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Ein-Kind-Politik

Opinion | SCO

Johnny Erling: Half of humanity is behind us

Political calculation played as large a role in the founding of the Shanghai Cooperation Organization (SCO) as the penchant for big numbers. Mao and Xi – and East German propaganda – knew how to capitalize on that.

Von Johnny Erling

Table.Standpunkt | SCO

Johnny Erling: Die Hälfte der Menschheit steht hinter uns

Politisches Kalkül spielte für die Gründung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) genauso eine große Rolle, wie das Spiel mit großen Zahlen. Mao, Xi aber auch Propaganda in der DDR haben das für sich zu nutzen gewusst.

Von Johnny Erling

Nancy Qian, Professorin für Volkswirtschaft an der Northwestern University
Opinion | Gesellschaft

Society: The Chinese family in crisis

Despite government incentives, Chinese families continue to shrink. According to economist Nancy Qian, Beijing faces mounting pressure to address the resulting challenges, not only to avert economic difficulties, but also to stave off broader social discontent.

Von Nancy Qian

Nancy Qian, Professorin für Volkswirtschaft an der Northwestern University
Table.Standpunkt | Gesellschaft

Gesellschaft: Die Krise der chinesischen Familie

Trotz Anreize schrumpfen Chinas Familien. Der Druck der chinesischen Regierung, die damit verbundenen Probleme zu lösen, ist laut Volkswirtin Nancy Qian groß. Es droht sonst nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch gesellschaftlicher Unmut.

Von Nancy Qian

News

Familien: Zahl der Eheschließungen geht weiter zurück

Nur 6,1 Millionen Paare gaben sich im Jahr 2024 in China das Ja-Wort. Damit sinkt die Zahl der Eheschließungen so stark wie noch nie – trotz Bemühungen der Behörden, ein traditionelles Familienbild zu fördern.

Von Emily Kossak

Table.Standpunkt

Warum Chinas Generation Z mit Fastfood Geburtstag feiert

Öffentlich Geburtstag zu feiern war in China lange verpönt und allenfalls der Partei vorbehalten. Die Generation Z von heute feiert dagegen nostalgisch in den Fast-Food-Ketten ihrer Kindheit. Junkfood und Pappkrone als Ausdruck gegen den sozialen Stress.

Von Fabian Peltsch

Feature

Ageing: How the party wants to encourage women to have children

China is becoming a superpower of the elderly. But can a country of the elderly remain a superpower in the long term? In a desperate attempt to counter the demographic crisis, the leadership is resorting to unconventional methods.

Von Angela Köckritz

Stephen S. Roach
Table.Standpunkt

Chinas grundlegende Probleme mit der Konsumgesellschaft

China beeindruckt mit technologischem Fortschritt und globaler Produktionsstärke, doch bleibt eine große Frage offen: Kann das Land angesichts der staatlichen Kontrolle auch eine blühende Konsumkultur etablieren?

Von Redaktion Table

Die Ein-Kind-Politik in China war eine drastische Maßnahme zur Bevölkerungskontrolle, die von 1979 bis 2015 durchgeführt wurde. Sie zielte darauf ab, das Bevölkerungswachstum zu bremsen und wirtschaftliche sowie soziale Herausforderungen zu bewältigen. Diese Politik hatte weitreichende demografische, soziale und wirtschaftliche Folgen für die Volksrepublik. Lesen Sie aktuelle News zur Ein-Kind-Politik in China von der Table.Briefings-Redaktion! 

Was war die Ein-Kind-Politik in China? 

Die Ein-Kind-Politik war eine Bevölkerungsmaßnahme, die von der chinesischen Regierung unter Deng Xiaoping von 1979 bis 2015 durchgesetzt wurde, um das rapide Bevölkerungswachstum des Landes zu kontrollieren. Offiziell eingeführt von der Kommunistischen Partei Chinas unter Deng Xiaoping, erlaubte diese Politik den meisten Familien nur ein Kind. Ziel war es, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und den Ressourcenmangel zu lindern. In den folgenden Jahren wurden auch Ausnahmen eingeführt - etwa für ethnische Minderheiten oder einen Teil der Bauernschaft, sodass Eltern auf dem Land ab 1984 ein zweites Kind bekommen durften, wenn ihr Erstgeborenes weiblich war.  

Wieso wurde die Ein-Kind-Politik eingeführt? 

Die Ein-Kind-Politik wurde von der chinesischen Regierung 1979 eingeführt, um das rapide Bevölkerungswachstum des Landes zu kontrollieren. In den Jahrzehnten zuvor hatte China eine explosionsartige Bevölkerungszunahme erlebt, was erhebliche Belastungen für die Ressourcen des Landes und die wirtschaftliche Entwicklung verursachte. Die Regierung befürchtete, dass ein unkontrolliertes Bevölkerungswachstum die wirtschaftlichen Fortschritte und die Lebensqualität der Bevölkerung beeinträchtigen könnte. Die Hauptziele der Ein-Kind-Politik waren die Stabilisierung der Bevölkerungszahl, die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Reduzierung der Belastung der natürlichen Ressourcen. Zu dieser Zeit kämpfte China mit Nahrungsmittelknappheit, begrenzten Arbeitsplätzen und unzureichender Gesundheitsversorgung. Die Behörden argumentierten, dass eine kleinere Bevölkerung diese Probleme mindern würde, indem der Druck auf die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen verringert wird. Darüber hinaus wollte die Regierung die Modernisierung des Landes beschleunigen, indem sie eine kontrollierte Bevölkerungszahl als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung sah. Die Führung Chinas war der Ansicht, dass eine reduzierte Geburtenrate langfristig zu einer höheren Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung führen würde, was das allgemeine Wohlstandsniveau der Bevölkerung erhöhen könnte. Insgesamt war die Ein-Kind-Politik ein Versuch, die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen des Landes zu bewältigen und eine stabile, nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. 

