Table.Briefing: China

Neues Sanktionsgesetz + Bitcoin-Mining

  • Neues Sanktionsgesetz stellt deutsche Firmen vor Dilemma
  • Behörden schließen letzte Krypto-Minen
  • Kritik aus Peking an Nato-Abschlusserklärung
  • Svolt warnt vor Lieferschwierigkeiten
  • EU schließt sich mit USA und Kanada zusammen
  • Virologin hat genug von der Laborthese
  • Auto-Abos sind im Trend
  • Standpunkt von Katja Levy: China-Forschung nicht isolieren
Liebe Leserin, lieber Leser,

die Vorstellung, sich zwischen dem US-Markt und dem chinesischen Markt entscheiden zu müssen, klingt wie ein Alptraum der Industrie. Die größte und die zweitgrößte Volkswirtschaft sind zusammen mit dem EU-Heimatmarkt die wichtigsten Säulen des Exporterfolgs. Doch nun geraten deutsche Firmen möglicherweise in genau diese Zwickmühle, analysiert Marcel Grzanna. Wenn China sein neues Anti-Sanktionsgesetz wirklich anwendet, müssen sie auf einen der großen Auslandsmärkte verzichten. Damit hängt “ein Damoklesschwert” über der deutschen Wirtschaft, findet auch der BDI. China schotte sich dadurch weiter ab.

Die Regierung stopft derweil letzte Schlupflöcher für Kapitaltransfers ins Ausland: Schon die Internet-Suche nach Stichworten rund um Bitcoin führt inzwischen ins Leere. Den sogenannten Minern zieht die Regierung nun ebenfalls den Stecker. Denn die Erzeugung von Bitcoin verbraucht irre Mengen an elektrischem Strom, den das Land für produktivere Anwendungen braucht. Generell haben es Krypto-Enthusiasten in China derzeit schwer. Der kommunistische Staat lässt sich nicht so leicht die Kontrolle über das Finanzwesen entreißen.

Seine Kontrolle über Partei und Staat hat Xi Jinping in den vergangenen Jahren weiter gefestigt. Gestern ist der Generalsekretär und Präsident 68 Jahre alt geworden. Für einen kommunistischen Staatsführer ist das noch jung, und Xi macht bekanntlich keine Anstalten, sein Amt jemals zu räumen. Die neue Bundesregierung kann sich getrost darauf einstellen, noch eine ganze Weile mit ihm zu tun zu haben.

Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

Analyse

Anti-Sanktionsgesetz: Für uns oder gegen uns

Seit Monaten verschlechtern die USA und China mit gegenseitigen Strafmaßnahmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Welthandels. Das Anti-Sanktionsgesetz aus Peking, das in der vergangenen Woche verabschiedet wurde (China.Table berichtete), führt zu Szenarien, in denen europäische und andere Unternehmen in die Zwickmühle geraten. Schlimmstenfalls werden die Firmen unverschuldet zu einer Weichenstellung in ihrer Unternehmensstrategie gedrängt. Nämlich für welchen Markt sie sich entscheiden: für China oder für die USA und deren Verbündete in Europa.

Die Logik dahinter ergibt sich aus der neuen Gesetzgebung, die der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses in Peking durchgewunken hat. “Die Volksrepublik behält sich im Kern vor, Unternehmen vor die Wahl zu stellen, ob sie mögliche Sanktionen gegen das Land befolgen wollen oder nicht”, sagt der China-Analyst Bernhard Bartsch vom Berliner Forschungsinstitut Merics, das seinerseits mit chinesischen Sanktionen belegt worden ist, im Gespräch mit China.Table. “Das Anti-Sanktionsgesetz verschafft der Regierung damit ein Werkzeug, um Sanktionen auszuweichen und ein Druckmittel, um ausländische Firmen zum Verstoß zu drängen.”

BDI: Gesetz wird zu “Damoklesschwert” für Firmen

Die Konsequenzen für die Unternehmen wären weitreichend. Halten sie sich an die Sanktionen, müssen sie davon ausgehen, in China auf erhebliche Probleme zu treffen. “Das neue Gesetz gibt Peking jetzt die Mittel, um schmerzhafte Strafen aussprechen zu können. Betroffene Firmen könnten ihren Zugang zum gesamten chinesischen Markt verlieren“, sagt Angela Zhang, Expertin für chinesisches Recht an der Hongkong Universität, zu China.Table. Hielten sie sich nicht an die Sanktionen, wie es das chinesische Gesetz jetzt verlangt, wären Konsequenzen auf dem US-Markt und möglicherweise auch in Europa kaum zu umgehen.

Zhang rechnet zwar nicht damit, dass die chinesische Regierung unverzüglich zur schärfsten Waffe greifen wird. “Ich glaube aber, dass es einen Zeitpunkt in der Spirale der gegenseitigen Strafmaßnahmen gibt, an dem Peking von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen wird”, sagt die Juristin. Sollte die Anwendung Schule machen, wäre wohl nicht nur der Handel betroffen, sondern darüber hinaus die gesamte Wertschöpfung von Produkten sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fand am Dienstag deutliche Worte zu dem Plan Pekings: “Das neue Anti-Sanktionsgesetz kommt zur Unzeit”, teilte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, mit. “Anstatt auf Deeskalation zu setzen, schafft die chinesische Regierung neue Unsicherheit. Das schadet Chinas Ruf als Investitionsstandort und Handelspartner.” Das Gesetz drohe, “zum Damoklesschwert für jedes Unternehmen” zu werden, “das in und mit China Geschäfte macht”, betont Niedermark. Für die Firmen entstehe so ein politisches Minenfeld.

Trennung der Wertschöpfungsketten erhöht die Kosten

Auf europäische Unternehmen kämen Grundsatzentscheidungen darüber zu, ob sie auf einen der beiden Märkte verzichten wollen oder eine alternative Produktion aufbauen – also zwei verschiedene Wertschöpfungsketten, die einander nicht überkreuzen. Die Herausforderungen einer solchen Entwicklung liegen auf der Hand. Die Kosten der Firmen würden deutlich steigen, weil zwei Lieferketten jeweils kleinere Produktionsmengen bedeuten und damit die Anschaffung verteuern. Neues, geeignetes Personal müsste in relativ kurzer Zeit gefunden und entsprechend bezahlt werden. Margen und Profite würden entsprechend sinken, und die Firmen müssten sich fragen, ob ein solcher Spagat für sie wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll ist.

Zumal dann auch Forschung- und Entwicklungsarbeit getrennt voneinander für zwei verschiedene Märkte stattfinden müsste. Denn eine strenge Separierung der Wertschöpfung hüben wie drüben würde eine schrittweise Entkopplung von Standards und Technologien nach sich ziehen. “Statt sich bestenfalls zu komplementieren, würden immer größerer Lücken zwischen den Märkten klaffen, was vor allem die Unternehmen ausbaden müssten, wenn sie langfristig auf zwei Hochzeiten tanzen wollen”, sagt Merics-Analyst Bartsch. Auch der Forschungsstandort Europa könnte die Zeche zahlen. Nämlich wenn zusätzliche Kapazitäten für die Forschung der Unternehmen aus dem Heimatmarkt abgezogen werden müssten, weil beispielsweise in China eine Aufstockung nötig wäre.

Bedeutet das also düstere Aussichten für alle Firmen, die US-amerikanische, europäische und chinesische Kundschaft gleichermaßen glücklich machen wollen? Zumindest wirft das neue Gesetz einen dunklen Schatten auf die Zukunftsaussichten. Aber viele Unternehmen haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie Krisen überstehen und daraus neue Kräfte schöpfen können. Dazu gehören vor allem auch deutsche Firmen, die seit Jahrzehnten im Ausland aktiv sind. Seit Ende des 2. Weltkrieges haben Industriebetriebe zwischen Flensburg und Garmisch etliche geopolitische Veränderungen erlebt und ihre Strategien entsprechend angepasst. Die Firmen werden also nicht viel Zeit damit vergeuden zu jammern, sondern schon jetzt damit beginnen, Lösungen zu entwickeln und vielleicht sogar neue Chancen zu entdecken.

Drittstaaten gewinnen an Attraktivität

Marcin Adamczyk, Head of Emerging Markets Debt bei der niederländischen Vermögensverwaltung NN Investment Partners, verortet diese Chancen vornehmlich in Drittländern. Er geht davon aus, “dass der zunehmende Wettbewerb zwischen den beiden Supermächten und die Entwicklung hin zu einem neuen Machtgefüge den Schwellenländern zugutekommen wird, sofern es richtig gesteuert wird.” Wer mit den USA befreundet ist oder ihnen wichtige Rohstoffe anbietet, erhalte Mittel aus den neu geschaffenen Töpfen für Infrastruktur. Wer mit China befreundet ist, erhalte Mittel aus der Seidenstraßeninitiative.

Diese Drittstaaten werden dadurch auch für ausländische Unternehmen interessanter. Denn ihre zunehmende Bedeutung konnte sich in Wirtschaftswachstum ausdrücken, was sie wiederum für ausländische Investitionen attraktiver macht. Ein willkommener Nebeneffekt für die deutsche Wirtschaft wäre eine Diversifizierung und damit geringere Abhängigkeit von China. In den vergangenen Jahren sind die Diskussionen immer lauter geworden, ob sich Europa und besonders Deutschland nicht schon viel zu sehr auf die Nachfrage und das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft verlässt.

