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Gassparen soll in Krisen nicht mehr verpflichtend sein

Die EU-Kommission will Gassparen in Krisen nicht mehr verpflichtend machen. Der Höhepunkt der Energiekrise sei überschritten, sagen EU-Diplomaten. Der entsprechende Notfallmechanismus soll gestrichen werden.

Von Redaktion Table

Windkraftanlage dreht sich inmitten eines Solarparks in Büttel, Schleswig-Holstein.
Analyse

Die europäische Energiekrise: Ursachen und Lösungen

Die europäische Energiekrise hat zuvor ungekannte Ausmaße erreicht. Insbesondere der russische Angriffskrieg führte zu einer Disruption des europäischen und weltweiten Energiemarkts. Die Auswirkungen der europäischen Energiekrise zeigen sich vor allem in drastischen Preissteigerungen sowie der Verknappung von Energieressourcen. Sie stellen Haushalte und Unternehmen vor eine finanzielle Belastung und gefährden die Energieversorgungssicherheit. Die Europäische Union hat verschiedene Maßnahmen und Zielsetzungen auf den Weg gebracht, um die Folgen der Energiekrise abzumildern und die Abhängigkeit Europas von russischen Gasimporten zu verringern.

Von Clara Baldus

TM_Europe_Gasspeicher_Ukraine
Analyse

Gasspeicher: Ukraine signalisiert Entgegenkommen

In der Ukraine gespeichertes Gas soll Europas Energiepreise im Winter im Zaum halten. Doch eine internationale Organisation warf der Regierung in Kiew ungerechtfertigte Eingriffe in den Markt vor. Nun gibt es offenbar erste Unterschriften unter eine Absichtserklärung, um die Risiken für europäische Unternehmen zu minimieren.

Von Manuel Berkel

Gasspeicher sind ein zentraler Baustein der Energieversorgungssicherheit in Deutschland und Europa. Sie dienen dazu, Erdgas für den Bedarf in Spitzenzeiten oder bei Lieferunterbrechungen zu speichern. In einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten und steigender Energiepreise rückt die Bedeutung von Gasspeichern zunehmend in den Fokus. Lesen Sie hier alle News zu den aktuellen Füllständen der Gasspeicher, deren Zielen und zur Rolle von Institutionen wie der Bundesnetzagentur von der Table.Briefings-Redaktion.

Wie ist der Stand der Gasspeicher in Deutschland?

Die Füllstände der

Gasspeicher

in Deutschland sind ein entscheidender Indikator für die Versorgungssicherheit, insbesondere in den Wintermonaten. Zum Jahresbeginn 2024 meldete die Bundesnetzagentur Füllstände von über 95 %, was als solides Polster für die Heizperiode gilt. Diese Werte wurden durch strenge gesetzliche Vorgaben und den Fokus auf frühzeitige Befüllung erreicht. Nach der Gaskrise 2022, ausgelöst durch die Drosselung der russischen Lieferungen, wurde die Überwachung der Füllstände in Deutschland deutlich intensiviert. Der

Gaseinkauf

spielt dabei eine zentrale Rolle, um die Speicher rechtzeitig zu füllen. Die Bundesnetzagentur hat dazu klare Vorgaben gemacht: Bis zum 1. November müssen die Gasspeicher zu mindestens 90 Prozent gefüllt sein. 

Wo stehen Gasspeicher in Deutschland?

Deutschland verfügt über 47

Gasspeicher

, die sich geografisch auf mehrere Bundesländer verteilen. Die meisten befinden sich in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Zu den größten Speichern gehört der Astora-Gasspeicher in Rehden (Niedersachsen), der als einer der größten Erdgasspeicher Europas gilt. Die

Gasspeicher

in Deutschland sind entweder Porenspeicher oder Kavernenspeicher: 

Wie teuer sind die Gasspeicher in Deutschland?

Die Kosten für den Bau und Betrieb von

Gasspeichern

sind erheblich. Der Bau eines mittelgroßen Gasspeichers kann mehrere hundert Millionen Euro kosten. Hinzu kommen die Kosten für Betrieb und Wartung. Diese Kosten werden teilweise durch die Gebühren gedeckt, die Gasspeicherbetreiber von Energieversorgern für die Nutzung der Kapazitäten erheben. Dennoch bleibt die Finanzierung eine Herausforderung, insbesondere angesichts der steigenden Anforderungen an die Speicherinfrastruktur. 

Wie lange reicht der Gasspeicher in Deutschland?

Die Reichweite der

Gasspeicher

hängt von mehreren Faktoren ab: 

Unter Volllast könnten die deutschen Gasspeicher den nationalen Gasbedarf im Winter etwa zwei bis drei Monate decken. Sie sind jedoch keine vollständige Alternative zu Importen, sondern ein wichtiges Pufferinstrument. Darüber hinaus ermöglichen sie, Preisvolatilitäten auf den Gasmärkten abzufedern und Versorgungssicherheit auch bei unerwarteten Engpässen oder geopolitischen Krisen zu gewährleisten. Mit den Speichern lassen sich kurzfristige Versorgungslücken überbrücken, während gleichzeitig die strategische Bedeutung von Diversifizierung und nachhaltigen Energielösungen unterstrichen wird. 

Gasspeicher in der EU

Auf europäischer Ebene werden

Gasspeicher

als essenzielles Instrument zur Sicherung der Energieversorgung betrachtet. Die EU-Gasspeicherregelung, die nach der Energiekrise 2022 eingeführt wurde, sieht vor, dass alle EU-Staaten ihre Speicher bis zum 1. November eines Jahres zu mindestens 90 % füllen müssen. Diese Vorgaben haben die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten intensiviert. Länder mit großen Speicherkapazitäten, wie Deutschland, spielen eine Schlüsselrolle in der Versorgung anderer EU-Staaten. 

Die Rolle der Bundesnetzagentur bei den Gasspeichern

Die

Bundesnetzagentur

überwacht den

Füllstand

der

Gasspeicher

in

Deutschland

und stellt sicher, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Seit 2022 hat die Behörde zusätzliche Befugnisse, um im Notfall einzugreifen, z. B. durch eine Priorisierung bestimmter Verbrauchergruppen oder durch die Verpflichtung von Unternehmen,

Gasspeicher

aufzufüllen. 

Herausforderungen für die Gasspeicherung

Trotz der hohen Füllstände gibt es Herausforderungen bei der Gasspeicherung: 

Die zukünftige Nutzung der Gasspeicher wird eng mit der Umstellung auf klimaneutrale Technologien verbunden sein. Ein mögliches Szenario ist die Nutzung von Gasspeichern für grünen Wasserstoff, der in großem Maßstab erzeugt und gespeichert werden könnte. Die

Ziele

der

Gasspeicher

sind die Gewährleistung einer Versorgungssicherheit in Krisenzeiten und saisonale Verbrauchsschwankungen auszugleichen, damit sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen und europäischen Energieinfrastruktur.  Die hohen Füllstände und die neuen EU-Regelungen sind ein Zeichen dafür, dass die Lehren aus der Energiekrise 2022 gezogen wurden. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, welche Rolle

Gasspeicher

in einer zunehmend dekarbonisierten Energiezukunft spielen werden. Ihre Bedeutung als Reserve für erneuerbare Energien und Wasserstoff könnte weiter zunehmen.