in China können die Menschen noch weniger ohne Smartphone leben als in Deutschland. Beim mobilen Bezahlen oder der Anwendung von vollintegrierten Super-Apps ist die Volksrepublik schon viel weiter. Doch zugleich ist der Internet-Markt seit jeher schwierig für ausländische Anbieter. Große Plattformen wie Facebook spielen in China außerhalb der VPN-Blase keine Rolle. Unsere Analyse zeigt, wie neue Datenregeln jetzt auch die letzten westlichen Apps und Online-Dienste vertreiben. Neue Vorschriften zum Sammeln und dem Export von Personendaten, aber auch zur Zensur und den Inhalten, die in Apps auftauchen dürfen, machen westlichen Anbietern das Leben schwer. Bald könnten auch westliche Autobauer davon betroffen sein.
Unsere zweite Analyse hat ebenfalls einen Tech-Schwerpunkt: Künstliche Intelligenz und Roboter, die Schweine klonen. Als Vegetarier stelle ich die sarkastische Frage: Was kann da schon schiefgehen? In China arbeiten Wissenschaftler an Verfahren, um Schweine voll automatisiert zu klonen, wie Frank Sieren berichtet. Die Roboter sollen genauer arbeiten als jeder Mensch es könnte. In der Volksrepublik könnte das Verfahren helfen, den Hunger nach Schweinefleisch zu stillen. China führt Hunderttausende Tonnen davon ein – auch aus Deutschland. Doch durch das Klonen werden die Tiere mehr denn je zur reinen Ware, statt als Lebewesen wahrgenommen zu werden.
Noch ein Hinweis: Am heutigen Mittwoch (22. Juni) um 11:30 Uhr deutscher Zeit haben wir wieder einen Table.Live-Talk auf Zoom. Diesmal spricht unser Redaktionsmitglied Felix Lee mit den Teilnehmern über “Chinas Rolle in Russlands Krieg”.
China ist für viele westliche App- und Software-Unternehmen seit jeher ein schwieriger Markt. Tech-Riesen wie Google, Facebook oder Twitter sind in der Volksrepublik nahezu bedeutungslos. In den letzten Wochen und Monaten haben sich weitere Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen oder ändern ihr Geschäftsmodell. Nike zog eine Lauf-App mit mehr als acht Millionen Nutzern zurück. AirBnB bietet keine Übernachtungen im chinesischen Markt mehr an. Amazon zieht sein Angebot für E-Books zurück. Zuvor hatten schon LinkedIn und Yahoo wichtige Angebote beendet.
China verfolgt seit einigen Jahren eine neue Datenstrategie. Ende letzten Jahres sind zwei neue Gesetze in Kraft getreten, die auch westliche App- und Plattform-Unternehmen betreffen. Sie regulieren beispielsweise grenzüberschreitende Datenströme und den Schutz und die Weiterverarbeitung personenbezogener Daten (China.Table berichtete). US-amerikanische Social-Media-, App- und Online-Dienst-Anbieter sind von Chinas neuem Personal Information Protection Law (Pipl) besonders betroffen, sagt der Tech-Experte Kai von Carnap vom China-Think-Tank Merics. “Das PIPL erschwert den Export und die Sammlung personenbezogener Daten“, sagt von Carnap. Die Befolgung neuer Gesetze und Regeln sei mit sehr hohen Kosten verbunden. Neben anderen Faktoren wie der Covid-Pandemie und dem US-chinesischen Handelskrieg sei die neue Digitalstrategie Chinas die Hauptursache für den Rückzug westlicher App-Anbieter.
In naher Zukunft könnte es von Carnap zufolge zu weiteren Rückzügen aus dem chinesischen Markt kommen. “Die Vermutung liegt nahe, dass weitere amerikanische Plattformen folgen werden”, so der Merics-Experte. Und auch für deutsche Unternehmen wie die Autobauer könnten die neuen Datengesetze problematisch werden. Moderne Autos sammeln beispielsweise Daten über das Fahrverhalten der Fahrerinnen und Fahrer. Diese Datensammlung und -weiterverarbeitung gesetzeskonform zu gestalten werde eine große Herausforderung, so von Carnap. Zumal die neuen Gesetze einige Grauzonen enthalten. So ist beispielsweise nicht klar definiert, unter welchen Bedingungen “persönliche Daten” aus China exportiert werden können oder was “Betreiber kritischer Infrastrukturen” genau ausmacht – beide Begriffe finden sich in den neuen Gesetzen. “Viele Details sind noch unklar”, sagt von Carnap.
Auch weitere neue Tech-Regulierungen erschweren das China-Geschäft ausländischer Software- und Techkonzerne. “Das Personal Information Protection Law ist nur eines von 10 bis 15 neuen wichtigen Gesetzen und Regulierungen, die soziale Netzwerke und ausländische Plattform-Unternehmen betreffen”, sagt Kendra Schaefer, Tech-Expertin der Beratungsfirma Trivium China. Darunter fallen Regeln zu Empfehlungs-Algorithmen, Zensur-Vorschriften und solche zu Deep Fakes, so Schaefer. Sich an diese Gesetze und Regeln anzupassen, geht laut Schaefer mit hohen Kosten für die Unternehmen einher.
Zuletzt wurden neue Regeln zu mobilen Apps erlassen. Die Anbieter müssen nun die Klarnamen der Nutzer kennen und sind für die in den Apps präsentierten Inhalte verantwortlich. Sie dürfen auch keine “illegalen Informationen” produzieren oder verbreiten und sollen stattdessen sozialistische Grundwerte fördern (China.Table berichtete). Derzeit ist noch nicht klar, was damit genau gemeint ist. Doch die Unklarheit ist im Interesse der Regierung. Indem App-Anbieter in die Pflicht genommen werden, erhöht Peking den Druck, damit die Anbieter schon in vorauseilendem Gehorsam Inhalte zensieren.
Ein weiterer Grund für den Rückzug von Nike, AirBnB, Kindle und LinkedIn ist, dass sie nicht gut an die Bedürfnisse chinesischer Nutzerinnen und Nutzer angepasst sind. Kindle war zwar führend im Markt für E-Reader. Doch der Markt ist klein. Und “nur wenige Nutzer kaufen sich ein extra Gerät zum Lesen von Büchern. Vielmehr bevorzugen sie die Nutzung ihrer Handys” zum Lesen von E-Books, sagt Kendra Schaefer. Auch LinkedIn hätte ihr zufolge sein Nutzererlebnis nicht gut an die chinesischen User und Userinnen angepasst.
Nike zieht sich mit seiner App nicht komplett zurück, sondern will zukünftig – nutzerfreundlicher – ein Miniprogramm für Wechat anbieten, so Schaefer. Das Unternehmen gab bekannt, man wolle “ein Ökosystem aus China für China” anbieten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Lokalisierung auch Datenschutz-Gründe hat und die Daten der jeweiligen Apps in Zukunft in China gespeichert werden sollen. Auch LinkedIn hat mit Incareer einen Ableger für den chinesischen Markt gegründet. Die strengeren Regeln zum Umgang mit Daten und Zensur wurden als Gründe angegeben. Das neue Angebot hat keinen Social Media Feed mehr und keine Möglichkeiten, Artikel oder Posts zu teilen.
