Schlagwort

IPCC

Table.Standpunkt

Klima- und Biodiversitätsschutz Verfassungsrang einräumen

Am 21. Oktober startet in Kolumbien die nächste Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16). Zu ihrem Auftakt fordert der Forscher und IPCC-Autor Hans-Otto Pörtner, Klima- und Biodiversitätsschutz Verfassungsrang einzuräumen.

Von

Analyse

Draghi-Report: So will die EU Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit verbinden

In einem Bericht für die EU-Kommission beklagt Ex-EZB-Chef Mario Draghi, dass die EU im Wettbewerb mit den USA und China zurückfällt. Eine Chance sieht er in der Dekarbonisierung – sofern Europa seine Politik geschickt darauf ausrichtet. Unter anderem fordert Draghi günstigere Energiepreise und eine gezielte Förderung von energieintensiven Branchen sowie der Autoindustrie.

Von Alexandra Endres

Analyse

Welche Maßnahmen wirken? So steckt die Klimapolitik im Dilemma

Welche staatlichen Maßnahmen sind am besten für eine effektive Senkung des CO₂-Ausstoßes? Studien legen jetzt nahe, dass der richtige Mix und schnelle Entscheidungen der Politik wichtig für den Erfolg sind. Experten und Verbraucher bevorzugen allerdings ganz unterschiedliche Lösungen.

Von Bernhard Pötter

News

IPCC: Erste Details zum 7. Sachstandsbericht festgelegt

Das IPCC-Plenum bereitet den 7. Sachstandsbericht vor. Jetzt wurden die Details zu Umfang und Struktur des Sonderberichts zu Städten im Klimawandel und zu einem Methodenbericht festgelegt. NGOs kritisieren unterdessen den geplanten Bericht zu CCS.

Von Bernhard Pötter

Interview

IPCC-Chef Jim Skea: „Verzweiflung hält vom Handeln ab“

Seit einem Jahr ist Jim Skea Vorsitzender des Weltklimarats IPCC. Er verweist auf positive Signale in der Klimapolitik und will das Gremium diverser und offener machen. Warum er am radikalen Aktivismus zweifelt und was er von einer Klimawissenschaftlerin als Präsidentin von Mexiko erwartet.

Von Bernhard Pötter

Analyse

Neuseeland: So baut die neue Regierung die Klimapolitik ab

Die neue Mitte-Rechts-Regierung in Neuseeland dreht die Klimapolitik ihrer Vorgängerin zurück: Erst wurde das Budget für Klimaschutz gestrichen. Jetzt soll die Suche nach Gas und Öl wieder leichter werden und die Landwirtschaft wird von Klima-Auflagen befreit.

Von Nora Hübchen

Analyse

Die entscheidenden Köpfe der Klima-Szene – Stiftungen

Lernen Sie die „Top of the Table“ kennen: die 100 entscheidenden Köpfe der internationalen Klima-Szene. Ausgewählt von der Climate.Table-Redaktion in zehn Kategorien, von Politik über Verwaltung, Beratung, Thinktanks bis Stiftungen und NGOs. Heute: die wichtigsten Persönlichkeiten aus den Stiftungen. Hier geht’s zur Übersicht.

Von Redaktion Table

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auch als Weltklimarat bekannt, nimmt eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels ein. Als eine der maßgeblichen Institutionen, die den globalen Diskurs zu Klimafragen prägen, veröffentlicht der IPCC Berichte, die als Grundlage für politische Entscheidungen dienen und Regierungen sowie Organisationen weltweit Orientierung bieten. Seine Analysen basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und tragen dazu bei, wirksame Strategien zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Lesen Sie hier alle Informationen zur Bedeutung des IPCC, die Kernaussagen aktueller Berichte und den verwendeten Szenarien, von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist der IPCC?

Der

IPCC

wurde 1988 von den Vereinten Nationen und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet. Ziel ist es, eine objektive, wissenschaftliche Basis für Klimapolitik bereitzustellen. Der IPCC erstellt keine eigenen Forschungsarbeiten, sondern bewertet bestehende wissenschaftliche Literatur und fasst diese in umfassenden Berichten zusammen. Die Berichte des IPCC haben internationalen Einfluss und werden regelmäßig in sogenannten Sachstandsberichten veröffentlicht. Diese bieten einen umfassenden Überblick über den Stand der Klimaforschung, mögliche zukünftige Entwicklungen und Handlungsempfehlungen.

Was beinhaltet der IPCC-Bericht zum Klimawandel?

Die

IPCC

-Berichte analysieren die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie mögliche Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung. Der

IPCC-Bericht

von

2023

befasste sich beispielsweise insbesondere mit den Fortschritten bei der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius, wie im Pariser Klimaabkommen festgelegt. Zudem beleuchtet er die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme, menschliche Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Ein typischer Sachstandsbericht des IPCC ist in drei Arbeitsgruppen gegliedert:

  • Physikalisch-wissenschaftliche Grundlagen: Hier werden die Ursachen und Mechanismen des Klimawandels untersucht.

  • Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit: Diese Sektion behandelt die Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsstrategien.

  • Minderung des Klimawandels: In diesem Teil werden Wege zur Reduktion von Treibhausgasemissionen analysiert. 

Der nächste

IPCC-Bericht

von

2024

wird voraussichtlich neue Erkenntnisse liefern, die auf den bisherigen Analysen aufbauen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf die Analyse regionaler Entwicklungen und die Rolle von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel gelegt.

Was sind RCP-Szenarien im IPCC?

RCP steht für "Representative Concentration Pathways" und beschreibt Szenarien für zukünftige Treibhausgaskonzentrationen und deren Auswirkungen. Diese Szenarien sind von zentraler Bedeutung für die Arbeit des IPCC, da sie mögliche Zukunftsentwicklungen unter verschiedenen politischen, wirtschaftlichen und technologischen Annahmen darstellen. Es gibt vier Hauptszenarien:

  • RCP 2.6: Ein optimistisches Szenario, das eine Begrenzung der globalen Erwärmung durch schnelle und umfassende Maßnahmen zur Emissionsreduzierung vorsieht.

  • RCP 4.5: Ein Szenario mit moderaten Emissionsminderungen.

  • RCP 6.0: Ein Szenario, das auf begrenzte Klimapolitik setzt.

  • RCP 8.5: Ein Worst-Case-Szenario mit sehr hohen Emissionen, falls keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. 

Diese

IPCC-Szenarien

helfen, Risiken und Chancen für verschiedene Handlungsoptionen zu bewerten. In den neueren Berichten wurden RCPs durch die "Shared Socioeconomic Pathways" (SSPs) ergänzt, die sozioökonomischen Aspekte wie Bevölkerungswachstum und technologische Entwicklungen einbeziehen.

Der vierte Sachstandsbericht des IPCC: Kurswechsel im Klimaschutz?

Der

vierte Sachstandsbericht

des

IPCC

aus dem Jahr 2007 markierte einen entscheidenden Meilenstein, der die globale Wahrnehmung des Klimawandels nachhaltig veränderte. Es wurde festgestellt, dass die Erderwärmung eindeutig belegt und der menschliche Einfluss auf das Klimasystem nachweislich dokumentiert ist. In der Folge wurde der Friedensnobelpreis an den IPCC und Al Gore verliehen.  Der Bericht legte die wissenschaftliche Grundlage für das Kyoto-Protokoll und die nachfolgenden Klimaverhandlungen. Die Erkenntnisse aus dem vierten Bericht sind auch heute noch relevant, da sie die Dringlichkeit und die Risiken eines ungebremsten Klimawandels betonen. 

IPCC-Szenarien

Neben den RCPs und SSPs untersucht der

IPCC

verschiedene

Szenarien

, die mögliche Entwicklungen aufzeigen. Diese Szenarien berücksichtigen sowohl natürliche Faktoren als auch menschliche Eingriffe wie Landnutzungsänderungen und technologische Innovationen. Sie stellen eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen dar und unterstützen die Entwicklung von Strategien zur Anpassung und Minderung. Ein anschauliches Beispiel ist die Analyse der globalen Auswirkungen einer Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu 2 Grad Celsius. Die Unterschiede in den Auswirkungen sind signifikant und betreffen unter anderem das Aussterben von Arten, die Verfügbarkeit von Trinkwasser und die Häufigkeit extremer Wetterereignisse.

Kritik an der IPCC

Trotz seiner zentralen Bedeutung steht der IPCC auch in der Kritik.  

  • Einige Wissenschaftler bemängeln, dass die Berichte zu konservativ seien und die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichend betonen.

  • Andere kritisieren die langen Erstellungsprozesse, die dazu führen können, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse nicht rechtzeitig einfließen.

  • Eine weitere Herausforderung besteht in der Kommunikation der Ergebnisse. Die komplexen Zusammenhänge und Szenarien des IPCC erfordern eine klare und zugängliche Aufbereitung, um politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit gleichermaßen zu erreichen. 

Der

IPCC

ist eine unverzichtbare Institution in der globalen Klimapolitik, denn seine Berichte stellen eine wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen dar, die die Zukunft unseres Planeten maßgeblich beeinflussen. Die Arbeit des IPCC verdeutlicht, dass Klimaschutz ein globales und gemeinsames Handeln erfordert. Die vom IPCC gelieferten wissenschaftlichen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, um effektive Maßnahmen zu entwickeln und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Die umfassende Analyse von Klimadaten trägt dazu bei, Risiken besser zu verstehen und Strategien für Klimaanpassung sowie Emissionsreduktion zu entwickeln. Seine Erkenntnisse fließen in internationale Abkommen und politische Maßnahmen ein, wobei eine enge Zusammenarbeit von Regierungen, Wissenschaft und Gesellschaft entscheidend ist, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen.