Berlin.Table – Ausgabe 665

Heikle EU-Verordnung + Schmidt-Deguelles Rat an Merz + Schlappe für Schnieder

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Talk of the Town

TTPA

Politische Werbung – Warum eine kaum beachtete EU-Verordnung noch für großen Wirbel sorgen könnte

Die Brüsseler Abkürzung ist einfach: TTPA. Dahinter verbirgt sich eine EU-Verordnung, die in Deutschland kaum jemand auf dem Schirm hat, obwohl sie für Parteien, Verbände, NGOs und Werbetreibende große Konsequenzen haben kann. Es geht um maximale Transparenz von politischer Werbung. Die EU reagiert damit auf die Gefahr politischer Einflussnahme von innen und außen; ausgelöst durch die Affäre um das britische Unternehmen Cambridge Analytica, mit dessen Hilfe die Trump-Kampagne 2016 gezielt einzelne Wählergruppen auf Facebook ins Visier nahm.  

Derartige Kampagnen gibt es längst auch in EU-Ländern. Doch die regulatorische Antwort hat womöglich unbeabsichtigte Folgen. Die Verordnung „Transparency and Targeting of Political Advertising“ soll alle, die mit politischer Werbung arbeiten, zu Transparenz zwingen. Ob nun in Zeitungen, im Fernsehen, auf Social Media oder in digitalen Medien (wie Table.Briefings). Es handelt sich im Kern um eine umfassende Offenlegungspflicht derjenigen, die solche Werbung schalten, seien es nun politische Parteien, Verbände, NGOs oder Einzelpersonen.  

Dabei geht es um Namen, Ziele und Finanzen. Die Verordnung sieht vor, dass bei jeder politischen Werbung erkennbar werden muss, wer der Sponsor oder Financier ist; wie hoch die Finanzierung ist; welchen Zweck die Anzeige verfolgt, sei es nun eine Einflussnahme auf Wahlen, Regulierungen der EU oder Gesetzgebungsverfahren; wer die Werbung erstellt hat; zu welcher Kampagne sie gehört; wie teuer die Kampagne insgesamt ist; ob man im Lobbyregister verzeichnet ist; aus welcher Quelle sich das Budget für Anzeige und Kampagne speist; welche spezifischen Gruppen mit der Anzeige angesprochen worden sind (targeting) und wie sich die Anzeige, so sie mehrfach geschaltet wird, entwickelt. 

Die Pflichten beziehen sich dabei nicht nur auf soziale Medien und die klassische Wahlwerbung. Sie gilt selbst für die lokale Ebene, wie die EU-Kommission im Entwurf ihrer Umsetzungsleitlinien klarstellt. Das bedeutet: Auch wenn sich ein SPD-Ortsverband irgendwo in der Republik mit einem Flyer für den Erhalt des lokalen Freibads einsetzen will, müssen sich die Verantwortlichen darum kümmern, dass sie auf dem Flugblatt einen QR-Code untergebracht und dort alle nötigen Informationen aufgelistet haben. Ein mit der Verordnung vertrauter Bundestagsabgeordneter kommt zu dem Schluss: „Mit der Verordnung wollte man die Demokratie beschützen, jetzt beschädigt man sie.“ 

Den italienischen Europaabgeordneten Sandro Gozi überrascht die Kritik nicht. Die neuen Regeln bedeuteten einen „Systemwechsel“, sagt der zuständige Berichterstatter des Europaparlaments, dagegen sei Widerstand zu erwarten gewesen. Gozi fordert die Mitgliedstaaten auf, konsistent zu sein: „Sie wollten TTPA, um ihre Demokratien zu schützen.“ Manipulationen wie das verdeckte Bezahlen von Influencern bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien seien unter den neuen Regeln nicht mehr möglich, argumentiert er. Die Grünen-Europaabgeordnete Alexandra Geese hat für Kritik wenig Verständnis. Die Verordnung sei im Rat unter Beteiligung der Bundesregierung verhandelt worden, so Geese zu Table.Briefings.  

