Gut eine Woche vor dem Jahrestag der Niederschlagung der Tiananmen-Demonstrationen zieht der Staat in Hongkong die Zügel an. Mahnwachen für die Opfer sind verboten. Dabei gäbe es viel Grund für Proteste: Mit einer hochumstrittenen Wahlrechtsreform kommt die Angleichung der Systeme weiter voran – und verstärkt die Fluchtbewegung politisch interessierter Bewohner der Stadt nach Großbritannien.
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Das EU-Parlament stellt die Arbeit am Investitionsabkommen ein und fordert eine Rücknahme der Sanktionen aus Peking. Für Verunsicherung bei den Betroffenen sorgt noch immer ein Absatz zu gemeinnützigen Organisationen wie Stiftungen, NGOs und Verbänden im Anhang des CAI. In einem Briefing will die EU-Kommission heute Antworten auf die Fragen von deutschen Stiftungs- und Verbandsvertreter:innen geben.
Von Amelie Richter
In Hongkong konnten börsennotierte Unternehmen beim Aktienverkauf den bisher besten Start im ersten Quartal eines Jahres hinlegen. Denn nachdem China die Corona-Krise gut überstanden hat, suchen Anleger nach chinesischen Vermögenswerten. Die Niederschlagung der Protestbewegung scheint in diesem Bereich keine Rolle zu spielen. Auch US-Investmentbanken vor Ort stellen massiv Personal ein. Es entstehen Parallelwelten. Die US-amerikanische Regierung hat zudem offenbar kein Interesse, den Zustrom US-amerikanischen Geldes aus politischen Gründen zu bremsen.
Von Frank Sieren
Die USA haben deutlich gemacht, dass sie für die klimapolitische Kooperation mit China keine Kompromisse bei den Streitthemen Tibet, Xinjiang, Hongkong und Taiwan machen werden. Die Spannungen zwischen den beiden Staaten verhindern bisher, dass sie zu bindenden Klima-Verpflichtungen bereit sind. Und dennoch: Beide Länder müssen sich in den kommenden Jahren daran messen lassen, wie sie klimapolitische Versprechen in Taten umsetzen.
Von Redaktion Table
Jörg Wuttke im Gespräch mit Frank Sieren: Der Präsident der EU-Handelskammer in China hält Sanktionen für falsch, plädiert dafür, das Investitionsabkommen weiter voranzutreiben und sieht nur begrenzten politischen Einfluss von Europa auf China. Die EU sollte sich zwar gegen die unfaire Konkurrenz von chinesischen Staatsunternehmen schützen, den Wettbewerb von Privatunternehmen jedoch als Ansporn verstehen. Ziel der Politik sollte ein prosperierendes China sein. Wuttke warnt Peking zugleich davor, seine Chancen aus Übermut zu verspielen.
Von Frank Sieren