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Deutschland

News

Umweltbewusstsein: Deutschland vergleichsweise sorglos

18 Prozent der Deutschen halten im Hinblick auf den Klimawandel keinen grundlegenden Wandel in unserer Wirtschafts- und Lebensweise für nötig – ein Tiefstwert in Europa. Vor allem einkommensschwächere Milieus tun sich schwer mit dem Klimaschutz.

Von Horand Knaup

News

Studie: KTF muss durch Haushaltsmittel abgesichert werden

Eine neue Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) fordert Bundesmittel für den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Wichtige Förder- und Investitionsprogramme für den Klimaschutz stünden sonst auf der Kippe.

Von Fabian Löhe

News

Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland rutscht auf Platz 24 ab

Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit, so das Ergebnis der Wettbewerbsfähigkeits-Studie der Schweizer Hochschule IMD. Besonders rutschte Deutschland in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschafts- und Steuerpolitik ab.

Von Michael Bröcker

Interview

Chris Miller: Warum der Fokus auf High-End-Chips falsch ist

Zwischen China und den USA tobt ein Wettstreit um die schnellsten Chips. Der US-Technologieexperte Chris Miller hält das für den falschen Ansatz. Der Technologieexperte erklärt im Interview, was die neue Strategie Pekings ist.

Von Michael Radunski

News

Klimaclub: So soll er Vertrauen für Verhandlungen schaffen

Der „Klimaclub“ zur Dekarbonisierung der Industrie hat die Arbeit aufgenommen. Unter deutschem und chilenischem Vorsitz debattieren 38 Länder über Wege, wie Stahl und Zement CO₂-neutral werden können. Die Kooperation soll die Klimagespräche positiv beeinflussen.

Von Bernhard Pötter

Analyse

Ausblick: Wie Nato und G7 dem Gipfel in der Schweiz zum Erfolg verhelfen wollen

Die Europatour des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj endet nicht in Berlin. Schon am Donnerstag geht es für ihn weiter zum G7-Gipfel nach Italien, und von dort am Wochenende weiter in die Schweiz. Die Nato-Verteidigungsminister kommen am Donnerstag und Freitag in Brüssel zusammen.

Von Wilhelmine Stenglin

Deutschland ist Chinas größter Handelspartner in Europa. Doch die deutsch-chinesische Beziehung leidet unter diversen Konflikten. Alle News dazu gibt es von der Table.Briefings-Redaktion.

Wie ist die Beziehung zwischen Deutschland und China?

Deutschland und China unterhalten offiziell seit dem Jahr 1972 diplomatische Beziehungen. Im Jahr 2020 war China zum fünften Mal in Folge der größte Handelspartner der Bundesrepublik. Das Handelsvolumen zwischen den beiden Nationen betrug insgesamt 212,1 Milliarden Euro. Wobei Deutschland mehr Importe (116,3 Milliarden Euro) als Exporte (95,9 Milliarden Euro) aufweist. Für China nimmt Deutschland eine Schlüsselrolle ein, wenn es um die Zusammenarbeit mit Europa geht.Zwischen Deutschland und China finden regelmäßig hochrangige Dialoge statt, bei denen Investitionen, kultur- und wissenschaftspolitische Zusammenarbeit, Handelsbeziehungen und Umweltprogramme verhandelt werden. Dennoch gibt es einige Streitpunkte in der deutsch-chinesischen Beziehung. Allen voran die Menschenrechts-Situation in China und die Sorge darum, kein gleichberechtigter Partner zu sein. Tenor ist, dass sich Deutschland um eine reziproke Beziehung bemühen muss, da China sonst überproportional von dieser Partnerschaft profitiere.

Was bezieht Deutschland aus China?

Deutschland bezieht aus China vor allem Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Produkte wie Computer oder Unterhaltungselektronik und Batterien. Eine wichtige Rolle im Importgeschäft spielen aus deutscher Sicht außerdem Elektromotoren und Haushaltsgeräte. In die andere Richtung exportiert Deutschland in erster Linie Maschinen, Kfz-Teile, Elektrotechnik und Chemie.Rechnet man die Dienstleistungen raus und betrachtet ausschließlich den Warenverkehr, ist China der größte Handelspartner der Europäischen Union. Die EU importierte im Jahr 2020 Waren im Wert von 383,5 Milliarden Euro aus China und exportierte im gleichen Zeitraum Güter für 202,5 Milliarden Euro in die Volksrepublik. Inklusive der Dienstleistungen ist allerdings immer noch die USA der wichtigste Handelspartner.

Warum ist China ein wichtiger Handelspartner?

China ist nicht nur wegen der üppigen Ex- und Importe ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. Die Bundesrepublik hofft, durch eine enge Zusammenarbeit Probleme zu lösen, die deutsche Unternehmen in China haben. Besonders der Marktzugang, der Zwang zu Technologietransfer sowie diverse Markt- und Investitionshindernisse schmälern die Wettbewerbschancen deutscher Unternehmen und sollen langfristig abgebaut werden.Dabei helfen soll das EU-China-Investitionsabkommen (CAI). Es wurde zwischen der Europäischen Union und der Volksrepublik geschlossen. Hintergrund ist die ungleiche Verteilung von Rechten und Pflichten in der Handelsbeziehung. Das Abkommen soll die Reziprozität stärken. Denn während chinesische Unternehmen vom offenen Markt in Europa profitieren, unterliegen europäische Firmen in China immer noch massiven Einschränkungen. Das stetig steigende Handelsvolumen und das EU-China-Investitionsabkommen sollen helfen, diesen Missstand zu ändern.