Was waren die Maßnahmen der Ein-Kind-Politik? 

Die Maßnahmen der Ein-Kind-Politik umfassten eine Vielzahl von administrativen, rechtlichen und sozialen Kontrollmechanismen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen: 

  • Geburtenkontrolle und Familienplanung: Paare mussten staatliche Genehmigungen einholen, um ein Kind zu bekommen. Es gab strenge Vorschriften und Auflagen für die Familienplanung. 

  • Strafen und Sanktionen: Familien, die mehr als ein Kind bekamen, wurden mit hohen Geldstrafen belegt, die oft ein Vielfaches des Jahreseinkommens betrugen. Weitere Sanktionen konnten Arbeitsplatzverlust, Entzug von Sozialleistungen und Einschränkungen im Zugang zu Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen umfassen. 

  • Anreize für Ein-Kind-Familien: Familien, die sich an die Ein-Kind-Politik hielten, erhielten finanzielle Anreize, wie beispielsweise Prämien, bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und bevorzugten Zugang zu Wohnraum. 

  • Kontrolle und Überwachung: Lokale Behörden überwachten die Einhaltung der Politik streng. Es gab spezielle Beamte und Organisationen, die für die Durchsetzung der Maßnahmen zuständig waren. 

  • Propaganda und Bildung: Die Regierung nutzte umfangreiche Propagandakampagnen und Bildungsprogramme, um die Vorteile der Ein-Kind-Politik zu fördern und die Bevölkerung zur Einhaltung zu ermutigen. 

  • Ausnahmen und Sonderregelungen: Es gab bestimmte Ausnahmen, z.B. für ethnische Minderheiten, ländliche Gebiete (unter bestimmten Bedingungen) und Familien, deren erstes Kind eine Behinderung hatte. 

  • Medizinische Eingriffe: In einigen Fällen wurden Zwangsabtreibungen und Zwangssterilisationen durchgeführt, um die Einhaltung der Politik sicherzustellen. 

Diese Maßnahmen waren teils sehr rigide und führten zu erheblichen sozialen und ethischen Kontroversen sowohl innerhalb Chinas als auch international. 

Welche Strafen wurden im Rahmen der Ein-Kind-Politik verhängt? 

Im Rahmen der Ein-Kind-Politik wurden verschiedene Strafen verhängt, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und Verstöße zu sanktionieren. Die häufigsten Strafen waren: 

  • Hohe Geldstrafen: Familien, die gegen die Ein-Kind-Politik verstießen und ein zweites Kind bekamen, mussten oft erhebliche Geldstrafen zahlen. Diese Strafen, auch als "soziale Erziehungsgebühren" bekannt, konnten ein Vielfaches des jährlichen Einkommens der Familie betragen. 

  • Arbeitsplatzverlust: In vielen Fällen verloren Eltern, die gegen die Politik verstießen, ihre Arbeitsplätze, insbesondere wenn sie im öffentlichen Dienst oder in staatlichen Unternehmen beschäftigt waren. 

  • Einschränkungen im Zugang zu sozialen Leistungen: Familien mit mehr als einem Kind erhielten oft keine oder eingeschränkte Sozialleistungen, darunter Gesundheitsversorgung, Bildung und Wohnraumzuteilung. 

  • Benachteiligungen im Bildungsbereich: Kinder aus Familien mit mehr als einem Kind konnten Schwierigkeiten bekommen, Zugang zu guten Schulen und Universitäten zu erhalten. 

  • Benachteiligungen bei staatlichen Leistungen: Mehr-Kind-Familien hatten oft weniger Chancen, von staatlichen Subventionen, Wohnungszuweisungen und anderen sozialen Unterstützungen zu profitieren. 

  • Sozialer Druck und Stigmatisierung: Familien, die gegen die Politik verstießen, wurden oft sozial ausgegrenzt und stigmatisiert. Dies konnte zu erheblichem psychischen und sozialen Druck führen. 

Diese Strafen waren Teil eines umfassenden Kontrollsystems, das darauf abzielte, das Bevölkerungswachstum zu begrenzen und die Einhaltung der Ein-Kind-Politik sicherzustellen. Die strikten Maßnahmen und deren Durchsetzung führten jedoch zu erheblichen ethischen und sozialen Problemen. 

Welche Folgen hatte die Ein-Kind-Politik? 

Die Ein-Kind-Politik hatte tiefgreifende demografische, soziale und wirtschaftliche Folgen für China. Hier sind die wichtigsten Auswirkungen: 

  • Demografische Veränderungen: ungleiches Geschlechterverhältnis, alternde Bevölkerung 

  • Soziale Auswirkungen: Verlust traditioneller Familienstrukturen, Einzelkinder-Dilemma, verwaiste Eltern 

  • Wirtschaftliche Folgen: Arbeitskräftemangel, erhöhte Altersvorsorgekosten 

  • Gesundheitliche und ethische Probleme: Zwangsabtreibung und -sterilisation, erhebliche Menschenrechtsverletzungen, psychische Belastung 

Insgesamt hinterließ die Ein-Kind-Politik ein komplexes Erbe mit weitreichenden demografischen und sozialen Herausforderungen, die in China auch nach der Abschaffung der Politik im Jahr 2015 weiterhin nachwirken.