  • BDI
  • China-Sanktionen
  • EU
  • Handel

Bitcoin-Minen müssen reihenweise schließen

Chinas Regierung strebt die absolute Kontrolle über den Zahlungsverkehr im eigenen Land an. Seit jeher sorgen strenge Regeln dafür, dass chinesische Staatsbürger jedes Jahr nur einen begrenzten Betrag der Landeswährung Yuan ins Ausland überweisen können. Daher ist es kein Wunder, dass Peking dezentral aufgestellte Kryptowährungen wie Bitcoin ein Dorn im Auge sind.

Bereits vor vier Jahren begannen Chinas Behörden gegen Krypto-Handelsplattformen vorzugehen. Damals erlebte die Internetwährung gerade ihren ersten großen Boom, und der Preis eines Bitcoins war innerhalb von weniger als einem Jahr von rund 1.000 US-Dollar auf ein Zwischenhoch von 19.000 US-Dollar geklettert. China verbot dann 2017 sogenannte Initial Coin Offerings (ICO), um Anleger zu schützen und finanzielle Risiken einzudämmen. Finanz- und Zahlungsunternehmen durften seitdem keine Dienstleistungen für ICOs und Kryptowährungen mehr anbieten – wie etwa Kontoeröffnungen, Handel, Registrierung oder Liquidation.

Seitdem ist es auch verboten, gesetzliche Zahlungsmittel gegen Kryptowährungen zu tauschen. Damit waren Handel und Verwendung von Bitcoin effektiv verboten. Tatsächlich ist es heute für Chinesen schwierig geworden, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu kaufen. 

Nach Handelsverbot gerät das Schürfen in den Fokus

Nach dem Bitcoin-Handel haben die Behörden nun die Miner ins Visier genommen. Bis zu drei Viertel der weltweit neu geschürften Bitcoins kamen zuletzt aus China. Doch damit dürfte es nun vorbei sein. Die Jagd auf die Miner begann, als die Kommission für Finanzstabilität des Pekinger Staatsrats vor einigen Wochen einen Crackdown gegen die Industrie angeordent hat. Lange hatten die chinesischen Miner in ihrem Hunger nach Marktanteilen vom günstigen Strom in einigen Regionen Chinas profitiert. Das Schürfen von Kryptowährungen ist wegen der horrenden Rechnerleistung besonders stromintensiv.

In den bergigen Provinzen Sichuan, Yunnan und Qinghai errichteten Chinas Miner mit Computern vollgepackte Fabrikhallen in der Nähe von Talsperren, deren Turbinen vor allem während der Schneeschmelze im Frühjahr und während saisonaler Regengüsse ein Überangebot an Strom produzieren. Im Winter dann packten die Bitcoin-Miner ihr Equipment ein und zogen in den äußersten Westen Chinas, in die Region Xinjiang. Dort ist Strom aus Kohlekraftwerken so günstig wie nirgendwo sonst im Land. Auch die Innere Mongolei galt bis zuletzt als beliebte Mining-Region, in der Kohle günstig ist. 

Exzessiver Stromverbrauch wird Peking zuviel

Doch nach und nach setzen die Provinzregierungen nun die Anordnungen der Regierung durch und gehen gegen die Miner vor. Den Auftakt machte die Innere Mongolei, die die Bevölkerung dazu aufrief, Tipps zu liefern, wo Unternehmen illegalen Mining-Aktivitäten nachgehen. Mindestens 35 Krypto-Betriebe wurden bis Ende April bereits geschlossen. Auch Xinjiang und Qinghai erklärten, dass ein Großteil der Miner in den Provinzen schließen muss. Vergangene Woche kündigten auch die Behörden der Provinz Yunnan an, illegalen Minern den Strom abstellen zu wollen.

Chinas junge Bitcoin-Industrie hat es so weit getrieben, dass sie laut einiger Schätzungen in der Spitze allein so viel Strom verbrauchte wie ganz Italien. Wegen des extremen Strombedarfs steht die Branche international zunehmend in der Kritik. Und auch Peking stößt sich an dem rasant steigenden Energiebedarf der Kryptowährungen. Ihr ausufernder Stromverbrauch wird als Gefahr für die ambitionierten Klima-Ziele der zweitgrößten Volkswirtschaft gesehen, die Präsident Xi Jinping persönlich vorgegeben hat.

Panik in der chinesischen Krypto-Branche

In der Branche herrscht Panik. “Praktisch alle großen Miner denken darüber nach, in andere Staaten zu verlagern”, sagt der chinesische Bitcoin-Analyst Colin Wu. Besonders Nordamerika, Kasachstan und Russland stehen als neue Standorte hoch im Kurs. Nicht wenige Miner, so Wu, haben damit begonnen, ihr Equipment zu Spottpreisen loszuschlagen. Die Preise für den Antminer S19, eine in China beliebte Bitcoin-Mining-Maschine, seien deshalb innerhalb weniger Tage von umgerechnet 9.000 Euro auf 6.500 Euro gefallen. Wenn sich an der derzeitigen Politik nichts ändere, dann gebe es für Miner in China keine Zukunft, meint Wu. 

Nach einem Einlenken Pekings sieht es derzeit nicht aus. Im Gegenteil: Die Behörden verschärfen den Kurs weiter. Die Zensurbehörden blockierten zahlreiche Accounts in Chinas größtem sozialen Netzwerk Weibo, die sich mit Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen auseinandergesetzt haben. Nach dem Handel und Mining versucht Peking nun, auch sämtliche Diskussionen über Vor- und Nachteile von Kryptowährungen zu ersticken. Selbst die Suche nach Namen populärer Bitcoin-Handelsplätze wird inzwischen von Internetdiensten wie Weibo oder der Suchmaschine Baidu blockiert. 

Dass Peking in aller Härte gegen den Bitcoin und andere Krypto-Währungen vorgeht, bedeutet nicht, dass es sich technischem Fortschritt verschließt. Im Gegenteil arbeitet die chinesische Regierung mit Hochdruck daran, eine eigene Digitalwährung einzuführen. In Feldversuchen wird der “digitale Yuan” bereits seit dem vergangenen Jahr getestet. Er mag zwar technologisch einen Fortschritt darstellen, ist aber dennoch eher das genaue Gegenteil der Bitcoin-Idee: Statt Anonymität zu bieten, könnte der E-Yuan die Nachverfolgbarkeit von Zahlungen auf ein ganz neues Level heben. Auf entsprechend wenig Interesse sind die Tests mit der neuen Währung bislang in der Bevölkerung gestoßen. Jörn Petring/Gregor Koppenburg

  • Bitcoin
  • E-Yuan
  • Finanzen
  • Kryptowährungen
  • Technologie

News

Peking wirft NATO “Mentalität des Kalten Krieges” vor

China will die Kritik der Nato an seiner Verteidigungspolitik nicht auf sich sitzen lassen. Die Nato übertreibe die von der Volksrepublik ausgehende Bedrohung und schaffe damit Konfrontation, betonte die chinesische Vertretung bei der EU am Dienstag in einer Mitteilung. Sie forderte das Verteidigungsbündnis auf, “Chinas Entwicklung rational zu betrachten” und nicht länger “verschiedene übertriebene Formen” einer “Bedrohungstheorie” zu verbreiten. Die Nato dürfe Chinas “legitime Interessen und Rechte” nicht länger als Vorwand für Manipulation und die “künstliche” Schaffung einer Konfrontation nutzen. Es handele sich um eine “Fortsetzung einer Mentalität des Kalten Kriegs”.

Bei ihrem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden hatten die Staats- und Regierungschefs der Nato am Montag in Brüssel erstmals deutlich gegenüber China Position bezogen (China.Table berichtete). In der Abschlusserklärung bezeichnete das Bündnis China als “systemische Herausforderung” und forderte Peking dazu auf, seine “internationalen Verpflichtungen einzuhalten”.

China bekenne sich zu einer defensiven Verteidigungspolitik, so die EU-Botschaft. Das Pekinger Außenministerium warf derweil der Nato vor, mit “zweierlei Maß” zu messen. Einerseits würden Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Ausgaben für das Militär zu erhöhen. China würde aber bereits für Militärausgaben in Höhe von 1,3 Prozent des eigenen Bruttoinlandsprodukts kritisiert, sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian am Dienstag. Chinas Militärbudget – das zweitgrößte weltweit nach dem der USA – soll in diesem Jahr um 6,8 Prozent erhöht werden. ck

  • Geopolitik
  • Nato
  • Zhao Lijian

Svolt warnt vor Lieferengpässe bei Elektroautobatterien

Erst die Chips (China.Table berichtete), nun die Batterien: Svolt-Präsident Yang Hongxin hat auf einem Industrieforum vor einer Knappheit an Elektroautobatterien gewarnt. Aktuell könnten nur 60 bis 80 Prozent aller Bestellungen erfüllt werden, sagte Yang laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Caixin vom Dienstag. Der Grund seien Knappheiten einiger Rohmaterialien, die im vergangenen Jahr aufgekommen seien. Zu den knapp gewordenen Materialien gehörten nach Recherchen von China Merchants Securities zum Beispiel Chemikalien, die in Elektrolyten für Lithiumzellen verwendet werden, so Caixin. Svolt ist einer der großen Batteriehersteller Chinas und plant gerade, Milliarden in neue Batteriefabriken im Saarland zu investieren (China.Table berichtete).

Chinesische Elektrofahrzeughersteller spüren seit Monaten die Auswirkungen des Batterie- und Chipmangels. Das Elektro-Startup NIO meldete laut Caixin im April, dass seine Produktionskapazität aufgrund des Mangels an Batteriezellen und Halbleitern auf 7.500 Fahrzeuge pro Monat gesunken sei.

