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Energiepolitik

Analyse

CO2-Preis: Braucht der Emissionshandel mehr Regulierung?

Die Rufe nach stärkerer Regulierung des europäischen Emissionshandels werden lauter. Zu groß ist die Sorge vor endlos steigenden CO2-Preisen durch Marktspekulationen. Allerdings ist weiter unklar, ob die Sorge überhaupt berechtigt ist. Ein erster Schritt für einen faireren CO2-Markt könnte deshalb eine verbesserte Datenlage sein.

Von Lukas Knigge

Analyse

Energiepolitik: Tiefe Gräben

Die Staats- und Regierungschefs scheitern daran, ihre Meinungsunterschiede zu überbrücken. Besonders der Emissionshandel und die Taxonomie sorgen für Streit.

Von Timo Landenberger

Table.Standpunkt

Energiekrisen im Zeitalter des Klimawandels

Für einen gerechten Strukturwandel weg von fossilen Brennstoffen müssen die enormen Lücken bei den Klimaschutzmaßnahmen geschlossen werden – zwischen dem, was für einen 1,5 Grad Pfad notwendig ist und dem, was aktuell getan und geplant wird, analysieren Jörg Haas und Lili Fuhr von der Heinrich-Böll-Stiftung.

Von Redaktion Table

Analyse

Steigende CO2-Preise: Wer sie zu spüren bekommt

Seit Anfang November steigen die CO2-Preise im europäischen Emissionshandelsystem (ETS) rapide an. Diese Woche überschritt der Preis pro Tonne CO2 erstmals die 80 Euro, liegt inzwischen fast bei 90 Euro. Es ist der antizipierte Anstieg aufgrund konsequenter Klimapolitik, allerdings freuen sich nicht alle darüber.

Von Lukas Knigge

Alberto Vela ist Kommunikationsbeauftragter für Energie- und Klimapolitik beim European Environmental Bureau, Europas größtem Netzwerk von Umwelt-Bürgerinitiativen.
Table.Standpunkt

EU-Staaten stellen sich bei Lösung der Energiekrise quer

Der Green Deal sei die wirksamste Lösung gegen Energiearmut, schreibt Alberto Vela vom EEB. Die Kombination aus Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und effizienter Gebäudesanierung böte das größte Potenzial zur Dekarbonisierung der EU-Wirtschaft und zum Schutz der Bürger:innen vor schwankenden Preisen.

Von Redaktion Table

Analyse

Energie und Klima: viele Ziele, wenig Umsetzung

Die künftige Bundesregierung will den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen. Im selben Jahr sollen 80 Prozent des Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Der Koalitionsvertrag der Ampel enthält ambitionierte Klimaschutz-Ziele, bleibt Antworten auf die Frage der Umsetzung jedoch vielfach schuldig.

Von Timo Landenberger

Die EU-Energiepolitik ist eng verknüpft mit anderen zentralen Politikbereichen. In den letzten Jahren hat sie einen starken Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit erfahren. Die Energiepolitik in der EU orientiert sich stark am Green Deal und dem Ziel, Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Deswegen sind die Energiewende in Europa und die notwendigen erneuerbaren Energien zentrale Bestandteile. Strom aus Solar, Windkraft und Wasserkraft werden stark gefördert. Im Rahmen der nachhaltigen Energiepolitik darf die Entwicklung der Energiepreise jedoch nicht vergessen werden. Hohe Energiepreise senken die Akzeptanz bei den Bürgern. Alle Energie-News gibt es von der Table.Briefings-Redaktion.

Was beinhaltet die EU-Energiepolitik?

Die EU-Energiepolitik betrifft die wichtigsten Aspekte der Gemeinschaft. Inhalt der Energiepolitik ist per Definition, Energie umweltverträglich zu gewinnen und damit zu handeln. Das betrifft auch die Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit Drittstaaten. Dadurch hat die Energiepolitik der EU entscheidenden Einfluss auf die Umwelt- und Verkehrspolitik, genauso wie auf die Außen- und Sicherheitspolitik. Die Energiepolitik fällt grundsätzlich in die Kompetenz der Einzelstaaten. Deren Handlungsspielraum ist wegen zunehmender Umweltprobleme, massiver Verknappung und hoher Energiepreise bei fossilen Brennstoffen jedoch begrenzt.Der Green Deal hat deswegen den Umweltschutz zu einem zentralen Thema der EU-Energiepolitik gemacht. Mit enormen Auswirkungen auf den Energiesektor. Denn die Stromerzeugung ist für ein Viertel aller Treibhausgase in der EU verantwortlich. Das Fit-for-55-Paket sieht vor, die Emissionen in Europa bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent zu senken. Bis 2040 um 88 Prozent. Im Jahr 2050 will die EU Klimaneutralität erreicht haben. Dafür ist ein Strukturwandel bei der Energieerzeugung notwendig.

