Table.Briefing: China

China-Strategie geleakt + VW-Aufsichtsrat

  • Baerbocks ambitionierte China-Strategie
  • Grüne-Vizeministerpräsidentin im VW-Aufsichtsrat
  • Macron: Hoffnung auf China als Vermittler
  • Xi beschwert sich bei Trudeau
  • Peking Universität wegen Corona abgeriegelt
  • Immobilienpreise fallen schneller
  • Investoren stützen Ant Group
  • Timmermans: China soll sich an Klimaschaden-Fonds beteiligen
  • Im Portrait: Max Zenglein von Merics
Liebe Leserin, lieber Leser,

die China-Strategie der Bundesregierung sollte eigentlich hinter verschlossenen Türen ausgemacht werden. Beamte aller Ministerien feilen derzeit daran, die Interessen und Bedenken ihres Ressorts darin widergespiegelt zu sehen.

Doch eine Indiskretion hat diesen Prozess die Ruhe genommen. Der Entwurf des Papiers aus dem Außenministerium wurde dem Spiegel zugespielt. Finn Mayer-Kuckuk berichtet, was über die China-Strategie dadurch bekannt wurde – und wie das Leak und der Inhalt des Dokuments einzuordnen sind. Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock macht die Einhaltung der Menschenrechte und Lieferkettensicherheit zur Grundlage der Politik.

Um eine Grünen-Politikerin geht es auch in unserem Text über das Chinageschäft von Volkswagen. Christian Domke Seidel schreibt über Julia Willie Hamburg. Sie ist im Hauptberuf Kultusministerin von Niedersachsen. Sie sitzt aber auch im Aufsichtsrat von VW. Ihre Berufung als Kontrolleurin des Autokonzerns sorgt in Wirtschaftskreisen für erhitzte Gemüter. Zu Unrecht, wie aus unserer Analyse hervorgeht.

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Amelie Richter
Bild von Amelie  Richter

Analyse

Baerbocks China-Strategie vorzeitig durchgesickert

Die China-Strategie der Bundesregierung soll den Ankündigungen aus der Ampel-Koalition zufolge die Außenpolitik eindeutiger und schlagkräftiger machen. Während die Ideen zum Umgang mit der neuen Großmacht bisher in verschiedenen Ressorts über verschiedene Strategiepapiere verteilt lagen, soll es künftig eindeutige Handlungsanweisungen geben. Die Strategie soll einen Weg aus dem ganz großen Dilemma der Abhängigkeit von dem Partner und Rivalen bieten, ohne gleich alle Brücken abzubrechen.

Ein Entwurf der Strategie aus dem Auswärtigen Amt ist am Mittwoch vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt, lange vor der formalen Fertigstellung des Papiers. Der Spiegel zitiert umfangreich aus dem Dokument, das ihm zugespielt wurde. In dieser Fassung ist es eindeutig von der grünen Außenministerin Annalena Baerbock geprägt. Diese Rohfassung wird sich allerdings auf dem Weg zur endgültigen Verabschiedung durch die Regierung noch erheblich wandeln.

Ein wichtiger Teil des Strategieentwurfs widmet sich den Abhängigkeiten der deutschen Wirtschaft. Er ist als Lehre aus den Ereignissen seit Februar zu lesen, als das autoritär regierte Russland anfing, die Westeuropäer mit Gaslieferungen zu erpressen. Wichtige Rohstoffe soll Deutschland künftig in großer Menge hamstern, zitiert der Spiegel die China-Strategie. Das könnte auch auf Seltene Erden und andere unentbehrliche Ausgangsmaterialien für die Elektronikindustrie und die Fahrzeugwirtschaft abzielen.

Alter Wein in neuen Schläuchen

Generell sollen Lieferketten nicht von einzelnen Ländern abhängen, die zudem nicht die eigenen politischen Werte teilen. Wichtige Waren sollen aus verschiedenen Zulieferländern kommen.

Die Diversifizierung könnte schnell eine ominöse Bedeutung erlangen, wenn die Strategie genau so umgesetzt wird. Denn sie sieht auch vor, keine Produkte mehr aus Gegenden zu beziehen, in denen die Menschenrechte verletzt werden. Viele Rohstoffe kommen jedoch aus der Region Xinjiang, in der China Zwangslager betreibt.

Wesentliche Teile dessen, was der Spiegel jetzt über den Strategieentwurf veröffentlicht, ist jedoch bekannt, oder es handelt sich um Maßnahme und Politikziele, die bereits an anderer Stelle in Arbeit sind.

  • Die Diversifizierung der Zulieferländer ist bereits die akzeptierte Strategie der Unternehmen und der Wirtschaftsverbände (China.Table berichtete).
  • Eine Deckelung der Exportgarantien hat Wirtschaftsminister Robert Habeck bereits vergangene Woche angekündigt (China.Table berichtete).
  • Die EU arbeitet bereits an einem Lieferkettengesetz und einem Bann für Produkte aus Zwangsarbeit (China.Table berichtete).
  • Dass die neue Nähe zu Russland “wahrgenommen” und mit Sorge betrachtet wird, ist derzeit ein Allgemeinplatz.

Dennoch ist die Strategie durchaus ambitioniert. Deutschland dürfe keine “strategischen Lücken lassen”. Sie erkennt an, dass China zielgerichtet handelt. Peking bindet andere Schwellenländer in das eigene Handelssystem ein und schafft bewusst Abhängigkeiten. Solche eindeutig kritisch-konfrontativen Aussagen über China hätten frühere Regierungen kaum über den Partner China veröffentlicht, in der Ära Merkel war das eher Stoff für Kommentare der Medien.

Es gibt auch konkrete Handlungsempfehlungen, wie China zu begegnen sei. Der Westbalkan soll klar das Einflussgebiet der EU bleiben, die sich dort auch entsprechend engagieren und Beitrittsangebote machen soll. Auch in Afrika soll die EU präsenter werden. Zudem soll Europa seine Investitionen öffentlichkeitswirksamer verkaufen.

Die Länge des Dokuments bereitet Strategen Sorgen

Im politischen Berlin sind auch kritische Stimmen zu dem Papier und seiner Entstehung zu hören. Sorge gilt der Frage, ob die Regierung Scholz ihre wohlklingenden Worte mit dem nötigen Budget unterfüttert. Die Ansiedlung von Chip- und Elektronikherstellern, staatliche Unterstützung für Forschung und Entwicklung, Förderung für unrentable Industrien in der Heimat, dicke Geschenke an Afrika und Lateinamerika – all das würde viel Geld kosten. Denn China selbst mobilisiert für Subventionen, seine Handelsinitiative und nicht zuletzt das Militär erhebliche Mittel. Wer dem etwas entgegensetzen will, muss mehr ausgeben als zuvor.

Anderen Stimmen ist das Papier zu konfrontativ. Zwar enthält es die Absichtserklärung, keine Blockbildung anzustreben. Doch diese Abschnitte werden von den Aussagen überschattet, in denen der Rivalitäts-Aspekt im Vordergrund steht. So ein Papier könne genau den Antagonismus verschärfen, dem es begegnen wolle.

Andererseits bleibt das Papier an entscheidenden Stellen offenbar unklar – und zwar gerade da, wo konkrete Handlungsanweisungen gefragt wären. Was, wenn China einen Angriff auf Taiwan startet? Laut den Spiegel-Zitaten aus dem Dokument sind zum Thema Taiwan “bilaterale Dialoge” vorgesehen, um China zur Einhaltung von Verträgen “zu bewegen”. Also nur Gespräche. Eine harte Konsequenz im Fall eines Übergriffs ist demnach nicht genannt. Hier haben sie die Diplomaten und ihre Ministerin nicht getraut, eben doch ein wenig die kalten Krieger zu geben.

Viele Stellen reden noch mit

Ein Diskussionsthema ist auch die Länge des Dokuments, das schon im Entwurf mit knapp sechzig Seiten nicht eben kurz ist. Für eine Grundsatzstrategie liegt die Kürze in der Würze. Ausführung und Umsetzung sind dann Sache der zuständigen Behörden, die ihrerseits kleinteiligere Pläne ableiten können. Die Länge deutet darauf hin, dass bereits Kompromisse angelegt sind. Wenn aber zu jedem Punkt bereits Einschränkungen oder gar gegenteilige Aussagen angelegt sind, dann nimmt das dem Dokument seine Stärke.

Die Offenlegung des Papiers durch den Spiegel betrifft jedoch nur einen Schnappschuss in dem Prozess, mit dem die Regierung zu einem Kompromiss kommt, mit dem sie leben kann. Alle Ministerien, weitere Behörden (wie möglicherweise der Bundesnachrichtendienst) und eventuell auch Interessengruppen reden mit. Genau deshalb könnte das Auswärtige Amt seinen eigenen Entwurf an den Spiegel durchgestochen haben: um zu dokumentieren, dass zumindest die ursprüngliche Version noch Biss hatte.