Trotz der Knappheiten dieser wichtigen Komponenten wurden nach Daten des chinesischen Autoherstellerverbandes CAAM im Mai 217.000 Elektroautos, Plug-in Hybride und Brennstoffzellenautos im Land verkauft – ein neuer Monatsrekord. Damit wurden in den ersten fünf Monaten rund 950.000 Stromer abgesetzt – mehr als dreimal so viele wie in der gleichen Periode des schwachen Corona-Jahrs 2020. ck

  • Autoindustrie
  • Batterien
  • CAAM
  • Elektromobilität
  • Industrie
  • SVOLT

Rohstoffe und Technologie: EU vertieft Kooperationen mit USA und Kanada

Im Anschluss an G7-Treffen und Nato-Gipfel hat die Europäische Union ihren Ton gegenüber China auch nach bilateralen Gesprächen und somit die Kooperation mit USA und Kanada verschärft. “Wir Europäer wollen unsere Importe umstellen, weg von Herstellern wie China”, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel nach einem Treffen mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau. Die EU und Kanada gaben dazu die Einrichtung einer strategischen Partnerschaft zu Rohstoffen bekannt. “Denn wir wollen mehr Nachhaltigkeit, weniger Umweltschäden und mehr Transparenz bei den Arbeitsbedingungen”, so von der Leyen. Die Kommissionspräsidentin brachte dabei erstmals die Abhängigkeit der EU bei strategisch wichtigen Rohstoffen mit problematischen Arbeitsbedingungen in China in Zusammenhang.

Die Zusammenarbeit zwischen Kanada und Brüssel soll unter anderem eine Diversifizierung der Lieferketten, Technologie und Forschung sowie Kooperation bei Umwelt- und Sozialstandards beinhalten. Rohstoffe wie strategisch wichtige Industriemetalle seien unabdingbar für den grünen und digitalen Wandel, betonte von der Leyen.

Auch mit den USA will Brüssel seine Kooperation vertiefen, um ein Gegengewicht zu China zu bilden: Beide Seiten werden einen Rat für Handel und Technologie einrichten, teilte die EU nach einem Treffen von der Leyens und EU-Ratspräsident Charles Michel mit US-Präsident Joe Biden mit. Im Rahmen der strategischen Allianz sollen demnach Handel und Investitionen weiter ausgebaut und Handelshemmnisse wie Strafzölle vermieden werden. Mehr Zusammenarbeit soll es auch im Digitalbereich geben. Auch die Reform der Welthandelsorganisation sei Thema bei dem Treffen gewesen, sagte EU-Ratspräsident Michel.

Auf die Frage, ob China im bilateralen Gespräch mit Biden nochmals Thema gewesen sei, antwortete von der Leyen: “China war ein großes Thema bei dem G7-Gipfel.” Es gebe Bereiche, in welchen mit der Volksrepublik zusammengearbeitet werden könne, wie etwa der Klimaschutz. “Was Menschenrechte angeht, sind wir systemische Rivalen“, so die EU-Kommissionschefin. “Ohne jede Frage.”

Indirekt könnte China nun auch zu einem Durchbruch in einem Jahre alten EU-US-Handelsstreit geführt haben: Denn beide Seiten haben – terminlich passend zu Bidens Brüssel-Besuch – einen Kompromiss im Streit über Strafzölle wegen Subventionen für Airbus und Boeing erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Der europäische Flugzeughersteller Airbus hatte zuletzt vor wachsender Konkurrenz aus China gewarnt (China.Table berichtete). Von der Leyen sagte, dass die Einigung über die Strafzölle “den neuen Geist der Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA zeigt”. Beide Seiten vereinbarten, die Zölle für fünf Jahre auszusetzen, wie Biden einem Bericht von Reuters zufolge erklärte.

Einigung habe es auch darüber gegeben, dass die EU und die USA “Chinas nicht marktorientierte Praktiken in diesem Sektor, die Chinas Unternehmen einen unfairen Vorteil verschaffen” angehen wollten, so der US-Präsident. Die Zusammenarbeit im Handels – und Technologierat könnte zudem Vorbild für weitere Kooperationen angesichts “anderer Herausforderungen durch das chinesische Wirtschaftsmodell” sein, so Biden. ari

  • EU
  • G7
  • Geopolitik
  • Kanada
  • USA

Virologin wehrt sich gegen Laborthese

Die chinesische Virologin Shi Zhengli hat die kürzlich wieder an Fahrt aufnehmende Laborthese zurückgewiesen, das Coronavirus könne aus ihrem Labor entwichen sein. “Ich weiß nicht, wie die Welt dazu gekommen ist, ständig Dreck über eine unschuldige Wissenschaftlerin zu schütten”, schrieb sie in einer SMS an die amerikanische Zeitung New York Times. Shi forscht seit vielen Jahren am Wuhan Institute of Virology (WIV) an Coronaviren bei Fledermäusen, Interviews gibt sie eigentlich nicht mehr.

Shi wies laut der Zeitung per E-Mail auch einen Bericht des Wall Street Journal zurück, wonach Ende 2019 drei Mitarbeiter des Labors mit Corona-ähnlichen Symptomen erkrankt waren. Labordirektor Yuan Zhiming betonte nach einem Bericht der staatlichen Zeitung Global Times ebenfalls vor kurzem, dass keine Mitarbeitenden des Hochsicherheitslabors mit Sars-CoV-2 infiziert waren. Das Labor halte Proben der Mitarbeiter ein Jahr lang vor und habe diese im Januar 2020 noch einmal rückwirkend untersucht, zitierte die Zeitung Yuan.

US-Präsident Joe Biden hatte seine Geheimdienste Ende Mai angewiesen, ihm binnen 90 Tagen einen Bericht über die Ursprungsfrage vorzulegen. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass es immer noch keine direkten Nachweise für die Theorie eines Laborlecks gibt. Aber es wächst die Zahl jener, die nun finden, dass die Hypothese zu vorschnell verworfen wurde – nicht zuletzt, weil sie vom Umfeld des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump forciert worden war. Auch Christian Drosten hält einen Laborunfall für unwahrscheinlich. Dem Magazin “Republik” aus der Schweiz sagte der deutsche Virologe kürzlich, er glaube eher an eine Infektionskette über die chinesische Pelztierproduktion (China.Table berichtete). ck

  • Coronavirus
  • Gesundheit
  • Shi Zhengli
  • Wuhan

Wachsendes Interesse an Auto-Abos

Immer mehr Autofahrende können sich vorstellen, ihren Wagen zu abonnieren anstatt ihn für teures Geld zu kaufen. Das zeigte eine Umfrage der Unternehmensberatung Bain. Wenig überraschend: Vor allem in China ist das Interesse an dem innovativen Geschäftsmodell groß. Satte 64 Prozent der Befragten können sich ein Auto-Abo-Modell vorstellen. In den USA sind es laut Bain 30 Prozent, in Deutschland 21 Prozent. Bain hatte für die Umfrage ein Modell skizziert, das Versicherung, Wartung und Steuern im Auto-Abo einschließt.

Es sei absehbar, dass Abos künftig einen signifikanten Teil des Fahrzeugabsatzes ausmachen, sagte Studienautor Eric Zayer am Diensta laut dpa. Die gute Nachricht für die deutschen Autobauer: Der Bain-Studie zufolge entscheiden sich Autofahrer bei Abos “häufiger für größere, hochwertigere oder elektrisch betriebene Autos als bei einem Kauf”. Für die Auto-Abo-Anbieter ist es laut Bain bislang aber schwer, die steigende Abo-Nachfrage in langfristig profitable Kundenbeziehungen umzuwandeln. Heutige Angebote umfassten meist nur Neuwagen. Tatsächlich aber sei die große Mehrheit der Befragten offen für junge Gebrauchtwagen, so Bain. In den USA und in China sei ein niedriger Preis der wichtigste Faktor. In Deutschland fanden 44 Prozent auch eine flexible Rückgabe wichtig.

Die chinesische Marke Lynk & Co bietet das Modell 01 bei ihrem Einstieg in Europa im Abonnement an (China.Table berichtet). Genau 500 Euro Abo-Gebühr pro Monat soll der 01 kosten – Steuer, Versicherung, Wartung und Reifenwechsel inklusive. Interessant: In China gibt es den Lynk 01 nur zum Kauf. ck

  • Autoindustrie
  • Handel
  • Smart Mobility
  • Technologie

Standpunkt

Die deutsche China-Forschung darf sich nicht isolieren

Von Katja Levy
Katja Levy forscht an der University of Manchester

Thorsten Benner greift in seinem Meinungsbeitrag im Tagesspiegel vom 11. Mai eine sehr wichtige Frage in Bezug auf China auf. Soll man als Wissenschaftler:in noch zu Forschungszwecken in ein Land reisen, dessen innenpolitische Kontrolle sich in den letzten Jahren signifikant verschärft hat? Soll man noch in einem Land Feldforschung betreiben, in dem Ausländer:innen nicht mehr automatisch privilegiert und von vielen Strafen ausgenommen sind (wie es früher einmal üblich war)? Und soll man den Austausch mit Wissenschaftler:innen in einem Land aufrechterhalten, auch wenn man aufpassen muss, seine Gesprächspartner nicht durch unbedachte Äußerungen in Schwierigkeiten zu bringen? Die Antwort ist: Ja, unbedingt! Und zwar aus folgenden Gründen:  

1. China-Forschung kann nicht allein basierend auf Internetrecherchen und mit Reisen nach Taiwan betrieben werden. Die Volksrepublik China ist viel zu groß, ihre Gesellschaft viel zu komplex, die politischen Entwicklungen viel zu rasant und disruptiv, um sie allein von außen zu betrachten. Es ist notwendig, vor Ort zu recherchieren und die Ergebnisse zu interpretieren – am besten vor dem Hintergrund langjähriger Chinaerfahrung. Man muss mit den Leuten reden. Man muss hören, wie sie die Dinge sehen, welche Ergebnisse die dortige Forschung hervorbringt und wie dort gesellschaftliche und politische Entwicklungen begründet werden. Das heißt nicht, sich die chinesischen Interpretationen und Erläuterungen zu eigen zu machen. Aber die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet es, sich ein vollständiges Bild zu machen. Übrigens sind Chinesischkenntnisse hierfür durchaus hilfreich, denn nur ein Bruchteil der Informationen über China – auch im Internet – wird in andere Sprachen übersetzt.  

