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Bildungspolitik

Analyse

Positivliste: Koalition der Unwilligen

Die Verhandlungsführer „Bildung“ der neuen Koalition wollen Schulen möglichst schnell eine Positivliste bereitstellen. Sie sollen Auskunft für datenschutzkonforme Tools geben. Aber Berlin hat seine Rechnung ohne die Landesdatenschützer gemacht: „Missbrauch einer Machtposition“.

Von Table.Briefings

Table.Standpunkt

Krisenstab Bildung, jetzt!

Der Lehrer Florian Nuxoll will Pandemie-Probleme und Digitalisierungs-Drang an einen Krisenstab übergeben. Damit Schülerinnen und Schüler nicht abgehängt werden, fordert er – wie andere vor ihm – längere Schuljahre. Das aktuelle Schuljahr würde dann bis Dezember 2022 gehen.

Von Redaktion Table

Analyse

„Das Geld muss schneller in die Schulen der Länder“

Der Digitalpakt bis 2030 gibt Schulen und Schulträgern eine langfristige Perspektive, sagt der Bundestagsabgeordnete und Koalitions-Verhandler Oliver Kaczmarek SPD). Jetzt müssen Bund, Länder und Kommunen an einen Tisch. Fortbildung neu denken.

Von Redaktion Table

Schritt für Schritt: Noch fehlen Details bei den Digitalisierungsplänen der nächsten Bundesregierung.
Analyse

Fortschrittskoalition wackelt beim Digital-Fortschritt

Die Digitalisierung der Bildung gehörte zu den Prioritäten der Ampel – vor Abschluss des Koalitionsvertrages. Jetzt liegt das ersehnte Papier vor, aber den Prunkstücken des Digitalpakts fehlt etwas Entscheidendes: das Kleingedruckte.

Von Table.Briefings

Analyse

Digitalisierung der Bildung im Koalitionsvertrag - mit den Ländern

Digitalpakt 2.0, Lehrerfortbildung und eine neue Kultur der Zusammenarbeit mit den Ländern im Föderalismus – so will die Ampelkoalition den Digitalisierungsstau in der Bildung auflösen. Lesen Sie hier alles aus dem Koalitionsvertrag zu Bildung in einer digitalen Welt

Von Redaktion Table

Peter Ganten ist CEO der Univention GmbH in Bremen.
Analyse

„Ein IT-Kaufhaus für Schulträger“

Es geht nicht darum, mehr Geld für den Digitalpakt Schule zu fordern, sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes digitale Souveränität, Peter Ganten. Mit dem Beschaffungswesen für die Tools digitaler Bildung „sind alle überfordert“. Zur Vereinfachung für die Schulträger hat er einen überraschenden Vorschlag.

Von Table.Briefings

Heads

Die Zertifiziererin

Die Erziehungswissenschaftlerin Felicitas Thiel ist die Co-Vorsitzende der neuen Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz. Sie beginnt ihren Job mit großer Entschlossenheit: Alle digitalen Tools sollen vorab zertifiziert werden. Wie kann das gehen?

Von Sofie Czilwik

Als Bildungspolitik werden die politischen Maßnahmen für die Organisation und Verwaltung des Bildungswesens in Deutschland bezeichnet, darunter fallen Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen, aber auch Einrichtungen für berufliche Aus- und Weiterbildung. Das Bildungssystem ist föderalistisch organisiert, was bedeutet, dass Bildungspolitik in Deutschland weitgehend auf Landesebene beschlossen wird. Alle News zum Thema gibt es von der Table.Briefings-Redaktion.

Was sind die Besonderheiten der Bildungspolitik in Deutschland?