Hinzu kommt: Anders als in vielen westlichen Märkten gibt es in China in vielen Bereichen einige starke nationale Konkurrenten für westliche Apps und Anbieter von Online-Diensten. AirBnB hat in der Volksrepublik keine großen Umsätze erwirtschaftet – auch weil es andere Anbieter gibt. China hat auch im Software-Bereich nationale Champions wie Baidu, Weibo, Alibaba, Tencent oder Bytedance aufgebaut. Konkurrenz von etablierten Tech-Riesen aus dem Westen hätte dabei nur gestört.
Chinesische Wissenschaftler haben weltweit erstmalig ein Verfahren entwickelt, Schweine für die Fleischindustrie komplett mit Künstlicher Intelligenz und Robotern zu klonen. Sollte sich die Technologie als reif für die Massenproduktion erweisen, könnte sich die Volksrepublik bald unabhängig von Importen machen. Zum anderen könnte das Klonen nützlich sein, um neue Medikamente zu testen oder gefährdete Arten zu erhalten, lassen die Forscher vom College of Artificial Intelligence an der Nankai University in Tianjin verlauten.
Der Durchbruch für die Technologie gelang ihnen bereits im März. Damals konnten sieben geklonte Schweine durch ein Muttertier auf die Welt gebracht werden. Jeder Schritt bis zur Geburt sei dabei komplett automatisiert gewesen, erklärt Liu Yaowei, ein Forscher, der das Verfahren mitentwickelt hat: “Ein menschliches Eingreifen fand nicht statt”. Die Roboter würden so genau arbeiten, dass es im Gegensatz zum “händisch durchgeführten Klonen” nicht zur Beschädigung von Zellen komme.
Das Problem menschlicher Ungeschicklichkeit hatte die Klon-Technologie bislang immer wieder zurückgeworfen. Die gebräuchlichste Methode zum Klonen von Tieren war der somatische Zellkerntransfer (SCNT). Dabei entfernt ein Wissenschaftler den Kern aus der Eizelle eines Tieres per Hand, der dann durch einen Kern ersetzt wird, der aus einer anderen, “normalen” Körperzelle entnommen wird. Der Embryo mit dem transplantierten Kern wird dann in ein Leihmuttertier eingepflanzt.
Der herkömmliche Prozess habe eine hohe Fehlerrate aufgewiesen und sei sehr zeitintensiv, erklären die Forscher. Ihnen sei es in den vergangenen fünf Jahren gelungen, die Erfolgsrate von maschinell geklonten Embryonen von 21 Prozent auf 27,5 Prozent zu verbessern. Bei manuellen Eingriffen liege die Erfolgsrate nur bei etwa zehn Prozent. “Unser KI-gestütztes System kann die Belastung innerhalb einer Zelle berechnen und den Roboter anweisen, den Klonprozess dann mit minimaler Kraft auszuführen.”
Eine Forschungsveröffentlichung mit den technischen Details wird derzeit von der wissenschaftlichen Gemeinde in China geprüft. Es soll demnächst in der Zeitschrift der chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften veröffentlicht werden, erklären die Wissenschaftler der SCMP.
Das nicht nur für die Tierschützer gruselig anmutende Verfahren ist aus der Not geboren. Je mehr Chinesen zu Wohlstand kommen, desto mehr Fleisch essen sie. Und die Schweinepest, die vor Covid in China grassierte, hat gezeigt, wie anfällig die Versorgung mit Fleisch ist.
China ist heute der weltweit größte Produzent – und auch Konsument – von Schweinefleisch. Laut offiziellen Zolldaten importierte China allein im April 140.000 Tonnen Schweinefleisch. Dieser Wert liegt im Vergleich aber noch Corona-bedingt niedrig, genauso wie die Preise. Im Dezember vor der Pandemie lag die Einfuhr bei fast 270.000 Tonnen.
Die Chinesen konsumieren im Jahr mehr als 30 Kilogramm Schweinefleisch pro Kopf, genauso viel wie die USA. In Deutschland sind es 45 Kilogramm. Der chinesische Bedarf ist also enorm.
Chinas Schweine-Industrie hat sich jedoch immer noch nicht ganz vom Ausbruch der afrikanischen Schweinepest 2018 und 2019 erholt, die die chinesische Zuchtpopulation dezimierte. Das Virus, das sogar überlebt, wenn man Fleisch kocht oder einfriert, hatte sich von Nordostchina über das ganze Land ausgebreitet. Hunderte Millionen Schweine mussten zwangsgetötet werden.
Weil Schweinefleisch aber so ein integraler Bestandteil der chinesischen Küche ist, importierte China Millionen Tonnen aus dem Ausland, was sich auch auf die Preise in Deutschland auswirkt – und zwar in beide Richtungen. Sogar die 2007 von der Regierung in landesweiten Kühlhäusern angelegten “strategischen Schweinefleischreserven” mussten angebrochen werden, um die Preise stabil zu halten. Mit einer für die Massenproduktion reifen Klontechnik könnten chinesische Bauern ihre Herden in solchen Fällen in Zukunft stabil halten. Sie wären auch unabhängiger von dem Zucht-Zyklus, der jetzt zu einem Überangebot führt.
Fragt sich, bis wann das automatisierte Schweine-Klonen die Marktreife erreicht. Es gab 2015 bereits einen Anlauf, der es jedoch nie in die Umsetzung geschafft hat. Die Firma Boyalife wollte identische Kühe und Hunde in Massenproduktion herstellen. Das Unternehmen ist mit Gentechnik für die Landwirtschaft weiterhin im Geschäft und verfolgt auch weiterhin ihre Klon-Pläne, liegt aber Jahre hinter dem Zeitplan. Boyalife verkauft aber bereits geklonte Wachhunde an Sicherheitsbehörden.
Das Klonen von Nutztieren hat in der Massenproduktion von Fleisch eine Reihe von Vorteilen. Die Herstellung der Embryonen erfolgt in großer Zahl in einer zentralen Fabrik. Die Tiere haben alle identische, perfekte Eigenschaften. Die Anwendung von Robotern soll zudem künftig den bisher hohen Ausschuss beim Klonen verringern. Allerdings müssen die Jungtiere auch künftig von Säuen ausgetragen und auf Bauernhöfen aufgezogen und gemästet werden.
Doch auch das lässt sich auf große Produktionsstrukturen übertragen. Die Landwirtschaft ist in China seit Experimenten mit extremer Kollektivierung heute wieder kleinteiliger organisiert. Eine erneute Konsolidierung würde die Professionalität fördern.
All diese Ideen widersprechen zugleich fundamental dem vorherrschenden europäischen Ansatz zur Verbesserung des Agrarsektors. Die EU fördert die biologische Landwirtschaft. Ein Klonfleisch-Verbot ist in Europa seit Jahren in der Diskussion und wurde sogar schon vom EU-Parlament verabschiedet. Die Regeln sind aber wegen Widerstands der Mitgliedsstaaten noch nicht wirksam geworden. Doch das Klonen von Nutztieren ist bisher in der EU weder gängige Praxis, noch soll es in großem Stil eingeführt werden.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.
