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Xi Jinping

Table.Standpunkt

Pekings neue Lehrbücher: „Ich bin ein Schüler Xi Jinpings“

Im September startete das Schuljahr mit neuen Büchern. Nach einem Erlass des Erziehungsministeriums wurde das "Xi-Jinping-Denken über den besonderen chinesischen Sozialismus für das neue Zeitalter“ darin aufgenommen. Peking steigert damit nicht nur den Personenkult. Ein Jahr vor dem großen Wahlparteitag ist es auch ein Zeichen, dass Xi weiter über China herrschen will und wird — schließlich sind seine Gedanken nun auch Pflichtlektüre in allen Schulen.

Von Table.Briefings

Nils Schmid
Analyse

„Merkels China-Politik ist überholt“

Nils Schmid ist besorgt: China stelle eine ernste Herausforderung dar, weil sie in einem Bereich stattfinde, in dem sich Deutschland und der Westen bislang konkurrenzlos sah. Mit der China-Politik von Angela Merkel komme man nicht weit, warnt der SPD-Außenpolitiker. Auch das Verhalten der deutschen Wirtschaft sei kein Ruhmesblatt. Es sei höchste Zeit für eine neue China-Politik Deutschlands. Das Gespräch führte Michael Radunski. Weitere Interviews mit Spitzenvertretern der deutschen Politik vor der Bundestagswahl 2021 finden Sie hier.

Von Michael Radunski

Analyse

Xi geht den Milliardären an den Kragen

Staatschef Xi Jinping hat den Kampf gegen die Ungleichheit ausgerufen. Vierzig Jahre nach den liberalen Reformen Deng Xiaopings setzt er den Parteiapparat in eine neue Richtung in Marsch: gegen die Reichen, für neue Aufstiegschancen. Damit will er den "chinesischen Traum" retten.

Von

Table.Standpunkt

Qincheng – Chinas verrufenes Gefängnis

Um das Qincheng-Gefängnis bei Peking ranken sich zahlreiche Mythen. Der politische Knast ist gefallenen Parteikadern vorbehalten – und steht daher nicht unter Aufsicht der Justiz.

Von Table.Briefings

Table.Standpunkt

Wo Chinas Führung politisch baden geht

Pekinger Spitzenpolitiker hüten alles, was sie persönlich betrifft, wie ein Staatsgeheimnis. Selbst, wann sie Sommerpause machen und wo sie diese verbringen. Doch es gibt eindeutige Hinweise, dass sie sich derzeit im Prominentenbadeort Beidaihe 北戴河 erholen und dabei nicht nur urlauben.

Von Table.Briefings

Analyse

"Merkels China-Politik ist eigentümlich veraltet"

Der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer ist von chinesischen Sanktionen betroffen und kritisiert die China-Politik der Bundesregierung. Die "Automobil-Außenpolitik" sei ebenso überholt wie die Vorstellung, mit Geduld einen Wandel erreichen zu können. Deutschland müsse die Illusion der eigenen Hilflosigkeit überwinden und die Herausforderung der neuen Rivalität annehmen. Mit Bütikofer sprach Felix Lee.

Von Felix Lee

Table.Standpunkt

China verehrt als neuen Gott die Kartoffel

Die Volksrepublik fühlt sich als technologische und wirtschaftliche Überfliegerin aller Welt überlegen. Doch ihre Achillesferse ist, ob sie das 1,4-Milliarden-Volk dauerhaft ernähren kann. Ausgerechnet der Ideologe Xi Jinping warnt davor im Klartext.

Von Table.Briefings

Table.Standpunkt

Wie der Vorsitzende Mao einst Chinas Diplomaten zu Opferlämmern machte

Die Kulturrevolution machte auch vor Chinas Diplomaten und chinesischen Journalisten im Ausland nicht halt. Mao und die KP erfuhren von westlichen Sympathisanten vom vermeintlich bürgerlich-üppigen Lebensstil der Abgesandten. Ein Brief der Österreichischen Marxisten-Leninisten gefiel Mao besonders gut. Die Konsequenz: Ein Drittel aller Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes wurden nach China zurückbeordert und musste sich der Kritik stellen.