2. China-Forschung ist heute eine empirische Wissenschaft, die nicht mehr nur über, sondern auch mit China betrieben wird. Zur Zeit des Kalten Krieges, als Maos China sich außenpolitisch isolierte, gab es im Prinzip zwei Typen von Sinologie. Der philologische Zweig, in Deutschland stark, wandte sich ab von der Volksrepublik China und konzentrierte sich ganz auf das Studium der klassischen philosophischen Schriften des Altertums. Der andere, regionalwissenschaftliche Zweig, besonders von den USA geprägt, war zwar (aus militärisch-strategischen Gründen) am China der damaligen Zeit interessiert, hatte aber auch keinen direkten Zugang zur abgeschotteten Volksrepublik. Durch die Interpretation von ins Ausland geschmuggelten Dokumenten sowie Fotos und durch Interviews mit Flüchtlingen außerhalb des Landes versuchte die Sinologie zu ergründen, was im Land vor sich ging. Parallel zur “Kreml-Astrologie” über die Sowjetunion entstand zu China die “Zhongnanhaiologie”, die “Lehre über Zhongnanhai”, benannt nach dem chinesischen Regierungssitz in Peking. Diese frühe Form der Politikdeutung war sehr fehleranfällig. 

Inzwischen hat sich die China-Forschung deutlich weiterentwickelt, auch weil das Land sich geöffnet hat. Der geisteswissenschaftliche Zweig ist naturgemäß noch immer vor allem dem Text- und Dokumentenstudium verhaftet. Aber die sozialwissenschaftliche China-Forschung ist schon längst zu einer stark empirisch geprägten Wissenschaft geworden, die methodisch-theoretisch in der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Humangeografie geschult ist. Sie ist keineswegs intellektuell zu simpel (wie manchmal dargestellt) um sich ihr eigenes, kritisches und faktenbasiertes Bild von der Realität in China zu machen. Beide Zweige der China-Forschung sind spätestens seit den 1980ern durch den intensiven Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen geprägt. 2021 zählt die Hochschulrektorenkonferenz allein mehr als 1.400 deutsch-chinesische Hochschulkooperationen. Die unzähligen individuellen Forschungsprojekte und -kooperationen, Studienaufenthalte und Dissertationsprojekte mit chinesischen Forschungspartner:innen sind darin noch gar nicht erfasst. 

3. Der Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen und Vor-Ort-Recherchen sind wichtige (Primär-) Informationsquellen über die Weltmacht China, auch jenseits der Wissenschaft, zum Beispiel für politische Entscheider:innen und Wirtschaftsakteure. Die Zahl der ausländischen Journalist:innen in China wurde kürzlich radikal reduziert (übrigens als Antwort auf entsprechendes Vorgehen in den USA unter der Trump-Administration). Die Arbeit politischer Stiftungen dort wurde durch das strenge chinesische NGO-Gesetz von 2017 ebenfalls stark eingeschränkt. Dadurch fehlen uns wichtige Informationsquellen aus erster Hand vor Ort. Wenn jetzt nicht einmal mehr die Wissenschaftler:innen nach China fahren, sind wir komplett auf das Internet und Sekundärliteratur angewiesen. Ein ausgewogenes Chinabild, das dem Pluralismus dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft gerecht wird und die Basis für kluge außenpolitische und ökonomische Entscheidungen sein sollte, ist so nicht mehr herstellbar. 

4. China-Forschung ist, wie Forschung allgemein, ein reziproker Prozess. Der Kontakt zu chinesischen Kolleg:innen ist letztendlich nicht nur eine Informationsfrage für uns, sondern auch für die chinesischen Wissenschaftler:innen dort. Diese mögen ihren eigenen politischen und gesellschaftlichen Zwängen unterliegen, aber sie sind weiterhin am Austausch mit dem Ausland interessiert und offen für neue Ideen, gerade in Zeiten des eingeschränktem Internet- und Medienzugangs. Für westliche Wissenschaftler ist es wichtig, vor Ort in den Bereichen mit chinesischen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten, in denen China Spitzenforschung betreibt, beziehungsweise bald betreiben wird. Wissensproduktion ist inzwischen ein globaler und vernetzter Prozess geworden. Würden sich Deutschlands Wissenschaftler wirklich von China isolieren, würde die deutsche Wissenschafts- und Technikentwicklung in vielen Bereichen hart getroffen. 

5. China-Forscher:innen haben, wie andere Regionalwissenschaftler:innen auch, eine Mittlerfunktion. Sie vermitteln nicht nur Informationen, sondern erklären, fördern Verständnis zwischen den Kulturen und Gesellschaften und bauen Vertrauen auf. Das ist ein inkrementeller Prozess, der Jahrzehnte dauert und großes Konfliktlösungspotential hat. Es wäre ein großer Verlust, das soziale und kulturelle Kapital, das über Jahrzehnte der Zusammenarbeit entstanden ist, durch Abbruch oder auch nur Unterbrechung der Wissenschaftskontakte aufs Spiel zu setzen.  

Thorsten Benner warnt in seinem Beitrag vor dem Fehler, die von China sanktionierten Forscher:innen, die vorerst nicht mehr nach China reisen können, unter anderem von parlamentarischen Anhörungen oder Expertentreffen auszuschließen. Das ist selbstverständlich richtig. Wenn man sich die Agenden der anstehenden Veranstaltungen ansieht, hat man aber nicht den Eindruck, dass das der Fall ist. In der gegenwärtigen von Entfremdung und Informationsdefiziten geprägten Lage umgekehrt die Chinawissenschaftler:innen zu ignorieren, die weiterhin die Möglichkeit haben, sich vor Ort ein Bild zu machen, wäre jedoch sicher ebenso töricht. 

Dr. Katja Levy war von 2012 bis 2019 Juniorprofessorin für Politik und Recht Chinas an der FU Berlin und forscht zurzeit an der University of Manchester. 

  • Bildung
  • Geopolitik
  • Gesellschaft
  • Kultur
  • Stiftungen

Presseschau

China approves highest-ever outflows for mainland investors FT
China set to deliver 1bn Covid vaccine doses by end of this week THE GUARDIAN
China Sends 28 Planes Near Taiwan in Year’s Largest Exercise BLOOMBERG
Back-to-Back Rebukes of China Mark a Turning Point WSJ
China, Middle East, ramp up public health cooperation against coronavirus pandemic SCMP
Moscow, Beijing reaffirm close ties before Putin-Biden summit in Geneva GLOBAL TIMES (STAATSMEDIUM)
Xiplomacy: Xi promotes SCO’s role in pursuing better shared future for mankind XINHUA (STAATSMEDIUM)
Uno sieht Hinweise auf Organraub bei chinesischen Häftlingen SPIEGEL
China-Experte zu NATO-Gipfel: “China fühlt sich tatsächlich angegriffen” DLF
China: Anti-Sanktionsgesetz alarmiert deutsche Wirtschaft WELT
Reaktion auf G7-Erklärung: China schickt 28 Kampfjets nach Taiwan SPIEGEL

Personalien

Manuel Schrapers has been gradually assuming the duties of CEO of Metroplan Eastern Europe Group since May. He succeeds Ulrich Dantzer, who will retire at the end of the year after 36 years with the company. Schrapers previously worked for automotive supplier Leoni and established logistics sites in Africa, America, Europe and China. Schrapers is a proven globalization expert who will drive internationalization forward, according to the Hamburg-based company.

  • Logistik

Dessert

Zugegeben, wir wiederholen uns. Aber die Elefantenherde, die durch Yunnan zieht, ist nun einmal das Thema des Monats – auch in den chinesischen Medien und sozialen Netzwerken. Kleine Dramen spielen sich ab: Ein junges männliches Tier hat sich von der Herde entfernt und hinkt jetzt 17 Kilometer hinterher. Die anderen machen daher langsam und gönnen sich besonders viele Nickerchen. Derweil rätselt die ganze Volksrepublik, was die Tiere zum Aufbruch aus den subtropischen Wäldern des Naturschutzgebietes in Xishuangbanna bewegt hat und was ihre Route sein könnte. In den sozialen Medien wie Weibo wird auch gescherzt, dass sich die Elefanten wie einst die kommunistischen Revolutionäre in den 30er-Jahren auf einen “langen Marsch” gemacht hätten, um vielleicht an den großen Feiern zum 100. Geburtstag der Partei am 1. Juli in Peking teilzunehmen.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

Licenses:

    • Neues Sanktionsgesetz stellt deutsche Firmen vor Dilemma
    • Behörden schließen letzte Krypto-Minen
    • Kritik aus Peking an Nato-Abschlusserklärung
    • Svolt warnt vor Lieferschwierigkeiten
    • EU schließt sich mit USA und Kanada zusammen
    • Virologin hat genug von der Laborthese
    • Auto-Abos sind im Trend
    • Standpunkt von Katja Levy: China-Forschung nicht isolieren
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    die Vorstellung, sich zwischen dem US-Markt und dem chinesischen Markt entscheiden zu müssen, klingt wie ein Alptraum der Industrie. Die größte und die zweitgrößte Volkswirtschaft sind zusammen mit dem EU-Heimatmarkt die wichtigsten Säulen des Exporterfolgs. Doch nun geraten deutsche Firmen möglicherweise in genau diese Zwickmühle, analysiert Marcel Grzanna. Wenn China sein neues Anti-Sanktionsgesetz wirklich anwendet, müssen sie auf einen der großen Auslandsmärkte verzichten. Damit hängt “ein Damoklesschwert” über der deutschen Wirtschaft, findet auch der BDI. China schotte sich dadurch weiter ab.