In den USA sind seit Dienstag neue strengere Einfuhrregeln für Produkte aus Xinjiang in Kraft. Der Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) sieht vor, dass Importeure nachweisen müssen, dass Waren oder Bestandteile von Produkten aus der Region nicht in Zwangsarbeit hergestellt wurden (China.Table berichtete). Bis das nicht belegt ist, werden die Güter von den US-Zollbehörden festgesetzt. Die Einfuhrregel wird den schwelenden Handelsdisput zwischen den USA und China weiter verschärfen. Die Auswirkungen in der Praxis sind noch offen, da unklar ist, wie viele Waren von dem Gesetz betroffen sein werden.
Die Nachweislast liegt im Rahmen des Gesetzes ganz beim Importeur. Es wird davon ausgegangen, dass alle Waren aus Xinjiang in Zwangsarbeit hergestellt sind. Um seine Waren in die USA einführen zu dürfen, muss der Importeur Dokumente vorlegen, die nachweisen, dass bei der Herstellung keine Zwangsarbeit stattfand, wie das US-Ministerium für Innere Sicherheit erklärt. Auch darf keine Verbindung zu Firmen aus Xinjiang bestehen, die auf einer Sperrliste stehen und deren Waren bereits mit einem Importverbot belegt sind.
Es gibt Zuversicht, dass die neuen Einfuhrregeln die Lage in Xinjiang ändern werden: Scott Nova, Direktor der US-Organisation Workers Rights Consortium in Washington, sagte dem Sender BBC, das Gesetz “wird wahrscheinlich die Praxis der Zwangsarbeit in Xinjiang erheblich reduzieren“. Die Regelung werde “einen großen Teil des Marktes” für die Waren von dort eliminieren. Sorge gibt es darüber, dass Exporteure von Waren aus Xinjiang nun auf den EU-Markt ausweichen werden. “Eine entscheidende Frage ist, ob Marken, die Waren in den USA verkaufen, versuchen werden, den schwächeren Schutz in anderen Verbrauchermärkten auszunutzen, indem sie Waren mit Inhalten aus Xinjiang auf diese Märkte lenken”, so Nova.
Brüssel arbeitet derzeit an einem eigenen EU-Lieferkettengesetz und einer eigenständigen Gesetzgebung für ein Einfuhrverbot für Waren aus Zwangsarbeit. Bei dem Importverbot wird jedoch im Vergleich zu dem US-Gesetz ein weniger scharfer Ansatz erwartet. Eine Regelung mit Generalverdacht gegen bestimmte Produkte und Nachweispflicht für die Importeure wurde innerhalb der zuständigen EU-Generaldirektion für Handel eher ablehnend gesehen (China.Table berichtete). ari
Die deutsche Industrie will ihre Abhängigkeit vom China-Geschäft reduzieren. “Asien ist viel größer als China”, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Dienstag in Berlin. “Das Gebot der Stunde ist, auch andere Märkte zu erschließen.” Die Volksrepublik sei wichtig für die deutsche Wirtschaft. “Und trotzdem gibt es ein paar Sachen, die wir nicht für gut halten.” Als Beispiele nannte er die fehlende Offenheit mancher Marktsegmente und das Gesellschaftssystem. “Wir sagen ganz klar: Wir wollen nicht das Geschäft in und mit China reduzieren, aber wir wollen uns breiter aufstellen.” Man müsse aber im Gespräch bleiben, sagte der BDI-Präsident. China ist der größte deutsche Handelspartner.
Russwurm wies auf eine wachsende Rivalität der Systeme hin – Autokratie gegen liberale Demokratie. “Mit China bewegen wir uns zwischen Partnerschaft, Wettbewerb und Rivalität”, sagte der Industriepräsident. “Aktuell hat die Rivalität deutlich zugenommen.” Partnerschaftliche Kooperation werde derzeit in kaum einem Bereich praktiziert. Gegeneinander stehende Blöcke widersprächen zwar seiner Vorstellung von der Welt. “Wenn wir aber in eine Blockbildung gezwungen werden, dann ist die Haltung der deutschen Industrie klar: Wir sind fest im transatlantischen Bündnis verortet“, sagte Russwurm. Demokratische Marktwirtschaften haben jedoch noch die Chance zum Schulterschluss, etwa zum Setzen von Standards in strategischen Technologiefeldern.
Die fragwürdige Null-Covid-Strategie lähme den weltweiten Handel, beklagte der BDI. Die Effekte der inzwischen aufgehobenen Corona-Lockdowns in China in Form von Produktionsstaus und gestörten Lieferketten dürften in den Sommermonaten noch zu spüren sein. rtr/nib
Im Süden Chinas mussten Millionen Menschen vor Rekord-Regenfällen und Überflutungen fliehen. In den Provinzen Fujian, Guangdong and Guangxi lagen die Niederschläge in der ersten Juni-Hälfte auf einem 60-Jahres-Hoch. 117 Flüsse sind im Perlfluss-Becken über die Ufer getreten und führten zu Überflutungen großer Landstriche, wie Bloomberg berichtet. Zwar kommt es im Sommer in China regelmäßig zu Überschwemmungen, doch der Klimawandel macht die Extremwetter-Ereignisse zahlreicher und heftiger.
Gleichzeitig sind Teile des Nordostens und Zentral-Chinas von Hitzewellen betroffen. In einigen Regionen, wie der 10-Millionen-Hauptstadt Zhengzhou, lag die Temperatur an mehreren Tagen in Folge bei über 40 Grad Celsius. In der Provinz Henan erreichten die Temperaturen in fast jeder zweiten Stadt den Wert von 40 Grad. In der Region leben fast 100 Millionen Menschen. An fast 100 Messstationen der Provinz wurden Bodentemperaturen von über 60 Grad gemessen. Versiegelte Flächen führen zu einem weiteren Anstieg der Temperaturen in Bodennähe. Die Stromnachfrage in der Provinz stieg auf einen Rekord-Wert, da viele Klimaanlagen auf Hochtouren laufen.
Sollten die Temperaturen in den kommenden Wochen häufiger auf ein so hohes Niveau steigen, könnte China gezwungen sein, den Stromverbrauch der Industrie in Spitzenzeiten zu begrenzen oder zu rationieren, so Reuters. “Für diese Region ist es selten, dass die hohen Temperaturen zu diesem Zeitpunkt im Juni so anhaltend und intensiv sind”, so die chinesische Meteorologiebehörde. Auch in Jiangsu und Hefei stieg die Stromnachfrage auf einen Rekord-Wert für das Jahr 2022. nib
Eine von der chinesischen Regierung mitfinanzierte Kaderschule in Afrika hat ihre erste Schulungseinheit abgeschlossen: 120 “zukünftige Führungspersönlichkeiten” der Regierungsparteien in Tansania, Südafrika, Mosambik, Simbabwe, Namibia und Angola haben daran teilgenommen, wie die South China Morning Post berichtet.
