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Analyse

Mercosur: Ausgleichsmechanismus sorgt für Zündstoff

Um von den Mercosurstaaten mehr umweltpolitische Zusagen zu erhalten, stimmte die EU-Kommission einem Ausgleichsmechanismus im Streitschlichtungsverfahren zu. Dessen Anwendungsbereich bleibt insbesondere in Bezug auf die Entwaldungsverordnung und CBAM umstritten.

Von Table.Briefings

Analyse

Bundestagswahl: Das planen die Parteien zum Klimaschutz

Mit der Vorstellung ihrer Wahlprogramme lassen CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP im Detail erkennen, welche Politik und welche Maßnahmen sie im Klima- und Energiebereich planen. Ein Vergleich der vielen Vorschläge offenbart, wo Kooperationen möglich und Konfrontationen nötig sind.

Von Nico Beckert

Feature

German election: What the parties have planned for climate action

With the presentation of their election manifestos, the CDU/CSU, SPD, Green Party and FDP have revealed in detail what policies and measures they have planned for the climate and energy sector. A comparison of the many proposals reveals where cooperation is possible and confrontation is necessary.

Von Nico Beckert

Analyse

COP29: Die wichtigsten Ergebnisse

Mit großer Verzögerung und nach zähen Verhandlungen endet die COP29 am frühen Sonntagmorgen in Baku. Beschlossen wird ein Finanzziel, mit dem die Industriestaaten bis 2035 eine Summe von 300 Milliarden Dollar versprechen. Aber in anderen Bereichen heißt Fortschritt nur, Rückschritt zu verhindern.

Von Bernhard Pötter

Feature

COP29: The most important results

After a long delay and tough negotiations, COP29 ended early Sunday morning in Baku. A financial target was agreed upon, with the industrialized countries promising a sum of USD 300 billion by 2035. However, in other areas, progress only means preventing regression.

Von Bernhard Pötter

Analyse

COP29: So würde der Deal von Baku die Klima-Geopolitik verändern

Mit dem ersten Vorschlag der Präsidentschaft zu den Abschlusstexten der COP29 sind vor allem die Industrieländer und die großen Schwellenländer zufrieden. Die ärmeren Staaten laufen Sturm. Der Deal könnte die bisherigen Fronten in der Klimapolitik neu ordnen.

Von Bernhard Pötter

News

COP29: CBAM sorgt beinahe für Agenda-Streit

Noch vor Beginn der COP29 wurde diskutiert, ob Klimaschutzmaßnahmen, die Handel betreffen, auf der Tagesordnung der diesjährigen Weltklimakonferenz stehen sollten. Im Zentrum des Streits: Der europäische CO₂-Grenzausgleichsmechanismus CBAM.

Von Lukas Knigge

Analyse

Zäher COP-Start: Warum der Agenda-Streit zur Machtprobe wurde

Gleich zu Beginn der Konferenz verhaken sich die Delegation in einem Streit über Details der Tagesordnung. Oberflächlich geht es um Handelsschranken und die Frage, wie Finanzen und CO₂-Minderung verhandelt werden sollen. Aber dahinter steckt auch eine Machtprobe.

Von Bernhard Pötter

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein zentrales Instrument der EU-Klimapolitik, das im Rahmen des Fit-for-55-Pakets eingeführt wurde, um die CO₂-Emissionen der EU weiter zu reduzieren und das Risiko von Carbon Leakage zu mindern. Die CBAM-Verordnung soll verhindern, dass Unternehmen aufgrund der strengen Klimavorgaben der EU ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Umweltvorschriften verlagern. Lesen Sie hier alles über die Funktionsweise des CBAM, seine Ziele und die Verpflichtungen für betroffene Unternehmen von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist CBAM? 

Der Carbon Border Adjustment Mechanism (

CBAM

) ist ein Mechanismus, der von der Europäischen Union (

EU

) entwickelt wurde, um sicherzustellen, dass die Reduktion von CO₂-Emissionen in der EU nicht durch die Verlagerung emissionsintensiver Produktionsprozesse ins Ausland unterlaufen wird. Dieses Phänomen wird als

Carbon Leakage

bezeichnet. CBAM soll das Risiko mindern, indem Importe in die EU von einer CO₂-Bepreisung betroffen sind, die den EU-internen Emissionszertifikaten im Rahmen des Emissionshandels (ETS) entspricht. 

Wie funktioniert CBAM? 

CBAM

funktioniert, indem es Importeuren bestimmter CO₂-intensiver Produkte aus Drittländern vorschreibt, CO₂-Zertifikate zu erwerben, die den CO₂-Emissionen entsprechen, die bei der Produktion dieser Güter entstanden sind. Damit sollen Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden, die entstehen, wenn EU-Unternehmen für ihre Emissionen zahlen müssen, während ausländische Wettbewerber ihre Waren ohne vergleichbare CO₂-Kosten in die EU exportieren können. Betroffene Produkte entstammen zunächst Sektoren wie Zement, Stahl, Aluminium, Düngemittel und Elektrizität, die besonders emissionsintensiv sind. Der Mechanismus wird schrittweise eingeführt, und die betroffenen Unternehmen müssen in regelmäßigen Abständen über die Emissionen ihrer Importe berichten. 