Wie groß ist China im Vergleich zu Deutschland?

China ist mit 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde und hat nach den USA das zweitgrößte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Welt. Deutschland folgt auf Platz vier. Das BIP der Bundesrepublik beträgt etwa ein Viertel des Chinesischen. Gemessen am kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf ergibt sich ein anderes Bild. Hier landet China mit 16.709 Dollar pro Einwohner und Jahr nur noch auf Platz 80. Die Volksrepublik liegt damit unter dem weltweiten Durchschnitt von 17.673 Dollar. Deutschland landet mit 56.226 Dollar pro Kopf und Jahr auf Platz 17.Mit einer Fläche von 9,6 Millionen Quadratkilometern ist China etwa so groß wie ganz Europa, oder 27-mal so groß wie Deutschland. In der Volksrepublik leben im Durchschnitt 136 Menschen auf einem Quadratkilometer, in Deutschland sind es etwa 230. Allerdings sind in China die regionalen Unterschiede deutlich größer als in Deutschland.

Warum handelt Deutschland mit China?

Deutschland handelt und verhandelt mit China auch, um die Entwicklung der Menschenrechtssituation in China positiv zu beeinflussen. Das Auswärtige Amt betont, dass es ein wichtiges Interesse sei, dass Minderheitenfragen in China friedlich gelöst werden. Auch müsse China die Offenheit seiner Märkte erhöhen sowie rechtsstaatliche Strukturen und Sozialsysteme entwickeln.Gerade weil die Rahmenbedingungen auch deswegen so schwierig sind, seien die Beziehungen zwischen Deutschland und China aktuell so intensiv wie nie zuvor, berichten die Wirtschaftsabteilungen der Botschaft und Generalkonsulate. Zentrale Voraussetzung für diese bilaterale Zusammenarbeit seien jedoch nicht die Einhaltung der Menschenrechte, sondern die Öffnung des chinesischen Marktes und das Ende der Diskriminierung für ausländische Unternehmen, betont das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Differenzen zwischen Deutschland und China

Während die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China immer profitabler für beide Seiten werden, treten die politischen Gräben immer deutlicher vor. Die Verfolgung uigurischer Minderheiten in Xinjiang und deren Zwangsarbeit auch für deutsche Automobilhersteller, die Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und die militärischen Drohgebärden gegenüber Taiwan sind für die deutsche Regierung nicht hinzunehmen. Auch aufgrund des öffentlichen Drucks.Am „zweiten Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme“, entbrannte dann ganz offen ein Streit. Diese Vorgabe erhöht die Hürde für eine Beteiligung am Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland so sehr, dass Huawei der Marktzugang enorm erschwert wird. Ein Vorgehen, dass Unternehmen sonst von China gewohnt sind.

Rivalität zwischen Deutschland und China

Die wirtschaftliche Rivalität und die politischen Meinungsverschiedenheiten sind mittlerweile so groß, dass die EU-Kommission selbst China im März 2019 überraschend undiplomatisch als „systemischen Rivalen“ bezeichnet hat. Im März 2021 verhängte die EU gegenüber China sogar Sanktionen. In der Hoffnung, die Situation der Uiguren würde sich verbessern.Politisch ziehen Deutschland und China zumindest vordergründig nur noch beim Thema Klima- und Umweltschutz an einem Strang. Bis ins Jahr 2060 möchte die Volksrepublik CO2-neutral sein. Ein entsprechendes Abkommen haben Bundesumweltministerin Svenja Schulze und ihr Amtskollege Huang Runqui unterzeichnet. Ob das Abkommen angesichts des Kohleausbaus in Deutschland und China wirklich einen Wert hat, muss sich erst noch zeigen.

Deutschland und die neue Seidenstraße

Auch bei Chinas neuer Seidenstraße ist Deutschland nicht so engagiert, wie es die chinesische Regierung gerne hätte. Ziel der so genannten Belt and Road Initiative (BRI) ist es, die Land- und Seewege zwischen Europa und dem asiatischen Raum zu verbessern. Einer der Landwege soll über Kasachstan, Russland, Ukraine/Belarus, Polen und die Slowakei nach Deutschland führen. Beinahe 150 Länder gehören mittlerweile zur Neuen Seidenstraße und haben mit China so genannte Memorandum of Understanding (MoU) abgeschlossen - Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit. 18 von 27 Ländern in Europa haben eines, Deutschland nicht.Viele Experte kritisieren die Neue Seidenstraße und sehen in ihr ein Instrument Chinas, um ärmere Länder politisch gefügig zu machen. Durch die Finanzierung der großen Infrastrukturmaßnahmen würden kleinere Länder in eine Abhängigkeit geraten. Die Volksrepublik würde die Länder so unter Druck setzen können und sich Rohstoffe sichern. Umwelt- oder Sozialstandards würde bei den Infrastrukturmaßnahmen der Belt and Road Initiative nur eine untergeordnete Rolle spielen.

News zur deutsch-chinesischen-Beziehung

Die umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit auf der einen und die unvereinbaren politischen Systeme auf der anderen Seite machen die deutsch-chinesische Beziehung extrem kompliziert. Die aggressive Außenpolitik der Volksrepublik erschwert die diplomatischen Beziehungen ebenfalls. Alle News zu den Entwicklungen rund um die deutsch-chinesische Beziehung gibt es von der Table.Media-Redaktion.