Der 40 Millionen US-Dollar teure Bau der Mwalimu Julius Nyerere Leadership School außerhalb von Daressalam in Tansania wurde von den sechs Regierungsparteien der jeweiligen Länder und von Chinas Abteilung für internationale Verbindungen finanziert. Diese Organisation ist für die Förderung chinesischer Ideologie im Ausland zuständig. Ziel der im März eingeweihten Schule sei es, die Regierungsfähigkeiten der sechs Parteien durch Austausch und Kommunikation mit China zu verbessern.
Laut chinesischen Staatsmedien habe sich Xi Jinping persönlich in einem Brief an die Teilnehmer des Workshops gewandt. Darin bekräftigte er die Hoffnung, dass sie “sich aktiv für die Sache der chinesisch-afrikanischen Freundschaft einsetzen und den Geist der chinesisch-afrikanischen Freundschaft und Zusammenarbeit weitergeben”. fpe
Honda Motor hat mit dem Bau einer neuen, 522 Millionen US-Dollar teuren Fabrik für Elektrofahrzeuge in der Provinz Guangdong begonnen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Produktionsstätte wird zusammen mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner Guangzhou Automobile Group betrieben. Im Jahr 2024 soll das Werk voll einsatzfähig sein und eine jährliche Produktionskapazität von 120.000 Einheiten erreichen.
Der japanische Autobauer plant zudem ein weiteres EV-Werk in China, das ebenfalls 2024 in Betrieb gehen soll und in einem Joint Venture mit der Dongfeng Motor Group betrieben wird. Mit den neuen Produktionsstätten will der japanische Autokonzern das E-Auto-Geschäft in China weiter ausbauen. Bis 2024 soll die jährliche Produktionskapazität von Honda in China um etwa 16 Prozent auf 1,73 Millionen Einheiten steigen.
In Japan hat Honda kürzlich eine Zusammenarbeit mit dem Elektronikkonzern Sony bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen wollen in einem Joint Venture eine “neue Generation von Mobilität und Dienstleistungen” anbieten. Geplant ist unter anderem ein “High-End-Elektroauto” mit vielfältigen Unterhaltungsangeboten, das 2025 auf den Markt kommen soll. Die japanische Industrie springt also gemeinsam auf den Digitalisierungs-Zug auf. fpe
Seit 2019 arbeitet er als Kulturkoordinator am Leipziger Konfuzius Institut. Hier hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die chinesische Sprache und Kultur zu fördern. Bei Niemietz bedeutet das: Er und sein Team organisieren das jährliche, chinesische Filmfestival “CHAI”. “Wir versuchen Stimmen einen Raum zu geben, die sonst nicht gehört werden”, sagt er und erzählt von einem Film über eine fast unbekannte Jugendbewegung namens Shamate. “Es gibt immer wieder Dinge, von denen selbst wir, die wir uns täglich mit China beschäftigen, noch nichts wissen”, sagt Niemietz.
Mit dem Filmfestival will er ein diverseres Bild von China zeigen und die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken anregen. “Wir suchen Filme aus, die uns überraschen, die aktuell sind, aber in den Medien oder auch im chinesischen Diskurs nicht stattfinden.”
Unter den Filmen, die für das Festival ausgesucht werden, gibt es viele, die in China zensiert oder verboten sind – auch die Medienzensur ist Teil seines Arbeitsalltags. “Es ist nicht so, dass wir ein besonderes Augenmerk darauf legen, Filme zu zeigen, die in China zensiert oder verboten sind. Aber ich bekomme natürlich die Schwierigkeiten mit.”
Die Filmemacher wüssten oft nicht, warum bestimmte Szenen zensiert würden. “Der ganze Vorgang ist extrem intransparent.” Erst kürzlich sprach er mit einem Regisseur, der sagte, es würde immer schwieriger werden, in China Filme zu drehen – besonders Dokumentarfilme. Niemietz hofft, dass diese Entwicklung sich irgendwann wieder dreht, hin zu einer freieren Filmarbeit.
Im Rückblick auf seine ersten Berührungen mit der Volksrepublik sagt Niemietz: “China ist zu einem ganz alltäglichen Teil von mir geworden”. Mit 18 Jahren war er das erste Mal im Land, in Suzhou, westlich von Shanghai. Er hatte sich bei einer Kultur-Organisation für einen Freiwilligendienst im Ausland beworben – ohne angeben zu können, wohin er gerne möchte. Es wurde China.
Also reiste Niemietz in die Zehn-Millionen-Stadt, ohne ein Wort Chinesisch zu sprechen und ohne viel über das Land zu wissen, in dem er ein Jahr lang leben würde. “Ich war komplett unvoreingenommen, ich hatte nicht einmal Vorurteile”, erinnert er sich.
Niemietz arbeitete als Deutschassistent an einer Schule, wohnte im Lehrerwohnheim und stand im Klassenraum vor Jugendlichen, die kaum jünger waren als er selbst. Aber der geringe Altersunterschied hatte auch seine Vorteile: “An den Nachmittagen nahmen sie mich mit in die Stadt und wir machten kleine Ausflüge.”
In seinem ersten Jahr in China begeisterte Niemietz sich für die Sprache, die Menschen, das Essen. Er erzählt von der Gastfreundschaft und der Selbstlosigkeit derjenigen, die selbst kaum etwas haben. Und natürlich von der Schnelligkeit, mit der sich der Wandel in diesem Land vollzieht. “Das war alles unglaublich faszinierend.”
Zurück in Deutschland studierte Niemietz dann Sinologie in Leipzig, später chinesische Sprache und Übersetzung in Bonn. Svenja Napp
Andy Yang wird ab dem 1. Juli den Posten des Chief Accounting Officer beim Schweizer Agrochemiehersteller Syngenta übernehmen. Yang, der derzeit bereits Vorstandsmitglied des Saatgut- und Pestizidproduzenten ist, soll den geplanten Syngenta-Börsengang in China im Wert von zehn Milliarden Dollar leiten. Zuvor war Yang Finanzchef bei der chinesischen Muttergesellschaft Sinochem.
Larissa Reichel ist seit Juni im Vertriebsmanagement China Service bei der Festool Group tätig. Das Unternehmen mit Firmensitz in Wendlingen am Neckar ist Hersteller von Elektro- und Druckluftwerkzeugen. Reichel arbeitete zuvor als Assistant to Head of Product Planning bei VW in Wolfsburg.
Die Not auf dem Immobilienmarkt macht erfinderisch. Die Flaute auf dem chinesischen Häusermarkt hat eine Immobilienfirma in der Provinz Henan zu einer neuen Form des Marketings veranlasst. Anzahlungen können Käufer auch in Form von Weizen- oder Knoblauch-Lieferungen leisten, wie aus Anzeigen des Unternehmens Central China Real Estate hervorgeht. Laut der kürzlich unter dem Titel “Tausche Weizen gegen Haus” geschalteten Annonce ist es bei einem der Bauprojekte der Firma gestattet, bis zu 160.000 Yuan (umgerechnet rund 22.600 Euro) in Form von Getreide anzuzahlen. Eine ähnliche Werbeaktion mit Knoblauch als Vorschuss-Währung vor einigen Wochen brachte dem Unternehmen binnen 16 Tagen gut 30 Geschäftsabschlüsse ein.
in China können die Menschen noch weniger ohne Smartphone leben als in Deutschland. Beim mobilen Bezahlen oder der Anwendung von vollintegrierten Super-Apps ist die Volksrepublik schon viel weiter. Doch zugleich ist der Internet-Markt seit jeher schwierig für ausländische Anbieter. Große Plattformen wie Facebook spielen in China außerhalb der VPN-Blase keine Rolle. Unsere Analyse zeigt, wie neue Datenregeln jetzt auch die letzten westlichen Apps und Online-Dienste vertreiben. Neue Vorschriften zum Sammeln und dem Export von Personendaten, aber auch zur Zensur und den Inhalten, die in Apps auftauchen dürfen, machen westlichen Anbietern das Leben schwer. Bald könnten auch westliche Autobauer davon betroffen sein.
