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Südafrika

Analyse

Mehr Erdgas statt erneuerbare Energie

Africa Energy Indaba in Kapstadt ist die wichtigste Energiekonferenz des Kontinents. Führende Politiker warnen dort vor einer einseitigen Ausrichtung allein auf erneuerbare Energie und vor einer zu frühen Abkehr von fossilen Energiestoffen. Stattdessen setzen sie auf Erdgas als Energieträger für den Übergang.

Von Andreas Sieren

Analyse

Russlands Schiffe in Südafrika schlagen hohe Wellen

Die südafrikanische Marine führte ein gemeinsames Manöver mit Russland und China durch, sehr zum Missfallen westlicher Regierungen. Südafrika will dies als Signal eines erstarkenden Selbstbewusstseins verstanden wissen.

Von Andreas Sieren

Svenja Schulze und Hubertus Heil vergangene Woche beim Besuch einer Kakaoplantage der „Cooperative Rasso“ in Agboville (Elfenbeinküste).
Analyse

Unerwünschte Folgen der Lieferketten-Regulierung

Lieferketten-Regulierung soll Umweltschäden oder Verletzungen von Menschenrechten bei Zulieferern von Unternehmen unterbinden. In der Praxis zeigt sich, wie der globale Süden benachteiligt wird.

Von Caspar Dohmen

Analyse

Landmaschinen-Grimme baut Afrikageschäft aus

Seit bald 30 Jahren ist der Mittelständler aus Niedersachsen in Afrika aktiv. Den hohen Preis deutscher Maschinen gleicht das Unternehmen durch Qualität und Service aus. Jetzt geht das Unternehmen den nächsten Schritt und will ein erstes Produktionswerk in Südafrika bauen.

Von Julian Hilgers

Analyse

Mercedes setzt auf Solar in Südafrikas Stromkrise

Angesichts der unhaltbaren Zustände in der Stromversorgung in Südafrika hat Präsident Ramaphosa den nationalen Notstand ausgerufen. Der ermöglicht es der Regierung, Entscheidungsprozesse zu verkürzen und die neue „Just Energy Transition“ zügiger umzusetzen. Mitten in der Stromkrise setzt Mercedes-Benz auf Elektroautos.

Von Andreas Sieren

Analyse

Südafrika bandelt wieder mit Russland an

Dem Westen mag das nicht gefallen, doch Südafrika schließt ausgerechnet jetzt enge Bande mit Russland. Sogar ein gemeinsames Marinemanöver ist geplant. Im Gegenzug will Russland mehr Geschäft in Südafrika machen.

Von Andreas Sieren

Analyse

Südafrika: Kohleausstieg kostet jährlich 14 Milliarden Dollar

Der Kohleausstieg in Südafrika gilt als Testfall, wie Industriestaaten den Schwellenländern bei schnellem und sozial abgefederten Klimaschutz helfen können. Vor einem Jahr versprachen die Europäer und die USA dem afrikanischen Staat 8,5 Milliarden Dollar für die „Just Transition Energy Partnership“. Bisher blieben Kosten und Details vage. Jetzt hat Südafrika sein Preisschild für den grünen Umbau vorgestellt.

Von Redaktion Table

Südafrika, im südlichen Afrika gelegen, ist ein Land mit reicher Geschichte und kultureller Vielfalt, das im 17. Jahrhundert durch den Zusammenschluss verschiedener Stämme entstand. Als eine der führenden Wirtschaftsmächte Afrikas basiert seine Wirtschaft auf Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus, einschließlich der weltberühmten Nationalparks und Weinanbaugebiete. Geprägt durch den Kampf gegen die Apartheid und den Übergang zur Demokratie steht das Land vor Herausforderungen wie Armut und Kriminalität. Trotz Risiken wie politischer Instabilität und Korruption bietet Südafrika auch Chancen in den Bereichen Investitionen, Handel und Tourismus.

Politik in Südafrika

Präsident Cyril Ramaphosa, Vorsitzender der durch Nelson Mandela bekannt gewordenen African National Congress Partei (ANC), befindet sich in einer heiklen politischen Position. Als aufstrebende Wirtschaftsmacht steht Südafrika an einem Scheideweg der internationalen Politik, der von der Zerrissenheit zwischen verschiedenen internationalen Blöcken geprägt ist. Einerseits versucht Ramaphosa, Südafrikas Neutralität in der Welt zu wahren, insbesondere innerhalb der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) und einer Minderheit der G20. Diese Allianz versteht sich als alternative Stimme zum traditionellen westlichen Block. Andererseits neigt Ramaphosa dazu, sich auf die Seite des Westens und der USA zu stellen, was bei vielen Beobachtern Fragen aufwirft. Die Opposition im Land wirft der südafrikanischen Regierung unter Ramaphosa eine anhaltende Unterstützung Russlands vor. Diese Unterstützung hat auch international Wellen geschlagen, da sich die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in vielerlei Hinsicht verschlechtert haben. Die USA sind nach China der zweitwichtigste bilaterale Handelspartner Südafrikas. Diese Beziehung erschwert Ramaphosas Position zusätzlich, da er versucht, eine ausgewogene Außenpolitik zu betreiben, die sowohl die Interessen des BRICS-Blocks als auch die des Westens berücksichtigt. Die Innenpolitik ist nicht weniger problematisch. Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosenquote lag 2022 bei erschreckenden. 33,5 Prozent. Diese starke Ungleichverteilung von Wohlstand und Beschäftigungsmöglichkeiten führte 2022 zu den meisten Gewalttaten, Ausschreitungen und Plünderungen in Südafrika seit dem Ende der Apartheid. Die Unruhen können teilweise als Folge der korrupten Politik und des Mangels an effektiver Wirtschaftsführung angesehen werden. Südafrika hat eine der höchsten Ungleichheitsraten der Welt, was die sozialen Spannungen im Land weiter verschärft.

In welchen internationalen Organisationen ist Südafrika Mitglied?

Welche internationalen Abkommen und bilateralen Verträge hat Südafrika unterzeichnet?

Internationale Verträge und Abkommen von Südafrika: 

Bilaterale Verträge zwischen Südafrika und Deutschland: 

Apartheid: Ein anhaltendes Problem von Südafrika

Die Apartheid in Südafrika, die von 1948 bis 1994 dauerte, war ein System der Rassentrennung, das von der ausschließlich weißen Regierung Südafrikas durchgesetzt wurde. Es sah vor, dass die nicht-weißen Südafrikaner, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, in von den Weißen getrennten Gebieten lebten und getrennte öffentliche Einrichtungen nutzten. Der Kontakt zwischen beiden Gruppen war streng begrenzt und wurde durch eine Reihe von Gesetzen und Verordnungen kontrolliert.Mit dem Sieg der National Party im Jahr 1948 wurde die Apartheid zu einem gesellschaftlichen Projekt, und die ausschließlich weiße Regierung erließ Gesetze, die die Rassentrennung gesetzlich verankerten. Die Auswirkungen dieses Systems waren tiefgreifend und führten zu weit verbreiteten Ungerechtigkeiten und Missständen.Obwohl die Apartheid 1994 offiziell abgeschafft wurde, ist das System noch immer von ihr geprägt. Die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, die während der Apartheid geschaffen wurden, bestehen fort, und die schwarze Bevölkerung ist nach wie vor unverhältnismäßig stark von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen.Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosenquote ist erschreckend hoch. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist die höchste der Welt, ein alarmierendes Zeichen für die anhaltenden Herausforderungen des Landes. Im Jahr 2022 erlebte Südafrika die meisten Gewaltausbrüche, Ausschreitungen und Plünderungen seit dem Ende der Apartheid, was viele als Folge der korrupten Politik und der ungelösten sozialen Spannungen sehen. Die schwarze Bevölkerung ist von diesen Problemen am stärksten betroffen und die Narben der Apartheid scheinen noch lange nicht verheilt zu sein. Trotz der Fortschritte seit dem Ende der Apartheid zeigen die anhaltende Armut und Ungleichheit, dass Südafrika noch einen langen Weg vor sich hat, um die tief verwurzelten sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu überwinden, die durch jahrzehntelange Diskriminierung und Ungerechtigkeit entstanden sind.