Von Table.Briefings

Xi Jinping, der „Überragende Führer“. Als Staatspräsident der Volksrepublik regiert er seit 2013 China. Die China.Table-Redaktion wagt den Blick auf einen der mächtigsten Männer der Welt.Den Titel "Überrragender Führer" hat Xi Jinping seiner enormen Machtfülle zu verdanken. Xi Jinping ist seit 2012 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Vorsitzender der Zentralen Militärkommission. Seine Zeit als Regierungsoberhaupt ist geprägt von wirtschaftlichem Fortschritt einerseits und großen politischen Krisen andererseits. Eine Übersicht.

Xi Jinping Steckbrief

Xi Jinping ist Staatspräsident der Volksrepublik und regiert damit China. Er ist Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, die als alleinherrschende Einheitspartei die Macht im Land hat.

Die Familie von Xi Jingping

Im Jahr 1953 kam Xi Jinping als dritter von vier Söhnen zu Welt. Seine Mutter hieß Qi Xin, Xi Jinpings Vater war Xi Zhongxun, der selbst als Politiker tätig war. Mit der Kulturrevolution im Jahr 1966 musste er seine Ämter niederlegen. Xi Jinping wurde zur politischen Umerziehung in das Dorf Liángjiāhé geschickt. Dort musste er auf den Feldern arbeiten.Direkt nach seinem ersten Studium heiratete Xi Jinping Ke Lingling. Es war die Tochter von Ke Hua. Ein Botschafter Chinas, der von 1978 bis 1983 in London arbeitete. Als ihm seine Tochter 1982 nach England folgte, obwohl Xi Jinping in Beijing blieb, wurde die Ehe gehschieden.Im Jahr 1987 heiratete Xi Jinping ein zweites Mal. Seine jetzige Ehefrau Peng Liyuan ist eine populäre Volksmusiksängerin. Das Paar bekam durch die chinesischen Staatsmedien sehr viel Aufmerksamkeit. Ein Bruch in der Tradition. Denn der First Lady in China wird üblicherweise nicht so viel Aufmerksamkeit zuteil. Mit Xi Mingze haben die beiden eine gemeinsame Tochter. Sie kam im Jahr 1992 zur Welt. Im Jahr 2014 hat sie ihr Studium an der Harvard-Universität beendet. Seitdem lebt sie in Peking.

Welche Ausbildung hat Xi Jinping?

Durch seinen Beitritt in die KPCh im Jahr 1974 konnte Xi Jinping die Tsinghua-Universität in Peking besuchen. Von 1975 bis 1979 erarbeitete er sich einen Abschluss in Chemieingenieurswesen. Zwischen 1998 und 2002 studierte Xi Jinping ein zweites Mal. Diesmal absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium in marxistischer Philosophie. Außerdem promovierte er zum Doktor der Rechte (LLD).

Politische Karriere von Xi Jinping

Für Xi Jinping war die politische Karriere eine Einbahnstraße. Start seiner Laufbahn war der Posten als Vizebürgermeister in Xiamen (3,6 Millionen Einwohner). Das ist eine Stadt in der Provinz Fujian (36,2 Millionen Einwohner) im Südosten Chinas. 1993 stieg er in die Provinzverwaltung von Fujian auf.Bereits zwei Jahre später war er dort stellvertretender Parteisekretär und im Jahr 2000 schließlich Gouverneur in Fujian. Es folgten Stellen als Gouverneur von Zhejiang (2002), Sekretär des Provinzkomitees und Vorsitzender des Volkskongresses. Ebenfalls in Zhejiang (2003).