Unsere zweite Analyse hat ebenfalls einen Tech-Schwerpunkt: Künstliche Intelligenz und Roboter, die Schweine klonen. Als Vegetarier stelle ich die sarkastische Frage: Was kann da schon schiefgehen? In China arbeiten Wissenschaftler an Verfahren, um Schweine voll automatisiert zu klonen, wie Frank Sieren berichtet. Die Roboter sollen genauer arbeiten als jeder Mensch es könnte. In der Volksrepublik könnte das Verfahren helfen, den Hunger nach Schweinefleisch zu stillen. China führt Hunderttausende Tonnen davon ein – auch aus Deutschland. Doch durch das Klonen werden die Tiere mehr denn je zur reinen Ware, statt als Lebewesen wahrgenommen zu werden.
Noch ein Hinweis: Am heutigen Mittwoch (22. Juni) um 11:30 Uhr deutscher Zeit haben wir wieder einen Table.Live-Talk auf Zoom. Diesmal spricht unser Redaktionsmitglied Felix Lee mit den Teilnehmern über “Chinas Rolle in Russlands Krieg”.
China ist für viele westliche App- und Software-Unternehmen seit jeher ein schwieriger Markt. Tech-Riesen wie Google, Facebook oder Twitter sind in der Volksrepublik nahezu bedeutungslos. In den letzten Wochen und Monaten haben sich weitere Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen oder ändern ihr Geschäftsmodell. Nike zog eine Lauf-App mit mehr als acht Millionen Nutzern zurück. AirBnB bietet keine Übernachtungen im chinesischen Markt mehr an. Amazon zieht sein Angebot für E-Books zurück. Zuvor hatten schon LinkedIn und Yahoo wichtige Angebote beendet.
China verfolgt seit einigen Jahren eine neue Datenstrategie. Ende letzten Jahres sind zwei neue Gesetze in Kraft getreten, die auch westliche App- und Plattform-Unternehmen betreffen. Sie regulieren beispielsweise grenzüberschreitende Datenströme und den Schutz und die Weiterverarbeitung personenbezogener Daten (China.Table berichtete). US-amerikanische Social-Media-, App- und Online-Dienst-Anbieter sind von Chinas neuem Personal Information Protection Law (Pipl) besonders betroffen, sagt der Tech-Experte Kai von Carnap vom China-Think-Tank Merics. “Das PIPL erschwert den Export und die Sammlung personenbezogener Daten“, sagt von Carnap. Die Befolgung neuer Gesetze und Regeln sei mit sehr hohen Kosten verbunden. Neben anderen Faktoren wie der Covid-Pandemie und dem US-chinesischen Handelskrieg sei die neue Digitalstrategie Chinas die Hauptursache für den Rückzug westlicher App-Anbieter.
In naher Zukunft könnte es von Carnap zufolge zu weiteren Rückzügen aus dem chinesischen Markt kommen. “Die Vermutung liegt nahe, dass weitere amerikanische Plattformen folgen werden”, so der Merics-Experte. Und auch für deutsche Unternehmen wie die Autobauer könnten die neuen Datengesetze problematisch werden. Moderne Autos sammeln beispielsweise Daten über das Fahrverhalten der Fahrerinnen und Fahrer. Diese Datensammlung und -weiterverarbeitung gesetzeskonform zu gestalten werde eine große Herausforderung, so von Carnap. Zumal die neuen Gesetze einige Grauzonen enthalten. So ist beispielsweise nicht klar definiert, unter welchen Bedingungen “persönliche Daten” aus China exportiert werden können oder was “Betreiber kritischer Infrastrukturen” genau ausmacht – beide Begriffe finden sich in den neuen Gesetzen. “Viele Details sind noch unklar”, sagt von Carnap.
Auch weitere neue Tech-Regulierungen erschweren das China-Geschäft ausländischer Software- und Techkonzerne. “Das Personal Information Protection Law ist nur eines von 10 bis 15 neuen wichtigen Gesetzen und Regulierungen, die soziale Netzwerke und ausländische Plattform-Unternehmen betreffen”, sagt Kendra Schaefer, Tech-Expertin der Beratungsfirma Trivium China. Darunter fallen Regeln zu Empfehlungs-Algorithmen, Zensur-Vorschriften und solche zu Deep Fakes, so Schaefer. Sich an diese Gesetze und Regeln anzupassen, geht laut Schaefer mit hohen Kosten für die Unternehmen einher.
Zuletzt wurden neue Regeln zu mobilen Apps erlassen. Die Anbieter müssen nun die Klarnamen der Nutzer kennen und sind für die in den Apps präsentierten Inhalte verantwortlich. Sie dürfen auch keine “illegalen Informationen” produzieren oder verbreiten und sollen stattdessen sozialistische Grundwerte fördern (China.Table berichtete). Derzeit ist noch nicht klar, was damit genau gemeint ist. Doch die Unklarheit ist im Interesse der Regierung. Indem App-Anbieter in die Pflicht genommen werden, erhöht Peking den Druck, damit die Anbieter schon in vorauseilendem Gehorsam Inhalte zensieren.
Ein weiterer Grund für den Rückzug von Nike, AirBnB, Kindle und LinkedIn ist, dass sie nicht gut an die Bedürfnisse chinesischer Nutzerinnen und Nutzer angepasst sind. Kindle war zwar führend im Markt für E-Reader. Doch der Markt ist klein. Und “nur wenige Nutzer kaufen sich ein extra Gerät zum Lesen von Büchern. Vielmehr bevorzugen sie die Nutzung ihrer Handys” zum Lesen von E-Books, sagt Kendra Schaefer. Auch LinkedIn hätte ihr zufolge sein Nutzererlebnis nicht gut an die chinesischen User und Userinnen angepasst.
Nike zieht sich mit seiner App nicht komplett zurück, sondern will zukünftig – nutzerfreundlicher – ein Miniprogramm für Wechat anbieten, so Schaefer. Das Unternehmen gab bekannt, man wolle “ein Ökosystem aus China für China” anbieten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Lokalisierung auch Datenschutz-Gründe hat und die Daten der jeweiligen Apps in Zukunft in China gespeichert werden sollen. Auch LinkedIn hat mit Incareer einen Ableger für den chinesischen Markt gegründet. Die strengeren Regeln zum Umgang mit Daten und Zensur wurden als Gründe angegeben. Das neue Angebot hat keinen Social Media Feed mehr und keine Möglichkeiten, Artikel oder Posts zu teilen.