Die Regierung besteht zudem aus drei Parteien. Während die FDP ähnliche Gedanken im Hinblick auf China hegt wie die Grünen und zum Teil sogar radikaler auftritt, ist die nominal dominierende SPD merklich vorsichtiger. Das zeigt sich deutlich an den jüngsten Ereignissen. SPD-Kanzler Olaf Scholz trifft Xi Jinping mit einer Wirtschaftsdelegation, während Annalena Baerbock von der Seitenlinie auf Menschenrechte und Abhängigkeiten hinwies.

Ein Dokument kann die Dilemmata nicht auflösen

Die Strategie sollte nach Möglichkeit noch in diesem Jahr vorliegen, auf jeden Fall aber möglichst bald fertigwerden. Sie ist auch im Koalitionsvertrag angekündigt. Der Krieg in der Ukraine hat das Gefühl der Eile verstärkt. Dazu kommt die zunehmende Unsicherheit in der deutschen Gesellschaft. Zu Beginn der Pandemie waren Masken knapp, weil sie aus China kommen. Auch Antibiotika kommen dorther. Störungen in der Lieferkette, die in Chinas Häfen ihren Anfang nahmen, ließen in Deutschland die Bänder stillstehen. Xi Jinping bedroht immer offener Taiwan und kontrolliert seine Bevölkerung immer engmaschiger. In der Regierung hat sich das Gefühl breitgemacht, dass die Zeit zum Zögern und Diskutieren abläuft. Eine Richtlinie zum Umgang mit China ist überfällig.

Daher warten Behörden und Wirtschaft geradezu sehnsüchtig auf die Strategie, für die das Haus Baerbock die Feder führt. Doch die Strategie wird vermutlich in ihrer Wirkung enttäuschen. Kein PDF-Dokument einer Spitzenbehörde kann auf einen Schlag das Dilemma auflösen, in das Deutschland unmerklich geraten ist.

Einerseits wirkte der chinesische Wachstumsmarkt unwiderstehlich auf die Industrie, die dort – ökonomisch korrekt – investiert hat. Andererseits hat sich China in nur zehn Jahren erschreckend gewandelt. Eine wirtschaftliche Loslösung wirkt derzeit genauso teuer und illusorisch wie der Gedanke, dass die zerstrittene EU dem machtbewussten, reichen und hochgerüsteten China ernstlich etwas entgegensetzt.

  • Annalena Baerbock
  • Deutschland
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  • Handel

Grüne im VW-Aufsichtsrat löst Beißreflex aus

Neu im VW-Aufsichtsrat: Grünen-Politikerin Julia Willie Hamburg.

Dem Land Niedersachsen gehören zwanzig Prozent von Volkswagen. Und damit Stimmrechte im Konzern. Deswegen entsendet die Regierung zwei Vertreter in den 20-köpfigen Aufsichtsrat. Bislang waren das Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusman (CDU). Doch bei der jüngsten Niedersachsen-Wahl hoben die Wähler eine Rot-Grüne-Regierung ins Amt, weswegen jetzt mit Julia Willie Hamburg (Grüne) die Kultusministerin und Vize-Landeschefin in den VW-Aufsichtsrat einzieht

Tendenziöse Berichterstattung über Julia Willie Hamburg

Dadurch entstand einiges an unsachlicher bis schlicht falscher Kritik. Richtig ist, dass Hamburg das China-Engagement des Konzerns äußerst kritisch sieht. Mitte des Jahres erklärte sie, damals noch in ihrer Rolle als Oppositionspolitikerin, dass das VW-Werk in Xinjiang der Kommunistischen Partei diene, um die Gewalt an den Uiguren zu verharmlosen. “Ein deutscher Konzern sollte dem keinen Vorschub leisten”, zitiert sie der Spiegel. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass bis auf Die Linke und die AfD alle Parteien die Erklärung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu den Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang angenommen haben. Hamburg hat diese Meinung lediglich klar kommuniziert.

Dazu kommt, dass zuletzt auch das Mercator Institute for China Studies (Merics) vor den Risiken warnte, denen deutsche Automobilhersteller in der Volksrepublik ausgesetzt sind. Dazu gehörten unter anderem die politischen Unwägbarkeiten. Selbst Herbert Diess, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, äußerte sich in einem Podcast der FAZ zum Werk in Xinjiang. “Nach allem Ermessen, das ich dazu habe, ist es häufiger durch deutsche Mitarbeiter aus der Zentrale, aber auch von Expats, besucht worden. Da wird man sicherlich alles tun, was man tun kann.” Das Thema der Menschenrechte ist also zumindest auf der Agenda von Volkswagen. Und damit wohl auch im Aufsichtsrat.

Ulrich Hocker, Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, kritisierte die Berufung Hamburgs in den Aufsichtsrat scharf. Sie sei eine “offensichtliche Fehlbesetzung”. Und weiter: “Wir wissen ja, dass Fr. Hamburg und ihr Programm sagen, dass man viel früher aus dem Verbrenner aussteigen muss.” Auch hier gehört zur Vollständigkeit, dass sich die Bundesregierung – also SPD, Grüne und FDP – auf ein Verbrenner-Aus im Jahr 2035 geeinigt haben. Volkswagen selbst möchte das in Europa bereits 2033 umsetzen.

Gerade in diesem Punkt herrscht bei Volkswagen große Einigkeit. Auch bei den Vertretern der Arbeitnehmer. Schon vor der Landtagswahl ließ sich die IG Metall zusichern, dass in den kommenden zehn Jahren 50 Milliarden Euro für “die Gestaltung der Transformation der Industrie im Land” zur Verfügung gestellt werden. “Volkswagen selbst, als auch die Automobilbranche in Gänze, befinden sich vor großen Umbrüchen. Verkehr und Energie sind Kernbereiche des Wandels zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Gleichzeitig sind in den betroffenen Branchen Millionen von Menschen beschäftigt. Mobilitäts- und Energiewende sind daher Schlüsselprojekte, an denen sich entscheidet, ob die Transformation wirklich sozial, ökologisch und demokratisch gelingt”, äußerte sich ein Gewerkschaftssprecher gegenüber Table Media. 

Geld für das Land – nicht für Julia Willie Hamburg

Nach der Besetzung des Aufsichtsratspostens bei VW mit Hamburg meldete eine Boulevardzeitung außerdem, dass der Posten mit 100.000 Euro dotiert sei. Eine Vergütung für Ausschüsse und Sitzungsgeld käme obendrauf. Das sei zwar grundsätzlich richtig, betont eine Sprecherin der Staatskanzlei gegenüber Table Media, jedoch müssten sowohl Stephan Weil als auch Julia Willie Hamburg das Geld an das Land Niedersachsen abführen. Behalten (und versteuern) dürfte beide lediglich jeweils 6.200 Euro. Festgelegt ist das in Paragraf fünf, Absatz drei, des Ministergesetzes. Die Boulevardzeitung ergänzte später einen entsprechenden Absatz. 

Ebenfalls per Gesetz geregelt ist die Verschwiegenheit, zu der sowohl Hamburg als auch Weil verpflichtet sind, wenn es um ihre Arbeit im Aufsichtsrat geht. Da aufgrund der Regierungsneubildung derzeit andere Themen auf der Tagesordnung stehen, waren weder Hamburg noch Weil zu einem Interview bereit.

Die IG Metall, die in Zukunft verstärkt mit Hamburg verhandeln müssen wird, äußert sich gegenüber Table Media allerdings nur lobend über die Grünen-Politikerin. “Frau Hamburg, damals noch in ihrer Rolle als Oppositionsfraktionsführerin, zeigte sich ebenfalls zuverlässige Politikerin, die die Interessen der Belegschaften ebenfalls nicht aus Fokus verliert.” Und weiter: “Die teilweise tendenziöse Berichterstattung zum zukünftigen Wirken Frau Hamburgs im VW-Aufsichtsrat befremdet sehr.”

  • Autoindustrie

News

Macron sieht China als möglichen Vermittler

Die Vorstellung, dass Peking im russischen Krieg gegen die Ukraine als Vermittler agieren und seinen Einfluss auf Moskau einsetzen könnte, hat nach dem G20-Gipfel in Indonesien offenbar neuen Aufwind erhalten: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erklärte in seiner abschließenden Pressekonferenz, er glaube, “dass China in den kommenden Monaten eine Vermittlerrolle übernehmen kann”. Es solle so vor allem eine Wiederaufnahme einer Landoffensive nach dem Winter verhindert werden, sagte Macron auf Bali. Er werde sich dafür bei einem Besuch in China Anfang des kommenden Jahres einsetzen, so Macron. Die Idee, dass China als Mittler eintreten könnte, war vor allem in den ersten Monaten der russischen Invasion von dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, vorgebracht worden (China.Table berichtete).