Doch wird nun erst ersichtlich, wie groß der Aufwand werden dürfte. Und wie viel Ärger die Verordnung auslösen könnte. Allerdings hat auch die EU-Kommission noch nicht alle Voraussetzungen dafür geschaffen. So soll es bei digitalen Anzeigen einen für alle Mitgliedsstaaten einheitlichen Icon geben, den Leser anklicken können, um alle oben genannten Transparenzinformationen in einer Datenbank einsehen zu können. Diesen Link gibt es noch nicht. Ob damit auch alle Verpflichtungen bis zur Schaffung eines solchen Icons wegfallen, kann aktuell in Brüssel wie in Berlin niemand verbindlich sagen.

Die Zeit drängt: Die Verordnung wird am 10. Oktober in Kraft treten. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass zahlreiche EU-Staaten eineinhalb Jahre nach Inkrafttreten von TTPA die Voraussetzungen noch nicht geschaffen haben. In Deutschland gibt es einen Referentenentwurf für das Durchführungsgesetz, in dem definiert wird, wer prüfen und wer bei Verstößen sanktionieren darf. Nach jetzigem Stand sollen dafür der Bundesdatenschutzbeauftragte, die Bundeswahlleiterin und die Koordinierungsstelle für digitale Dienste bei der Bundesnetzagentur zuständig sein. Aus einem Ministerium, das an der Ressortabstimmung beteiligt ist, heißt es nur: „In der Sache ist die Messe gelesen.“ In Regierungskreisen wird damit gerechnet, dass das Gesetz noch im Oktober im Kabinett verabschiedet werden könnte.  

In der Bundesregierung heißt es, bislang nehme man wenig Aufregung wahr. Dazu passt, dass bei der Verbändeanhörung Ende August wenig Kritik kam. Aber auch in der Regierung gibt es manchen, der vermutet, dass die Konsequenzen damals nicht wirklich erkannt wurden. Veränderungen wird es trotzdem kaum geben. Es sei denn, die EU-Kommission könnte selbst zu dem Ergebnis kommen, dass in diesem Fall eine Verschiebung oder ein Moratorium angesichts des großen Aufwands doch noch sinnvoll sein könnte. 

Zur TTPW-VO, den Folgen und der Umsetzung lädt Table.Briefings am 2. Oktober von 12 - 13 Uhr zum Table Communicators Brown Bag Lunch im Table.Café an der Wöhlertstraße 12 und digital. Anmeldung hier. 

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News

Hendrik Wüst, Michael Kretschmer

35 Jahre Einheit: Wüst, Kretschmer und Co werben für einen Einigungsvertrag 2.0. Zum Jahrestag der Wiedervereinigung stellen am Freitag zahlreiche Ministerpräsidenten einen Entschließungsantrag im Bundesrat zur Abstimmung. Zu den Antragstellern gehören die Regierungschefs aus Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Es sei Zeit für einen neuen Gesellschaftspakt, so NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Table.Briefings. „Wir brauchen einen Einigungsvertrag 2.0. Wir müssen die Lebensleistung der Menschen würdigen und wieder mehr in den Mittelpunkt rücken – in Ost wie West.“ Die Länder spielten dabei eine entscheidende Rolle. „In Zeiten knapper Finanzen ist es wichtiger denn je, sich stärker aufeinander zuzubewegen, das Gespräch zu suchen und im gemeinsamen Schulterschluss handeln.“ 

Die Länder fordern unter anderem, „die bestehenden Strukturschwächen in allen Teilen Deutschlands zügig zu beheben.“ Es brauche eine „gemeinsame nationale Kraftanstrengung“, um schnell Fortschritte in den Transformationsbereichen zu erreichen. Dabei helfen soll auch ein „Zukunftszentrum für die Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in Halle (Saale). Deutschland stehe vor riesigen Herausforderungen, so Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Table.Briefings. Ihre Bewältigung erfordere eine gemeinsame Kraftanstrengung. Die Entschließung der Länder sei dafür ein „starkes Signal“. Sara Sievert 

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Der Kanzler und die miese Stimmung: Ex-Berater Schmidt-Deguelle empfiehlt Merz eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede. Angesichts schlechter Umfragewerte und einem in seiner öffentlichen Wirkung verpuffenden Milliardenpaket für Investitionen empfiehlt der frühere Regierungsberater Klaus-Peter Schmidt-Deguelle eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede des Kanzlers für sinnvoll und erfolgversprechend. Im Podcast Table.Today sagte Schmidt-Deguelle: „Es ist nötig und es wäre hilfreich.“ Er sei überzeugt davon, dass man mit einem solchen Auftritt, „wenn man es geschickt macht und die richtigen Worte findet, auch die Menschen überzeugen kann“. Schmidt-Deguelle gehörte zu Gerhard Schröders Beratern, als dieser für die Agenda 2010 kämpfte.  