Hinzu kommt: Anders als in vielen westlichen Märkten gibt es in China in vielen Bereichen einige starke nationale Konkurrenten für westliche Apps und Anbieter von Online-Diensten. AirBnB hat in der Volksrepublik keine großen Umsätze erwirtschaftet – auch weil es andere Anbieter gibt. China hat auch im Software-Bereich nationale Champions wie Baidu, Weibo, Alibaba, Tencent oder Bytedance aufgebaut. Konkurrenz von etablierten Tech-Riesen aus dem Westen hätte dabei nur gestört.
Chinesische Wissenschaftler haben weltweit erstmalig ein Verfahren entwickelt, Schweine für die Fleischindustrie komplett mit Künstlicher Intelligenz und Robotern zu klonen. Sollte sich die Technologie als reif für die Massenproduktion erweisen, könnte sich die Volksrepublik bald unabhängig von Importen machen. Zum anderen könnte das Klonen nützlich sein, um neue Medikamente zu testen oder gefährdete Arten zu erhalten, lassen die Forscher vom College of Artificial Intelligence an der Nankai University in Tianjin verlauten.
Der Durchbruch für die Technologie gelang ihnen bereits im März. Damals konnten sieben geklonte Schweine durch ein Muttertier auf die Welt gebracht werden. Jeder Schritt bis zur Geburt sei dabei komplett automatisiert gewesen, erklärt Liu Yaowei, ein Forscher, der das Verfahren mitentwickelt hat: “Ein menschliches Eingreifen fand nicht statt”. Die Roboter würden so genau arbeiten, dass es im Gegensatz zum “händisch durchgeführten Klonen” nicht zur Beschädigung von Zellen komme.
Das Problem menschlicher Ungeschicklichkeit hatte die Klon-Technologie bislang immer wieder zurückgeworfen. Die gebräuchlichste Methode zum Klonen von Tieren war der somatische Zellkerntransfer (SCNT). Dabei entfernt ein Wissenschaftler den Kern aus der Eizelle eines Tieres per Hand, der dann durch einen Kern ersetzt wird, der aus einer anderen, “normalen” Körperzelle entnommen wird. Der Embryo mit dem transplantierten Kern wird dann in ein Leihmuttertier eingepflanzt.
Der herkömmliche Prozess habe eine hohe Fehlerrate aufgewiesen und sei sehr zeitintensiv, erklären die Forscher. Ihnen sei es in den vergangenen fünf Jahren gelungen, die Erfolgsrate von maschinell geklonten Embryonen von 21 Prozent auf 27,5 Prozent zu verbessern. Bei manuellen Eingriffen liege die Erfolgsrate nur bei etwa zehn Prozent. “Unser KI-gestütztes System kann die Belastung innerhalb einer Zelle berechnen und den Roboter anweisen, den Klonprozess dann mit minimaler Kraft auszuführen.”
Eine Forschungsveröffentlichung mit den technischen Details wird derzeit von der wissenschaftlichen Gemeinde in China geprüft. Es soll demnächst in der Zeitschrift der chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften veröffentlicht werden, erklären die Wissenschaftler der SCMP.
Das nicht nur für die Tierschützer gruselig anmutende Verfahren ist aus der Not geboren. Je mehr Chinesen zu Wohlstand kommen, desto mehr Fleisch essen sie. Und die Schweinepest, die vor Covid in China grassierte, hat gezeigt, wie anfällig die Versorgung mit Fleisch ist.
China ist heute der weltweit größte Produzent – und auch Konsument – von Schweinefleisch. Laut offiziellen Zolldaten importierte China allein im April 140.000 Tonnen Schweinefleisch. Dieser Wert liegt im Vergleich aber noch Corona-bedingt niedrig, genauso wie die Preise. Im Dezember vor der Pandemie lag die Einfuhr bei fast 270.000 Tonnen.
Die Chinesen konsumieren im Jahr mehr als 30 Kilogramm Schweinefleisch pro Kopf, genauso viel wie die USA. In Deutschland sind es 45 Kilogramm. Der chinesische Bedarf ist also enorm.
Chinas Schweine-Industrie hat sich jedoch immer noch nicht ganz vom Ausbruch der afrikanischen Schweinepest 2018 und 2019 erholt, die die chinesische Zuchtpopulation dezimierte. Das Virus, das sogar überlebt, wenn man Fleisch kocht oder einfriert, hatte sich von Nordostchina über das ganze Land ausgebreitet. Hunderte Millionen Schweine mussten zwangsgetötet werden.
Weil Schweinefleisch aber so ein integraler Bestandteil der chinesischen Küche ist, importierte China Millionen Tonnen aus dem Ausland, was sich auch auf die Preise in Deutschland auswirkt – und zwar in beide Richtungen. Sogar die 2007 von der Regierung in landesweiten Kühlhäusern angelegten “strategischen Schweinefleischreserven” mussten angebrochen werden, um die Preise stabil zu halten. Mit einer für die Massenproduktion reifen Klontechnik könnten chinesische Bauern ihre Herden in solchen Fällen in Zukunft stabil halten. Sie wären auch unabhängiger von dem Zucht-Zyklus, der jetzt zu einem Überangebot führt.
Fragt sich, bis wann das automatisierte Schweine-Klonen die Marktreife erreicht. Es gab 2015 bereits einen Anlauf, der es jedoch nie in die Umsetzung geschafft hat. Die Firma Boyalife wollte identische Kühe und Hunde in Massenproduktion herstellen. Das Unternehmen ist mit Gentechnik für die Landwirtschaft weiterhin im Geschäft und verfolgt auch weiterhin ihre Klon-Pläne, liegt aber Jahre hinter dem Zeitplan. Boyalife verkauft aber bereits geklonte Wachhunde an Sicherheitsbehörden.
Das Klonen von Nutztieren hat in der Massenproduktion von Fleisch eine Reihe von Vorteilen. Die Herstellung der Embryonen erfolgt in großer Zahl in einer zentralen Fabrik. Die Tiere haben alle identische, perfekte Eigenschaften. Die Anwendung von Robotern soll zudem künftig den bisher hohen Ausschuss beim Klonen verringern. Allerdings müssen die Jungtiere auch künftig von Säuen ausgetragen und auf Bauernhöfen aufgezogen und gemästet werden.
Doch auch das lässt sich auf große Produktionsstrukturen übertragen. Die Landwirtschaft ist in China seit Experimenten mit extremer Kollektivierung heute wieder kleinteiliger organisiert. Eine erneute Konsolidierung würde die Professionalität fördern.
All diese Ideen widersprechen zugleich fundamental dem vorherrschenden europäischen Ansatz zur Verbesserung des Agrarsektors. Die EU fördert die biologische Landwirtschaft. Ein Klonfleisch-Verbot ist in Europa seit Jahren in der Diskussion und wurde sogar schon vom EU-Parlament verabschiedet. Die Regeln sind aber wegen Widerstands der Mitgliedsstaaten noch nicht wirksam geworden. Doch das Klonen von Nutztieren ist bisher in der EU weder gängige Praxis, noch soll es in großem Stil eingeführt werden.