China hatte zuvor nach einem Raketeneinschlag in Polen zur Zurückhaltung aufgerufen. “In der aktuellen Situation müssen alle Seiten Ruhe bewahren und Zurückhaltung üben, um eine Eskalation zu vermeiden“, sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch. Chinas Position zur Situation in der Ukraine sei unverändert: “Dialog und Verhandlungen haben Priorität, um die Krise auf friedliche Weise zu lösen”, sagte die Sprecherin. Nach Angaben des polnischen Präsidenten Andrzej Duda vom Mittwoch gab es jedoch “keine Anzeichen für einen beabsichtigten Angriff”. Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, so Duda. Es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete. Bei dem Einschlag in dem Dorf Przewodow nahe der Grenze zur Ukraine waren am Dienstag zwei Menschen getötet worden.

Der Raketeneinschlag hatte den letzten Tag des G20-Treffens auf der indonesischen Insel Bali bestimmt. Dort hatten sich bereits am Dienstag, also vor Bekanntwerden des Vorfalls in Polen, Chinas Außenminister Wang Yi mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. China werde weiterhin an “seinem objektiven sowie gerechten Standpunkt festhalten und eine konstruktive Rolle bei der Förderung der friedlichen Gespräche spielen”, sagte Wang laut chinesischer Mitteilung. Lawrow betonte demnach, Russland sei offen für Verhandlungen und Dialoge. In Bezug auf den Einsatz von Atomwaffen lobte Wang Russlands Haltung, keinen Atomkrieg zu führen. Er nannte das eine “rationale und verantwortungsvolle Haltung”.

Chinas Präsident Xi hatte am Rande des G20-Gipfels mehrere europäische Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen getroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gab am Mittwoch bekannt, dass sie zu einem Treffen nach China reisen werde. Den Zeitpunkt für den Besuch teilte Meloni zunächst nicht mit. ari

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  • Polen
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Xi maßregelt Trudeau vor laufender Kamera

Aufnahmen wie diese sieht man nur selten: Chinas Staatschef Xi Jinping blafft am Rande des G20-Gipfels Kanadas Premier Justin Trudeau an – eingefangen wurde die Konversation von einer der Video-Pool-Kameras des Gipfeltreffens. Diese filmen nach offiziellen Terminen oft weiter, um Schnittbilder für TV-Beiträge zur Verfügung zu stellen. In dem Video, das die kanadische Journalistin Annie Bergeron-Oliver auf Twitter stellte, beschwert sich ein sichtlich verstimmter Xi bei Trudeau über mangelnde Vertraulichkeit nach ihrem bilateralen Gespräch. “Alles, was wir gestern diskutiert haben, ist Zeitungen zugespielt worden. Das ist nicht angemessen”, dolmetscht Xis Übersetzer die Verärgerung in Trudeaus Richtung. Das sei nicht die Art, wie das Gespräch behandelt werden sollte, ist in der Aufnahme zu hören.

Wer ernsthaft sei, führe den Dialog mit gegenseitigem Respekt, so Xi. Andernfalls habe man sich nicht mehr viel zu sagen, warnt Xi. Das “否則這個結果不好說了” wird vom Dolmetscher nicht mehr ganz übersetzt, denn Trudeau entgegnet: “In Kanada glauben wir an freie, offene und freimütige Gespräche.” Vielleicht ließe sich der Dialog fortsetzen. Er wolle “konstruktiv” mit Xi zusammenarbeiten, so der Kanadier. “Aber es wird Dinge geben, bei denen wir nicht übereinstimmen werden”, schließt Trudeau ab. Xi wirkt daraufhin ungehalten und betont, dass dazu erst die Bedingungen geschaffen werden müssten. Daraufhin schüttelte er Trudeau die Hand, machte wieder ein freundliches Gesicht und geht.

Das bilaterale Gespräch auf Bali war das erste Treffen von Trudeau und Xi seit mehr als drei Jahren. Es war jedoch, anders als Xis Begegnungen mit anderen Staats- und Regierungschefs, nicht als offizielle Begegnung deklariert. Laut kanadischen Presseberichten hatte sich Trudeau bei dem Gespräch über chinesische Einmischung in Kanadas Demokratie beklagt. ari

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  • Justin Trudeau
  • Kanada

Peking Uni im Lockdown

Die Stadtverwaltung der Hauptstadt hat den gesamten Campus von Chinas prestigeträchtigster Bildungseinrichtung, der Peking Universität, am Mittwoch nach nur einer registrierten Corona-Infektion in einen Lockdown geschickt. Zehntausende Studierende und Lehrkräfte dürfen das Uni-Gelände nicht mehr verlassen. Zudem wurden Massentests angeordnet. Die strikten Maßnahmen wurden verhängt, nachdem ein Corona-Fall auf dem Gelände bekannt wurde.

Anders als im Frühjahr haben Restaurants und Schulen allerdings nach wie vor geöffnet – und das, obwohl Peking mit rund 400 Fällen pro Tag die höchsten Covid-Zahlen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Auch landesweit steigen die Infektionen: Am Mittwoch meldete die Nationale Gesundheitskommission erstmals seit Frühjahr mehr als 20.000 Ansteckungen. In Peking wurden rund 370 Infektionen gemeldet.

Offiziell betont die Führung in Peking, es gebe keinen Kurswechsel in der Null-Covid-Politik. Doch immer mehr Städte experimentieren mit Lockerungen. Shijiazhuang etwa, der Provinzhauptstadt von Hebei, hat ihre flächendeckenden Massentests eingestellt und die Nachweispflicht beim öffentlichen Nahverkehr aufgehoben. flee

  • Coronavirus
  • Gesundheit
  • Peking

Immobilienpreise fallen weiter

Die Immobilienkrise verschärft sich. Die Preise für neue Wohnungen sind im Oktober so schnell wie seit mehr als sieben Jahren nicht mehr gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, wie aus Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis von Daten des Statistikamtes hervorgeht. Das war bereits der sechste Rückgang in Folge und zugleich der stärkste seit August 2015.

Der lange Zeit boomende Immobilienmarkt schlittert seit Mitte 2020 von einer Krise in die nächste. Mit ausgelöst hat das die Regierung: Sie hat ihre Kampagne gegen Spekulanten verschärft – auch aus Furcht vor einer Preisblase und einer Überschuldung der Baufirmen. Zudem hat die Krise um den angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande viele potenzielle Hauskäufer verschreckt. Viele Chinesen, die sich für eine neue Wohnung hoch verschuldet haben, haben in diesem Jahr die Zahlung ihrer Kredite boykottiert – weil sich auf etlichen Baustellen nichts tut (China.Table berichtete).

Um gegenzusteuern, wurden am Sonntag 16 neue Maßnahmen vorgestellt – darunter die Verlängerung von Kreditrückzahlungen. Mit einer raschen Wende zum Besseren rechnen Experten dennoch nicht. “Der Immobilienmarkt wird auch im vierten Quartal in der Flaute verharren”, sagte der Chefanalyst der Immobilienagentur Centaline, Zhang Dawei. “Angesichts der langwierigen Störungen durch die Null-Covid-Politik, der sinkenden und unausgewogenen demografischen Nachfrage und der seit langem vertretenen Haltung der politischen Entscheidungsträger, dass ‘Wohnungen zum Leben da sind, nicht zur Spekulation’, bleiben wir bei unserer Ansicht, dass die Erholung des Immobiliensektors holprig bleiben wird“, schreiben die Analysten von Goldman Sachs. rtr

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Frisches Geld: Ant Group erfüllt Banken-Regelung

Die Sparte für Konsumenten-Kredite der Ant Group hat bei Investoren 1,5 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Yuan) an frischen Geldern eingesammelt. Das war nötig, nachdem die Regierung in Peking beschlossen hatte, dass für Fintech-Unternehmen die gleichen Regelungen zur Absicherung von Konsumenten-Krediten gelten wie für klassische Banken. Das bedeutet, dass auch die Ant Group eine Mindestkapitalquote von zehn Prozent erfüllen muss. Ohne diese Finanzspritze hätte die Sparte ihr Geschäft nicht aufrechterhalten können. Konsumenten-Kredite sind Bankkredite an Privatpersonen, die an den Zweck gebunden sind, Konsumgüter wie beispielsweise Autos oder Elektrogeräte zu erwerben.

Mit den zusätzlichen Mitteln erhöht sich der mögliche Kreditsaldo der Chongqing Ant Consumer Finance Company von 14,3 Milliarden Dollar (100 Milliarden Yuan) auf rund 34 Milliarden Dollar (240 Milliarden Yuan). Das rechnete die South China Morning Post vor, die mit Alibaba den gleichen Mutterkonzern hat.