Aus Sicht von Schmidt-Deguelle fällt dem Kanzler auf die Füße, dass er nicht früher für das Ende einer reinen Sparpolitik gekämpft hat. „Der Fehler von Merz war, dass er viel zu lange seine eigene Überzeugung, dass es ohne eine Lockerung der Schuldenbremse nicht gehen wird, nicht in seiner Partei als Mainstream durchgesetzt hat“, so Schmidt-Deguelle. Es sei falsch gewesen, immer nur die schwarze Null zum großen Ziel zu erklären. Investitionen in Straßen, Schiene und Schulen seien keine Schulden. „Es sind Bürgschaften, es sind Gutscheine für die zukünftige Generation.“ Auf die Frage, ob es Merz genauso gehen könnte wie Schröder, der erst nach seiner Amtszeit für die Agenda 2010 gelobt wurde, sagte der heute 75-jährige: „Das kann auch bei Merz so kommen, dass man am Ende, wenn er nicht mehr Kanzler ist, sagt: Er hat das Meiste richtig gemacht.“ Das ganze Interview hören Sie am Samstag ab 5 Uhr hier. Stefan Braun  

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Wie kann man Reformen verkaufen?"

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Hätten Sie’s gedacht? Bereits ab rund 40 Euro im Monat könnte man sich mit Pflege+ gegen die steigenden Eigenanteile im Pflegeheim absichern. Kinder wären grundsätzlich beitragsfrei versichert, Rentnerinnen und Rentner für die Hälfte. Pflege+ ist ein durchgerechneter und kurzfristig umsetzbarer Vorschlag zur kapitalgedeckten Sicherung unserer Sozialsysteme. (mehr auf pkv.de)

Richterinnenwahl: Die Linke sichert die Mehrheit – und ärgert sich über die Union. Am Abend sind die drei von SPD und Union nominierten Kandidatinnen und Kandidaten für das Verfassungsgericht gewählt worden, auch mit Stimmen der Linken. Doch während die Fraktionschefs von SPD und Union erleichtert waren, bleibt bei der Linken Ärger zurück. Die Linken-Abgeordnete Clara Bünger warf der Union vor, sie allein sei Schuld daran gewesen, dass bis zum Schluss Unklarheit über die Wahl geherrscht habe, sagte sie Table.Briefings. Bünger fordert ein Vorschlagsrecht bei künftigen Richterwahlen.  

Auch Bodo Ramelow beschwerte sich. „Dass Jens Spahn bis heute nicht mit uns geredet hat, finde ich nach wie vor einfach ungehörig und dem Vorgang der Wahl einfach nicht angemessen”, sagte Ramelow. Laut Heidi Reichinnek dürften sich Teile der Union eigentlich nicht mehr zur politischen Mitte zählen, da sie die Kampagne gegen Brosius-Gersdorf befeuert hätten; zudem habe die Union dafür gesorgt, „dass sich Deutschland in einen internationalen Trend einreiht, bei dem der Druck auf die Unabhängigkeit von Gerichten immer weiter steigt.“ Leonard Schulz

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Deutsche Bahn: Schlappe für Minister Schnieder, Nagl bleibt. Der designierte Infrastruktur-Chef der Deutschen Bahn, Dirk Rompf, hat nach massiven Protesten der Eisenbahngewerkschaft EVG für den Posten als InfraGO-Chef abgesagt. Rompf, der als Professor für Mobilität an der International School of Management arbeitet und von 2014 bis 2019 Netzvorstand der Bahn war, galt bei den Gewerkschaften als mitschuldig für die Pleiten bei der Infrastruktur. Rompf habe in seiner Zeit als Vorstand „Millionen versenkt“ und eine zweifelhafte Rolle bei den Großprojekten Stuttgart 21 und der Stammstrecke der Münchner S-Bahn gespielt, hieß es. Nach einem kritischen offenen Brief des Gesamtbetriebsrats der Deutschen Bahn hatte Rompf nun abgesagt.   

