Coca-Cola-Deutschlandchef John Galvin ist froh darüber, dass es der Ampel-Koalition in dieser Legislaturperiode nicht gelungen ist, Werbeverbote für an Kinder gerichtete Lebensmittel auf den Weg zu bringen. „Das wäre ein sehr großer Eingriff in die Unternehmensfreiheit und in die Werbeindustrie gewesen“, macht er im Interview mit Table.Briefings deutlich. Sehr viele Unternehmen in Deutschland wären von dieser Regelung betroffen gewesen, meint Galvin.
Ähnlich wie andere große Konzerne der Lebensmittelbranche verweist der Coca-Cola-Deutschlandchef in diesem Zusammenhang auf eigene Vereinbarungen der Konzerne mit den Werbetreibenden. „Wir verzichten freiwillig auf Werbung an Menschen unter 14 Jahren in den Medien, in denen wir Werbung schalten“, versichert Galvin.
Was Galvin sich hingegen von einer neuen Bundesregierung wünscht, ist ein Fokus auf die Erleichterung von Investitionen. „Denn Investitionen sind das, was den Wohlstand in diesem Land garantiert“, sagt er. Es müsse Anreize für Investitionen geben. Und: Es müssten Lösungen für Probleme im Bereich der Bürokratie und der Produktivität gefunden werden, ist Galvin überzeugt.
Die Regulierung von Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel (KLWG) hatte sich die Ampel-Regierung 2021 in ihren Koalitionsvertrag geschrieben. Doch seit dem ersten Referentenentwurf aus dem BMEL riss die Kritik an der angedachten Regelung nicht ab. Kritiker monierten, dass der KLWG-Referentenentwurf zu weit und über das im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel hinausgehe, an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt zu beschränken. Wissenschaftler und Verbraucherschützer fordern aber nach wie vor vehement eine Regulierung. heu