Power Crisis: Energiekrise Südafrikas

Südafrika ist mit einer schweren Energiekrise konfrontiert, die das Land auf vielfältige Weise betrifft. Mit 85 Prozent der Energie aus Kohle ist das Land stark von dieser Energieform abhängig. Diese Abhängigkeit hat gravierende Folgen. Im ganzen Land kommt es zu Stromausfällen, im Volksmund "Low Shedding" genannt. Diese Ausfälle haben schockierende Folgen für das Land. Wenn die Wirtschaft aufgrund von Energiemangel zum Erliegen kommt, sind die Auswirkungen auf die Gesellschaft verheerend - viele Menschen verlieren ihre Arbeit, ihr Einkommen, ihr Zuhause und in einigen Fällen sogar ihr Leben.Die Kohleindustrie ist auch in illegale Aktivitäten verwickelt. Viele Banden und Kartelle sind in die Kohleindustrie involviert, und die Situation wird durch schwere Vorwürfe der Korruption und Veruntreuung bei Eskom, dem größten staatlichen Stromversorger Südafrikas, noch komplizierter. Die bestehenden Kohlekraftwerke sind sehr alt und es gibt eine "Politik des toten Holzes", nach den alten Kohlekraftwerken weder repariert noch ersetzt werden. Angebot und Nachfrage stimmen nicht überein, was im Jahr 2022 zu fast 200 Tagen mit Stromausfällen führte. Selbst alltägliche Dinge wie das Aufladen eines Telefons müssen sorgfältig geplant werden, und manche Südafrikaner sind bis zu 10 Stunden am Tag ohne Strom. Als Reaktion auf die Krise erklärte Präsident Ramaphosa, dass der Notstand es der Regierung ermöglichen werde, praktische Maßnahmen wie die Einführung von Generatoren, Solarpaneelen und unterbrechungsfreier Stromversorgung zu ergreifen. Diese Maßnahmen sollen Unternehmen in der Lebensmittelproduktion, der Lagerung und der Einzelhandelslieferkette helfen. Die Opposition hat sich jedoch gegen den Ausnahmezustand ausgesprochen, da dieser es dem ANC ermöglichen würde, normale Beschaffungsverfahren zu umgehen. Dies wirft weitere Fragen nach Transparenz und Verantwortlichkeit in einer ohnehin schon komplexen und angespannten Situation auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Südafrika mit einer komplexen Energiekrise konfrontiert ist, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Auswirkungen hat. Die Herausforderungen sind vielfältig und reichen von veralteter Infrastruktur über Korruption bis hin zu illegalen Aktivitäten in der Kohleindustrie. Die Lösung erfordert eine sorgfältige Planung, eine klare Politik und die Zusammenarbeit aller Beteiligten, um das Land aus dieser prekären Lage zu führen.

Wirtschaft in Südafrika

Südafrika wird oft als Schwellenland bezeichnet und gilt als die am weitesten entwickelte Industrienation Afrikas. Mit seiner dynamischen Wirtschaft hat sich das Land zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren des Kontinents entwickelt, das in verschiedenen Industriezweigen eine zentrale Rolle spielt.Besonders hervorzuheben ist die Position Südafrikas als größter Automobilproduzent des Kontinents. Die Automobilindustrie ist ein Schlüsselsektor der Wirtschaft und trägt maßgeblich zu Exporten und Beschäftigung bei. Im Jahr 2022 erreichte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Südafrikas 405,71 Milliarden Euro. Obwohl diese Zahl beeindruckend ist, wird für 2023 ein Rückgang des BIP prognostiziert. Diese Prognose könnte auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein, darunter globale Unsicherheiten und interne wirtschaftliche Herausforderungen. Die Inflationsrate von 6,9 Prozent im Jahr 2022 deutet auf einige der wirtschaftlichen Spannungen hin, mit denen das Land konfrontiert ist. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Inflation in naher Zukunft zurückgehen wird, was ein positives Zeichen für die Stabilität der Wirtschaft sein könnte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Südafrika eine führende Kraft in der afrikanischen Wirtschaft ist, mit bemerkenswerten Errungenschaften in der Industrie, insbesondere im Automobilsektor. Trotz dieser beeindruckenden Leistung sind die Aussichten gemischt, da eine Verlangsamung des BIP und eine Veränderung der Inflationsrate die wirtschaftliche Landschaft in den kommenden Jahren prägen könnten.