Für Schnieder, der Rompf gegen den Willen der Gewerkschaften installieren wollte, ist dieser Rückzug eine Schlappe. „Ich respektiere selbstverständlich seine Entscheidung und werde zeitnah bekanntgeben, wie wir mit der neuen Situation umgehen“, ließ Schnieder am Mittag mitteilen. Die erste Maßnahme kam kurz darauf: Der bisherige InfraGo-Chef Philipp Nagl, der von den Gewerkschaften für seine offene Kommunikation gelobt wird, darf nun doch bleiben. Auch die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla hatte sich intern schnell für Nagl ausgesprochen. Michael Bröcker 

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Für die L'Oreal Gruppe ist Deutschland langfristig ein strategischer Produktionsstandort von globaler Bedeutung. Mehr erfahren

Tariftreue: Baugewerbe beklagt neue Zertifizierungs-Vorgaben. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat Bauministerin Verena Hubertz (SPD) zu Korrekturen beim Tariftreuegesetz aufgefordert. Die im bisherigen Gesetzentwurf enthaltenen Vorgaben zu den Zertifizierungsverfahren für Bieter bei öffentlichen Aufträgen würden Zehntausenden kleinen Bauunternehmen zusätzliche Bürokratie auferlegen, die unnötig sei, schreibt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa, in einem Brief an die Ministerin.  

Die Branche hat laut Pakleppa ein sogenanntes Präqualifizierungsverfahren, in dem Tarifbindung und die arbeitsrechtlichen Bedingungen überprüft und zertifiziert würden. In dem nun geplanten Gesetzentwurf müssten alle Bauunternehmen erneut eine detaillierte Prüfung umsetzen „bis zu der Frage, ob der Auftragnehmer seine Arbeitnehmer korrekt eingruppiert hat“, schreibt Pakleppa. Eine so umfassende Prüfung könne von den bisherigen Prüfstellen in den Betrieben nicht geleistet werden. Hubertz sei bei dem noch ausstehenden Erlass der Rechtsverordnung mitzuständig, betont Pakleppa. Das Bundestariftreuegesetz hatte Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) eingebracht. Der Bundestag muss noch entscheiden. Michael Bröcker 

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Deutschland und der Weltraum: Pistorius will Milliarden investieren – auch zur Verteidigung. Deutschland wird in den nächsten fünf Jahren 35 Milliarden Euro in Weltraumprojekte investieren. Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem BDI-Weltraumkongress in Berlin an. Die Industrie spricht von einem „Meilenstein“. Bemerkenswert offen sprach Pistorius auch über Offensivfähigkeiten. „Auch im Weltraum müssen wir abschrecken können, um verteidigungsfähig zu sein“, so Pistorius. In welche Bereiche Pistorius investieren will und was die Wirtschaft erwartet, lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt 

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Tierhaltungskennzeichnung: Verbände fordern Beibehaltung der Labelpflicht. Die Pflicht zur Tierhaltungskennzeichnung soll kommen – doch das zugehörige Label könnte entfallen. Das suggeriert zumindest ein Referentenentwurf für die Änderung des entsprechenden Gesetzes. In einem gemeinsamen Papier sprechen sich die Verbände des Lebensmittelhandels (BVLH) und der Verbraucherzentralen (vzbv) nun dafür aus, das Label beizubehalten. Nur so sei gewährleistet, dass die Kunden eine informierte Kaufentscheidung treffen. „Jetzt ist geschlossenes Handeln gefragt“, sagt BVLH-Präsident Björn Fromm. Warum der Gesetzentwurf jedoch auch in der Koalition Verstimmung auslöst, lesen Sie im Agrifood.TableFrederik Bombosch 