Wie verläuft die Energiewende in Europa?

Um diesen Strukturwandel zu erreichen, setzt die EU auf die Energiewende. Die verläuft allerdings schleppend. Nach einem Report der EU aus dem Jahr 2021 seien größere Anstrengungen als bisher nötig, um das Ziel für 2030 zu erreichen. Das sieht eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 vor. So seien bislang erst neun Länder aus der Kohleenergie ausgestiegen. 13 weitere haben ihren Ausstieg lediglich angekündigt. Vier Länder beraten darüber noch. Die EU verbrauchte im Jahr 2020 1,9 Prozent weniger Strom. Diese Einsparung sei jedoch auf die Coronapandemie zurückzuführen, erklärten die Berichterstatter. Zudem liege selbst diese Zahl unten den Einsparungen, die nötig seien, um die Energiewende in Europa erfolgreich zu gestalten.Dazu ist die Entwicklung der Energiepreise ein Problem. In Europa waren im Jahr 2021 rund 31 Millionen Menschen von Energiearmut betroffen. Ein Vergleich der Energiepreise zeigt, dass die Länder mit den höchsten Anteilen an Wind- und Solarkraft die höchsten Strompreise haben. In Deutschland machen diese Energiequellen rund 34 Prozent aus. Hier kostete der Strom im Jahr 2020 rund 33,87 Cent pro kWh (Jahresverbrauch 1.000 kWh bis 2.500 kWh). Dänemark hat einen Anteil  von 62 Prozent und verlangte 30,8 Cent. In Polen stammen 75 Prozent der Energie aus Kohlekraft. Hier kostete eine Kilowattstunde 16,08 Cent.

Was für Energieziele verfolgt die EU?

Die EU verfolgt mit seiner Politik fünf zentrale Energieziele. Diese hängen einerseits eng mit den Klimazielen zusammen und sollen die Gemeinschaft andererseits unabhängig von Energieimporten machen. Das erste Energieziel der EU ist die Diversifizierung der Energiequellen. Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Nationalstaaten sollen die Energieversorgung sicherstellen. Daraus leitet sich das zweite Ziel ab: Ein integrierter Binnenmarkt. Eine moderne Infrastruktur soll den Energiefluss sicherstellen.Energieziel Nummer drei ist die Senkung der Emissionen, bei gleichzeitigem Wachstum der Branche. Das bedingt eine Steigerung der Energieeffizienz. Eine Dekarbonisierung der Wirtschaft gemäß dem Pariser Abkommen soll diese Entwicklung fördern und ist daher Ziel Nummer vier. Die Förderung CO2-armer Energietechnologien und die Unterstützung der entsprechenden Forschung ist Energieziel fünf der EU.

Woher kommt die Energie in Europa?

Die Energie in Europa kommt aus erneuerbaren Quellen, aus fossilen Brennstoffen und aus der Kernkraft. Im Jahr 2020 kamen 38 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Damit war ihr Anteil am Strommix erstmals größer als der Anteil der Energie aus fossilen Brennstoffen. Er betrug 37 Prozent. Ein Viertel der Energie in Europa ist Atomstrom. Damit ist die Atomkraft die größte einzelne Energiequelle. Gefolgt von Erdgas (17,9 Prozent), Windkraft on- und offshore (14,4 Prozent) und Braunkohle (8,2 Prozent).Innerhalb der EU gibt es allerdings sehr große Unterschiede im Strommix. So produziert Frankreich 52 Prozent allen europäischen Atomstroms. In insgesamt 14 europäischen Ländern wird Atomstrom produziert. Im Jahr 2026 soll in Polen mit dem Bau eines neuen Atomkraftwerkes begonnen werden. Polen wäre damit das 15. Land. Aktuell kommen drei Viertel des polnischen Stroms aus Braun- und Steinkohle-Kraftwerken. In Dänemark stammen 62 Prozent der Energie aus Wind- und Solaranlagen.

Welche Richtlinien und Gesetze gibt es?

Die EU passte seine Energiepolitik im Jahr 2019 an das Pariser Abkommen an. Sie beschloss das Paket „Clean energy for all Europeans“, das insgesamt acht verschiedene Gesetze mit unterschiedlichen Schwerpunkten enthält.

News zur EU-Energiepolitik

Die Stromerzeugung der EU ist der größte Produzent von Treibhausgasen. Entsprechend strebt die EU einen radikalen Wandel dieser Branche an. Das hat Einfluss auf die Verkehrs- und Außenpolitik und die Kompetenzen der einzelnen Nationalstaaten. Entsprechend intensiv wird über die Energiepolitik diskutiert. Die Entwicklung der Energiepreise steht vor allem in Krisenzeiten im Fokus. Hohe Energiepreise führen zu Energiearmut. Alle Energie-News gibt es von der Table Media-Redaktion.