    Die Regierung stopft derweil letzte Schlupflöcher für Kapitaltransfers ins Ausland: Schon die Internet-Suche nach Stichworten rund um Bitcoin führt inzwischen ins Leere. Den sogenannten Minern zieht die Regierung nun ebenfalls den Stecker. Denn die Erzeugung von Bitcoin verbraucht irre Mengen an elektrischem Strom, den das Land für produktivere Anwendungen braucht. Generell haben es Krypto-Enthusiasten in China derzeit schwer. Der kommunistische Staat lässt sich nicht so leicht die Kontrolle über das Finanzwesen entreißen.

    Seine Kontrolle über Partei und Staat hat Xi Jinping in den vergangenen Jahren weiter gefestigt. Gestern ist der Generalsekretär und Präsident 68 Jahre alt geworden. Für einen kommunistischen Staatsführer ist das noch jung, und Xi macht bekanntlich keine Anstalten, sein Amt jemals zu räumen. Die neue Bundesregierung kann sich getrost darauf einstellen, noch eine ganze Weile mit ihm zu tun zu haben.

    Ihr
    Finn Mayer-Kuckuk
    Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

    Analyse

    Anti-Sanktionsgesetz: Für uns oder gegen uns

    Seit Monaten verschlechtern die USA und China mit gegenseitigen Strafmaßnahmen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Welthandels. Das Anti-Sanktionsgesetz aus Peking, das in der vergangenen Woche verabschiedet wurde (China.Table berichtete), führt zu Szenarien, in denen europäische und andere Unternehmen in die Zwickmühle geraten. Schlimmstenfalls werden die Firmen unverschuldet zu einer Weichenstellung in ihrer Unternehmensstrategie gedrängt. Nämlich für welchen Markt sie sich entscheiden: für China oder für die USA und deren Verbündete in Europa.

    Die Logik dahinter ergibt sich aus der neuen Gesetzgebung, die der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses in Peking durchgewunken hat. “Die Volksrepublik behält sich im Kern vor, Unternehmen vor die Wahl zu stellen, ob sie mögliche Sanktionen gegen das Land befolgen wollen oder nicht”, sagt der China-Analyst Bernhard Bartsch vom Berliner Forschungsinstitut Merics, das seinerseits mit chinesischen Sanktionen belegt worden ist, im Gespräch mit China.Table. “Das Anti-Sanktionsgesetz verschafft der Regierung damit ein Werkzeug, um Sanktionen auszuweichen und ein Druckmittel, um ausländische Firmen zum Verstoß zu drängen.”

    BDI: Gesetz wird zu “Damoklesschwert” für Firmen

    Die Konsequenzen für die Unternehmen wären weitreichend. Halten sie sich an die Sanktionen, müssen sie davon ausgehen, in China auf erhebliche Probleme zu treffen. “Das neue Gesetz gibt Peking jetzt die Mittel, um schmerzhafte Strafen aussprechen zu können. Betroffene Firmen könnten ihren Zugang zum gesamten chinesischen Markt verlieren“, sagt Angela Zhang, Expertin für chinesisches Recht an der Hongkong Universität, zu China.Table. Hielten sie sich nicht an die Sanktionen, wie es das chinesische Gesetz jetzt verlangt, wären Konsequenzen auf dem US-Markt und möglicherweise auch in Europa kaum zu umgehen.

    Zhang rechnet zwar nicht damit, dass die chinesische Regierung unverzüglich zur schärfsten Waffe greifen wird. “Ich glaube aber, dass es einen Zeitpunkt in der Spirale der gegenseitigen Strafmaßnahmen gibt, an dem Peking von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen wird”, sagt die Juristin. Sollte die Anwendung Schule machen, wäre wohl nicht nur der Handel betroffen, sondern darüber hinaus die gesamte Wertschöpfung von Produkten sowie die Bereiche Forschung und Entwicklung.

    Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fand am Dienstag deutliche Worte zu dem Plan Pekings: “Das neue Anti-Sanktionsgesetz kommt zur Unzeit”, teilte Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, mit. “Anstatt auf Deeskalation zu setzen, schafft die chinesische Regierung neue Unsicherheit. Das schadet Chinas Ruf als Investitionsstandort und Handelspartner.” Das Gesetz drohe, “zum Damoklesschwert für jedes Unternehmen” zu werden, “das in und mit China Geschäfte macht”, betont Niedermark. Für die Firmen entstehe so ein politisches Minenfeld.

    Trennung der Wertschöpfungsketten erhöht die Kosten

    Auf europäische Unternehmen kämen Grundsatzentscheidungen darüber zu, ob sie auf einen der beiden Märkte verzichten wollen oder eine alternative Produktion aufbauen – also zwei verschiedene Wertschöpfungsketten, die einander nicht überkreuzen. Die Herausforderungen einer solchen Entwicklung liegen auf der Hand. Die Kosten der Firmen würden deutlich steigen, weil zwei Lieferketten jeweils kleinere Produktionsmengen bedeuten und damit die Anschaffung verteuern. Neues, geeignetes Personal müsste in relativ kurzer Zeit gefunden und entsprechend bezahlt werden. Margen und Profite würden entsprechend sinken, und die Firmen müssten sich fragen, ob ein solcher Spagat für sie wirtschaftlich überhaupt noch sinnvoll ist.

    Zumal dann auch Forschung- und Entwicklungsarbeit getrennt voneinander für zwei verschiedene Märkte stattfinden müsste. Denn eine strenge Separierung der Wertschöpfung hüben wie drüben würde eine schrittweise Entkopplung von Standards und Technologien nach sich ziehen. “Statt sich bestenfalls zu komplementieren, würden immer größerer Lücken zwischen den Märkten klaffen, was vor allem die Unternehmen ausbaden müssten, wenn sie langfristig auf zwei Hochzeiten tanzen wollen”, sagt Merics-Analyst Bartsch. Auch der Forschungsstandort Europa könnte die Zeche zahlen. Nämlich wenn zusätzliche Kapazitäten für die Forschung der Unternehmen aus dem Heimatmarkt abgezogen werden müssten, weil beispielsweise in China eine Aufstockung nötig wäre.

    Bedeutet das also düstere Aussichten für alle Firmen, die US-amerikanische, europäische und chinesische Kundschaft gleichermaßen glücklich machen wollen? Zumindest wirft das neue Gesetz einen dunklen Schatten auf die Zukunftsaussichten. Aber viele Unternehmen haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie Krisen überstehen und daraus neue Kräfte schöpfen können. Dazu gehören vor allem auch deutsche Firmen, die seit Jahrzehnten im Ausland aktiv sind. Seit Ende des 2. Weltkrieges haben Industriebetriebe zwischen Flensburg und Garmisch etliche geopolitische Veränderungen erlebt und ihre Strategien entsprechend angepasst. Die Firmen werden also nicht viel Zeit damit vergeuden zu jammern, sondern schon jetzt damit beginnen, Lösungen zu entwickeln und vielleicht sogar neue Chancen zu entdecken.

    Drittstaaten gewinnen an Attraktivität

    Marcin Adamczyk, Head of Emerging Markets Debt bei der niederländischen Vermögensverwaltung NN Investment Partners, verortet diese Chancen vornehmlich in Drittländern. Er geht davon aus, “dass der zunehmende Wettbewerb zwischen den beiden Supermächten und die Entwicklung hin zu einem neuen Machtgefüge den Schwellenländern zugutekommen wird, sofern es richtig gesteuert wird.” Wer mit den USA befreundet ist oder ihnen wichtige Rohstoffe anbietet, erhalte Mittel aus den neu geschaffenen Töpfen für Infrastruktur. Wer mit China befreundet ist, erhalte Mittel aus der Seidenstraßeninitiative.

    Diese Drittstaaten werden dadurch auch für ausländische Unternehmen interessanter. Denn ihre zunehmende Bedeutung konnte sich in Wirtschaftswachstum ausdrücken, was sie wiederum für ausländische Investitionen attraktiver macht. Ein willkommener Nebeneffekt für die deutsche Wirtschaft wäre eine Diversifizierung und damit geringere Abhängigkeit von China. In den vergangenen Jahren sind die Diskussionen immer lauter geworden, ob sich Europa und besonders Deutschland nicht schon viel zu sehr auf die Nachfrage und das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft verlässt.

    • BDI
    • China-Sanktionen
    • EU
    • Handel

    Bitcoin-Minen müssen reihenweise schließen

    Chinas Regierung strebt die absolute Kontrolle über den Zahlungsverkehr im eigenen Land an. Seit jeher sorgen strenge Regeln dafür, dass chinesische Staatsbürger jedes Jahr nur einen begrenzten Betrag der Landeswährung Yuan ins Ausland überweisen können. Daher ist es kein Wunder, dass Peking dezentral aufgestellte Kryptowährungen wie Bitcoin ein Dorn im Auge sind.