Deutschland ist seit 1949 ein föderalistischer Staat sodass die Bundesländer durch ihre eigenen Landesverfassungen und Institutionen staatlicher Gewalt weitgehend autonom handeln können.2006 wurde durch die „Föderalismusreform I“ die deutsche Bildungspolitik größtenteils in die Verantwortung der Bundesländer übergeben. Dieser Bildungsföderalismus hat zum Teil erhebliche Unterschiede in den Schulen in Deutschland zur Folge, eine Kernaufgabe der aktuellen Bildungspolitik ist es, diese Unterschiede auszubalancieren.Um diese Aufgabe zu erleichtern, gibt es vierteljährliche Treffen der Kultusminister aller Bundesländer, die sogenannte Kultusministerkonferenz (KMK). Hierbei werden länderübergreifend die Ziele der Bildungspolitik festgelegt, um einen gemeinsamen Standard innerhalb Deutschlands zu schaffen.Bildung ist demnach Ländersache und die Landesregierungen haben weitgehend die Freiheit, selbstständig über ihre Bildungspolitik zu entscheiden.  Das Bildungssystem in Deutschland folgt jedoch einer Grundstruktur:

  1. Das Bildungssystem beginnt mit dem nicht verpflichtenden Elementarbereich. Ab dem Schuleintritt ist der weitere Bildungsweg für alle Kinder verpflichtend, je nach Bundesland für eine Dauer zwischen neun und zwölf Jahren.

  2. Die Grundschule, der sogenannte Primarbereich, schließt je nach Bundesland die 1. bis 4., in Berlin und Brandenburg sogar bis zur 6. Klasse ein. Beim Abschluss der Grundschule wird den Schülern, ausgehend von ihrer Leistung, eine Empfehlung für ihren weiterführenden Bildungsweg ausgesprochen.

  3. Die Sekundarstufe I oder Mittelstufe Haupt-, Real-, Gesamt- und Förderschulen, sowie Gymnasien bis einschließlich der 9. oder 10. Klasse. Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I erreicht man die mittlere Bildung.

  4. Die Sekundarstufe II umfasst in Deutschland die gymnasiale Oberstufe von Gesamtschulen und Gymnasien, sowie berufsbildende Schulen. Mit dem Abschluss des Sekundarbereichs II und dem Bestehen der Abiturprüfung wird die Allgemeine Hochschulreife erhalten, die zum Eintritt in den Tertiärbereich berechtigt.

  5. Unter den Tertiärbereich fallen sowohl Hochschulen als auch Berufs- und Fachakademien

Für den Bau und die Verwaltung von Schulen sind sogenannte Schulträger verantwortlich. Hier wird zwischen staatlichen und privaten Schulträgern unterschieden. In öffentlichen Schulen ist dies meist eine kommunale Körperschaft, zum Beispiel Städte oder Gemeinden

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Private Schulträger können dafür Privatpersonen oder gemeinnützige Körperschaften, wie Vereine oder Körperschaften des öffentlichen Rechts, sein.

Welche Folgen hat Corona für das deutsche Bildungssystem?

Durch die Coronavirus-Krise wurden einige Missstände der aktuellen Bildungspolitik in Deutschland in den Fokus gerückt. Die Digitalisierung der deutschen Bildungseinrichtungen ist noch nicht genügend fortgeschritten. Es wurde deutlich, dass sowohl Schulen als auch Schülerinnen und Schülern oft an der nötigen technischen Infrastruktur fehlt. Der Distanzunterricht aufgezeigt:

Doch hat der erhöhte Druck durch Corona ausgereicht, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur und Kompetenzen zu beschleunigen?Die fehlende Zusammenarbeit zwischen Bund und Bundesländern hat sich unter anderen an unterschiedlichen regionalen Schutzmaßnamen an Schulen gezeigt, sowie an fehlender Planungssicherheit durch Schnellbeschlüsse der Politik und Bildungseinrichtungen. Durch den Distanzunterricht wuchs die Ungleichheit von Bildungschancen. Kinder, die über keine ausreichende Breitbandabdeckung in ihrer Region oder deren Familien nicht über die zeitlichen oder ökonomischen Ressourcen verfügen, sie gut im Homeschooling zu unterstützen, weisen Lernlücken auf.

