Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, schlägt steuerliche Erleichterungen und Sonderabschreibungen für digitale Investitionen vor und ein neues Netzausbaubeschleunigungsgesetz. Das geht aus dem 10-Punkte-Sofortprogramm zur Digitalisierung Deutschlands hervor, das Höttges CSU-Bundestagsabgeordneten bei der Tagung in Seeon vorstellte und das Table.Briefings vorliegt.
In Deutschland würden erst 13 Prozent der Haushalte Glasfaserleitungen nutzen, sagte Höttges Teilnehmern zufolge. Digitale Investitionen müssten von einer neuen Bundesregierung durch Sonderabschreibungen und Steuererleichterungen gezielt unterstützt werden. „Die Re-Industrialisierung Deutschlands kann nur über Robotic, Datacenter, Chips und günstige Energie funktionieren“, sagte Höttges. Strompreise sollten für Netze und Rechenzentren gesenkt werden, die Cybersicherheit gestärkt werden, heißt es in dem Sofortprogramm weiter. Auch steuerliche Vorteile für Start-ups und eine bessere Zusammenarbeit Deutschlands mit „führenden Digitalnationen“, schlägt Höttges vor.
Das E-Government müsse durch die Einführung einer digitalen ID für Bürger ausgebaut und die digitalen Gesundheitslösungen rasch angewendet werden. Ausdrücklich lobte Höttges die Einführung eines neuen Digitalministeriums mit einer entsprechenden finanziellen Ausstattung. „Wir brauchen die Chips, wir brauchen die KI, wir brauchen die Robotics. Wir brauchen wettbewerbsfähige Energiepreise. Das ist der Grund für die Superkrise, die die deutsche Wirtschaft aktuell ergriffen hat.“ Michael Bröcker