Die Ant Group befindet sich nach dem geplatzten Börsengang in einer Phase der Umstrukturierung. Das Tochterunternehmen für Konsumentenkredite gibt es nur, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Ende des Jahres 2021 platze die Beteiligung des staatlichen China Cinda Asset Management. Geplant war, über drei Milliarden Dollar (22 Milliarden Yuan) einzunehmen, also mehr als das doppelte der jetzt gesammelten Summe. cds

  • Ant Group
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Timmermans fordert Chinas Beteiligung an Klimaschäden-Fonds

EU-Klima-Kommissar Frans Timmermans hat China dazu aufgerufen, sich an der Finanzierung eines sogenannten Loss-and-Damage-Mechanismus zu beteiligen. Der EU-Klimazar (Portrait) sagte am Mittwoch auf der COP: “China ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt. Warum sollte sie nicht für die Finanzierung nach Verlusten und Schäden mitverantwortlich sein?” Zu einem Vorschlag der als “G77 plus China” bekannten Verhandlungsgruppe sagte Timmermans: “Laut dem Vorschlag der G77 sollen alle Entwicklungsländer unterstützt werden. Wir sind der Meinung, dass wir uns auf die verwundbarsten Länder konzentrieren müssen.” “G77 plus China” umfasst 155 “Entwicklungsländer” und die Volksrepublik. Die Gruppierung basiert auf einer gut 30 Jahre alten Einteilung in der UN-Klimakonvention. Zu den Entwicklungsländern zählen hier neben China auch mittlerweile wirtschaftsstarke Staaten wie Singapur oder Katar.

Timmermans machte Zugeständnisse im Zeitplan für einen Mechanismus, mit dem Klimaschäden finanziell ausgeglichen werden sollen: Statt erst in zwei Jahren könne man sich darauf einlassen, schon im kommenden Jahr eine Regelung für die Finanzierung zu finden, so der EU-Kommissar. Die EU hatte zudem angekündigt, im Rahmen der Infrastrukturinitiative “Global Gateway” in Afrika rund 60 Millionen Euro für durch den Klimawandel verursachte Schäden und Verluste bereitzustellen.

Auch Mauritius, Jamaika und Ghana fordern, dass nicht nur die westlichen Industrieländer in einen Fonds zur Finanzierung des Wiederaufbaus nach Klimakatastrophen einzahlen. “Diejenigen, die CO2 emittieren, sollten einen Beitrag leisten”, sagte Matthew Samuda, Leiter der COP27-Delegation Jamaikas. Der mauritische Umweltminister Kavydass Ramano will, dass “alle großen Emittenten” Mittel zur Verfügung stellen, berichtete Bloomberg. Vertreter Südafrikas und Malis auf der COP sagten demnach, China und Indien sollten sich freiwillig beteiligen. Ein Sprecher der indischen Delegation lehnte einen Pflicht-Beitrag ab.

Schon zu Beginn COP hatte Gaston Browne, Premierminister von Antigua und Barbuda, im Namen der Inselstaaten (AOSIS) gesagt, China und Indien hätten als größter und drittgrößter CO2-Emittent eine Verpflichtung, in einen Fonds für Verluste und Schäden einzuzahlen. Chinas Chefverhandler Xie Zhenhua hatte zwar Unterstützung für einen solchen Fonds geäußert und eine Beteiligung an einem Loss-and-Damage-Mechanismus angekündigt – allerdings hatte er einen finanziellen Beitrag vorerst ausgeschlossennib/luk

  • COP27
  • Klima

Presseschau

Baerbock will Kooperation mit China an Menschenrechtslage knüpfen SPIEGEL
Chinas Xi macht bei G20-Gipfel Kompromiss mit dem Westen: Russland plötzlich isoliert FR
Xi angrily rebukes Trudeau over “leaks” to media about Canada-China relations THEGUARDIAN
Treffen zwischen den Staatsoberhäuptern – Südkorea fordert: China soll auf Nordkorea aktiv einwirken RND
“China can play mediating role”: Macron to visit Xi Jinping over war in Ukraine THEGUARDIAN
Canada, others hold joint naval drills amid China concerns CTVNEWS
Sorge vor Peking: Berlin spricht mit Taiwan – und will nicht drüber sprechen FAZ
Taiwan-Abhängigkeit: Apple will Chips in den USA fertigen lassen GOLEM
Engineers From Taiwan Bolstered China’s Chip Industry. Now They’re Leaving. NYTIMES
Osnabrücker Sternekoch Thomas Bühner eröffnet Spitzenrestaurant in Taiwan NDR
“Netzwerk von Freihandelsabkommen”: Wie Europa die Abhängigkeit von China reduzieren will HANDELSBLATT
Lockerungen und Proteste: China und sein neuer Umgang mit Covid – wie Zensur scheitert FINANZMARKTWELT
China riegelt Universität in Peking wegen Corona ab AERZTEBLATT
Coronavirus in China: Lockerungen verunsichern Bevölkerung TAGESSCHAU
Chinas Rolle in der Techwelt: FBI-Chef warnt vor Risiken von TikTok SPIEGEL
Immobilienpreise in China fallen schnell N-TV
China: Frühere Angehörige der Volksbefreiungsarmee sollen iPhones bauen HEISE
Mercedes-Benz senkt Preise für Elektromobile in China BOERSEN-ZEITUNG
Hohe Listenpreise und Copy-Paste-Design – Wie Chinas Autobauer deutsche Kunden verschrecken HANDELSBLATT
China zeigt Unterwasser-Drohnen, die auch fliegen können FUTUREZONE
China stellt größte Solar-Radioteleskop-Anlage der Welt fertig HEISE
Life’s tribulations have Chinese students crawling – literally WASHINGTONPOST

Heads

Max Zenglein – Chinablick ohne Wunschdenken

Max Zenglein ist Wirtschaftsexperte bei Merics.

Kurz vor Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre wurde Max Zenglein von seinem Professor gefragt, ob er an einer Universität in Chengdu Wirtschaft lehren wolle. Das kam für Zenglein ziemlich unvorhergesehen. Denn seine Beziehung zu China war bis dahin auf Urlaube beschränkt, bei denen ihn die “allgemein spürbare Aufbruchstimmung” um die Jahrtausendwende faszinierte. Das Angebot kam ihm aber mehr als gelegen. Sich mit China nun auch fachlich auseinanderzusetzen – das schien der folgerichtige nächste Schritt zu sein.

An der Universität hielt es ihn jedoch nicht lange. Zwar schloss er noch eine Promotion in politischer Ökonomie ab, arbeitete aber parallel dazu bereits für die Auslandshandelskammer China, deren Büro in Shenzhen er 2008 eröffnete und aufbaute. Neben seinen Tätigkeiten in leitender Funktion führte er unter anderem für Shenzhen den “Labor Market and Salary Report” ein, der mittlerweile auf nationaler Ebene durchgeführt wird.

China von innen heraus verstehen

2016 zog es Zenglein zu Merics nach Berlin, wo er bis heute als Chief Economist tätig ist. Das Spektrum seiner Expertise reicht von makroökonomischer Entwicklung und Industriepolitik bis hin zu Finanzmärkten, internationalem Handel und Investment. Sein Anspruch bei Merics ist es, “China von innen heraus zu verstehen” – möglichst bereinigt von eigenem Wunschdenken. Das ist insbesondere bei der Untersuchung des chinesischen Wirtschaftssystems von Bedeutung, da sich viele immer noch nicht ganz von der Idee verabschiedet haben, dass sich China zu einem sozial-marktwirtschaftlichen System entwickeln könne oder solle: “China geht seinen eigenen Weg, und auf dieses China muss man sich einstellen.”

Die Option, die zunehmende Kluft der unterschiedlichen Systeme durch noch intensivere Wirtschaftsbeziehungen zu überbrücken, hält Zenglein für immer schwerer umsetzbar. Man könne versuchen, die gegenseitigen Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, solange die Betonung auf ‘gegenseitig’ liegt. Jeder Schritt Richtung Autarkie arbeite aber darauf hin, diese engen Verbindungen aufzulösen.

Chinesische Mittelschicht ist ausschlaggebend

Gleichzeitig mahnt Zenglein zur Vorsicht. Denn aufgrund von Sicherheitsbedenken dürfe das nicht übertrieben werden – schließlich sei es ein Unterschied, “ob man über Halbleiter oder Kinderwagen spricht.” Außerdem müsse man Chinas Vorantreiben der Globalisierung im Auge behalten, besonders im südostasiatischen Raum, in dem es zu einem zunehmendem Wettbewerb mit europäischen Akteuren kommen werde.

Ausschlaggebend sei auch, welchen Faktor die chinesische Mittelschicht auf dem momentanen Reformpfad einnehmen wird. Viele Mittelständler sind durch Zero Covid und den Tech Crackdown erstmals seit Jahrzehnten immensem Druck ausgesetzt. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 20 Prozent, Hochschulabsolventen finden sich nach Abschluss in prekären Jobs – sozialer Sprengstoff, mit dem sich Zenglein zudem beschäftigt. Julius Schwarzwälder

  • Wirtschaft

Personalien

Die Sinologin Katja Sassi-Bucsit ist neue Direktorin für Global Communication bei der Brand-Experience-Agentur Uniplan. Sassi-Bucsit lebte bis 2021 in China und war dort zuletzt General Manager bei der Event-Agentur Vok Dams. Sie soll nun von Deutschland aus besonderes Augenmerk auf die Positionierung der Marke und den weiteren Ausbau der internen und externen Kommunikation in China legen.

