Ungarn ist unbestritten der lautstärkste Freund Chinas in der EU. Die Beziehungen reichen weiter zurück als mit anderen mitteleuropäischen Staaten. Nun gibt es aber Ärger wegen eines geplanten Ablegers der Fudan-Universität in Budapest. Das Projekt könnte zu einer – zumindest zeitweiligen – Abkehr von der Allianz mit Peking führen. Denn in Ungarn stehen Wahlen an. Und China ist offenbar in der ungarischen Hauptstadt nicht beliebt. Auch der Ausgang der Bundestagswahl könnte die Entwicklung beeinflussen.
Von Amelie Richter
Kapitalismus vs. Sozialismus ist heutzutage zu kurz gedacht. China hat mittlerweile seine Fähigkeit bewiesen, politische Ziele auch in konkrete Projekte und Programme zu übersetzen - mit sichtbaren Vorteilen für die gesamte Bevölkerung, nicht nur für die Eliten. Für die USA könnte es schwer werden, sich daran zu messen, solange sie an ihrer Identität als System der freien Marktwirtschaft festhält.
Von Redaktion Table
China.Table wirft regelmäßig einen Blick auf die EU-Mitgliedsstaaten und deren Beziehung zu China – Ungarn sticht dabei heraus: Budapest zeigt sich immer wieder offen positiv in Richtung Peking gewandt. Wirtschaftlich bringt das dem Land Analyst:innen zufolge aber nur wenig. Die Bande basieren mehr auf politischen Gründen und bieten Provokationsmöglichkeiten in Richtung Brüssel. Neuen Unmut erzeugt nun das Campus-Projekt der Fudan-Universität in Budapest.
Von Amelie Richter
Wang Huning ist unter den Technokraten der chinesischen Führung eine Ausnahmeerscheinung. Seit 1995 dient er drei Präsidenten als Chefberater. Seine Handschrift findet sich in den Lehren von Jiang Zemin, Hu Jintao und Xi Jinping. Doch das von Wang einst angepeilte Ziel, zu mehr Demokratie zu gelangen, ist mittlerweile in weite Ferne gerückt.
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