Table.Briefings

Analyse

In Ungarn wachsen Zweifel an Orbáns Kuschelkurs mit Peking

Ungarn ist unbestritten der lautstärkste Freund Chinas in der EU. Die Beziehungen reichen weiter zurück als mit anderen mitteleuropäischen Staaten. Nun gibt es aber Ärger wegen eines geplanten Ablegers der Fudan-Universität in Budapest. Das Projekt könnte zu einer – zumindest zeitweiligen – Abkehr von der Allianz mit Peking führen. Denn in Ungarn stehen Wahlen an. Und China ist offenbar in der ungarischen Hauptstadt nicht beliebt. Auch der Ausgang der Bundestagswahl könnte die Entwicklung beeinflussen.

Von Amelie Richter

Generation Z will nicht mehr schuften

Die Arbeitsmoral der jungen Chines:innen wird zum Zündstoff zwischen den Generationen. Statt mit Feuereifer für eine vermeintlich bessere Zukunft zu arbeiten, zeigen sie sich resignierter als ihre Eltern. Der Grund: Angesichts der großen Chancenungleichheit haben sie nicht mehr das Gefühl, dass sich die Anstrengungen lohnen. Das beeinflusst auch den Plan, möglichst schnell Technikführer zu werden.

Von Ning Wang

Biden will G7 gegen China auf Kurs bringen

US-Präsident Joe Biden will Europa hinter sich bringen, um gemeinsam gegen den Kontrahenten China vorzugehen. Beim G7-Gipfel am Wochenende in Cornwall wollen die Regierungschefs der sieben Industriestaaten ein Gegenprogramm zur Seidenstraßen-Initiative beschließen. Die Bundesregierung zögert jedoch.

Von Felix Lee

Ladenetz für E-Autos wächst in Rekordtempo

China hat in den letzten Jahren zwei Drittel der öffentlichen Ladepunkte für E-Autos weltweit installiert. Das Land führt damit den globalen Vergleich an. Der Zentralstaat, die Provinzen und Regionen subventionieren den Sektor massiv. Während der Ausbau jedoch auf dem Papier schnell vorankommt, hapert es zugleich stellenweise in der Praxis: Die Ladepunkte sind häufig defekt und die Bedienung ist kompliziert.

Von Nico Beckert

Shein, der geheimnisvolle Mode-Gigant

Die chinesische Mode-Plattform Shein wirbelt die globale Fast-Fashion-Branche durcheinander und fordert mit einer ausgefeilten Datenstrategie die Geschäftsmodelle westlicher Konkurrenten wie Zara und H M heraus. Das Unternehmen liefert bereits in 220 Länder. Sein Marktwert wird auf 15 Milliarden US-Dollar geschätzt – damit ist es eines der wertvollsten Technologie-Startups der Welt. Mit der wachsenden Bekanntheit des Unternehmens werden jedoch nun Fragen nach seinen Produktions- und Umweltstandards laut.

Von Frank Sieren

Verena Pausder und Max Maendler: Schule 2.0

„Schule 2.0 fängt erst an“

Verena Pausder und Max Maendler organisieren zum zweiten Mal den Hackathon „Wir für Schule“. Sie wollen das Schulsystem mit einer breiten Reformbewegung verändern. Weg von Noten und Stoffhuberei, hin zu mehr Freiraum für Schülerinnen und Schüler. Pausder hat die Kinder-App-Firma Fox Sheep und die Haba-Digitalwerkstätten gegründet. Bei Maendlers Lehrermarktplatz „Eduki“ werden jeden Monat eine Million digitaler Lernmaterialien heruntergeladen. Das Interview führten Britta Weppner und Christian Füller.

Von

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Leise und kaum sichtbar: Das unterschätzte Wirken der Einheitsfront

Die Einheitsfront der Kommunistischen Partei will seit fast 100 Jahren Nicht-Mitglieder auf Parteilinie einschwören und Auslandschines:innen unter Kontrolle behalten. Noch völlig unterschätzt wird ihre Rolle als Strippenzieher in anderen Staaten, wo sie durch enge Beziehungsgeflechte mit einflussreichen Persönlichkeiten auf die Wahrnehmung chinesischer Politik einwirkt. Es kommt vor, dass Ausländer gar nicht wissen, dass sie der Einheitsfront wertvolle Dienste leisten.

Von Marcel Grzanna

Lehrer fordern zweiten Digitalpakt

Bayerns Lehrerverband erwartet vom Land ein umfassendes Konzept für das neue Schuljahr. Nach Corona bräuchten Schulen Verlässlichkeit bei Lehrernachwuchs, Hygiene im Klassenzimmer – und digitaler Ausstattung. Die Vorsitzenden der Pädagogen-Lobbys stoßen bei einer Umfrage ins selbe Horn: Sie verlangen einen zweiten Digitalpakt Schule.

Von Redaktion Table

Die Laborthese und ihre Konsequenzen

Der Ursprung der Corona-Pandemie ist weiter unklar. Doch allein die Vermutung, der Erreger stamme aus einem Labor in Wuhan, könnte massiven politischen Schaden für die Volksrepublik nach sich ziehen. Statt die Welt mit Transparenz bei der Suche vom Gegenteil zu überzeugen, droht Peking weiterer Vertrauensverlust. Schadenersatzforderungen und ein diplomatischer Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 sind nur zwei mögliche Konsequenzen.

Von Marcel Grzanna

Wie der E-Yuan zur Weltwährung werden soll

China will als erste große Volkswirtschaft eine staatliche Digitalwährung einführen. Konzerne wie Alibaba, Tencent oder JD.com unterstützen die Einführung. Erste Tests laufen bereits. Peking verfolgt ein großes Ziel: Der E-Yuan soll zur neuen Weltwährung aufsteigen. Doch noch stößt das Projekt an seine Grenzen. Eine Übergangslösung könnte den Weg bereiten.

Von Frank Sieren