Fu Wanjun wird neuer Chef der Agricultural Bank, Chinas drittgrößtes Geldhaus. Das berichtet die Wirtschaftsplattform Caixin. Fu ist derzeit Präsident der China Everbright Bank.

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Dessert

Fachkräftemangel und demografischer Wandel – Chinas Antwort darauf lautet unter anderem Robotertechnologie. Dieses Exemplar könnte in Zukunft Baristas ersetzen. Zu sehen war das gute Stück auf der 24. China Hi-Tech-Fair in Shenzhen. Scheinbar traut der Erfinder dem Roboter-Barista allerdings noch nicht genug zu, um ihn mit Porzellan-Filtern oder Keramik-Kaffeetassen hantieren zu lassen. Für den To-Go-Pappbecher reicht es aber.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:
    • Baerbocks ambitionierte China-Strategie
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    • Immobilienpreise fallen schneller
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    Analyse

    Baerbocks China-Strategie vorzeitig durchgesickert

    Die China-Strategie der Bundesregierung soll den Ankündigungen aus der Ampel-Koalition zufolge die Außenpolitik eindeutiger und schlagkräftiger machen. Während die Ideen zum Umgang mit der neuen Großmacht bisher in verschiedenen Ressorts über verschiedene Strategiepapiere verteilt lagen, soll es künftig eindeutige Handlungsanweisungen geben. Die Strategie soll einen Weg aus dem ganz großen Dilemma der Abhängigkeit von dem Partner und Rivalen bieten, ohne gleich alle Brücken abzubrechen.

    Ein Entwurf der Strategie aus dem Auswärtigen Amt ist am Mittwoch vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt, lange vor der formalen Fertigstellung des Papiers. Der Spiegel zitiert umfangreich aus dem Dokument, das ihm zugespielt wurde. In dieser Fassung ist es eindeutig von der grünen Außenministerin Annalena Baerbock geprägt. Diese Rohfassung wird sich allerdings auf dem Weg zur endgültigen Verabschiedung durch die Regierung noch erheblich wandeln.

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    Alter Wein in neuen Schläuchen

    Generell sollen Lieferketten nicht von einzelnen Ländern abhängen, die zudem nicht die eigenen politischen Werte teilen. Wichtige Waren sollen aus verschiedenen Zulieferländern kommen.

    Die Diversifizierung könnte schnell eine ominöse Bedeutung erlangen, wenn die Strategie genau so umgesetzt wird. Denn sie sieht auch vor, keine Produkte mehr aus Gegenden zu beziehen, in denen die Menschenrechte verletzt werden. Viele Rohstoffe kommen jedoch aus der Region Xinjiang, in der China Zwangslager betreibt.

    Wesentliche Teile dessen, was der Spiegel jetzt über den Strategieentwurf veröffentlicht, ist jedoch bekannt, oder es handelt sich um Maßnahme und Politikziele, die bereits an anderer Stelle in Arbeit sind.

    • Die Diversifizierung der Zulieferländer ist bereits die akzeptierte Strategie der Unternehmen und der Wirtschaftsverbände (China.Table berichtete).
    • Eine Deckelung der Exportgarantien hat Wirtschaftsminister Robert Habeck bereits vergangene Woche angekündigt (China.Table berichtete).
    • Die EU arbeitet bereits an einem Lieferkettengesetz und einem Bann für Produkte aus Zwangsarbeit (China.Table berichtete).
    • Dass die neue Nähe zu Russland “wahrgenommen” und mit Sorge betrachtet wird, ist derzeit ein Allgemeinplatz.

    Dennoch ist die Strategie durchaus ambitioniert. Deutschland dürfe keine “strategischen Lücken lassen”. Sie erkennt an, dass China zielgerichtet handelt. Peking bindet andere Schwellenländer in das eigene Handelssystem ein und schafft bewusst Abhängigkeiten. Solche eindeutig kritisch-konfrontativen Aussagen über China hätten frühere Regierungen kaum über den Partner China veröffentlicht, in der Ära Merkel war das eher Stoff für Kommentare der Medien.

    Es gibt auch konkrete Handlungsempfehlungen, wie China zu begegnen sei. Der Westbalkan soll klar das Einflussgebiet der EU bleiben, die sich dort auch entsprechend engagieren und Beitrittsangebote machen soll. Auch in Afrika soll die EU präsenter werden. Zudem soll Europa seine Investitionen öffentlichkeitswirksamer verkaufen.

    Die Länge des Dokuments bereitet Strategen Sorgen

    Im politischen Berlin sind auch kritische Stimmen zu dem Papier und seiner Entstehung zu hören. Sorge gilt der Frage, ob die Regierung Scholz ihre wohlklingenden Worte mit dem nötigen Budget unterfüttert. Die Ansiedlung von Chip- und Elektronikherstellern, staatliche Unterstützung für Forschung und Entwicklung, Förderung für unrentable Industrien in der Heimat, dicke Geschenke an Afrika und Lateinamerika – all das würde viel Geld kosten. Denn China selbst mobilisiert für Subventionen, seine Handelsinitiative und nicht zuletzt das Militär erhebliche Mittel. Wer dem etwas entgegensetzen will, muss mehr ausgeben als zuvor.

    Anderen Stimmen ist das Papier zu konfrontativ. Zwar enthält es die Absichtserklärung, keine Blockbildung anzustreben. Doch diese Abschnitte werden von den Aussagen überschattet, in denen der Rivalitäts-Aspekt im Vordergrund steht. So ein Papier könne genau den Antagonismus verschärfen, dem es begegnen wolle.

    Andererseits bleibt das Papier an entscheidenden Stellen offenbar unklar – und zwar gerade da, wo konkrete Handlungsanweisungen gefragt wären. Was, wenn China einen Angriff auf Taiwan startet? Laut den Spiegel-Zitaten aus dem Dokument sind zum Thema Taiwan “bilaterale Dialoge” vorgesehen, um China zur Einhaltung von Verträgen “zu bewegen”. Also nur Gespräche. Eine harte Konsequenz im Fall eines Übergriffs ist demnach nicht genannt. Hier haben sie die Diplomaten und ihre Ministerin nicht getraut, eben doch ein wenig die kalten Krieger zu geben.

    Viele Stellen reden noch mit

    Ein Diskussionsthema ist auch die Länge des Dokuments, das schon im Entwurf mit knapp sechzig Seiten nicht eben kurz ist. Für eine Grundsatzstrategie liegt die Kürze in der Würze. Ausführung und Umsetzung sind dann Sache der zuständigen Behörden, die ihrerseits kleinteiligere Pläne ableiten können. Die Länge deutet darauf hin, dass bereits Kompromisse angelegt sind. Wenn aber zu jedem Punkt bereits Einschränkungen oder gar gegenteilige Aussagen angelegt sind, dann nimmt das dem Dokument seine Stärke.

    Die Offenlegung des Papiers durch den Spiegel betrifft jedoch nur einen Schnappschuss in dem Prozess, mit dem die Regierung zu einem Kompromiss kommt, mit dem sie leben kann. Alle Ministerien, weitere Behörden (wie möglicherweise der Bundesnachrichtendienst) und eventuell auch Interessengruppen reden mit. Genau deshalb könnte das Auswärtige Amt seinen eigenen Entwurf an den Spiegel durchgestochen haben: um zu dokumentieren, dass zumindest die ursprüngliche Version noch Biss hatte.

    Die Regierung besteht zudem aus drei Parteien. Während die FDP ähnliche Gedanken im Hinblick auf China hegt wie die Grünen und zum Teil sogar radikaler auftritt, ist die nominal dominierende SPD merklich vorsichtiger. Das zeigt sich deutlich an den jüngsten Ereignissen. SPD-Kanzler Olaf Scholz trifft Xi Jinping mit einer Wirtschaftsdelegation, während Annalena Baerbock von der Seitenlinie auf Menschenrechte und Abhängigkeiten hinwies.

    Ein Dokument kann die Dilemmata nicht auflösen

    Die Strategie sollte nach Möglichkeit noch in diesem Jahr vorliegen, auf jeden Fall aber möglichst bald fertigwerden. Sie ist auch im Koalitionsvertrag angekündigt. Der Krieg in der Ukraine hat das Gefühl der Eile verstärkt. Dazu kommt die zunehmende Unsicherheit in der deutschen Gesellschaft. Zu Beginn der Pandemie waren Masken knapp, weil sie aus China kommen. Auch Antibiotika kommen dorther. Störungen in der Lieferkette, die in Chinas Häfen ihren Anfang nahmen, ließen in Deutschland die Bänder stillstehen. Xi Jinping bedroht immer offener Taiwan und kontrolliert seine Bevölkerung immer engmaschiger. In der Regierung hat sich das Gefühl breitgemacht, dass die Zeit zum Zögern und Diskutieren abläuft. Eine Richtlinie zum Umgang mit China ist überfällig.