Xi Jinpings Aufstieg an die Spitze

Ein politisches Beben katapultierte Xi Jinping in ein politisches Spitzenamt in der Volksrepublik China. Chen Liangyu war bis ins Jahr 2007 Bürgermeister von Shanghai. Wegen Korruption musste er zurücktreten. Später wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren verurteilt. Xi Jinping wurde in Shanghai Parteichef und war zusätzlich für Hongkong und Macau verantwortlich.Als am 15. März 2008 der 11. Nationale Volkskongress tagte, wählten ihn die Teilnehmer zum Vizepräsidenten. Unter dem damaligen Staatsoberhaupt Hu Jintao war er der zweitmächtigste Mann in der Volksrepublik China und designierter Nachfolger als Regierungsoberhaupt. Hu Jintao erklärte im November 2012 seinen Rücktritt. Im März 2013 trat Xi Jinping dessen Nachfolge an.

Übersicht: Politische Ämter von Xi Jinping

1982-1983:

 Stellvertretender Parteisekretär in Zhengding

Ab 1983: 

Parteisekretär in Zhengding

1985-1988:

 Vizebürgermeister in Xiamen

Ab 1993:

 Mitglied der Provinzverwaltung von Fujian

1995-2000: 

Gouverneur in Fujian

Ab 2000:

 Mitglied der Parteiführung in Zhejiang

2002-2007: 

Gouverneur von Zhejiang

Ab 2003: 

Sekretär des Provinzkomitees und Vorsitzender des Volkskongresses in Zhejiang

Ab März 2007: 

Parteichef in Shanghai

Ab Oktober 2007: 

Mitglied im ständigen Ausschuss des Politbüros der KPCh

15. März 2008: 

Vizepräsident der Volksrepublik China

15. November 2012:

 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas

14. März 2013: 

Staatpräsident der Volksrepublik China

Ist Xi Jinping ein Diktator?

Xi Jinping hat es stets verstanden, seine Macht zu erhalten und auszubauen. Im Jahr 2018 stimmte der nationale Volkskongress beispielsweise einer Verfassungsänderung zu. Staatspräsidenten dürfen seitdem länger im Amt bleiben als zwei Legislaturperioden. Konkurrenz muss er nicht fürchten. Missliebige Parteikollegen wurden politisch ausgeschaltet.Seine Furcht vor Machtverlust treibt teils kuriose Blüten. Seit ihn im Jahr 2013 ein Meme mit Winnie Puuh verglichen hat, muss die staatliche Zensurabteilung Xi Jinping Memes mit dem dicklichen Bären von Disney löschen. Auch alle Bilder, Vergleiche oder Witze verschwinden umgehend aus dem Netz. Sogar der Film 

Christopher Robin

, ein Live-Action-Remake des Klassiker mit Winnie Puuh, wurde in der Volksrepublik verboten.

Xi Jinping und das Internet: Machtkampf und Zensur

Xi Jinping ist es lieber, wenn nur kontrollierte Botschaften an sein Volk rausgehen. Deswegen ist auch der Nachrichtendienst Twitter in der Volksrepublik gesperrt. Dafür gibt es andere Angebote. Zum Beispiel Weibo. Eine Plattform für Mikroblogging. Im Dezember 2015 versuchte sich Xi Jinping an Weibo. Sein erstes Posting erhielt in rund dreißig Stunden über 300.000 Reposts und 35.000 Kommentare.Zum Machtkampf von Xi Jinping gehört auch eine Auseinandersetzung mit Jack Ma, dem Gründer der Handels- und Kommunikationsplattform Alibaba. Der Milliardär hatte im Oktober 2020 die Finanzaufsicht der Volksrepublik China harsch kritisiert. So hatte er die staatlichen Banken mit Pfandhäusern verglichen. Daraufhin verschwand Jack Ma aus dem öffentlichen Leben. Selbst seine Funktion als Fernseh-Juror in einer Casting-Show für Nachwuchsunternehmer durfte er nicht mehr ausführen.