 

Bildungspolitische Maßnahmen in der Coronakrise

Im Oktober 2020 wurde auf der Kultusministerkonferenz die „Vereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen” beschlossen. Ziel dieses Abkommens ist es das föderalistische Bildungssystem etwas zu vereinheitlichen - besonders im Hinblick auf Organisation des Schulsystems, Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen und Weiterbildung von Lehrenden. Im Rahmen dessen wurde die Einrichtung einer „Ständigen wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz“ beschlossen, um zukünftige bildungspolitische Entscheidungen vermehrt auf wissenschaftlicher Basis zu treffen. Sie setzt sich aus führenden Wissenschaftler der Bildungsforschung zusammen. Ihre Aufgabe ist die Beratung der Bundesländer zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Bildungswesens. Stärkere Zusammenarbeit soll zu mehr Vergleichbarkeit und Transparenz im Bildungssystem in Deutschland führen.Weiterhin wird sowohl in der Bildungspolitik als auch in Bildungseinrichtungen selbst darüber diskutiert, wie der durch Corona verpasste Lernstoff aufgeholt werden soll. Die Bundesregierung stellt hierfür das Aufholpaket „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ in Höhe von zwei Milliarden Euro auf. Förder- und Nachhilfeprogramme sollen mit diesem Geld von den Ländern umgesetzt werden, um Lernlücken bei Schülerinnen und Schülern zu schließen. Ebenso wird ein Fokus auf Freizeit-, Sport- und Ferienaktivitäten gesetzt, sowie auf eine bessere sozialpädagogische Betreuung an Schulen und im Alltag, um Kinder und Jugendliche während dieser schwierigen Phase besser zu begleiten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend schafft Angebote für Familien mit Kindern, wie die „Corona-Auszeit“. Ebenfalls diskutiert werden die Möglichkeit einer freiwilligen Wiederholung des Schuljahrs oder ein zusätzliches Schuljahr bis zum Abschluss einzufügen. Auch über ein Stutzen des Lehrplans wird nachgedacht.

DigitalPakt Schule – Digitalisierung an Schulen

2019 wurde der DigitalPakt Schule in Höhe von 5 Milliarden Euro von der deutschen Bundesregierung beschlossen, um die Digitalisierung an Schulen voranzutreiben und im Zuge dessen digitale Kompetenzen besser zu vermitteln. Wegen der durch den Coronavirus bedingten Schulschließungen wurde der Digitalpakt um weitere 1,5 Milliarden Euro ergänzt. Die Umsetzung des Digitalpakts wird durch die Bundesländer organisiert, um Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten für den Distanzunterricht auszustatten und somit mehr Teilhabe an digitaler Bildung zu ermöglichen. Aber es soll nicht nur in eine flächendeckende digitale Bildungsinfrastruktur investiert werden und in digitale Bildungsanbieter, sondern auch eine Weiterbildung der Lehrenden in digitalen Kompetenzen muss erfolgen. Dafür müssen neue Methoden und pädagogische Konzepte entwickelt und den Lehrkräften vermittelt werden.

 

Wie sieht die Bildungspolitik der Parteien in Deutschland aus?

Im Hinblick auf die Zukunft ist es interessant sich die Bildungspolitik der Parteien näher zu anzuschauen. Punkte, die fast allen Parteien besonders wichtig erscheinen, sind der gesicherte Spracherwerb der deutschen Sprache für ausländische Lernende, frühkindliche Förderung und ein Vorantreiben der Digitalisierung des Bildungssektors:

Zum Thema BAföG sind sich alle Parteien einig, dass es einer Reform benötigt. Was genau verändert werden muss, unterscheidet sich aber von Partei zu Partei:

Bei der Bildungspolitik auf dem Laufenden bleiben

Die Coronakrise hat nicht nur gezeigt, wo die Probleme und Schwierigkeiten der deutschen Bildungspolitik liegen, sondern auch die Weichen für eine zukünftige digitale Infrastruktur gelegt. Lesen Sie aktuelle News und Beiträge zur Bildungspolitik in Deutschland von der Table.Media-Redaktion.