    Daher warten Behörden und Wirtschaft geradezu sehnsüchtig auf die Strategie, für die das Haus Baerbock die Feder führt. Doch die Strategie wird vermutlich in ihrer Wirkung enttäuschen. Kein PDF-Dokument einer Spitzenbehörde kann auf einen Schlag das Dilemma auflösen, in das Deutschland unmerklich geraten ist.

    Einerseits wirkte der chinesische Wachstumsmarkt unwiderstehlich auf die Industrie, die dort – ökonomisch korrekt – investiert hat. Andererseits hat sich China in nur zehn Jahren erschreckend gewandelt. Eine wirtschaftliche Loslösung wirkt derzeit genauso teuer und illusorisch wie der Gedanke, dass die zerstrittene EU dem machtbewussten, reichen und hochgerüsteten China ernstlich etwas entgegensetzt.

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    Grüne im VW-Aufsichtsrat löst Beißreflex aus

    Neu im VW-Aufsichtsrat: Grünen-Politikerin Julia Willie Hamburg.

    Dem Land Niedersachsen gehören zwanzig Prozent von Volkswagen. Und damit Stimmrechte im Konzern. Deswegen entsendet die Regierung zwei Vertreter in den 20-köpfigen Aufsichtsrat. Bislang waren das Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Bernd Althusman (CDU). Doch bei der jüngsten Niedersachsen-Wahl hoben die Wähler eine Rot-Grüne-Regierung ins Amt, weswegen jetzt mit Julia Willie Hamburg (Grüne) die Kultusministerin und Vize-Landeschefin in den VW-Aufsichtsrat einzieht

    Tendenziöse Berichterstattung über Julia Willie Hamburg

    Dadurch entstand einiges an unsachlicher bis schlicht falscher Kritik. Richtig ist, dass Hamburg das China-Engagement des Konzerns äußerst kritisch sieht. Mitte des Jahres erklärte sie, damals noch in ihrer Rolle als Oppositionspolitikerin, dass das VW-Werk in Xinjiang der Kommunistischen Partei diene, um die Gewalt an den Uiguren zu verharmlosen. “Ein deutscher Konzern sollte dem keinen Vorschub leisten”, zitiert sie der Spiegel. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass bis auf Die Linke und die AfD alle Parteien die Erklärung des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe zu den Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang angenommen haben. Hamburg hat diese Meinung lediglich klar kommuniziert.

    Dazu kommt, dass zuletzt auch das Mercator Institute for China Studies (Merics) vor den Risiken warnte, denen deutsche Automobilhersteller in der Volksrepublik ausgesetzt sind. Dazu gehörten unter anderem die politischen Unwägbarkeiten. Selbst Herbert Diess, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, äußerte sich in einem Podcast der FAZ zum Werk in Xinjiang. “Nach allem Ermessen, das ich dazu habe, ist es häufiger durch deutsche Mitarbeiter aus der Zentrale, aber auch von Expats, besucht worden. Da wird man sicherlich alles tun, was man tun kann.” Das Thema der Menschenrechte ist also zumindest auf der Agenda von Volkswagen. Und damit wohl auch im Aufsichtsrat.

    Ulrich Hocker, Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, kritisierte die Berufung Hamburgs in den Aufsichtsrat scharf. Sie sei eine “offensichtliche Fehlbesetzung”. Und weiter: “Wir wissen ja, dass Fr. Hamburg und ihr Programm sagen, dass man viel früher aus dem Verbrenner aussteigen muss.” Auch hier gehört zur Vollständigkeit, dass sich die Bundesregierung – also SPD, Grüne und FDP – auf ein Verbrenner-Aus im Jahr 2035 geeinigt haben. Volkswagen selbst möchte das in Europa bereits 2033 umsetzen.

    Gerade in diesem Punkt herrscht bei Volkswagen große Einigkeit. Auch bei den Vertretern der Arbeitnehmer. Schon vor der Landtagswahl ließ sich die IG Metall zusichern, dass in den kommenden zehn Jahren 50 Milliarden Euro für “die Gestaltung der Transformation der Industrie im Land” zur Verfügung gestellt werden. “Volkswagen selbst, als auch die Automobilbranche in Gänze, befinden sich vor großen Umbrüchen. Verkehr und Energie sind Kernbereiche des Wandels zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Gleichzeitig sind in den betroffenen Branchen Millionen von Menschen beschäftigt. Mobilitäts- und Energiewende sind daher Schlüsselprojekte, an denen sich entscheidet, ob die Transformation wirklich sozial, ökologisch und demokratisch gelingt”, äußerte sich ein Gewerkschaftssprecher gegenüber Table Media. 

    Geld für das Land – nicht für Julia Willie Hamburg

    Nach der Besetzung des Aufsichtsratspostens bei VW mit Hamburg meldete eine Boulevardzeitung außerdem, dass der Posten mit 100.000 Euro dotiert sei. Eine Vergütung für Ausschüsse und Sitzungsgeld käme obendrauf. Das sei zwar grundsätzlich richtig, betont eine Sprecherin der Staatskanzlei gegenüber Table Media, jedoch müssten sowohl Stephan Weil als auch Julia Willie Hamburg das Geld an das Land Niedersachsen abführen. Behalten (und versteuern) dürfte beide lediglich jeweils 6.200 Euro. Festgelegt ist das in Paragraf fünf, Absatz drei, des Ministergesetzes. Die Boulevardzeitung ergänzte später einen entsprechenden Absatz. 

    Ebenfalls per Gesetz geregelt ist die Verschwiegenheit, zu der sowohl Hamburg als auch Weil verpflichtet sind, wenn es um ihre Arbeit im Aufsichtsrat geht. Da aufgrund der Regierungsneubildung derzeit andere Themen auf der Tagesordnung stehen, waren weder Hamburg noch Weil zu einem Interview bereit.

    Die IG Metall, die in Zukunft verstärkt mit Hamburg verhandeln müssen wird, äußert sich gegenüber Table Media allerdings nur lobend über die Grünen-Politikerin. “Frau Hamburg, damals noch in ihrer Rolle als Oppositionsfraktionsführerin, zeigte sich ebenfalls zuverlässige Politikerin, die die Interessen der Belegschaften ebenfalls nicht aus Fokus verliert.” Und weiter: “Die teilweise tendenziöse Berichterstattung zum zukünftigen Wirken Frau Hamburgs im VW-Aufsichtsrat befremdet sehr.”

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    News

    Macron sieht China als möglichen Vermittler

    Die Vorstellung, dass Peking im russischen Krieg gegen die Ukraine als Vermittler agieren und seinen Einfluss auf Moskau einsetzen könnte, hat nach dem G20-Gipfel in Indonesien offenbar neuen Aufwind erhalten: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erklärte in seiner abschließenden Pressekonferenz, er glaube, “dass China in den kommenden Monaten eine Vermittlerrolle übernehmen kann”. Es solle so vor allem eine Wiederaufnahme einer Landoffensive nach dem Winter verhindert werden, sagte Macron auf Bali. Er werde sich dafür bei einem Besuch in China Anfang des kommenden Jahres einsetzen, so Macron. Die Idee, dass China als Mittler eintreten könnte, war vor allem in den ersten Monaten der russischen Invasion von dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, vorgebracht worden (China.Table berichtete).

    China hatte zuvor nach einem Raketeneinschlag in Polen zur Zurückhaltung aufgerufen. “In der aktuellen Situation müssen alle Seiten Ruhe bewahren und Zurückhaltung üben, um eine Eskalation zu vermeiden“, sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch. Chinas Position zur Situation in der Ukraine sei unverändert: “Dialog und Verhandlungen haben Priorität, um die Krise auf friedliche Weise zu lösen”, sagte die Sprecherin. Nach Angaben des polnischen Präsidenten Andrzej Duda vom Mittwoch gab es jedoch “keine Anzeichen für einen beabsichtigten Angriff”. Es gebe auch keine Beweise dafür, dass die Rakete von Russland abgefeuert worden sei, so Duda. Es handele sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine ukrainische Flugabwehrrakete. Bei dem Einschlag in dem Dorf Przewodow nahe der Grenze zur Ukraine waren am Dienstag zwei Menschen getötet worden.

    Der Raketeneinschlag hatte den letzten Tag des G20-Treffens auf der indonesischen Insel Bali bestimmt. Dort hatten sich bereits am Dienstag, also vor Bekanntwerden des Vorfalls in Polen, Chinas Außenminister Wang Yi mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow getroffen. China werde weiterhin an “seinem objektiven sowie gerechten Standpunkt festhalten und eine konstruktive Rolle bei der Förderung der friedlichen Gespräche spielen”, sagte Wang laut chinesischer Mitteilung. Lawrow betonte demnach, Russland sei offen für Verhandlungen und Dialoge. In Bezug auf den Einsatz von Atomwaffen lobte Wang Russlands Haltung, keinen Atomkrieg zu führen. Er nannte das eine “rationale und verantwortungsvolle Haltung”.