    Bereits vor vier Jahren begannen Chinas Behörden gegen Krypto-Handelsplattformen vorzugehen. Damals erlebte die Internetwährung gerade ihren ersten großen Boom, und der Preis eines Bitcoins war innerhalb von weniger als einem Jahr von rund 1.000 US-Dollar auf ein Zwischenhoch von 19.000 US-Dollar geklettert. China verbot dann 2017 sogenannte Initial Coin Offerings (ICO), um Anleger zu schützen und finanzielle Risiken einzudämmen. Finanz- und Zahlungsunternehmen durften seitdem keine Dienstleistungen für ICOs und Kryptowährungen mehr anbieten – wie etwa Kontoeröffnungen, Handel, Registrierung oder Liquidation.

    Seitdem ist es auch verboten, gesetzliche Zahlungsmittel gegen Kryptowährungen zu tauschen. Damit waren Handel und Verwendung von Bitcoin effektiv verboten. Tatsächlich ist es heute für Chinesen schwierig geworden, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu kaufen. 

    Nach Handelsverbot gerät das Schürfen in den Fokus

    Nach dem Bitcoin-Handel haben die Behörden nun die Miner ins Visier genommen. Bis zu drei Viertel der weltweit neu geschürften Bitcoins kamen zuletzt aus China. Doch damit dürfte es nun vorbei sein. Die Jagd auf die Miner begann, als die Kommission für Finanzstabilität des Pekinger Staatsrats vor einigen Wochen einen Crackdown gegen die Industrie angeordent hat. Lange hatten die chinesischen Miner in ihrem Hunger nach Marktanteilen vom günstigen Strom in einigen Regionen Chinas profitiert. Das Schürfen von Kryptowährungen ist wegen der horrenden Rechnerleistung besonders stromintensiv.

    In den bergigen Provinzen Sichuan, Yunnan und Qinghai errichteten Chinas Miner mit Computern vollgepackte Fabrikhallen in der Nähe von Talsperren, deren Turbinen vor allem während der Schneeschmelze im Frühjahr und während saisonaler Regengüsse ein Überangebot an Strom produzieren. Im Winter dann packten die Bitcoin-Miner ihr Equipment ein und zogen in den äußersten Westen Chinas, in die Region Xinjiang. Dort ist Strom aus Kohlekraftwerken so günstig wie nirgendwo sonst im Land. Auch die Innere Mongolei galt bis zuletzt als beliebte Mining-Region, in der Kohle günstig ist. 

    Exzessiver Stromverbrauch wird Peking zuviel

    Doch nach und nach setzen die Provinzregierungen nun die Anordnungen der Regierung durch und gehen gegen die Miner vor. Den Auftakt machte die Innere Mongolei, die die Bevölkerung dazu aufrief, Tipps zu liefern, wo Unternehmen illegalen Mining-Aktivitäten nachgehen. Mindestens 35 Krypto-Betriebe wurden bis Ende April bereits geschlossen. Auch Xinjiang und Qinghai erklärten, dass ein Großteil der Miner in den Provinzen schließen muss. Vergangene Woche kündigten auch die Behörden der Provinz Yunnan an, illegalen Minern den Strom abstellen zu wollen.

    Chinas junge Bitcoin-Industrie hat es so weit getrieben, dass sie laut einiger Schätzungen in der Spitze allein so viel Strom verbrauchte wie ganz Italien. Wegen des extremen Strombedarfs steht die Branche international zunehmend in der Kritik. Und auch Peking stößt sich an dem rasant steigenden Energiebedarf der Kryptowährungen. Ihr ausufernder Stromverbrauch wird als Gefahr für die ambitionierten Klima-Ziele der zweitgrößten Volkswirtschaft gesehen, die Präsident Xi Jinping persönlich vorgegeben hat.

    Panik in der chinesischen Krypto-Branche

    In der Branche herrscht Panik. “Praktisch alle großen Miner denken darüber nach, in andere Staaten zu verlagern”, sagt der chinesische Bitcoin-Analyst Colin Wu. Besonders Nordamerika, Kasachstan und Russland stehen als neue Standorte hoch im Kurs. Nicht wenige Miner, so Wu, haben damit begonnen, ihr Equipment zu Spottpreisen loszuschlagen. Die Preise für den Antminer S19, eine in China beliebte Bitcoin-Mining-Maschine, seien deshalb innerhalb weniger Tage von umgerechnet 9.000 Euro auf 6.500 Euro gefallen. Wenn sich an der derzeitigen Politik nichts ändere, dann gebe es für Miner in China keine Zukunft, meint Wu. 

    Nach einem Einlenken Pekings sieht es derzeit nicht aus. Im Gegenteil: Die Behörden verschärfen den Kurs weiter. Die Zensurbehörden blockierten zahlreiche Accounts in Chinas größtem sozialen Netzwerk Weibo, die sich mit Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen auseinandergesetzt haben. Nach dem Handel und Mining versucht Peking nun, auch sämtliche Diskussionen über Vor- und Nachteile von Kryptowährungen zu ersticken. Selbst die Suche nach Namen populärer Bitcoin-Handelsplätze wird inzwischen von Internetdiensten wie Weibo oder der Suchmaschine Baidu blockiert. 

    Dass Peking in aller Härte gegen den Bitcoin und andere Krypto-Währungen vorgeht, bedeutet nicht, dass es sich technischem Fortschritt verschließt. Im Gegenteil arbeitet die chinesische Regierung mit Hochdruck daran, eine eigene Digitalwährung einzuführen. In Feldversuchen wird der “digitale Yuan” bereits seit dem vergangenen Jahr getestet. Er mag zwar technologisch einen Fortschritt darstellen, ist aber dennoch eher das genaue Gegenteil der Bitcoin-Idee: Statt Anonymität zu bieten, könnte der E-Yuan die Nachverfolgbarkeit von Zahlungen auf ein ganz neues Level heben. Auf entsprechend wenig Interesse sind die Tests mit der neuen Währung bislang in der Bevölkerung gestoßen. Jörn Petring/Gregor Koppenburg

    • Bitcoin
    • E-Yuan
    • Finanzen
    • Kryptowährungen
    • Technologie

    News

    Peking wirft NATO “Mentalität des Kalten Krieges” vor

    China will die Kritik der Nato an seiner Verteidigungspolitik nicht auf sich sitzen lassen. Die Nato übertreibe die von der Volksrepublik ausgehende Bedrohung und schaffe damit Konfrontation, betonte die chinesische Vertretung bei der EU am Dienstag in einer Mitteilung. Sie forderte das Verteidigungsbündnis auf, “Chinas Entwicklung rational zu betrachten” und nicht länger “verschiedene übertriebene Formen” einer “Bedrohungstheorie” zu verbreiten. Die Nato dürfe Chinas “legitime Interessen und Rechte” nicht länger als Vorwand für Manipulation und die “künstliche” Schaffung einer Konfrontation nutzen. Es handele sich um eine “Fortsetzung einer Mentalität des Kalten Kriegs”.

    Bei ihrem ersten Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden hatten die Staats- und Regierungschefs der Nato am Montag in Brüssel erstmals deutlich gegenüber China Position bezogen (China.Table berichtete). In der Abschlusserklärung bezeichnete das Bündnis China als “systemische Herausforderung” und forderte Peking dazu auf, seine “internationalen Verpflichtungen einzuhalten”.

    China bekenne sich zu einer defensiven Verteidigungspolitik, so die EU-Botschaft. Das Pekinger Außenministerium warf derweil der Nato vor, mit “zweierlei Maß” zu messen. Einerseits würden Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Ausgaben für das Militär zu erhöhen. China würde aber bereits für Militärausgaben in Höhe von 1,3 Prozent des eigenen Bruttoinlandsprodukts kritisiert, sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian am Dienstag. Chinas Militärbudget – das zweitgrößte weltweit nach dem der USA – soll in diesem Jahr um 6,8 Prozent erhöht werden. ck

    • Geopolitik
    • Nato
    • Zhao Lijian

    Svolt warnt vor Lieferengpässe bei Elektroautobatterien

    Erst die Chips (China.Table berichtete), nun die Batterien: Svolt-Präsident Yang Hongxin hat auf einem Industrieforum vor einer Knappheit an Elektroautobatterien gewarnt. Aktuell könnten nur 60 bis 80 Prozent aller Bestellungen erfüllt werden, sagte Yang laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Caixin vom Dienstag. Der Grund seien Knappheiten einiger Rohmaterialien, die im vergangenen Jahr aufgekommen seien. Zu den knapp gewordenen Materialien gehörten nach Recherchen von China Merchants Securities zum Beispiel Chemikalien, die in Elektrolyten für Lithiumzellen verwendet werden, so Caixin. Svolt ist einer der großen Batteriehersteller Chinas und plant gerade, Milliarden in neue Batteriefabriken im Saarland zu investieren (China.Table berichtete).

    Chinesische Elektrofahrzeughersteller spüren seit Monaten die Auswirkungen des Batterie- und Chipmangels. Das Elektro-Startup NIO meldete laut Caixin im April, dass seine Produktionskapazität aufgrund des Mangels an Batteriezellen und Halbleitern auf 7.500 Fahrzeuge pro Monat gesunken sei.