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Climate Summit in New York: Versuch einer gemeinsamen Antwort auf Trumps Lügen. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Dienstag haarsträubende Unwahrheiten über den Klimawandel und den Fortschritt bei Erneuerbaren verbreitet hatte, war der Rest der Weltgemeinschaft am Mittwoch bemüht, ein neues Momentum für globalen Klimaschutz zu erzeugen. Chinas Staatspräsident Xi Jinping mahnte, der Übergang zu einer grünen und klimafreundlichen Wirtschaft sei der gegenwärtige Trend. Auch wenn einige Länder dagegenhandeln, dürften die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft nicht nachlassen. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstrich „gute Kooperation bei Klima und Biodiversität“ mit China. Warum Beobachter trotzdem vom neuen Klimaziel Chinas enttäuscht sind, lesen Sie im Climate.Table hier und hier. Lukas Knigge 

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Forschungshaushalt: Bundesrechnungshof kritisiert Intransparenz. In seinem Bericht zum Budget des BMFTR für 2026 übt der Bundesrechnungshof (BRH) deutliche Kritik am Umgang des Ministeriums mit dem Sondervermögen. Es bestehe die Gefahr, dass die Mittel für laufende Ausgaben und nicht für Investitionen verwendet werden, schreiben die Prüfer. Mit Skepsis schaut der BRH auch auf die Budgetierung der Hightech-Agenda – das Herzensprojekt von Ministerin Dorothee Bär. Die Budgets seien derart über Kernhaushalt und die verschiedenen Sondervermögen verstreut, dass die letztliche Höhe der Mittel für das Prestigeprojekt schwer erkennbar sei. Warum die Autoren des Berichts mit großer Sorge auf die Handlungsspielräume des Ministeriums in den kommenden Jahren schauen, lesen Sie im Research.TableMarkus Weisskopf

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Die Richterwahl"

Künstliche Intelligenz verändert alles, auch die Art und Weise wie Kinder lernen.  Wie muss der Lehrplan der Zukunft aussehen, damit KI für die künftigen Generationen nicht gefährlich, sondern nützlich werden kann, damit hat sich der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie auseinandergesetzt. Welche Vorschläge er hat und wie die Bildungsministerin Karin Prien darauf reagiert, hat Vera Kraft aus dem Bildung.Table erfragt. 

Außerdem im Podcast. Die Folgen der Richterwahl für die schwarz-rote Koalition und eine Analyse über die Gretchenfrage in der Union: “Wie hältst du es mit der Linken?” All das und noch mehr, morgen früh ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Heads

Marie Jaroni hat einen der schwierigsten Jobs in der deutschen Industrielandschaft: die defizitäre Stahltochter TKSE von Thyssenkrupp zugleich grün und rentabel zu machen. Nicht leicht angesichts der US-Zölle, billiger Asien-Konkurrenz, und Investitionsbedarf im Unternehmen. Mit der Annahme des Sanierungstarifvertrags durch die IG Metall-Mitglieder kann die Chief Transformation Officer der TKSE nun mit geplanten Kostensenkungen loslegen. Warum auch der mögliche Käufer Jindal Steel aus Indien zufrieden mit ihrer Arbeit scheint, lesen Sie im ESG.Table

Zhang Yueran. Die 1982 in Jinan geborene Schriftstellerin gehört zu den einflussreichsten Autorinnen ihrer Generation. In ihren Büchern verwebt sie die Traumata der Kulturrevolution mit den Erfahrungen der Ein-Kind-Politik – und zeigt, wie sehr Schweigen, Einsamkeit und familiäre Erwartungen das Leben nachfolgender Generationen prägen. Nun ist ihr neuer Roman „Schwanentage“ auf Deutsch erschienen. (China.Table) Angela Köckritz  

Nancy Faeser wird wie ihr Nachfolger Alexander Dobrindt Teil der Kommission zur Reform des Wahlrechts. Für die Union dabei sind auch Steffen Bilger, Catarina dos Santos-Wintz, Michael Brand, Andreas Jung und Alexander Hoffmann. Für die SPD nehmen zudem Johannes Fechner, Sebastian Hartmann und Justizministerin Stefanie Hubig teil. (LTO