    Chinas Präsident Xi hatte am Rande des G20-Gipfels mehrere europäische Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen getroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gab am Mittwoch bekannt, dass sie zu einem Treffen nach China reisen werde. Den Zeitpunkt für den Besuch teilte Meloni zunächst nicht mit. ari

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    Xi maßregelt Trudeau vor laufender Kamera

    Aufnahmen wie diese sieht man nur selten: Chinas Staatschef Xi Jinping blafft am Rande des G20-Gipfels Kanadas Premier Justin Trudeau an – eingefangen wurde die Konversation von einer der Video-Pool-Kameras des Gipfeltreffens. Diese filmen nach offiziellen Terminen oft weiter, um Schnittbilder für TV-Beiträge zur Verfügung zu stellen. In dem Video, das die kanadische Journalistin Annie Bergeron-Oliver auf Twitter stellte, beschwert sich ein sichtlich verstimmter Xi bei Trudeau über mangelnde Vertraulichkeit nach ihrem bilateralen Gespräch. “Alles, was wir gestern diskutiert haben, ist Zeitungen zugespielt worden. Das ist nicht angemessen”, dolmetscht Xis Übersetzer die Verärgerung in Trudeaus Richtung. Das sei nicht die Art, wie das Gespräch behandelt werden sollte, ist in der Aufnahme zu hören.

    Wer ernsthaft sei, führe den Dialog mit gegenseitigem Respekt, so Xi. Andernfalls habe man sich nicht mehr viel zu sagen, warnt Xi. Das “否則這個結果不好說了” wird vom Dolmetscher nicht mehr ganz übersetzt, denn Trudeau entgegnet: “In Kanada glauben wir an freie, offene und freimütige Gespräche.” Vielleicht ließe sich der Dialog fortsetzen. Er wolle “konstruktiv” mit Xi zusammenarbeiten, so der Kanadier. “Aber es wird Dinge geben, bei denen wir nicht übereinstimmen werden”, schließt Trudeau ab. Xi wirkt daraufhin ungehalten und betont, dass dazu erst die Bedingungen geschaffen werden müssten. Daraufhin schüttelte er Trudeau die Hand, machte wieder ein freundliches Gesicht und geht.

    Das bilaterale Gespräch auf Bali war das erste Treffen von Trudeau und Xi seit mehr als drei Jahren. Es war jedoch, anders als Xis Begegnungen mit anderen Staats- und Regierungschefs, nicht als offizielle Begegnung deklariert. Laut kanadischen Presseberichten hatte sich Trudeau bei dem Gespräch über chinesische Einmischung in Kanadas Demokratie beklagt. ari

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    Peking Uni im Lockdown

    Die Stadtverwaltung der Hauptstadt hat den gesamten Campus von Chinas prestigeträchtigster Bildungseinrichtung, der Peking Universität, am Mittwoch nach nur einer registrierten Corona-Infektion in einen Lockdown geschickt. Zehntausende Studierende und Lehrkräfte dürfen das Uni-Gelände nicht mehr verlassen. Zudem wurden Massentests angeordnet. Die strikten Maßnahmen wurden verhängt, nachdem ein Corona-Fall auf dem Gelände bekannt wurde.

    Anders als im Frühjahr haben Restaurants und Schulen allerdings nach wie vor geöffnet – und das, obwohl Peking mit rund 400 Fällen pro Tag die höchsten Covid-Zahlen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Auch landesweit steigen die Infektionen: Am Mittwoch meldete die Nationale Gesundheitskommission erstmals seit Frühjahr mehr als 20.000 Ansteckungen. In Peking wurden rund 370 Infektionen gemeldet.

    Offiziell betont die Führung in Peking, es gebe keinen Kurswechsel in der Null-Covid-Politik. Doch immer mehr Städte experimentieren mit Lockerungen. Shijiazhuang etwa, der Provinzhauptstadt von Hebei, hat ihre flächendeckenden Massentests eingestellt und die Nachweispflicht beim öffentlichen Nahverkehr aufgehoben. flee

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    Immobilienpreise fallen weiter

    Die Immobilienkrise verschärft sich. Die Preise für neue Wohnungen sind im Oktober so schnell wie seit mehr als sieben Jahren nicht mehr gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat nach, wie aus Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis von Daten des Statistikamtes hervorgeht. Das war bereits der sechste Rückgang in Folge und zugleich der stärkste seit August 2015.

    Der lange Zeit boomende Immobilienmarkt schlittert seit Mitte 2020 von einer Krise in die nächste. Mit ausgelöst hat das die Regierung: Sie hat ihre Kampagne gegen Spekulanten verschärft – auch aus Furcht vor einer Preisblase und einer Überschuldung der Baufirmen. Zudem hat die Krise um den angeschlagenen Immobilienriesen Evergrande viele potenzielle Hauskäufer verschreckt. Viele Chinesen, die sich für eine neue Wohnung hoch verschuldet haben, haben in diesem Jahr die Zahlung ihrer Kredite boykottiert – weil sich auf etlichen Baustellen nichts tut (China.Table berichtete).

    Um gegenzusteuern, wurden am Sonntag 16 neue Maßnahmen vorgestellt – darunter die Verlängerung von Kreditrückzahlungen. Mit einer raschen Wende zum Besseren rechnen Experten dennoch nicht. “Der Immobilienmarkt wird auch im vierten Quartal in der Flaute verharren”, sagte der Chefanalyst der Immobilienagentur Centaline, Zhang Dawei. “Angesichts der langwierigen Störungen durch die Null-Covid-Politik, der sinkenden und unausgewogenen demografischen Nachfrage und der seit langem vertretenen Haltung der politischen Entscheidungsträger, dass ‘Wohnungen zum Leben da sind, nicht zur Spekulation’, bleiben wir bei unserer Ansicht, dass die Erholung des Immobiliensektors holprig bleiben wird“, schreiben die Analysten von Goldman Sachs. rtr

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    Frisches Geld: Ant Group erfüllt Banken-Regelung

    Die Sparte für Konsumenten-Kredite der Ant Group hat bei Investoren 1,5 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Yuan) an frischen Geldern eingesammelt. Das war nötig, nachdem die Regierung in Peking beschlossen hatte, dass für Fintech-Unternehmen die gleichen Regelungen zur Absicherung von Konsumenten-Krediten gelten wie für klassische Banken. Das bedeutet, dass auch die Ant Group eine Mindestkapitalquote von zehn Prozent erfüllen muss. Ohne diese Finanzspritze hätte die Sparte ihr Geschäft nicht aufrechterhalten können. Konsumenten-Kredite sind Bankkredite an Privatpersonen, die an den Zweck gebunden sind, Konsumgüter wie beispielsweise Autos oder Elektrogeräte zu erwerben.

    Mit den zusätzlichen Mitteln erhöht sich der mögliche Kreditsaldo der Chongqing Ant Consumer Finance Company von 14,3 Milliarden Dollar (100 Milliarden Yuan) auf rund 34 Milliarden Dollar (240 Milliarden Yuan). Das rechnete die South China Morning Post vor, die mit Alibaba den gleichen Mutterkonzern hat.

    Die Ant Group befindet sich nach dem geplatzten Börsengang in einer Phase der Umstrukturierung. Das Tochterunternehmen für Konsumentenkredite gibt es nur, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Ende des Jahres 2021 platze die Beteiligung des staatlichen China Cinda Asset Management. Geplant war, über drei Milliarden Dollar (22 Milliarden Yuan) einzunehmen, also mehr als das doppelte der jetzt gesammelten Summe. cds

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    Timmermans fordert Chinas Beteiligung an Klimaschäden-Fonds

    EU-Klima-Kommissar Frans Timmermans hat China dazu aufgerufen, sich an der Finanzierung eines sogenannten Loss-and-Damage-Mechanismus zu beteiligen. Der EU-Klimazar (Portrait) sagte am Mittwoch auf der COP: “China ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt. Warum sollte sie nicht für die Finanzierung nach Verlusten und Schäden mitverantwortlich sein?” Zu einem Vorschlag der als “G77 plus China” bekannten Verhandlungsgruppe sagte Timmermans: “Laut dem Vorschlag der G77 sollen alle Entwicklungsländer unterstützt werden. Wir sind der Meinung, dass wir uns auf die verwundbarsten Länder konzentrieren müssen.” “G77 plus China” umfasst 155 “Entwicklungsländer” und die Volksrepublik. Die Gruppierung basiert auf einer gut 30 Jahre alten Einteilung in der UN-Klimakonvention. Zu den Entwicklungsländern zählen hier neben China auch mittlerweile wirtschaftsstarke Staaten wie Singapur oder Katar.