    Trotz der Knappheiten dieser wichtigen Komponenten wurden nach Daten des chinesischen Autoherstellerverbandes CAAM im Mai 217.000 Elektroautos, Plug-in Hybride und Brennstoffzellenautos im Land verkauft – ein neuer Monatsrekord. Damit wurden in den ersten fünf Monaten rund 950.000 Stromer abgesetzt – mehr als dreimal so viele wie in der gleichen Periode des schwachen Corona-Jahrs 2020. ck

    • Autoindustrie
    • Batterien
    • CAAM
    • Elektromobilität
    • Industrie
    • SVOLT

    Rohstoffe und Technologie: EU vertieft Kooperationen mit USA und Kanada

    Im Anschluss an G7-Treffen und Nato-Gipfel hat die Europäische Union ihren Ton gegenüber China auch nach bilateralen Gesprächen und somit die Kooperation mit USA und Kanada verschärft. “Wir Europäer wollen unsere Importe umstellen, weg von Herstellern wie China”, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel nach einem Treffen mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau. Die EU und Kanada gaben dazu die Einrichtung einer strategischen Partnerschaft zu Rohstoffen bekannt. “Denn wir wollen mehr Nachhaltigkeit, weniger Umweltschäden und mehr Transparenz bei den Arbeitsbedingungen”, so von der Leyen. Die Kommissionspräsidentin brachte dabei erstmals die Abhängigkeit der EU bei strategisch wichtigen Rohstoffen mit problematischen Arbeitsbedingungen in China in Zusammenhang.

    Die Zusammenarbeit zwischen Kanada und Brüssel soll unter anderem eine Diversifizierung der Lieferketten, Technologie und Forschung sowie Kooperation bei Umwelt- und Sozialstandards beinhalten. Rohstoffe wie strategisch wichtige Industriemetalle seien unabdingbar für den grünen und digitalen Wandel, betonte von der Leyen.

    Auch mit den USA will Brüssel seine Kooperation vertiefen, um ein Gegengewicht zu China zu bilden: Beide Seiten werden einen Rat für Handel und Technologie einrichten, teilte die EU nach einem Treffen von der Leyens und EU-Ratspräsident Charles Michel mit US-Präsident Joe Biden mit. Im Rahmen der strategischen Allianz sollen demnach Handel und Investitionen weiter ausgebaut und Handelshemmnisse wie Strafzölle vermieden werden. Mehr Zusammenarbeit soll es auch im Digitalbereich geben. Auch die Reform der Welthandelsorganisation sei Thema bei dem Treffen gewesen, sagte EU-Ratspräsident Michel.

    Auf die Frage, ob China im bilateralen Gespräch mit Biden nochmals Thema gewesen sei, antwortete von der Leyen: “China war ein großes Thema bei dem G7-Gipfel.” Es gebe Bereiche, in welchen mit der Volksrepublik zusammengearbeitet werden könne, wie etwa der Klimaschutz. “Was Menschenrechte angeht, sind wir systemische Rivalen“, so die EU-Kommissionschefin. “Ohne jede Frage.”

    Indirekt könnte China nun auch zu einem Durchbruch in einem Jahre alten EU-US-Handelsstreit geführt haben: Denn beide Seiten haben – terminlich passend zu Bidens Brüssel-Besuch – einen Kompromiss im Streit über Strafzölle wegen Subventionen für Airbus und Boeing erzielt und damit einen ihrer schwierigsten Handelskonflikte entschärft. Der europäische Flugzeughersteller Airbus hatte zuletzt vor wachsender Konkurrenz aus China gewarnt (China.Table berichtete). Von der Leyen sagte, dass die Einigung über die Strafzölle “den neuen Geist der Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA zeigt”. Beide Seiten vereinbarten, die Zölle für fünf Jahre auszusetzen, wie Biden einem Bericht von Reuters zufolge erklärte.

    Einigung habe es auch darüber gegeben, dass die EU und die USA “Chinas nicht marktorientierte Praktiken in diesem Sektor, die Chinas Unternehmen einen unfairen Vorteil verschaffen” angehen wollten, so der US-Präsident. Die Zusammenarbeit im Handels – und Technologierat könnte zudem Vorbild für weitere Kooperationen angesichts “anderer Herausforderungen durch das chinesische Wirtschaftsmodell” sein, so Biden. ari

    • EU
    • G7
    • Geopolitik
    • Kanada
    • USA

    Virologin wehrt sich gegen Laborthese

    Die chinesische Virologin Shi Zhengli hat die kürzlich wieder an Fahrt aufnehmende Laborthese zurückgewiesen, das Coronavirus könne aus ihrem Labor entwichen sein. “Ich weiß nicht, wie die Welt dazu gekommen ist, ständig Dreck über eine unschuldige Wissenschaftlerin zu schütten”, schrieb sie in einer SMS an die amerikanische Zeitung New York Times. Shi forscht seit vielen Jahren am Wuhan Institute of Virology (WIV) an Coronaviren bei Fledermäusen, Interviews gibt sie eigentlich nicht mehr.

    Shi wies laut der Zeitung per E-Mail auch einen Bericht des Wall Street Journal zurück, wonach Ende 2019 drei Mitarbeiter des Labors mit Corona-ähnlichen Symptomen erkrankt waren. Labordirektor Yuan Zhiming betonte nach einem Bericht der staatlichen Zeitung Global Times ebenfalls vor kurzem, dass keine Mitarbeitenden des Hochsicherheitslabors mit Sars-CoV-2 infiziert waren. Das Labor halte Proben der Mitarbeiter ein Jahr lang vor und habe diese im Januar 2020 noch einmal rückwirkend untersucht, zitierte die Zeitung Yuan.

    US-Präsident Joe Biden hatte seine Geheimdienste Ende Mai angewiesen, ihm binnen 90 Tagen einen Bericht über die Ursprungsfrage vorzulegen. Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass es immer noch keine direkten Nachweise für die Theorie eines Laborlecks gibt. Aber es wächst die Zahl jener, die nun finden, dass die Hypothese zu vorschnell verworfen wurde – nicht zuletzt, weil sie vom Umfeld des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump forciert worden war. Auch Christian Drosten hält einen Laborunfall für unwahrscheinlich. Dem Magazin “Republik” aus der Schweiz sagte der deutsche Virologe kürzlich, er glaube eher an eine Infektionskette über die chinesische Pelztierproduktion (China.Table berichtete). ck

    • Coronavirus
    • Gesundheit
    • Shi Zhengli
    • Wuhan

    Wachsendes Interesse an Auto-Abos

    Immer mehr Autofahrende können sich vorstellen, ihren Wagen zu abonnieren anstatt ihn für teures Geld zu kaufen. Das zeigte eine Umfrage der Unternehmensberatung Bain. Wenig überraschend: Vor allem in China ist das Interesse an dem innovativen Geschäftsmodell groß. Satte 64 Prozent der Befragten können sich ein Auto-Abo-Modell vorstellen. In den USA sind es laut Bain 30 Prozent, in Deutschland 21 Prozent. Bain hatte für die Umfrage ein Modell skizziert, das Versicherung, Wartung und Steuern im Auto-Abo einschließt.

    Es sei absehbar, dass Abos künftig einen signifikanten Teil des Fahrzeugabsatzes ausmachen, sagte Studienautor Eric Zayer am Diensta laut dpa. Die gute Nachricht für die deutschen Autobauer: Der Bain-Studie zufolge entscheiden sich Autofahrer bei Abos “häufiger für größere, hochwertigere oder elektrisch betriebene Autos als bei einem Kauf”. Für die Auto-Abo-Anbieter ist es laut Bain bislang aber schwer, die steigende Abo-Nachfrage in langfristig profitable Kundenbeziehungen umzuwandeln. Heutige Angebote umfassten meist nur Neuwagen. Tatsächlich aber sei die große Mehrheit der Befragten offen für junge Gebrauchtwagen, so Bain. In den USA und in China sei ein niedriger Preis der wichtigste Faktor. In Deutschland fanden 44 Prozent auch eine flexible Rückgabe wichtig.

    Die chinesische Marke Lynk & Co bietet das Modell 01 bei ihrem Einstieg in Europa im Abonnement an (China.Table berichtet). Genau 500 Euro Abo-Gebühr pro Monat soll der 01 kosten – Steuer, Versicherung, Wartung und Reifenwechsel inklusive. Interessant: In China gibt es den Lynk 01 nur zum Kauf. ck

    • Autoindustrie
    • Handel
    • Smart Mobility
    • Technologie

    Standpunkt

    Die deutsche China-Forschung darf sich nicht isolieren

    Von Katja Levy
    Katja Levy forscht an der University of Manchester

    Thorsten Benner greift in seinem Meinungsbeitrag im Tagesspiegel vom 11. Mai eine sehr wichtige Frage in Bezug auf China auf. Soll man als Wissenschaftler:in noch zu Forschungszwecken in ein Land reisen, dessen innenpolitische Kontrolle sich in den letzten Jahren signifikant verschärft hat? Soll man noch in einem Land Feldforschung betreiben, in dem Ausländer:innen nicht mehr automatisch privilegiert und von vielen Strafen ausgenommen sind (wie es früher einmal üblich war)? Und soll man den Austausch mit Wissenschaftler:innen in einem Land aufrechterhalten, auch wenn man aufpassen muss, seine Gesprächspartner nicht durch unbedachte Äußerungen in Schwierigkeiten zu bringen? Die Antwort ist: Ja, unbedingt! Und zwar aus folgenden Gründen:  

    1. China-Forschung kann nicht allein basierend auf Internetrecherchen und mit Reisen nach Taiwan betrieben werden. Die Volksrepublik China ist viel zu groß, ihre Gesellschaft viel zu komplex, die politischen Entwicklungen viel zu rasant und disruptiv, um sie allein von außen zu betrachten. Es ist notwendig, vor Ort zu recherchieren und die Ergebnisse zu interpretieren – am besten vor dem Hintergrund langjähriger Chinaerfahrung. Man muss mit den Leuten reden. Man muss hören, wie sie die Dinge sehen, welche Ergebnisse die dortige Forschung hervorbringt und wie dort gesellschaftliche und politische Entwicklungen begründet werden. Das heißt nicht, sich die chinesischen Interpretationen und Erläuterungen zu eigen zu machen. Aber die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet es, sich ein vollständiges Bild zu machen. Übrigens sind Chinesischkenntnisse hierfür durchaus hilfreich, denn nur ein Bruchteil der Informationen über China – auch im Internet – wird in andere Sprachen übersetzt.  