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.
In den USA sind seit Dienstag neue strengere Einfuhrregeln für Produkte aus Xinjiang in Kraft. Der Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) sieht vor, dass Importeure nachweisen müssen, dass Waren oder Bestandteile von Produkten aus der Region nicht in Zwangsarbeit hergestellt wurden (China.Table berichtete). Bis das nicht belegt ist, werden die Güter von den US-Zollbehörden festgesetzt. Die Einfuhrregel wird den schwelenden Handelsdisput zwischen den USA und China weiter verschärfen. Die Auswirkungen in der Praxis sind noch offen, da unklar ist, wie viele Waren von dem Gesetz betroffen sein werden.
Die Nachweislast liegt im Rahmen des Gesetzes ganz beim Importeur. Es wird davon ausgegangen, dass alle Waren aus Xinjiang in Zwangsarbeit hergestellt sind. Um seine Waren in die USA einführen zu dürfen, muss der Importeur Dokumente vorlegen, die nachweisen, dass bei der Herstellung keine Zwangsarbeit stattfand, wie das US-Ministerium für Innere Sicherheit erklärt. Auch darf keine Verbindung zu Firmen aus Xinjiang bestehen, die auf einer Sperrliste stehen und deren Waren bereits mit einem Importverbot belegt sind.
Es gibt Zuversicht, dass die neuen Einfuhrregeln die Lage in Xinjiang ändern werden: Scott Nova, Direktor der US-Organisation Workers Rights Consortium in Washington, sagte dem Sender BBC, das Gesetz “wird wahrscheinlich die Praxis der Zwangsarbeit in Xinjiang erheblich reduzieren“. Die Regelung werde “einen großen Teil des Marktes” für die Waren von dort eliminieren. Sorge gibt es darüber, dass Exporteure von Waren aus Xinjiang nun auf den EU-Markt ausweichen werden. “Eine entscheidende Frage ist, ob Marken, die Waren in den USA verkaufen, versuchen werden, den schwächeren Schutz in anderen Verbrauchermärkten auszunutzen, indem sie Waren mit Inhalten aus Xinjiang auf diese Märkte lenken”, so Nova.
Brüssel arbeitet derzeit an einem eigenen EU-Lieferkettengesetz und einer eigenständigen Gesetzgebung für ein Einfuhrverbot für Waren aus Zwangsarbeit. Bei dem Importverbot wird jedoch im Vergleich zu dem US-Gesetz ein weniger scharfer Ansatz erwartet. Eine Regelung mit Generalverdacht gegen bestimmte Produkte und Nachweispflicht für die Importeure wurde innerhalb der zuständigen EU-Generaldirektion für Handel eher ablehnend gesehen (China.Table berichtete). ari
Die deutsche Industrie will ihre Abhängigkeit vom China-Geschäft reduzieren. “Asien ist viel größer als China”, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Dienstag in Berlin. “Das Gebot der Stunde ist, auch andere Märkte zu erschließen.” Die Volksrepublik sei wichtig für die deutsche Wirtschaft. “Und trotzdem gibt es ein paar Sachen, die wir nicht für gut halten.” Als Beispiele nannte er die fehlende Offenheit mancher Marktsegmente und das Gesellschaftssystem. “Wir sagen ganz klar: Wir wollen nicht das Geschäft in und mit China reduzieren, aber wir wollen uns breiter aufstellen.” Man müsse aber im Gespräch bleiben, sagte der BDI-Präsident. China ist der größte deutsche Handelspartner.
Russwurm wies auf eine wachsende Rivalität der Systeme hin – Autokratie gegen liberale Demokratie. “Mit China bewegen wir uns zwischen Partnerschaft, Wettbewerb und Rivalität”, sagte der Industriepräsident. “Aktuell hat die Rivalität deutlich zugenommen.” Partnerschaftliche Kooperation werde derzeit in kaum einem Bereich praktiziert. Gegeneinander stehende Blöcke widersprächen zwar seiner Vorstellung von der Welt. “Wenn wir aber in eine Blockbildung gezwungen werden, dann ist die Haltung der deutschen Industrie klar: Wir sind fest im transatlantischen Bündnis verortet“, sagte Russwurm. Demokratische Marktwirtschaften haben jedoch noch die Chance zum Schulterschluss, etwa zum Setzen von Standards in strategischen Technologiefeldern.
Die fragwürdige Null-Covid-Strategie lähme den weltweiten Handel, beklagte der BDI. Die Effekte der inzwischen aufgehobenen Corona-Lockdowns in China in Form von Produktionsstaus und gestörten Lieferketten dürften in den Sommermonaten noch zu spüren sein. rtr/nib
Im Süden Chinas mussten Millionen Menschen vor Rekord-Regenfällen und Überflutungen fliehen. In den Provinzen Fujian, Guangdong and Guangxi lagen die Niederschläge in der ersten Juni-Hälfte auf einem 60-Jahres-Hoch. 117 Flüsse sind im Perlfluss-Becken über die Ufer getreten und führten zu Überflutungen großer Landstriche, wie Bloomberg berichtet. Zwar kommt es im Sommer in China regelmäßig zu Überschwemmungen, doch der Klimawandel macht die Extremwetter-Ereignisse zahlreicher und heftiger.
Gleichzeitig sind Teile des Nordostens und Zentral-Chinas von Hitzewellen betroffen. In einigen Regionen, wie der 10-Millionen-Hauptstadt Zhengzhou, lag die Temperatur an mehreren Tagen in Folge bei über 40 Grad Celsius. In der Provinz Henan erreichten die Temperaturen in fast jeder zweiten Stadt den Wert von 40 Grad. In der Region leben fast 100 Millionen Menschen. An fast 100 Messstationen der Provinz wurden Bodentemperaturen von über 60 Grad gemessen. Versiegelte Flächen führen zu einem weiteren Anstieg der Temperaturen in Bodennähe. Die Stromnachfrage in der Provinz stieg auf einen Rekord-Wert, da viele Klimaanlagen auf Hochtouren laufen.
Sollten die Temperaturen in den kommenden Wochen häufiger auf ein so hohes Niveau steigen, könnte China gezwungen sein, den Stromverbrauch der Industrie in Spitzenzeiten zu begrenzen oder zu rationieren, so Reuters. “Für diese Region ist es selten, dass die hohen Temperaturen zu diesem Zeitpunkt im Juni so anhaltend und intensiv sind”, so die chinesische Meteorologiebehörde. Auch in Jiangsu und Hefei stieg die Stromnachfrage auf einen Rekord-Wert für das Jahr 2022. nib
Eine von der chinesischen Regierung mitfinanzierte Kaderschule in Afrika hat ihre erste Schulungseinheit abgeschlossen: 120 “zukünftige Führungspersönlichkeiten” der Regierungsparteien in Tansania, Südafrika, Mosambik, Simbabwe, Namibia und Angola haben daran teilgenommen, wie die South China Morning Post berichtet.
