausland. Die Kritik daran wird unter dem neuen US-Präsident Biden steigen. In einer internationalen Studie zeigt sich das chinesische Umweltministerium einer Klima-Ampel für die Seidenstraße nicht abgeneigt. Doch Peking verfolgt mit der Kohlefinanzierung auch wirtschaftliche Interessen.

Von Nico Beckert

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch als Weltklimarat bekannt, nimmt eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels ein. Als eine der maßgeblichen Institutionen, die den globalen Diskurs zu Klimafragen prägen, veröffentlicht der IPCC Berichte, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen und Regierungen sowie Organisationen weltweit Orientierung bieten. Seine Analysen basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und tragen dazu bei, wirksame Strategien zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Lesen Sie hier alle Informationen zur Bedeutung des IPCC, die Kernaussagen aktueller Berichte und den verwendeten Szenarien, von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist der IPCC?

Der

IPCC

wurde 1988 von den Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Ziel ist es, eine objektive, wissenschaftliche Basis für Klimapolitik bereitzustellen. Der IPCC erstellt keine eigenen Forschungsarbeiten, sondern bewertet bestehende wissenschaftliche Literatur und fasst diese in umfassenden Berichten zusammen. Die Berichte des IPCC haben internationalen Einfluss und werden regelmäßig in sogenannten Sachstandsberichten veröffentlicht. Diese bieten einen umfassenden Überblick über den Stand der Klimaforschung, mögliche zukünftige Entwicklungen und Handlungsempfehlungen.

Was beinhaltet der IPCC-Bericht zum Klimawandel?

Die

IPCC

-Berichte analysieren die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie mögliche Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung. Der

IPCC-Bericht

von

2023

befasste sich beispielsweise insbesondere mit den Fortschritten bei der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius, wie im Pariser Klimaabkommen festgelegt. Zudem beleuchtet er die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme, menschliche Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Ein typischer Sachstandsbericht des IPCC ist in drei Arbeitsgruppen gegliedert:

Der nächste

IPCC-Bericht

von

2024

wird voraussichtlich neue Erkenntnisse liefern, die auf den bisherigen Analysen aufbauen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Analyse regionaler Entwicklungen und die Rolle von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel gelegt.

Was sind RCP-Szenarien im IPCC?

RCP steht für "Representative Concentration Pathways" und beschreibt Szenarien für zukünftige Treibhausgaskonzentrationen und deren Auswirkungen. Diese Szenarien sind von zentraler Bedeutung für die Arbeit des IPCC, da sie mögliche Zukunftsentwicklungen unter verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und technologischen Annahmen darstellen. Es gibt vier Hauptszenarien:

Diese

IPCC-Szenarien

helfen, Risiken und Chancen für verschiedene Handlungsoptionen zu bewerten. In den neueren Berichten wurden RCPs durch die "Shared Socioeconomic Pathways" (SSPs) ergänzt, die sozioökonomischen Aspekte wie Bevölkerungswachstum und technologische Entwicklungen einbeziehen.

Der vierte Sachstandsbericht des IPCC: Kurswechsel im Klimaschutz?

Der

vierte Sachstandsbericht

des

IPCC

aus dem Jahr 2007 markierte einen entscheidenden Meilenstein, der die globale Wahrnehmung des Klimawandels nachhaltig veränderte. Es wurde festgestellt, dass die Erderwärmung eindeutig belegt und der menschliche Einfluss auf das Klimasystem nachweislich dokumentiert ist. In der Folge wurde der Friedensnobelpreis an den IPCC und Al Gore verliehen.  Der Bericht legte die wissenschaftliche Grundlage für das Kyoto-Protokoll und die nachfolgenden Klimaverhandlungen. Die Erkenntnisse aus dem vierten Bericht sind auch heute noch relevant, da sie die Dringlichkeit und die Risiken eines ungebremsten Klimawandels betonen. 

IPCC-Szenarien

Neben den RCPs und SSPs untersucht der

IPCC

verschiedene

Szenarien

, die mögliche Entwicklungen aufzeigen. Diese Szenarien berücksichtigen sowohl natürliche Faktoren als auch menschliche Eingriffe wie Landnutzungsänderungen und technologische Innovationen. Sie stellen eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen dar und unterstützen die Entwicklung von Strategien zur Anpassung und Minderung. Ein anschauliches Beispiel ist die Analyse der globalen Auswirkungen einer Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu 2 Grad Celsius. Die Unterschiede in den Auswirkungen sind signifikant und betreffen unter anderem das Aussterben von Arten, die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Häufigkeit extremer Wetterereignisse.

Kritik an der IPCC

Trotz seiner zentralen Bedeutung steht der IPCC auch in der Kritik.  

Der

IPCC

ist eine unverzichtbare Institution in der globalen Klimapolitik, denn seine Berichte stellen eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen dar, die die Zukunft unseres Planeten maßgeblich beeinflussen. Die Arbeit des IPCC verdeutlicht, dass Klimaschutz ein globales und gemeinsames Handeln erfordert. Die vom IPCC gelieferten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, um effektive Maßnahmen zu entwickeln und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Die umfassende Analyse von Klimadaten trägt dazu bei, Risiken besser zu verstehen und Strategien für Klimaanpassung sowie Emissionsreduktion zu entwickeln. Seine Erkenntnisse fließen in internationale Abkommen und politische Maßnahmen ein, wobei eine enge Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaft und Gesellschaft entscheidend ist, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen.