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Erscheinungsdatum: 10. Juni 2025

Berlin: Landesschülervertretung fordert Abschaffung von Noten und Hausaufgaben

Die Landesschülervertretung Berlin kommt diese Woche zusammen, um Forderungen an die Bildungspolitik zu erarbeiten. Einige Kernforderungen sind bereits beschlossen – und liegen Table.Briefings vorab vor.

Der Landesschülerausschuss (LSA) Berlin kommt an diesem Mittwoch und Donnerstag im Gebäude der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin zusammen, um über Probleme im Bildungssystem und mögliche Lösungen zu diskutieren. Schülerinnen und Schüler aus ganz Berlin wollen in Podiumsdiskussionen und Workshops gemeinsame Positionen erarbeiten. Bereits vorab hat der LSA ein Forderungspapier beschlossen, das Table.Briefings vorliegt. Darin fordert die Schülervertretung eine besser finanzierte und zeitgemäße Bildung.

Als eines der Kernprobleme sehen die Schüler die Einsparungen im Bereich Bildung. Um die Qualität der Bildung zu sichern, muss Bildung im Haushalt priorisiert werden, fordert der LSA. Nur so ließen sich Gebäude sanieren, digitale Ausstattung und moderne Lernmaterialien garantieren sowie mehr Stellen für Sozialarbeiter und Schulpsychologen schaffen. Kürzungen, wie jene im Bereich der politischen Bildung, die etwa die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus trafen, seien untragbar.

Das mehrgliedrige Bildungssystem müsse abgeschafft und stattdessen Gemeinschaftsschulen als einzige Schulform etabliert werden, um soziale Ungleichheit nicht weiter zu verschärfen, fordert der LSA. Die Schülerinnen und Schüler sind sich sicher: Dadurch würden soziale Integration, individuelle Lernwege und mehr Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Abschlüssen erreicht werden.

Außerdem sollten Noten und Hausaufgaben abgeschafft werden, um ein Lernen ohne Leistungsdruck zu ermöglichen. Der lernförderliche Nutzen von Hausaufgaben sei überschaubar, wie wissenschaftliche Studien belegen. „Vielmehr erzeugen sie Stress, Frust und Unmut“, heißt es in dem Papier. Weniger privilegierte Schüler, deren Eltern nicht unterstützen können, seien zudem im Nachteil. Auch Noten würden keine faire Rückmeldung ermöglichen. Die Schüler fordern stattdessen Raum für individuelle Entwicklung, konstruktives Feedback und eine „Lernkultur, die nicht Angst macht, sondern ermutigt“. Weitere Forderungen stellt der LSA am Donnerstag in einer Pressekonferenz vor. Vera Kraft

Lesen Sie auch: Standpunkt dazu, ob Hausaufgaben noch zeitgemäß sind

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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