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Evergrande

Analyse

"China will sich nicht abschotten"

Kaum jemand in Deutschland versteht so viel von Chinas Wirtschaft wie Doris Fischer von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Im China.Table erläutert sie, warum schlechte Nachrichten in einzelnen Sektoren nicht gleich bedeuten, dass das Wachstum zusammenbricht. Anders als andere Experten kann sie keine Abschottung des Landes ausmachen. Das Gespräch führte Felix Lee.

Von Felix Lee

Analyse

Evergrande verschafft sich Zeit

Viele Finanzexperten hatten den angeschlagenen Immobilienkonzern schon vor Monaten für Pleite erklärt. Doch nun leistet das Unternehmen eine Zinszahlung nach der nächsten. Wie lange geht das noch gut?

Von Redaktion Table

Analyse

Würgt Xi durch Kontrollsucht das Wachstum ab?

Lieferengpässe, flächendeckende Stromausfälle, Tech-Konzerne unter Druck, die Immobilienbranche tief in der Krise – in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt häufen sich derzeit die Probleme. Vieles davon ist hausgemacht und geht auf die Regelungssucht der Regierung zurück. Denn Präsident Xi ist Kontrolle grundsätzlich wichtiger als Wachstum. Doch wo zieht er die Grenze?

Von Felix Lee

Table.Standpunkt

Chinas Wirtschaft muss wieder stärker wachsen

Die anhaltende Energieknappheit sowie die Krise um den Immobilienentwickler Evergrande bestimmen derzeit die Schlagzeilen. Auch wenn so manche Einschätzung falsch ist, drohen dennoch langfristige Probleme. Chinas Politik muss jetzt handeln, so Yu Yongding, der jahrelang das Institut für Weltwirtschaft und Politik an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Peking leitete.

Von Redaktion Table

Die Insolvenz des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande hielt die internationalen Börsen 2021 in Atem. Von Protesten verzweifelter Anleger bis zu den Rettungsversuchen durch Investitionen im Bereich der E-Mobilität und Pekings "drei roten Linien". Erfahren Sie alle aktuellen News zu Evergrande und die Maßnahmen der chinesischen Regierung, um die Pleite zu stoppen, bei Table.Redaktion. 

Was ist Evergrande?  

Evergrande ist ein chinesisches Immobilienunternehmen, das zu den größten Immobilienentwicklern in China gehört. Die Evergrande Group wurde 1996 gegründet und hat sich seitdem zu einem der führenden Immobilienentwickler des Landes entwickelt. Das Unternehmen hat in verschiedenen Bereichen wie Immobilienentwicklung, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Tourismus und Energie investiert. Evergrande ist bekannt für seine umfangreichen Immobilienprojekte in vielen Städten Chinas, darunter Wohnungen, Gewerbeimmobilien und Luxuswohnungen. Das Unternehmen expandierte auch international und investierte in Immobilienprojekte in anderen Ländern. In den letzten Jahren geriet Evergrande jedoch aufgrund seiner hohen Verschuldung und Liquiditätsprobleme in die Schlagzeilen. Die finanzielle Situation des Unternehmens hat Bedenken hinsichtlich seiner Stabilität und Auswirkungen auf den chinesischen Immobilienmarkt ausgelöst.  

Was passierte bei der Evergrande-Krise? 

Die Evergrande-Krise ist eine finanzielle Krise, die durch die massive Verschuldung und Liquiditätsprobleme des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande Group ausgelöst wurde. Im Jahr 2021 geriet Evergrande in Schwierigkeiten, als es nicht mehr in der Lage war, seine Schulden in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar zu bedienen. Die Krise löste weitreichende Auswirkungen aus, da Evergrande zu diesem Zeitpunkt eine der größten und am höchsten verschuldeten Immobiliengruppen der Welt war. Ihre finanziellen Probleme hatten erhebliche Konsequenzen für den chinesischen Immobilienmarkt und das Finanzsystem. Die Situation führte zu Sorgen bei Investoren, Anlegern und der chinesischen Regierung. Evergrande versuchte, durch den Verkauf von Vermögenswerten und Beteiligungen an anderen Unternehmen Liquidität zu generieren, aber die Maßnahmen reichten nicht aus, um die Schuldenlast zu bewältigen. Die chinesische Regierung reagierte auf die Krise, indem sie verschiedene Maßnahmen ergriff, um die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Wirtschaft zu mildern. Dazu gehörten Zinssenkungen und die Einführung von Vorschriften wie den "drei roten Linien", die die Verschuldung von Immobilienentwicklern begrenzen sollten. Trotz dieser Maßnahmen blieb die Zukunft von Evergrande und die langfristigen Auswirkungen der Krise auf den chinesischen Immobilienmarkt und die Wirtschaft weiterhin unsicher. 

Welche Maßnahmen ergriff die chinesische Regierung, um die Evergrande Pleite zu stoppen? 

Der Immobiliensektor macht mehr als ein Viertel des chinesischen Wirtschaftswachstums aus. 70 Prozent der chinesischen Haushaltsvermögen stecken in Immobilien, weshalb ein Crash zu wütenden Reaktionen der Bevölkerung führen würde. So ergriff die chinesische Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen, um die Auswirkungen der drohenden Pleite von Evergrande einzudämmen und die Stabilität des Immobilienmarktes sowie der gesamten Wirtschaft zu schützen. Hier sind einige der wichtigsten Maßnahmen: 

Diese Maßnahmen zeigen das Engagement der chinesischen Regierung, die Auswirkungen der Evergrande-Krise zu begrenzen und die Stabilität des Finanzsystems und der Wirtschaft zu schützen.  

Ist Evergrande pleite? 

Ein Gericht in Hongkong hat die Auflösung von China Evergrande angeordnet, da das Unternehmen keinen konkreten Restrukturierungsplan vorgelegt hatte. Das Unternehmen wird liquidiert, was bedeutet, dass es zerschlagen wird, und die Schulden des Konzerns abgewickelt werden. Evergrande, einst das zweitgrößte Bauunternehmen Chinas, hatte massive Schulden angehäuft, die es nicht mehr bedienen konnte. Trotz mehrmonatiger Anhörungen und Bemühungen seitens des Unternehmens, einen Vorschlag zur Umstrukturierung seiner Schulden vorzulegen, blieb das Gericht unzufrieden. Die im Ausland ansässigen Gläubiger lehnten mehrfach einen Vorschlag zur Umschuldung von rund 23 Milliarden US-Dollar ab. Die Insolvenz von Evergrande ist nicht isoliert, sondern Teil einer größeren Krise im chinesischen Immobiliensektor. Andere Immobilienentwickler wie Country Garden haben ebenfalls finanzielle Schwierigkeiten. Die chinesische Regierung hat sich entschieden, keine umfassenden Rettungspakete bereitzustellen, und betont, dass Unternehmen für ihre Fehler selbst verantwortlich sind. Der Liquidationsprozess von Evergrande wird voraussichtlich langwierig sein, und die Auswirkungen der Insolvenz könnten sich sowohl auf den chinesischen Markt als auch auf den Rest der Welt auswirken.