
Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) vermisst ein energisches Eintreten der Bundesregierung für die deutschen Interessen. Die europäische Antwort auf das US-Subventionsprogramm IRA müsse ein Regulation Reduction Act sein, fordert Wolfgang Große Entrup im Gespräch mit Stefan Braun, Manuel Berkel und Till Hoppe.
Von Till Hoppe
The EU Commission wants to promote strategic raw materials projects with the Critical Raw Materials Act. But one essential aspect is missing: funding. Only this would give the legislative package real impact and give the European raw materials industry the necessary impetus, is the criticism.
Von Leonie Düngefeld
Die EU-Kommission will mit dem Critical Raw Materials Act strategische Rohstoffprojekte fördern. Doch ein wesentlicher Aspekt fehlt: die Finanzierung. Erst diese würde dem Gesetzespaket tatsächliche Wirkung und der europäischen Rohstoffindustrie den nötigen Anstoß verleihen, lautet die Kritik.
Von Leonie Düngefeld
Bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Handels- und Technologierats (TTC) zeigten die Vertreter der EU und der USA demonstrative Einigkeit. Nicht nur in der Frage des Umgangs mit China gab es eine Annäherung. Wichtige Entscheidungen gab es auch zur Elektromobilität und zu KI.
Von Till Hoppe
Die US-Umweltbehörde EPA wird zum zentralen Hebel von Präsident Bidens Klima-Programm. Als Teil des 370-Milliarden-Dollar schweren „Inflation Reduction Act“ entscheidet die EPA über Fördermittel und gesetzliche Vorgaben. EPA-Vizechefin Janet McCabe im Table.Media-Gespräch.
Von Bernhard Pötter
Christian Ehler (CDU) hält den Vorschlag der EU-Kommission als Antwort auf den US-Inflation Reduction Act für unzureichend. Der federführende Abgeordnete im Europaparlament will den Kreis der geförderten Technologien erweitern und die Ansiedlung von Industrieclustern in einzelnen Regionen erleichtern. Sein Bericht liegt Table.Media vorab vor.
Von Till Hoppe
Gina McCarthy war Klimaberaterin für US-Präsident Joe Biden und unter Barack Obama Chefin der Umweltbehörde EPA. Sie hat maßgeblich am Klima-Investitionspaket „Inflation Reduction Act“ mitgewirkt. Als Ehrengast der American Academy in Berlin spricht sie über die Stärke der nationalen und die Schwäche der internationalen Klimapolitik der USA.
Von Bernhard Pötter
Der Inflation Reduction Act (kurz: IRA) in den USA soll sowohl die wirtschaftliche Stabilität stärken als auch den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Alle News zum Thema Inflation Reduction Act von der Table.Media Redaktion.
Der Inflation Reduction Act (deutsch: Inflationsminderungsgesetz) wurde im August 2022 als ein umfangreiches Sozial- und Klimaschutzpaket in den USA eingeführt. Der IRA ist ein Investitionsprogramm in Höhe von 738 Milliarden US-Dollar und hat zum Ziel, die Wirtschaft durch steuerliche Neuregelungen auf erneuerbare Energien auszurichten und so dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Der Inflation Reduction Act sieht unter anderem folgende Maßnahmen vor:
Im Gesundheitswesen ist ein Budget von 64 Milliarden Dollar vorgesehen, um die Kosten der privaten Krankenversicherung für rund 13 Millionen Menschen zu unterstützen. Darüber hinaus werden die während der Corona-Pandemie gewährten Zuschüsse um weitere drei Jahre verlängert.
Ein weiteres Ziel des Inflation Reduction Act besteht darin, die Kosten für verschreibungspflichtige Medikamente zu senken. Dazu wird Medicare ermächtigt, mit Pharmaunternehmen über die Preise einer begrenzten Anzahl von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu verhandeln.
Es wird ein Investitionspaket in Höhe von rund 369 Milliarden US-Dollar für klimapolitische Maßnahmen bereitgestellt. Das Ziel dieses Pakets ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, die CO2-Emissionen der US-amerikanischen Wirtschaft zu reduzieren und die Energieeffizienz von Privathaushalten zu verbessern.
Durch Steuererleichterungen sollen die Verbraucher:innen dazu motiviert werden, umweltbewussteres Verhalten an den Tag zu legen. Ein Beispiel hierfür sind Steuergutschriften für den Kauf von Elektrofahrzeugen.
Es wird geplant, eine neue Unternehmenssteuer einzuführen, um die Milliardenausgaben des Inflation Reduction Act zu finanzieren.
Etwa 200 US-Unternehmen, die entweder den üblichen Körperschaftssteuersatz von 21 Prozent umgehen oder überhaupt keine Steuern zahlen, werden davon betroffen sein. Diese neue Mindeststeuer soll über einen Zeitraum von zehn Jahren mehr als 258 Milliarden Dollar in die Staatskasse bringen. Zusätzlich wird eine einprozentige Steuer auf Aktienrückkäufe weitere 74 Milliarden Dollar generieren.
Die US-Regierung erwartet sich weitere 124 Milliarden Dollar durch eine Stärkung der Bundessteuerbehörde IRS, um mehr Steuersünder aufzudecken. Um niedrigere Arzneimittelpreise für Senior:innen zu ermöglichen, sollen Einsparungen durch Verhandlungen zwischen Medicare und den Arzneimittelhersteller:innen verwendet werden. Insgesamt rechnet die Regierung mit Mehreinnahmen von etwa 740 Milliarden Dollar, während Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 440 Milliarden Dollar geplant sind. Die zusätzlichen 300 Milliarden Dollar an Einnahmen sollen verwendet werden, um das Haushaltsdefizit der USA auszugleichen.
Der Inflation Reduction Act könnte folgende Nachteile in den USA zur Folge haben:
Begrenzte Wirksamkeit der Mindeststeuer: Obwohl die neue Mindeststeuer über einen Zeitraum von zehn Jahren erhebliche Einnahmen in die Staatskassen spülen soll, könnten die tatsächlichen Auswirkungen begrenzt sein. Unternehmen könnten versuchen, Steuerschlupflöcher zu finden oder ihre Geschäftsstrategien anzupassen, um die Auswirkungen der Mindeststeuer zu minimieren.
Mögliche Auswirkungen auf Aktienrückkäufe: Eine einprozentige Steuer auf Aktienrückkäufe könnte Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben und Investor:innen dazu veranlassen, alternative Anlagestrategien zu suchen. Dies könnte zu Ungleichgewichten und Unsicherheiten führen.
Herausforderungen bei der Durchsetzung: Die Stärkung der Bundessteuerbehörde IRS zur Aufdeckung von Steuerhinterziehung könnte zwar zu Mehreinnahmen führen, aber auch Herausforderungen bei der effektiven Durchsetzung der Steuergesetze mit sich bringen. Es könnten Ressourcen und Zeit benötigt werden, um eine effektive Überwachung und Verfolgung von Steuerdelikten zu gewährleisten.
Potenzielles Risiko für das US-Wirtschaftswachstum: Wenn die Kosten und Belastungen für Unternehmen und Verbraucher:innen durch den Inflation Reduction Act zu hoch sind, könnte dies das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen. Hohe Steuern könnten Investitionen hemmen und das Geschäftsklima beeinträchtigen.
Während der Inflation Reduction Act potenzielle Vorteile wie die Finanzierung von wichtigen Programmen für soziale Gerechtigkeit und für Klimaschutz bieten könnte, sind auch potenzielle Herausforderungen und Auswirkungen auf Unternehmen und die Wirtschaft zu berücksichtigen.