    2. China-Forschung ist heute eine empirische Wissenschaft, die nicht mehr nur über, sondern auch mit China betrieben wird. Zur Zeit des Kalten Krieges, als Maos China sich außenpolitisch isolierte, gab es im Prinzip zwei Typen von Sinologie. Der philologische Zweig, in Deutschland stark, wandte sich ab von der Volksrepublik China und konzentrierte sich ganz auf das Studium der klassischen philosophischen Schriften des Altertums. Der andere, regionalwissenschaftliche Zweig, besonders von den USA geprägt, war zwar (aus militärisch-strategischen Gründen) am China der damaligen Zeit interessiert, hatte aber auch keinen direkten Zugang zur abgeschotteten Volksrepublik. Durch die Interpretation von ins Ausland geschmuggelten Dokumenten sowie Fotos und durch Interviews mit Flüchtlingen außerhalb des Landes versuchte die Sinologie zu ergründen, was im Land vor sich ging. Parallel zur “Kreml-Astrologie” über die Sowjetunion entstand zu China die “Zhongnanhaiologie”, die “Lehre über Zhongnanhai”, benannt nach dem chinesischen Regierungssitz in Peking. Diese frühe Form der Politikdeutung war sehr fehleranfällig. 

    Inzwischen hat sich die China-Forschung deutlich weiterentwickelt, auch weil das Land sich geöffnet hat. Der geisteswissenschaftliche Zweig ist naturgemäß noch immer vor allem dem Text- und Dokumentenstudium verhaftet. Aber die sozialwissenschaftliche China-Forschung ist schon längst zu einer stark empirisch geprägten Wissenschaft geworden, die methodisch-theoretisch in der Soziologie, der Politikwissenschaft und der Humangeografie geschult ist. Sie ist keineswegs intellektuell zu simpel (wie manchmal dargestellt) um sich ihr eigenes, kritisches und faktenbasiertes Bild von der Realität in China zu machen. Beide Zweige der China-Forschung sind spätestens seit den 1980ern durch den intensiven Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen geprägt. 2021 zählt die Hochschulrektorenkonferenz allein mehr als 1.400 deutsch-chinesische Hochschulkooperationen. Die unzähligen individuellen Forschungsprojekte und -kooperationen, Studienaufenthalte und Dissertationsprojekte mit chinesischen Forschungspartner:innen sind darin noch gar nicht erfasst. 

    3. Der Austausch mit chinesischen Wissenschaftler:innen und Vor-Ort-Recherchen sind wichtige (Primär-) Informationsquellen über die Weltmacht China, auch jenseits der Wissenschaft, zum Beispiel für politische Entscheider:innen und Wirtschaftsakteure. Die Zahl der ausländischen Journalist:innen in China wurde kürzlich radikal reduziert (übrigens als Antwort auf entsprechendes Vorgehen in den USA unter der Trump-Administration). Die Arbeit politischer Stiftungen dort wurde durch das strenge chinesische NGO-Gesetz von 2017 ebenfalls stark eingeschränkt. Dadurch fehlen uns wichtige Informationsquellen aus erster Hand vor Ort. Wenn jetzt nicht einmal mehr die Wissenschaftler:innen nach China fahren, sind wir komplett auf das Internet und Sekundärliteratur angewiesen. Ein ausgewogenes Chinabild, das dem Pluralismus dieser komplexen und vielfältigen Gesellschaft gerecht wird und die Basis für kluge außenpolitische und ökonomische Entscheidungen sein sollte, ist so nicht mehr herstellbar. 

    4. China-Forschung ist, wie Forschung allgemein, ein reziproker Prozess. Der Kontakt zu chinesischen Kolleg:innen ist letztendlich nicht nur eine Informationsfrage für uns, sondern auch für die chinesischen Wissenschaftler:innen dort. Diese mögen ihren eigenen politischen und gesellschaftlichen Zwängen unterliegen, aber sie sind weiterhin am Austausch mit dem Ausland interessiert und offen für neue Ideen, gerade in Zeiten des eingeschränktem Internet- und Medienzugangs. Für westliche Wissenschaftler ist es wichtig, vor Ort in den Bereichen mit chinesischen Kolleg:innen zusammenzuarbeiten, in denen China Spitzenforschung betreibt, beziehungsweise bald betreiben wird. Wissensproduktion ist inzwischen ein globaler und vernetzter Prozess geworden. Würden sich Deutschlands Wissenschaftler wirklich von China isolieren, würde die deutsche Wissenschafts- und Technikentwicklung in vielen Bereichen hart getroffen. 

    5. China-Forscher:innen haben, wie andere Regionalwissenschaftler:innen auch, eine Mittlerfunktion. Sie vermitteln nicht nur Informationen, sondern erklären, fördern Verständnis zwischen den Kulturen und Gesellschaften und bauen Vertrauen auf. Das ist ein inkrementeller Prozess, der Jahrzehnte dauert und großes Konfliktlösungspotential hat. Es wäre ein großer Verlust, das soziale und kulturelle Kapital, das über Jahrzehnte der Zusammenarbeit entstanden ist, durch Abbruch oder auch nur Unterbrechung der Wissenschaftskontakte aufs Spiel zu setzen.  

    Thorsten Benner warnt in seinem Beitrag vor dem Fehler, die von China sanktionierten Forscher:innen, die vorerst nicht mehr nach China reisen können, unter anderem von parlamentarischen Anhörungen oder Expertentreffen auszuschließen. Das ist selbstverständlich richtig. Wenn man sich die Agenden der anstehenden Veranstaltungen ansieht, hat man aber nicht den Eindruck, dass das der Fall ist. In der gegenwärtigen von Entfremdung und Informationsdefiziten geprägten Lage umgekehrt die Chinawissenschaftler:innen zu ignorieren, die weiterhin die Möglichkeit haben, sich vor Ort ein Bild zu machen, wäre jedoch sicher ebenso töricht. 

    Dr. Katja Levy war von 2012 bis 2019 Juniorprofessorin für Politik und Recht Chinas an der FU Berlin und forscht zurzeit an der University of Manchester. 

    • Bildung
    • Geopolitik
    • Gesellschaft
    • Kultur
    • Stiftungen

    Presseschau

    China approves highest-ever outflows for mainland investors FT
    China set to deliver 1bn Covid vaccine doses by end of this week THE GUARDIAN
    China Sends 28 Planes Near Taiwan in Year’s Largest Exercise BLOOMBERG
    Back-to-Back Rebukes of China Mark a Turning Point WSJ
    China, Middle East, ramp up public health cooperation against coronavirus pandemic SCMP
    Moscow, Beijing reaffirm close ties before Putin-Biden summit in Geneva GLOBAL TIMES (STAATSMEDIUM)
    Xiplomacy: Xi promotes SCO’s role in pursuing better shared future for mankind XINHUA (STAATSMEDIUM)
    Uno sieht Hinweise auf Organraub bei chinesischen Häftlingen SPIEGEL
    China-Experte zu NATO-Gipfel: “China fühlt sich tatsächlich angegriffen” DLF
    China: Anti-Sanktionsgesetz alarmiert deutsche Wirtschaft WELT
    Reaktion auf G7-Erklärung: China schickt 28 Kampfjets nach Taiwan SPIEGEL

    Personalien

    Manuel Schrapers has been gradually assuming the duties of CEO of Metroplan Eastern Europe Group since May. He succeeds Ulrich Dantzer, who will retire at the end of the year after 36 years with the company. Schrapers previously worked for automotive supplier Leoni and established logistics sites in Africa, America, Europe and China. Schrapers is a proven globalization expert who will drive internationalization forward, according to the Hamburg-based company.

    • Logistik

    Dessert

    Zugegeben, wir wiederholen uns. Aber die Elefantenherde, die durch Yunnan zieht, ist nun einmal das Thema des Monats – auch in den chinesischen Medien und sozialen Netzwerken. Kleine Dramen spielen sich ab: Ein junges männliches Tier hat sich von der Herde entfernt und hinkt jetzt 17 Kilometer hinterher. Die anderen machen daher langsam und gönnen sich besonders viele Nickerchen. Derweil rätselt die ganze Volksrepublik, was die Tiere zum Aufbruch aus den subtropischen Wäldern des Naturschutzgebietes in Xishuangbanna bewegt hat und was ihre Route sein könnte. In den sozialen Medien wie Weibo wird auch gescherzt, dass sich die Elefanten wie einst die kommunistischen Revolutionäre in den 30er-Jahren auf einen “langen Marsch” gemacht hätten, um vielleicht an den großen Feiern zum 100. Geburtstag der Partei am 1. Juli in Peking teilzunehmen.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

    Licenses:

      Jetzt kostenlos anmelden und sofort weiterlesen

      Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

      Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

      Anmelden und weiterlesen