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IPCC

Analyse

Ausblick: Diese Ereignisse werden 2025 wichtig

Im kommenden Jahr werden sowohl in Deutschland, der EU als auch international verschiedene Events richtungsweisend für die Klimapolitik der Zukunft. Welche Veranstaltungen neben der COP30 und den Bundestagswahlen noch entscheidend sind.

Von

Analyse

2025: Diese Trends werden das Klimajahr prägen

2025 wird ein wichtiger Meilenstein in der globalen Klimapolitik: Die UN-Staaten legen ihre bislang unzureichenden NDCs bis 2035 vor. Die Zeit drängt und die Vorzeichen sind schwierig: Finanznot, Populismus, Renaissance der Fossilen – aber auch Erneuerbaren-Boom und mögliche neue Koalitionen.

Von Bernhard Pötter

News

COP29: Was die UN und Brasilien gegen Desinformation planen

Die UN und Brasilien wollen gegen Desinformationskampagnen vorgehen, die Klimaschutz verzögern und zum Scheitern bringen. Sechs Länder haben sich ihrer Initiative bislang angeschlossen. Ein gemeinsamer Fonds soll Anti-Desinformationsmaßnahmen zunächst mit zehn bis 15 Millionen US-Dollar fördern.

Von Alexandra Endres

Table.Standpunkt

Das Shell-Urteil bestätigt: Fossile Konzerne müssen das Klima schützen

Auch wer vor Gericht verliert, kann gewinnen: Zwar hat ein Gericht die Verpflichtung von Shell gekippt, seine Emissionen um 45 Prozent zu reduzieren – aber in dem Urteil stecken für den Klimaschutz wichtige Grundsätze. Sie könnten die Erfolgschancen künftiger Klimaklagen entscheidend verbessern.

Von Experts Table.Briefings

Interview

Chile: „Alle Finanzflüsse aufs Klima ausrichten, und zwar schnell“

Für Chiles Umweltministerin Maisa Rojas gehören Klimaschutz und eine gerechte soziale Entwicklung zusammen. Im Interview spricht sie über ihre Pläne für eine gerechte Klimawende, die Gründe für Chiles Erfolg bei den Erneuerbaren und ihre Erwartungen an die COP29 in Baku.

Von Alexandra Endres

Analyse

Drei UN-Berichte: So weit entfernt ist die Welt von ihren Klimazielen

Drei aktuelle Berichte von UN-Behörden schlagen vor der COP29 Alarm: Die Klimapläne der Länder sind ungenügend, die CO₂-Emissionen steigen trotz aller Anstrengungen weiter. Und die Atmosphäre ist so voller Treibhausgase wie vor drei bis fünf Millionen Jahren. Damals war der Meeresspiegel zehn Meter höher als heute.

Von Bernhard Pötter

News

Atlantikströmung: Warum Forschende eindringlich vor ihrem Kollaps warnen

Der Weltklimarat habe das Risiko unterschätzt, der Zusammenbruch der wichtigen Meeresströmung könnte die menschlichen Lebensgrundlagen in Europa und darüber hinaus bedrohen. Renommierte Klimaforschende fordern die nordeuropäischen Länder deshalb dringend zum Handeln auf.

Von Alexandra Endres

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch als Weltklimarat bekannt, nimmt eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels ein. Als eine der maßgeblichen Institutionen, die den globalen Diskurs zu Klimafragen prägen, veröffentlicht der IPCC Berichte, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen und Regierungen sowie Organisationen weltweit Orientierung bieten. Seine Analysen basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und tragen dazu bei, wirksame Strategien zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Lesen Sie hier alle Informationen zur Bedeutung des IPCC, die Kernaussagen aktueller Berichte und den verwendeten Szenarien, von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist der IPCC?

Der

IPCC

wurde 1988 von den Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Ziel ist es, eine objektive, wissenschaftliche Basis für Klimapolitik bereitzustellen. Der IPCC erstellt keine eigenen Forschungsarbeiten, sondern bewertet bestehende wissenschaftliche Literatur und fasst diese in umfassenden Berichten zusammen. Die Berichte des IPCC haben internationalen Einfluss und werden regelmäßig in sogenannten Sachstandsberichten veröffentlicht. Diese bieten einen umfassenden Überblick über den Stand der Klimaforschung, mögliche zukünftige Entwicklungen und Handlungsempfehlungen.

Was beinhaltet der IPCC-Bericht zum Klimawandel?

Die

IPCC

-Berichte analysieren die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie mögliche Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung. Der

IPCC-Bericht

von

2023

befasste sich beispielsweise insbesondere mit den Fortschritten bei der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius, wie im Pariser Klimaabkommen festgelegt. Zudem beleuchtet er die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme, menschliche Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Ein typischer Sachstandsbericht des IPCC ist in drei Arbeitsgruppen gegliedert:

  • Physikalisch-wissenschaftliche Grundlagen: Hier werden die Ursachen und Mechanismen des Klimawandels untersucht.

  • Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit: Diese Sektion behandelt die Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsstrategien.

  • Minderung des Klimawandels: In diesem Teil werden Wege zur Reduktion von Treibhausgasemissionen analysiert. 

Der nächste

IPCC-Bericht

von

2024

wird voraussichtlich neue Erkenntnisse liefern, die auf den bisherigen Analysen aufbauen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Analyse regionaler Entwicklungen und die Rolle von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel gelegt.

Was sind RCP-Szenarien im IPCC?

RCP steht für "Representative Concentration Pathways" und beschreibt Szenarien für zukünftige Treibhausgaskonzentrationen und deren Auswirkungen. Diese Szenarien sind von zentraler Bedeutung für die Arbeit des IPCC, da sie mögliche Zukunftsentwicklungen unter verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und technologischen Annahmen darstellen. Es gibt vier Hauptszenarien:

  • RCP 2.6: Ein optimistisches Szenario, das eine Begrenzung der globalen Erwärmung durch schnelle und umfassende Maßnahmen zur Emissionsreduzierung vorsieht.

  • RCP 4.5: Ein Szenario mit moderaten Emissionsminderungen.

  • RCP 6.0: Ein Szenario, das auf begrenzte Klimapolitik setzt.

  • RCP 8.5: Ein Worst-Case-Szenario mit sehr hohen Emissionen, falls keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. 

Diese

IPCC-Szenarien

helfen, Risiken und Chancen für verschiedene Handlungsoptionen zu bewerten. In den neueren Berichten wurden RCPs durch die "Shared Socioeconomic Pathways" (SSPs) ergänzt, die sozioökonomischen Aspekte wie Bevölkerungswachstum und technologische Entwicklungen einbeziehen.

Der vierte Sachstandsbericht des IPCC: Kurswechsel im Klimaschutz?

Der

vierte Sachstandsbericht

des

IPCC

aus dem Jahr 2007 markierte einen entscheidenden Meilenstein, der die globale Wahrnehmung des Klimawandels nachhaltig veränderte. Es wurde festgestellt, dass die Erderwärmung eindeutig belegt und der menschliche Einfluss auf das Klimasystem nachweislich dokumentiert ist. In der Folge wurde der Friedensnobelpreis an den IPCC und Al Gore verliehen.  Der Bericht legte die wissenschaftliche Grundlage für das Kyoto-Protokoll und die nachfolgenden Klimaverhandlungen. Die Erkenntnisse aus dem vierten Bericht sind auch heute noch relevant, da sie die Dringlichkeit und die Risiken eines ungebremsten Klimawandels betonen. 

IPCC-Szenarien

Neben den RCPs und SSPs untersucht der

IPCC

verschiedene

Szenarien

, die mögliche Entwicklungen aufzeigen. Diese Szenarien berücksichtigen sowohl natürliche Faktoren als auch menschliche Eingriffe wie Landnutzungsänderungen und technologische Innovationen. Sie stellen eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen dar und unterstützen die Entwicklung von Strategien zur Anpassung und Minderung. Ein anschauliches Beispiel ist die Analyse der globalen Auswirkungen einer Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu 2 Grad Celsius. Die Unterschiede in den Auswirkungen sind signifikant und betreffen unter anderem das Aussterben von Arten, die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Häufigkeit extremer Wetterereignisse.

Kritik an der IPCC

Trotz seiner zentralen Bedeutung steht der IPCC auch in der Kritik.  

  • Einige Wissenschaftler bemängeln, dass die Berichte zu konservativ seien und die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichend betonen.

  • Andere kritisieren die langen Erstellungsprozesse, die dazu führen können, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht rechtzeitig einfließen.

  • Eine weitere Herausforderung besteht in der Kommunikation der Ergebnisse. Die komplexen Zusammenhänge und Szenarien des IPCC erfordern eine klare und zugängliche Aufbereitung, um politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit gleichermaßen zu erreichen. 

Der

IPCC

ist eine unverzichtbare Institution in der globalen Klimapolitik, denn seine Berichte stellen eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen dar, die die Zukunft unseres Planeten maßgeblich beeinflussen. Die Arbeit des IPCC verdeutlicht, dass Klimaschutz ein globales und gemeinsames Handeln erfordert. Die vom IPCC gelieferten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, um effektive Maßnahmen zu entwickeln und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Die umfassende Analyse von Klimadaten trägt dazu bei, Risiken besser zu verstehen und Strategien für Klimaanpassung sowie Emissionsreduktion zu entwickeln. Seine Erkenntnisse fließen in internationale Abkommen und politische Maßnahmen ein, wobei eine enge Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaft und Gesellschaft entscheidend ist, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen.