
Eisbären: Deshalb infizieren sie sich häufiger durch die Erderwärmung
Die Erderwärmung begünstigt die Verbreitung von Krankheitserregern in der Arktis. Eine Studie zeigt: Eisbären stecken sich inzwischen viel häufiger an.
Von Redaktion Table
Die Erderwärmung begünstigt die Verbreitung von Krankheitserregern in der Arktis. Eine Studie zeigt: Eisbären stecken sich inzwischen viel häufiger an.
Von Redaktion Table
In Berlin will die WHO ihre Finanzierung auf solidere Beine stellen. Dabei sollen die Mitgliedsstaaten stärker in die Verantwortung genommen werden. Deutschland will sich als Zugpferd für globale Gesundheit positionieren.
Von David Renke
25 medizinische Fakultäten in Europa haben ein neues Netzwerk gegründet, um die Lehre an die steigenden Klimarisiken anzupassen. Der Klimawandel löst zwar nicht notwendigerweise neue Erkrankungen aus, er verschlimmert aber bestehende Gesundheitsrisiken.
Von Lukas Bayer
In Algerien aufgewachsen flieht Yasmine Belkaïd während des „schwarzen Jahrzehnts“ nach Frankreich. Heute ist sie eine führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Immunologie.
Von Redaktion Table
Kommenden Montag beginnt der Weltgesundheitsgipfel in Berlin. Dabei will die WHO ihre Finanzierung sichern. Auch aus Afrika haben sich einige Teilnehmer angekündigt.
Von David Renke
Der Thinktank „Progressives Zentrum“ hat Vorschläge von Jugendlichen gesammelt, wie die Politik gegen Einsamkeit vorgehen kann. Die 14- bis 21-Jährigen wünschen sich unter anderem über die Mental Health Coaches hinaus mehr psychologische Hilfsangebote.
Von Redaktion Table
Ruanda kämpft mit einem Ausbruch des gefährlichen Marburg-Virus. Bislang hat die Krankheit acht Menschenleben gefordert.
Von Arne Schütte
Seit einem Jahr gibt es das Programm Mental Health Coaches. Familienministerin Lisa Paus will das Modellprojekt nun verlängern. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt den Erfolg des Projekts, übt aber auch Kritik.
Von Maximilian Stascheit
Rauchen und Dampfen soll an Orten, an denen sich Kinder und Jugendliche oft aufhalten, zurückgedrängt werden. Das fordert die EU-Kommission in einer Empfehlung an die Mitgliedstaaten. Ziel ist 2040 die erste „rauchfreie Generation“ zu haben, in der nicht mehr als fünf Prozent rauchen.
Von Markus Grabitz
Der aktuelle Mpox-Ausbruch ist wahrscheinlich nicht der letzte gewesen. Forscher haben aber das Ziel, Epidemien künftig früher zu stoppen – oder sogar zu verhindern. Daran arbeiten Wissenschaftler aus Deutschland mit Kollegen in Westafrika.
Von Lucia Weiß
Das Gesundheitssystem in China hat die Aufgabe, das bevölkerungsreichste Land der Welt gesund zu halten. Seit dem Jahr 2016 unterläuft es dafür einer Modernisierung. Alle News zum Thema gibt es von der Table.Media-Redaktion.
Das Gesundheitssystem in China ist auf Kliniken und Krankenhäusern aufgebaut. Arztpraxen und Hausärzte gibt es nicht, weshalb Chines:innen wegen jeder Kleinigkeit ins Krankenhaus gehen. Teilweise nur, um sich Medikamente verschreiben zu lassen. Wer auf dem Land lebt und krank wird, geht in kleinere Kliniken. Ernstere Fälle werden in kommunalen Gesundheitszentren behandelt.Beide Einrichtungen haben das Problem schlecht ausgestattet zu sein und unter Geldknappheit zu leiden. Viele Chines:innen gehen deswegen direkt in die Krankenhäuser der großen Städte, wo es häufig zu einem Ärztemangel kommt. Die extrem ungleiche Ressourcenverteilung zwischen Stadt und Land gilt auch als eine der größten Herausforderungen des Gesundheitssystems in China. Universitätskliniken und Militärkrankenhäuser zählen zu den Vorzeigeeinrichtungen.
Private, staatliche und gesetzliche Förderer finanzieren das Gesundheitssystem in China. Im Jahr 2016 betrugen die Ausgaben etwa sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Also etwa halb so viel wie in Europa (zehn Prozent) und ein Drittel der amerikanischen Ausgaben (17 Prozent). 40,2 Prozent der Gesundheitsausgaben in China kamen dabei aus privater Hand, wie die Weltbank berechnet hat. Die restlichen 59,8 Prozent stammen von Krankenversicherungen und der Staatskasse. In Deutschland liegt das Verhältnis bei 15 Prozent zu 85 Prozent.Insgesamt liegen die Ausgaben pro Kopf bei 440,9 US-Dollar pro Jahr (2017). In Deutschland waren es im Jahr 2019 bereits 5.600 Dollar. Im einwohnerreichsten Land der Erde kommen auf 1.000 Einwohner insgesamt zwei Ärzte. In Deutschland sind es, zum Vergleich 4,5. Seit Jahren versucht die Kommunistische Partei daher, das Gesundheitssystem auszubauen.
Fast alle Chines:innen haben in der Volksrepublik Zugriff auf die Gesundheitsversorgung. Bereits seit dem Jahr 2011 beträgt die Abdeckung von Chinas Krankenversicherungssystem 95 Prozent. Um das zu erreichen hat die Kommunistische Partei drei Versicherungsprogramme gestartet:
UEBMI: Für Angestellte in städtischen Regionen.
URBMI: Für Kinder, arbeitslose oder behinderte Menschen in städtischen Regionen.
NRCMS: Für die ländliche Bevölkerung.
In den Krankenversicherungen in China müssen die Versicherten aber teilweise einen hohen Eigenanteil bezahlen. Lediglich beim UEBMI werden immerhin 68 Prozent etwaiger Kosten eines Krankenhausaufenthalts bezahlt. Im ländlichen Bereich sind es nur 44 Prozent. Ein großes Problem stellt die Versorgung der Wanderarbeiter dar. Diese sind meist über das NRCMS in ihren Heimatorten versichert und können sich die Behandlung in der Stadt oft nicht leisten.
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) spielt im Gesundheitssystem in China eine wichtige Rolle. Die Heilkunde in China macht zwischen zehn und zwanzig Prozent der chinesischen Gesundheitsversorgung aus. Chinas Staatschef Xi Jinping unterstützt die Heilkunde aktiv, weswegen die Angebote wachsen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind die zentralen Behandlungsmethoden Akupunktur, Moxibustion, Tuina Anmo, Shiatsu, Qigong und Taijiquan jedoch umstritten und werden als pseudowissenschaftlich betrachtet.
Die Ernährung der Chines:innen basiert klassischerweise auf viel Reis, Getreide und gegartem Gemüse. Dazu kommen wenig Fisch und Fleisch. Milchprodukte werden in der traditionellen Küche kaum verwendet. Die Ernährungslehre ist in der chinesischen Medizin eine Behandlungssäule. Sie basiert auf den fünf Elementen, also allen fünf Geschmacksrichtungen - süß, sauer, salzig, bitter und umami. Idealerweise sind bei jeder Mahlzeit alle fünf vertreten, um alle Organe in ihrer Funktion zu unterstützen.