Heidi Reichinnek hat von allen Mitgliedern des Bundestags die meisten Follower auf Bluesky, gefolgt von Norbert Röttgen und Katharina Dröge. Die meisten Abgeordneten als Follower haben Lisa Paus, Konstantin von Notz sowie Lars Klingbeil. Bei den Grünen nutzen 82 Prozent der MdBs die Social-Media-Plattform, die sich als Alternative zu X sieht, bei der AfD ist es nur ein Prozent. Das zeigt eine Auswertung der Agentur Pollytix. Bei den Linken sind es demnach 53 Prozent, bei der SPD 43 Prozent und bei der Union sechs Prozent. Insgesamt ist knapp ein Drittel der Abgeordneten auf der Plattform vertreten. Okan Bellikli  

Clemens Hach wird vor Ort sein, wenn in Syrien Anfang Oktober die ersten Parlamentswahlen nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad stattfinden. Seit Juni ist der 1970 in Algier geborene Diplomat Geschäftsträger der Bundesregierung in Damaskus – der erste Vertreter Deutschlands, seitdem die Botschaft im Zuge des Aufstands gegen Assad 2012 ihre Tore schloss. Was Hach neben einem in Trümmern liegenden Land in Syrien vorfindet, lesen Sie im Security.Table. Markus Bickel 

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Best of Table

Security.Table. EU-Kommission berät über Drohnenabwehr. Die Rüstungsindustrie erhofft sich von EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius eine klare Strategie, wie sich Europa künftig besser gegen russische Drohnen wappnen kann. Welche Fragen offen sind, lesen Sie hier

China.Table: Pekings Online-Negativliste offenbart soziale Brüche. Chinesische Behörden haben eine „Negativliste“ veröffentlicht, die Debatten im Netz einschränkt. Im Visier stehen nicht mehr nur Pornografie oder Betrug, sondern auch die Ablehnung der Ehe oder Klassenkritik. Was das für die Stabilität des Landes bedeutet, lesen Sie hier.  

Europe.Table: Finnland sieht sich punkto Abwehrbereitschaft als Vorbild. Nach dem Worten von Antti Häkkänen verteidigt Finnland nicht nur seine eigenen Grenzen, sondern auch Europas Grenze zur russischen Diktatur. Weshalb Finnlands Verteidigungsminister Moskau nicht fürchtet, lesen Sie hier

ESG: Die Folgen des Artensterbens für die Wirtschaft. Die Biodiversität sinkt weltweit rapide. Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, bekommt der Agrarsektor die Konsequenzen als Erster zu spüren, aber längst nicht als Letzter. Welche weiteren weitreichenden Folgen drohen, lesen Sie hier.  

Agrifood.Table: Zwischen Funkloch und Pioniergeist. Künstliche Intelligenz bietet in der Landwirtschaft die Chance für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz. Doch noch gibt es dabei zahlreiche Hürden. Welche Branche trotzdem KI-Vorreiter ist, lesen Sie hier

Security.Table: Ukraine-Front-Update – die Verteidigung bröckelt. Mit der neuen Front in Sumy ist es Russland gelungen, die Kräfte der Ukraine zu strecken und so zu schwächen. Seine industrielle Übermacht zeigt sich zunehmend auch dort, wo die Ukraine noch führt: bei Drohnen. Mit welchen Innovationen sich die Ukraine wehrt, lesen Sie hier

Bildung.Table: Schule muss Daten besser nutzen. Vor allem Bildungsforscher sehen häufig in Daten den entscheidenden Hebel, das Schulsystem zu transformieren. Schulleitungen und Lehrkräfte reagieren dagegen oft verhaltener. Wie Hamburg mit einer neuen Plattform mehr datengestützte Schulentwicklung wagen will und welche Kritikpunkte es aus der Praxis gibt, lesen Sie hier.  

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Table Communicators Brown Bag Lunch. Einladung: Neues Gesetz für politische Kommunikatoren. Die TTPW-VO gilt ab 10. Oktober – was ändert sich für Verbände, NGO, Berater und Medien? 2. Oktober 2025, 12-13 Uhr. Jetzt anmelden.