    Timmermans machte Zugeständnisse im Zeitplan für einen Mechanismus, mit dem Klimaschäden finanziell ausgeglichen werden sollen: Statt erst in zwei Jahren könne man sich darauf einlassen, schon im kommenden Jahr eine Regelung für die Finanzierung zu finden, so der EU-Kommissar. Die EU hatte zudem angekündigt, im Rahmen der Infrastrukturinitiative “Global Gateway” in Afrika rund 60 Millionen Euro für durch den Klimawandel verursachte Schäden und Verluste bereitzustellen.

    Auch Mauritius, Jamaika und Ghana fordern, dass nicht nur die westlichen Industrieländer in einen Fonds zur Finanzierung des Wiederaufbaus nach Klimakatastrophen einzahlen. “Diejenigen, die CO2 emittieren, sollten einen Beitrag leisten”, sagte Matthew Samuda, Leiter der COP27-Delegation Jamaikas. Der mauritische Umweltminister Kavydass Ramano will, dass “alle großen Emittenten” Mittel zur Verfügung stellen, berichtete Bloomberg. Vertreter Südafrikas und Malis auf der COP sagten demnach, China und Indien sollten sich freiwillig beteiligen. Ein Sprecher der indischen Delegation lehnte einen Pflicht-Beitrag ab.

    Schon zu Beginn COP hatte Gaston Browne, Premierminister von Antigua und Barbuda, im Namen der Inselstaaten (AOSIS) gesagt, China und Indien hätten als größter und drittgrößter CO2-Emittent eine Verpflichtung, in einen Fonds für Verluste und Schäden einzuzahlen. Chinas Chefverhandler Xie Zhenhua hatte zwar Unterstützung für einen solchen Fonds geäußert und eine Beteiligung an einem Loss-and-Damage-Mechanismus angekündigt – allerdings hatte er einen finanziellen Beitrag vorerst ausgeschlossennib/luk

    • COP27
    • Klima

    Presseschau

    Baerbock will Kooperation mit China an Menschenrechtslage knüpfen SPIEGEL
    Chinas Xi macht bei G20-Gipfel Kompromiss mit dem Westen: Russland plötzlich isoliert FR
    Xi angrily rebukes Trudeau over “leaks” to media about Canada-China relations THEGUARDIAN
    Treffen zwischen den Staatsoberhäuptern – Südkorea fordert: China soll auf Nordkorea aktiv einwirken RND
    “China can play mediating role”: Macron to visit Xi Jinping over war in Ukraine THEGUARDIAN
    Canada, others hold joint naval drills amid China concerns CTVNEWS
    Sorge vor Peking: Berlin spricht mit Taiwan – und will nicht drüber sprechen FAZ
    Taiwan-Abhängigkeit: Apple will Chips in den USA fertigen lassen GOLEM
    Engineers From Taiwan Bolstered China’s Chip Industry. Now They’re Leaving. NYTIMES
    Osnabrücker Sternekoch Thomas Bühner eröffnet Spitzenrestaurant in Taiwan NDR
    “Netzwerk von Freihandelsabkommen”: Wie Europa die Abhängigkeit von China reduzieren will HANDELSBLATT
    Lockerungen und Proteste: China und sein neuer Umgang mit Covid – wie Zensur scheitert FINANZMARKTWELT
    China riegelt Universität in Peking wegen Corona ab AERZTEBLATT
    Coronavirus in China: Lockerungen verunsichern Bevölkerung TAGESSCHAU
    Chinas Rolle in der Techwelt: FBI-Chef warnt vor Risiken von TikTok SPIEGEL
    Immobilienpreise in China fallen schnell N-TV
    China: Frühere Angehörige der Volksbefreiungsarmee sollen iPhones bauen HEISE
    Mercedes-Benz senkt Preise für Elektromobile in China BOERSEN-ZEITUNG
    Hohe Listenpreise und Copy-Paste-Design – Wie Chinas Autobauer deutsche Kunden verschrecken HANDELSBLATT
    China zeigt Unterwasser-Drohnen, die auch fliegen können FUTUREZONE
    China stellt größte Solar-Radioteleskop-Anlage der Welt fertig HEISE
    Life’s tribulations have Chinese students crawling – literally WASHINGTONPOST

    Heads

    Max Zenglein – Chinablick ohne Wunschdenken

    Max Zenglein ist Wirtschaftsexperte bei Merics.

    Kurz vor Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre wurde Max Zenglein von seinem Professor gefragt, ob er an einer Universität in Chengdu Wirtschaft lehren wolle. Das kam für Zenglein ziemlich unvorhergesehen. Denn seine Beziehung zu China war bis dahin auf Urlaube beschränkt, bei denen ihn die “allgemein spürbare Aufbruchstimmung” um die Jahrtausendwende faszinierte. Das Angebot kam ihm aber mehr als gelegen. Sich mit China nun auch fachlich auseinanderzusetzen – das schien der folgerichtige nächste Schritt zu sein.

    An der Universität hielt es ihn jedoch nicht lange. Zwar schloss er noch eine Promotion in politischer Ökonomie ab, arbeitete aber parallel dazu bereits für die Auslandshandelskammer China, deren Büro in Shenzhen er 2008 eröffnete und aufbaute. Neben seinen Tätigkeiten in leitender Funktion führte er unter anderem für Shenzhen den “Labor Market and Salary Report” ein, der mittlerweile auf nationaler Ebene durchgeführt wird.

    China von innen heraus verstehen

    2016 zog es Zenglein zu Merics nach Berlin, wo er bis heute als Chief Economist tätig ist. Das Spektrum seiner Expertise reicht von makroökonomischer Entwicklung und Industriepolitik bis hin zu Finanzmärkten, internationalem Handel und Investment. Sein Anspruch bei Merics ist es, “China von innen heraus zu verstehen” – möglichst bereinigt von eigenem Wunschdenken. Das ist insbesondere bei der Untersuchung des chinesischen Wirtschaftssystems von Bedeutung, da sich viele immer noch nicht ganz von der Idee verabschiedet haben, dass sich China zu einem sozial-marktwirtschaftlichen System entwickeln könne oder solle: “China geht seinen eigenen Weg, und auf dieses China muss man sich einstellen.”

    Die Option, die zunehmende Kluft der unterschiedlichen Systeme durch noch intensivere Wirtschaftsbeziehungen zu überbrücken, hält Zenglein für immer schwerer umsetzbar. Man könne versuchen, die gegenseitigen Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, solange die Betonung auf ‘gegenseitig’ liegt. Jeder Schritt Richtung Autarkie arbeite aber darauf hin, diese engen Verbindungen aufzulösen.

    Chinesische Mittelschicht ist ausschlaggebend

    Gleichzeitig mahnt Zenglein zur Vorsicht. Denn aufgrund von Sicherheitsbedenken dürfe das nicht übertrieben werden – schließlich sei es ein Unterschied, “ob man über Halbleiter oder Kinderwagen spricht.” Außerdem müsse man Chinas Vorantreiben der Globalisierung im Auge behalten, besonders im südostasiatischen Raum, in dem es zu einem zunehmendem Wettbewerb mit europäischen Akteuren kommen werde.

    Ausschlaggebend sei auch, welchen Faktor die chinesische Mittelschicht auf dem momentanen Reformpfad einnehmen wird. Viele Mittelständler sind durch Zero Covid und den Tech Crackdown erstmals seit Jahrzehnten immensem Druck ausgesetzt. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 20 Prozent, Hochschulabsolventen finden sich nach Abschluss in prekären Jobs – sozialer Sprengstoff, mit dem sich Zenglein zudem beschäftigt. Julius Schwarzwälder

    • Wirtschaft

    Personalien

    Die Sinologin Katja Sassi-Bucsit ist neue Direktorin für Global Communication bei der Brand-Experience-Agentur Uniplan. Sassi-Bucsit lebte bis 2021 in China und war dort zuletzt General Manager bei der Event-Agentur Vok Dams. Sie soll nun von Deutschland aus besonderes Augenmerk auf die Positionierung der Marke und den weiteren Ausbau der internen und externen Kommunikation in China legen.

    Fu Wanjun wird neuer Chef der Agricultural Bank, Chinas drittgrößtes Geldhaus. Das berichtet die Wirtschaftsplattform Caixin. Fu ist derzeit Präsident der China Everbright Bank.

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    Dessert

    Fachkräftemangel und demografischer Wandel – Chinas Antwort darauf lautet unter anderem Robotertechnologie. Dieses Exemplar könnte in Zukunft Baristas ersetzen. Zu sehen war das gute Stück auf der 24. China Hi-Tech-Fair in Shenzhen. Scheinbar traut der Erfinder dem Roboter-Barista allerdings noch nicht genug zu, um ihn mit Porzellan-Filtern oder Keramik-Kaffeetassen hantieren zu lassen. Für den To-Go-Pappbecher reicht es aber.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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