Die Rolle der Pharmaindustrie im Gesundheitswesen in China hängt stark davon ab, dass Pharma in China ein Wachstumsmarkt ist. Entsprechend wird die Bedeutung der Pharmaindustrie in der Volksrepublik in den kommenden Jahren noch zunehmen. Im Rahmen des Plans Healthy China 2030 soll die heimische Forschung und Produktion gestärkt werden. Dazu gibt es finanzielle Förderprogramme, die diesen Sektor international wettbewerbsfähiger machen und die Zahl der Patente erhöhen soll. Dafür wird an Innovationszentren und Pharma-Clustern gearbeitet.Bereits im Kampf gegen das Coronavirus konnte China schnell erste Erfolge erzielen. Sinopharm und Sinovac konnten in Rekordzeit Corona-Impfstoffe liefern. Beide Firmen haben einen sogenannten Totimpfstoff entwickelt. Von Cansino Biologics stammte ein Vektorimpfstoff.
Bereits im Jahr 2016 hat die Kommunistische Partei Chinas eine Art Reform des chinesischen Gesundheitswesens beschlossen. Unter dem Titel Healthy China 2030 stellte die Politik einen ambitionierten Entwicklungsplan vor, um die Gesundheit in China zu verbessern. Ziel ist es, die Lebenserwartung bis zum Jahr 2030 um drei Jahre auf insgesamt 79 Jahre zu steigern und die Frühsterberate durch chronische Krankheiten um dreißig Prozent zu senken. Dafür sollen die Ausgaben im Gesundheitswesen massiv gesteigert werden, damit es mehr Ärzte in China gibt. Vor allem der ländliche Bereich soll eine bessere Versorgung erhalten.Das Programm Healthy China 2030 legt den Fokus auch auf die Vorbeugung von Krankheiten und die Gesundheitsförderung. So soll sich die Zahl der Menschen, die regelmäßig Sport treiben, von 360 Millionen im Referenzjahr 2014 auf 530 Millionen erhöhen. Auch wird der Einsatz der traditionellen chinesischen Medizin, also Heilkunde ganz ohne Medikamente, unterstützt. Auch gesunde Lebensmittel und eine ausgewogene Ernährung sind dabei elementar.
Vor allem die Digitalisierung soll das Gesundheitswesen in China verbessern. Entsprechend kommen den Start-ups im Bereich des E-Health eine bedeutende Rolle zu. Die Investitionen sind hoch. Mächtige Firmen probieren mit Neugründungen früh, den Markt zu erobern. So hat der große Versicherer Ping An das Portal Good Doctors gegründet. Es bietet Online-Konsultationen, Krankenhausüberweisungen und -termine, Gesundheitsmanagement und Wellness-Interaktionsdienste.Auch Alibaba hat mit Alibaba Health eine eigene Gesundheitssparte. Sie konzentriert sich auf pharmazeutischen Online-Handel, Online-Konsultationen und Medikamentenverschreibung. Tencent hat WeDoctor Healthcare gegründet. Es teilt sich in die Geschäftsfelder Gesundheitswesen, Cloud, Versicherung und Pharmazie auf. Die Internetkonzerne finanzieren außerdem eine Vielzahl von Gesundheits-Start-ups. Allein im Jahr 2018 – dem letzten vollen Geschäftsjahr vor der Coronaviruskrise – flossen 42,8 Milliarden Dollar Risikokapital, rechnete McKinsey vor. Etwa 1.000 Health-Tech Start-ups gab es im September 2019 in China.Vor allem die Coronakrise hat die Digitalisierung des Gesundheitswesens in China vorangetrieben. Während der Hochphase der Pandemie konnte die Hälfte der Gesundheitsversorgung in der Volksrepublik bereits online erledigt werden, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Die Modernisierung und der Ausbau des Gesundheitssystems in China sind für die Menschen in der Volksrepublik von zentraler Bedeutung. Im Ausland weckt vor allem die Vielzahl an Gesundheits-Startups Interesse, da sie lukrative Investitionsmöglichkeiten bieten. Die Redaktion von Table.Media hat alle News zum Gesundheitssystem in China.