China droht eine demografische Krise. Die Menschen werden alt bevor sie wohlhabend sind. Nun lenken Pekings Machthaber ein und beschließen die Drei-Kind-Politik. Doch trotz Lockerung will man die Kontrolle nicht abgeben. Und die eigentlichen Probleme werden damit auch nicht gelöst.
Von Michael Radunski
Womöglich ist das Problem der alternden chinesischen Bevölkerung gar nicht so dramatisch, wie es auf den ersten Blick scheint. Im internationalen Vergleich steht China noch ganz gut da. Auch Länder, in denen das Problem der Alterung viel größer ist oder die sehr niedrige Geburtenraten haben, machen keinen sozial instabilen Eindruck. Die Vorteile von China: Das soziale Netz ist noch nicht sehr ausgeprägt. Die Verschuldung ist überschaubar und Peking hat noch nicht einmal damit begonnen, die Alterung der Gesellschaft über Einwanderung zu regulieren. Ein Systemkollaps ist also unwahrscheinlich.
Von Frank Sieren
Das traditionelle Konzept der Familie findet in China immer weniger Unterstützung: Vier von zehn chinesischen Frauen könnten einer Umfrage zufolge damit leben, nie zu heiraten. Von denen, die dennoch eine Ehe wagen, bereuen immer mehr ihre Entscheidung. Für die zweitgrößte Volkswirtschaft ist das ein Problem, weil sich der dramatische Alterungsprozess der Gesellschaft weiter beschleunigen könnte.
Von Marcel Grzanna