Xi Jinping und das Coronavirus aus Wuhan

Die wahrscheinlich größte Krise, die Xi Jinping in seiner bisherigen Zeit als Staatpräsident der Volksrepublik China meistern musste, war das Coronavirus. Es soll auf einem Wildtiermarkt in Wuhan erstmals vom Tier auf den Menschen übertragen worden sein. Mit scharfen Restriktionen ist die Staatsführung um Xi Jinping gegen das Coronavirus vorgegangen. So wurde die Provinz Hubei, mit immerhin 56 Millionen Einwohnern, komplett von der Außenwelt isoliert.Das Vorgehen von Xi Jinping in Wuhan bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation als „die womöglich ambitionierteste, schnellste und aggressivste Anstrengung zur Krankheitseindämmung in der Geschichte". In der westlichen Welt seien die Länder für derartige Maßnahmen „sowohl in der Geisteshaltung als auch materiell“ nicht bereit. Doch auch im Zusammenhang mit der Coronavirus-Politik verschwanden Kritiker des Staatspräsidenten oder die Zensurbehörde ließ sie verstummen.

Handelskrieg mit Donald Trump

Wegen der Coronavirus-Krise attackierte US-Präsident Donald Trump seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping scharf. Trump sei enttäuscht von Xi Jinping gewesen, dass dieser das Coronavirus nicht habe eindämmen können. In der Tat hatte Xi Jinping lange Zeit Zweifel gesät, dass Sars-Cov-2 aus Wuhan käme. Chinesische Diplomaten machten gar das US-Militär verantwortlich.Trump bezeichnet Covid-19 als China- oder Wuhan-Virus und erklärte in Richtung Xi Jinping: „Das ist der schlimmste Angriff den wir je hatten. Das ist schlimmer als Pearl Harbor. Das ist schlimmer als das World Trade Center." Es folgte ein Handelskrieg der beiden Länder. Wang Yi, ein chinesischer Diplomat, bezeichnete ihn als einen „neuen Kalten Krieg“.

Xi Jinping und Angela Merkel

Zwischen Angela Merkel, der deutschen Bundeskanzlerin, und Xi Jinping war der Umgangston deutlich diplomatischer. Die beiden Staatsoberhäupter ließen im März 2020 mitteilen, dass „die gegenwärtige Krisensituation nur durch enge internationale Zusammenarbeit gelöst werden kann“. Das mag ein sehr kleiner gemeinsamer Nenner sein, ist aber immerhin einer.Politisch betrachtet liegt aber auch zwischen Angela Merkel und Xi Jinping einiges im Argen. Die EU-Kommission nennt die Volksrepublik in einem Strategiepapier einen „systemischen Rivalen“. Bei wichtigen europäischen Themen wie dem Investitionsschutzabkommen oder dem Klimaschutz bewegt sich China keinen Zentimeter auf seine Handelspartner zu.

Wie viel Geld verdient Xi Jinping?

Als Staatpräsident der Volksrepublik China verdient Xi Jinping sehr bescheidene 20.000 Euro pro Jahr. Das Wirtschaftsmagazin Spears schätzt das Vermögen von Xi Jinping dennoch auf 1,5 Milliarden Dollar. Hintergrund ist ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg aus dem Jahr 2012. Darin heißt es, dass die Familie von Xi Jinping „mehrere hundert Millionen Dollar“ erwirtschaftet habe. Hauptsächlich durch politische Kontakte. Die Offshore-Leaks-Recherchen deckten 2014 außerdem auf, dass Gelder durch Offshore-Firmen ins Ausland verlagert wurden.

Xi Jinping Aussprache

Wer mehr über den Präsident von China erfahren will, kann das Xi Jinping Buch 

Die Welt des Xi Jinping

von Kerry Brown lesen. Wer nach China reist, sollte die richtige Aussprache von Xi Jinping beherrschen. Das „X“ wird weich gesprochen, also „ch“. Die Aussprache seines Familiennamens ist also „Chi“. Das „J“ am Anfang des Vornamens klingt wie „Dsch“. Die richtige Aussprache von Xi Jinping ist also „Chi Dschinping“. Alle aktuellen Meldungen und wichtigen News zu Xi Jinping gibt es von der China.Table-Redaktion.