Standpunkt: RLS-Studie zu China-Berichterstattung in der Kritik
Liebe Leserin, lieber Leser,
In China gelten Wissenschaft, Innovation und Forschung als die entscheidenden Triebkräfte des wirtschaftlichen Fortschritts. Ruth Schimanowski vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) betont, Deutschland solle davon lernen. Im CEO-Talk mit Frank Sieren plädiert sie für den Aufbau von China-Kompetenz in der Bundesrepublik. Und auch die akademische Kooperation zwischen den beiden Staaten müsse gestärkt werden. Allerdings bremst Chinas „No-Covid“-Strategie und das häufig bürokratische Vorgehen chinesischer Hochschulen den akademischen Austausch, sagt Schimanowski, die seit 20 Jahren im Land ist.
Pekings strenge „No-Covid“-Strategie haben sich Jörn Petring und Gregor Koppenburg angeschaut. Während viele Regierungen die Corona-Maßnahmen lockern, verfolgt Peking noch immer den Ansatz, das Virus komplett aus dem Land zu halten. Die Abschottung wird eher verschärft, wie der Winterflugplan in die Volksrepublik jüngst zeigte. Es ist noch lange mit Einschränkungen zu rechnen.
Bisher fahren nur gut 1.000 Aiways U5 auf deutschen Straßen. Doch laut Christian Domke Seidel könnte sich das bald schon ändern. Der E-SUV der chinesischen Marke hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und überzeugt schon in vielen Belangen, so das Fazit nach der Testfahrt. Wenn die Probleme beim Crashtest und die Mängel bei der Digitalisierung behoben werden, könnte der Aiways deutschen Anbietern schon bald Konkurrenz machen.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche!
Ihr
Nico Beckert
CEO-Talk
„Wir brauchen China-Kompetenz auch abseits der Sinologie“
Ruth Schimanowski leitet die DAAD-Außenstelle in Peking
Auch vor den Universitäten macht die Re-Ideologisierung der Volksrepublik keinen Halt. Wer als westlicher Forscher in China arbeiten will, sollte sich darauf einstellen – und muss sich bis zu einem gewissen Grad auch damit abfinden, meint Ruth Schimanowski. Sie ist die Leiterin der Pekinger Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Im CEO-Talk erklärt sie, warum chinesische Forscher der deutschen Wissenschaftslandschaft guttun und warum es eine Renaissance der Schulsprache Deutsch gibt.Das Gespräch führte Frank Sieren.
Ruth Schimanowski hat einen großen Teil ihrer Kindheit in Afrika verbracht. Erst mit 15 kehrte sie nach Deutschland zurück und machte dort das Abitur. Danach zog es sie gleich wieder raus – nach Taipeh, um dort Mandarin zu lernen. Dann wieder zurück nach Berlin, wo sie ein Physikstudium und mehreren Stationen im Ausland absolvierte: Nach Peking kam sie erstmals als DAAD-Stipendiatin. Zwischendurch ging sie nach New Orleans für biophysikalische Experimente. Heute lebt sie jedoch schon seit über 20 Jahren in der chinesischen Hauptstadt.
Nicht nur Schimanowskis Lebensmittelpunkte im Laufe der Jahre, sondern auch ihre beruflichen Abschnitte sind vielfältig: Sie hat bei dem Pharmariesen Boehringer Ingelheim und im Kulturreferat der Deutschen Botschaft Peking gearbeitet. Sie war Leiterin des Verbindungsbüros des bischöflichen Hilfswerks Misereor in China und Geschäftsführerin des German Centre Beijing der LBBW. Inzwischen leitet sie die drei DAAD-Büros in China. Das Interview können Sie in voller Länger als Video ansehen.
Was sollten chinesische und deutsche Akademiker voneinander lernen?
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