Time.Table

26. September 

Bundestag: Abschluss der Haushaltswoche; das Parlament geht die letzten Einzeletats durch. Berlin, ab 9 Uhr 

Bundesrat: Sitzung zu verschiedenen Gesetzesvorhaben, darunter Bundeshaushalt 2025. Berlin, 9:30 Uhr 

Außenpolitik I: Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York geht weiter. Anschließendes Statement von Johann Wadephul (15:40 Uhr). New York, ganztägig 

Außenpolitik II: Julia Klöckner reist zu Antrittsbesuch nach Warschau. Treffen mit dem polnischen Parlamentspräsidenten. Warschau, ganztägig 

Wirtschaft: „Schwarz Ecosystem Summit” mit Friedrich Merz. Rede und Fragerunde, 14:00 Uhr. Berlin. 

Verteidigung I: Fortsetzung der Bundeswehr-Großübung „Red Storm Bravo“. Probe für den Kriegsfall mit hunderten Soldaten, Lkw-Kolonnen und Notlazaretten. Hamburg, ganztägig 

Verteidigung II: Videokonferenz europäischer Verteidigungsminister zu Plänen für den Aufbau eines Drohnenabwehrsystems an der Ostflanke der EU mit EU-Verteidigungsindustriekommissar Andrius Kubilius. Helsinki, ganztägig 

 

27. September 

Außenpolitik: Letzter Tag der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Mit Rede von Johann Wadephul (ca. 19:00 Uhr). New York, ganztägig 

 

28. September 

Wahlen: Stichwahlen nach der Kommunalwahl in NRW mit anschließenden Statements der Parteien. Nordrhein-Westfalen, ganztägig 

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Must-Reads

NDR: AfD in Umfrage für MV doppelt so stark wie SPD. Rund ein Jahr vor der Landtagswahl würden 38 Prozent der Befragten von infratest-dimap AfD wählen – 2021 holte sie gut 16 Prozent. Die SPD unter Manuela Schwesig, die gut 39 holte, rutscht nun auf 19 ab. Die CDU kommt auf 13, ein Punkt mehr als die Linke. („MV-Trend: AfD mit Abstand stärkste politische Kraft“

SZ: Lisa Paus geht in neuer Rolle auf. Nachdem sie als Familienministerin weitgehend gescheitert ist, musste Lisa Paus als amtierende Vorsitzende im Haushaltsausschuss gegen Vorurteile kämpfen, moderiert nun aber unter breiter Zustimmung den Kampf um die Milliarden. „Überraschend gut“ und „extrem fair“ empfinden Mitglieder sie. („Sie moderiert den Kampf gegen die Haushalstmilliarden“

Spiegel: CSU-Frauen für erweiterte Quote. Die Frauen-Union der CSU will die bestehende Quote auf kommunaler Ebene ausweiten und künftig auch für Kreis- und Ortsvorstände verbindlich machen. Die Vorsitzende Ulrike Scharf kündigte an, auf der Landesversammlung Ende September eine entsprechende Initiative einzubringen. Anfeindungen im Netz seien eine der Hürden politischen Engagements. („Frauen-Union strebt Quote in Parteigremien an“)

FAZ: Oberst erwartet mehr Angriffe auf Deutschland. „Unsere gesamte kritische In­frastruktur kann ohne einen Panzer, ohne ein Flugzeug, ohne ein Schiff angegriffen werden“, warnt Oberst Klaus Glaab. Per Drohne werde nicht nur militärisches Material ausgespäht. Selbst Überflüge über Militärgelände seien schwer zu beenden. („Drohnen abzuschießen verbietet sich eigentlich“

Nicht überlesen!

