
Hongkongs Nationales Sicherheitsgesetz ist nicht nur politisch, es bietet chinesischen Firmen konkrete Vorteile gegenüber westlichen Wettbewerbern. Staatsbetriebe können sich im Streitfall auf nationale Interessen berufen. Damit verliert Hongkong endgültig seinen Status als Oase der Rechtsstaatlichkeit, warnt Dennis Kwok. Er war Abgeordneter der pro-demokratischen Civic Party und lebt nun im Exil.
Von Redaktion Table
Gut ein Jahr nach Inkrafttreten des Sicherheitsgesetzes werden die Konturen des künftigen Hongkongs immer deutlicher sichtbar. Die USA warnen ausländische Firmen vor behördlicher Willkür, die Justiz verschleppt Gerichtsverfahren gegen inhaftierte Oppositionelle, Jugendliche werden der Planung von Bombenanschlägen verdächtigt, und Tausende kehren der Stadt den Rücken und ziehen ins Ausland. Quo vadis, Hongkong?
Von Marcel Grzanna
Das Vorgehen der chinesischen Behörden gegen den Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing hat Folgen: Etliche chinesische Firmen haben ihre Börsengänge in New York abgesagt. Chinas Regierung macht deutlich, dass sie sich stattdessen mehr IPOs in Hongkong wünscht.
Von Redaktion Table
Nach dem staatlich erzwungenen Aus der Tageszeitung Apple Daily müssen auch andere china-kritische Medien in Hongkong um ihre Zukunft bangen. Das Nationale Sicherheitsgesetz schwebt wie ein Damoklesschwert über den Redaktionen. Selbst um die traditionsreiche South China Morning Post ranken sich bereits Gerüchte, dass sie an einen staatstreuen chinesischen Investor weiterverkauft werden soll, der sie zu einem Vehikel Pekinger Propaganda umfunktionieren könnte.
Von Marcel Grzanna