CBAM-Verordnung und Berichtspflicht 

Die

CBAM-Verordnung

legt fest, welche Produkte unter den Mechanismus fallen und wie die Berichterstattung sowie die Berechnung der Emissionen ablaufen sollen. Ab dem Jahr 2023 beginnt die Einführungsphase des CBAM mit einer Berichtspflicht für Importeure. Diese sind verpflichtet, die CO₂-Emissionen der von ihnen importierten Produkte zu dokumentieren und an die zuständigen Behörden zu übermitteln. Ab 2026 tritt der Mechanismus vollständig in Kraft, und Importeure müssen dann zusätzlich CO₂-Zertifikate kaufen, um die CO₂-Emissionen ihrer Importe zu kompensieren. Die

CBAM-Berichtspflicht

erfordert detaillierte Informationen zu den Emissionen entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie präzise Daten erfassen und vorlegen können, um Sanktionen zu vermeiden. Für viele Unternehmen wird dies eine erhebliche Herausforderung darstellen, da Emissionsdaten oft schwer zugänglich sind und von der gesamten Produktionskette abhängen. 

Was ist Carbon Leakage? 

Carbon Leakage

bezeichnet das Risiko, dass strenge Klimapolitiken in einer Region – wie der EU – dazu führen, dass Unternehmen ihre Produktion in Länder mit weniger strengen Klimaschutzvorschriften verlagern. Dies führt zu einer Zunahme der globalen CO₂-Emissionen, obwohl die Emissionen in der Region mit strengen Vorschriften sinken. Der CBAM-Mechanismus soll dieses Problem eindämmen, indem er Importe aus Drittländern mit einer CO₂-Bepreisung belegt, die vergleichbar mit den Kosten ist, die EU-Unternehmen durch den Emissionshandel haben. 

Carbon Leakage

stellt eine der größten Herausforderungen in der globalen Klimapolitik dar, da es den Effekt von regionalen Emissionsreduktionen untergräbt und Wettbewerbsverzerrungen auf dem Weltmarkt schafft. Durch

CBAM

wird versucht, dieses Risiko zu minimieren und sicherzustellen, dass der CO₂-Preis sowohl für inländische als auch für ausländische Produzenten auf dem europäischen Markt einheitlich ist. 

Was ist das Fit-for-55-Paket? 

Fit for 55 ist ein umfassendes Maßnahmenpaket der EU, das im Rahmen des europäischen Grünen Deals entwickelt wurde, um die CO₂-Emissionen der EU drastisch zu reduzieren. Das Paket umfasst verschiedene politische und gesetzliche Initiativen, die darauf abzielen, die Klimaziele der EU zu erreichen, darunter auch eine Reform des EU-Emissionshandelssystems (ETS) und die Einführung des

CBAM

. Das Fit-for-55-Paket setzt auf ein Gleichgewicht zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit. Ein zentraler Bestandteil ist die Stärkung des Emissionshandels und die Verlagerung der CO₂-Kosten auf emissionsintensive Sektoren, die bislang nicht ausreichend reguliert wurden. Damit soll verhindert werden, dass der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu einer Verlagerung von Emissionen in andere Regionen führt. 

CBAM und die internationale Dimension 

CBAM

hat nicht nur Auswirkungen auf den Binnenmarkt der EU, sondern wird auch in der internationalen Handelspolitik intensiv diskutiert. Einige Länder sehen den Mechanismus als protektionistisch an und befürchten, dass er als Handelshemmnis genutzt werden könnte. Besonders Länder mit hoher CO₂-Intensität in ihren Produktionsprozessen, wie China, Russland und Indien, haben Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von

CBAM

auf ihre Exporte in die EU geäußert. Die EU hingegen argumentiert, dass CBAM notwendig sei, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und sicherzustellen, dass die Klimaziele der EU nicht durch Importe aus Ländern mit weniger strengen Klimavorgaben unterlaufen werden. Der Mechanismus könnte auch dazu führen, dass andere Länder ihre Klimapolitik verschärfen, um ihre Exporte in die EU zu sichern. 

Was bedeutet CBAM für Unternehmen? 

Für Unternehmen, die in der EU operieren oder in die EU exportieren, bedeutet

CBAM

, dass sie ihre Produktionsprozesse genauer auf CO₂-Emissionen überprüfen und gegebenenfalls anpassen müssen. Es könnte sich lohnen, in emissionsärmere Technologien zu investieren, um die Kosten für CO₂-Zertifikate zu reduzieren. Besonders Unternehmen in Branchen wie Stahl, Zement, Aluminium und Chemie werden sich auf die neuen Regelungen einstellen müssen. Für Importeure bedeutet

CBAM

eine zusätzliche bürokratische Hürde, da sie verpflichtet sind, die Emissionsdaten für die von ihnen importierten Produkte zu erfassen und zu melden. Zudem müssen sie sich ab 2026 darauf einstellen, CO₂-Zertifikate für ihre Importe zu erwerben, was zusätzliche Kosten verursacht. Der Carbon Border Adjustment Mechanism

(CBAM)

ist ein entscheidender Bestandteil der

EU

-Klimapolitik, der entwickelt wurde, um das Risiko von Carbon Leakage zu minimieren und sicherzustellen, dass die Klimaziele der EU auch im globalen Handel nicht unterlaufen werden. Obwohl der Mechanismus für Unternehmen eine Herausforderung darstellt, ist er notwendig, um einen fairen Wettbewerb zwischen europäischen und internationalen Unternehmen zu gewährleisten und gleichzeitig die CO₂-Emissionen weltweit zu senken. Unternehmen müssen sich auf die neuen Anforderungen einstellen und Strategien entwickeln, um ihre Produktionsprozesse an die neuen Klimavorgaben anzupassen.

CBAM

wird in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle in der europäischen Klimapolitik spielen und könnte auch andere Länder dazu veranlassen, ihre eigenen Klimaschutzmaßnahmen zu intensivieren.