Der 40 Millionen US-Dollar teure Bau der Mwalimu Julius Nyerere Leadership School außerhalb von Daressalam in Tansania wurde von den sechs Regierungsparteien der jeweiligen Länder und von Chinas Abteilung für internationale Verbindungen finanziert. Diese Organisation ist für die Förderung chinesischer Ideologie im Ausland zuständig. Ziel der im März eingeweihten Schule sei es, die Regierungsfähigkeiten der sechs Parteien durch Austausch und Kommunikation mit China zu verbessern.
Laut chinesischen Staatsmedien habe sich Xi Jinping persönlich in einem Brief an die Teilnehmer des Workshops gewandt. Darin bekräftigte er die Hoffnung, dass sie “sich aktiv für die Sache der chinesisch-afrikanischen Freundschaft einsetzen und den Geist der chinesisch-afrikanischen Freundschaft und Zusammenarbeit weitergeben”. fpe
Honda Motor hat mit dem Bau einer neuen, 522 Millionen US-Dollar teuren Fabrik für Elektrofahrzeuge in der Provinz Guangdong begonnen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Produktionsstätte wird zusammen mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner Guangzhou Automobile Group betrieben. Im Jahr 2024 soll das Werk voll einsatzfähig sein und eine jährliche Produktionskapazität von 120.000 Einheiten erreichen.
Der japanische Autobauer plant zudem ein weiteres EV-Werk in China, das ebenfalls 2024 in Betrieb gehen soll und in einem Joint Venture mit der Dongfeng Motor Group betrieben wird. Mit den neuen Produktionsstätten will der japanische Autokonzern das E-Auto-Geschäft in China weiter ausbauen. Bis 2024 soll die jährliche Produktionskapazität von Honda in China um etwa 16 Prozent auf 1,73 Millionen Einheiten steigen.
In Japan hat Honda kürzlich eine Zusammenarbeit mit dem Elektronikkonzern Sony bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen wollen in einem Joint Venture eine “neue Generation von Mobilität und Dienstleistungen” anbieten. Geplant ist unter anderem ein “High-End-Elektroauto” mit vielfältigen Unterhaltungsangeboten, das 2025 auf den Markt kommen soll. Die japanische Industrie springt also gemeinsam auf den Digitalisierungs-Zug auf. fpe
Seit 2019 arbeitet er als Kulturkoordinator am Leipziger Konfuzius Institut. Hier hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die chinesische Sprache und Kultur zu fördern. Bei Niemietz bedeutet das: Er und sein Team organisieren das jährliche, chinesische Filmfestival “CHAI”. “Wir versuchen Stimmen einen Raum zu geben, die sonst nicht gehört werden”, sagt er und erzählt von einem Film über eine fast unbekannte Jugendbewegung namens Shamate. “Es gibt immer wieder Dinge, von denen selbst wir, die wir uns täglich mit China beschäftigen, noch nichts wissen”, sagt Niemietz.
Mit dem Filmfestival will er ein diverseres Bild von China zeigen und die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken anregen. “Wir suchen Filme aus, die uns überraschen, die aktuell sind, aber in den Medien oder auch im chinesischen Diskurs nicht stattfinden.”
Unter den Filmen, die für das Festival ausgesucht werden, gibt es viele, die in China zensiert oder verboten sind – auch die Medienzensur ist Teil seines Arbeitsalltags. “Es ist nicht so, dass wir ein besonderes Augenmerk darauf legen, Filme zu zeigen, die in China zensiert oder verboten sind. Aber ich bekomme natürlich die Schwierigkeiten mit.”
Die Filmemacher wüssten oft nicht, warum bestimmte Szenen zensiert würden. “Der ganze Vorgang ist extrem intransparent.” Erst kürzlich sprach er mit einem Regisseur, der sagte, es würde immer schwieriger werden, in China Filme zu drehen – besonders Dokumentarfilme. Niemietz hofft, dass diese Entwicklung sich irgendwann wieder dreht, hin zu einer freieren Filmarbeit.
Im Rückblick auf seine ersten Berührungen mit der Volksrepublik sagt Niemietz: “China ist zu einem ganz alltäglichen Teil von mir geworden”. Mit 18 Jahren war er das erste Mal im Land, in Suzhou, westlich von Shanghai. Er hatte sich bei einer Kultur-Organisation für einen Freiwilligendienst im Ausland beworben – ohne angeben zu können, wohin er gerne möchte. Es wurde China.
Also reiste Niemietz in die Zehn-Millionen-Stadt, ohne ein Wort Chinesisch zu sprechen und ohne viel über das Land zu wissen, in dem er ein Jahr lang leben würde. “Ich war komplett unvoreingenommen, ich hatte nicht einmal Vorurteile”, erinnert er sich.
Niemietz arbeitete als Deutschassistent an einer Schule, wohnte im Lehrerwohnheim und stand im Klassenraum vor Jugendlichen, die kaum jünger waren als er selbst. Aber der geringe Altersunterschied hatte auch seine Vorteile: “An den Nachmittagen nahmen sie mich mit in die Stadt und wir machten kleine Ausflüge.”
In seinem ersten Jahr in China begeisterte Niemietz sich für die Sprache, die Menschen, das Essen. Er erzählt von der Gastfreundschaft und der Selbstlosigkeit derjenigen, die selbst kaum etwas haben. Und natürlich von der Schnelligkeit, mit der sich der Wandel in diesem Land vollzieht. “Das war alles unglaublich faszinierend.”
Zurück in Deutschland studierte Niemietz dann Sinologie in Leipzig, später chinesische Sprache und Übersetzung in Bonn. Svenja Napp
Andy Yang wird ab dem 1. Juli den Posten des Chief Accounting Officer beim Schweizer Agrochemiehersteller Syngenta übernehmen. Yang, der derzeit bereits Vorstandsmitglied des Saatgut- und Pestizidproduzenten ist, soll den geplanten Syngenta-Börsengang in China im Wert von zehn Milliarden Dollar leiten. Zuvor war Yang Finanzchef bei der chinesischen Muttergesellschaft Sinochem.
Larissa Reichel ist seit Juni im Vertriebsmanagement China Service bei der Festool Group tätig. Das Unternehmen mit Firmensitz in Wendlingen am Neckar ist Hersteller von Elektro- und Druckluftwerkzeugen. Reichel arbeitete zuvor als Assistant to Head of Product Planning bei VW in Wolfsburg.
Die Not auf dem Immobilienmarkt macht erfinderisch. Die Flaute auf dem chinesischen Häusermarkt hat eine Immobilienfirma in der Provinz Henan zu einer neuen Form des Marketings veranlasst. Anzahlungen können Käufer auch in Form von Weizen- oder Knoblauch-Lieferungen leisten, wie aus Anzeigen des Unternehmens Central China Real Estate hervorgeht. Laut der kürzlich unter dem Titel “Tausche Weizen gegen Haus” geschalteten Annonce ist es bei einem der Bauprojekte der Firma gestattet, bis zu 160.000 Yuan (umgerechnet rund 22.600 Euro) in Form von Getreide anzuzahlen. Eine ähnliche Werbeaktion mit Knoblauch als Vorschuss-Währung vor einigen Wochen brachte dem Unternehmen binnen 16 Tagen gut 30 Geschäftsabschlüsse ein.