Die Bundesregierung blickt mit Sorge auf die Folgen der chinesischen Null-Covid-Politik. „Sollte China weiterhin von Lockdowns betroffen sein, sind neue Lieferengpässe und eine Verlangsamung des Welthandels denkbar “, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. Der Ausblick für den deutschen Außenhandel in den kommenden Monaten falle „gemischt aus“. Auch die Situation des Hafens in Shanghai sorgt die Bundesregierung: „Rund drei Prozent der weltweiten Containerfrachtkapazität steht zurzeit vor dem Hafen Shanghai im Stau“, heißt es im Monatsbericht.
Insgesamt rechnet das Haus von Ressortchef Robert Habeck weiter mit Gegenwind für die deutsche Wirtschaft. Der Ausblick stehe „unter dem Vorzeichen des nach wie vor hohen Preisdrucks und der immer noch ungewissen Dauer und dem Ausgang des russischen Angriffskriegs in der Ukraine“. In den kommenden Monaten werden die Inflation und die Verunsicherung wegen des Ukraine -Kriegs das Konsumklima belasten.
Erste Daten und Einschätzungen bestätigen die direkten Auswirkungen auf Deutschland. Volkswagen hat im April weltweit 40 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert – Grund sind Störungen der Lieferkette und die Schwäche des chinesischen Marktes. In China selbst hat sich der Absatz halbiert, was der Entwicklung des Gesamtmarktes entspricht (China.Table berichtete). Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet daher eine weltweite Marktschwäche infolge der Lieferschwierigkeiten und Lockdowns. rtr/ari/fin