BR: Söder entschuldigt sich für „Unterleib“-Aussage. In der Sendung „Jetzt red i“ hat sich Markus Söder dafür entschuldigt, dass er Deutschland als „Dame ohne Unterleib“ bezeichnet hat. „Wenn der Vergleich Ihnen nicht gefallen hat, dann tut er mir leid“, sagte er und versprach, ihn zu unterlassen. Eine Zuschauerin hatte ihm ein „sehr sexistisch geprägtes Weltbild“ unterstellt. („Was bewegt Bayern? Markus Söder stellt sich den Bürger-Fragen“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Maybrit Illner, 22:15 Uhr, Paul Ziemiak, Philipp Türmer, Verena Bentele, Boris Palmer, Eva Quadbeck 

Markus Lanz, 23:15 Uhr, Karl Lauterbach, Kerstin Münstermann, Martin Werding, Peter R. Neumann 

radioeins Kommentatoren Talk im Tipi am Kanzleramt, Sonntag, 12 Uhr, mit Tagesspiegel-Vize-Chefredakteurin Anke Myrrhe, Publizist Hajo Schumacher, taz-Korrespondentin Ulrike Herrmann, Spiegel-Autor Markus Feldenkirchen, RBB-Moderator Marco Seiffert und Table.Briefings-Chefredakteur Michael Bröcker 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Raimar Wagner, Friedrich-Naumann-Stiftung: Vor den Wahlen in Moldau 

7:15 Uhr: Esra Limbacher, Vizevorsitzende SPD: Beschleunigung des Klimawandels? 

8:10 Uhr: Antonio Krüger, deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz: KI-Avatar "Weimatar" 

 

ARD 

6:40 Uhr: Gustav Gressel, Militärwissenschaftler: Drohnen als Bedrohung 

7:15 Uhr: Mario Voigt, Ministerpräsident Thüringen: Lage der ostdeutschen Bundesländer 

8:15 Uhr: Adis Ahmetović, Außenpolitischer Sprecher SPD-Fraktion: außenpolitische Rolle Deutschlands 

8:40 Uhr: Ulrike Franke, European Council on Foreign Relations: Drohnen als Bedrohung 

 

rbb24–Inforadio 

7:05 Uhr: Isabelle Vandre, MdB (Linke): Nach der Ost-MPK - Verteidigung 

7:25 Uhr Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin IHK Berlin: Gemeinsam krisenfest 

9:05 Uhr: Marina Falke, Expertin bei Greenpeace für Klima und Energie: Reaktionen auf neue Klimazahlen aus Hamburg 

 

phoenix 

8:30 Uhr: Christoph Heusgen, ehem. Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz: Einschätzungen zur gerade stattfindenden UN-Vollversammlung   

8:45 Uhr: Annika Klose, Sprecherin für Arbeit und Soziales (SPD) und Pascal Meiser, Sprecher für Arbeitspolitik (Linke): Bundestagsgespräch 

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Geburtstage von morgen

26. September 

Alexander Engelhard, MdB (CSU), 53 

 

27. September 

Tanja Mildenberger, Staatssekretärin, 49 

 

28. September 

Melanie Bernstein, MdB (CDU), 49 

Michael Hose, MdB (CDU), 41 

Andreas Mattfeldt, MdB (CDU), 56 

Marja-Liisa Völlers, MdB (SPD), 41 

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Nachttisch

Augurzky/Karagiannidis/Alscher: Das Gesundheitssystem der Zukunft

Unser Tipp führt Sie heute in die Verästelungen des Gesundheitssystems. Es ist die wahrscheinlich größte Baustelle im Sozialstaat, doch diskutiert wird darüber bisher wenig. Der Ökonom Boris Augurzky und die beiden Mediziner Christian Karagiannidis und Mark Dominik Alscher skizzieren in ihrem Buch „Das Gesundheitssystem der Zukunft“ kenntnisreich und detailliert die dramatischen Baustellen von Fachkräftebedarf über Finanzierungslücken bis hin zu Ineffizienzen bei der Selbstverwaltung, um dann überraschende Vorschläge für die Neugestaltung des Systems zu machen. KI und Prävention spielen dabei eine große Rolle. Michael Bröcker 

Augurzky/Karagiannidis/Alscher: Das Gesundheitssystem der Zukunft | Hirzel  

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Markus Bickel, Frederik Bombosch, Stefan Braun, Michael Bröcker, Daniel Friesen, Till Hoppe, Franziska Klemenz, Lukas Knigge, Angela Köckritz, Nicola Kuhrt, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert, Sara Sievert und Markus Weisskopf mitgewirkt. 

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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