um das Schwellenländer-Bündnis BRICS war es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Zu sehr waren die einzelnen Staaten mit einheimischen Sorgen (Brasilien, Südafrika) oder Konflikten untereinander beschäftigt (Indien – China). Doch im geopolitischen Wettstreit zwischen dem Westen und China scheint das BRICS-Bündnis zu einer neuen Bühne für Xi Jinping zu werden, analysiert Felix Lee. Gemeinsam mit dem vom Westen geschassten Wladimir Putin will Xi die Zusammenarbeit in der BRICS-Gruppe stärken.
Die Bundesregierung sieht das mit Sorge und will eine neue Blockbildung verhindern. Laut Analysten könnte das fast unmöglich sein. Zu sehr treibt China eine Spaltung der Welt in Lager voran. Und nicht ohne Grund: In jedem Bündnis, das die USA ausschließt, wäre China der stärkste Player. Die Volksrepublik hat die anderen BRICS-Staaten wirtschaftlich, militärisch und machtpolitisch weit abgehängt.
Solarkraft aus dem Weltall – was auf den ersten Blick klingt wie der Plan eines James-Bond-Bösewichts, wird von chinesischen Wissenschaftlern ernsthaft erforscht. Zunächst soll ein Test-Satellit ins All geschickt werden, um Solarenergie via Mikrowellen oder Laser zu einer Bodenstation zu schicken. Bis 2050 soll die Kapazität schrittweise auf zwei Gigawatt erhöht werden – die Leistung von zwei Atomreaktoren. Für die Energiewende ist das viel zu wenig und käme auch viel zu spät. Unser Team in Peking hat sich die Vor- und Nachteile der Technologie angeschaut. Es könnte gut sein, dass sie eher für militärische Zwecke genutzt wird: Zur Energieversorgung abgelegener Militärbasen.
Die westliche Welt starrt in diesen Tagen auf einen achttägigen Veranstaltungsmarathon aus EU-Gipfel in Brüssel, G7-Treffen in Elmau und dem Nato-Gipfel wiederum in Brüssel. Und was den Krieg in der Ukraine betrifft, sind sich die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs zumindest grundsätzlich einig: Russland ist der Aggressor in diesem Konflikt. Das Land gilt sanktioniert, der russische Präsident Wladimir Putin an den Pranger gestellt.
Knapp achttausend Kilometer weiter östlich sitzt Chinas Staatspräsident Xi Jinping einem Online-Meeting von Staatsmännern der BRICS-Staaten vor, dem Zusammenschluss der größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. In dieser Gesellschaft ist Putin kein Paria.
Im Gegenteil: Xi hat zum Auftakt der Veranstaltung erneut die westlichen Sanktionen gegen Russland scharf kritisiert. “Die Fakten haben wieder einmal bewiesen, dass Sanktionen ein zweischneidiges Schwert sind.” Namentlich genannt hat Xi die USA oder die Nato-Staaten zwar nicht. Und er vermied es auch, Russland offiziell die Unterstützung zu erklären. Offenbar will Xi nicht riskieren, dass die westlichen Sanktionen auf China ausgeweitet werden. Dennoch wurde in dieser Auftaktrede klar, dass er Moskau als wichtigen Partner gegen einen gemeinsamen Feind betrachtet: die Vereinigten Staaten.
Schon vor Beginn des virtuellen Gipfels betonte Chinas Präsident mehrfach, dass die BRICS-Länder zusammen rund 40 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, fast ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften und ein Fünftel des Welthandels beherrschen. Und in der Tat: Alle fünf Staaten haben sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland beteiligt. China und Indien importieren sogar so viel russisches Öl und Gas wie noch nie (China.Table berichtete). Russland ist inzwischen sogar zum größten Öllieferanten der Chinesen aufgestiegen, noch vor Saudi-Arabien. Die Einigkeit unter den Schwellenländern beim virtuellen BRICS-Treffen nutzte Xi nicht zuletzt, um den USA und dem Westen eins auszuwischen.
Angesichts so viel Einigkeit im Osten Eurasiens wirkt es fast unheimlich, dass es unter den westlichen Bündnispartnern beim G7-Gipfel sehr viel mehr Streit geben wird. Und zwar genau bei der Frage des Umgangs mit China. Die Bundesregierung hat zu Beginn der Woche angekündigt, sich bei dem Treffen für eine Annäherung an die Volksrepublik einzusetzen. Es gelte, eine Blockbildung zu verhindern, mit dem Westen auf der einen Seite, China und Russland auf der anderen, heißt es aus deutschen Gipfel-Kreisen. Den engeren Zusammenschluss unter den BRICS-Staaten betrachte man mit Sorge. Der Gipfel beginnt am Sonntag im bayerischen Elmau.
Das dürften allen voran Großbritannien und die USA anders sehen. Bereits beim vorigen G7-Gipfel im britischen Cornwall hatte der britische Premierminister Boris Johnson sich für eine klare Positionierung gegen Chinas Aggressionen ausgesprochen. Deutschland blockte – aus Furcht vor Konsequenzen für die Wirtschaftsbeziehungen, die zwischen Deutschland und China besonders intensiv sind. Die USA gaben schon in Cornwall zu verstehen, dass die Deutschen sich entscheiden müssten, auf welcher Seite sie künftig stehen.
Den Vorstoß der Bundesregierung, als Gastgeberin beim diesjährigen G7 auf weniger Konfrontation zu China zu setzen, hält der Politikwissenschaftler Eberhard Sandschneider “in der Sache für richtig”. Lösungen auf globaler Ebene, insbesondere Probleme, die keine Grenzen kennen, wie etwa der Klimaschutz oder Handelsregeln, ließen sich multilateral schließlich besser lösen, sagte der Ostasien-Experte. Das sei kostengünstiger für alle Beteiligten. Aber im Augenblick zeigten die machtpolitischen Zeichen in eine andere Richtung, bedauert er. “Ich sehe nicht, dass der deutsche Bundeskanzler stark genug ist, diesem Trend im Augenblick etwas entgegenzusetzen.”
Andere Fachleute sehen das ähnlich. “Die Bundesregierung muss den neuen Realitäten kühl ins Auge blicken”, sagt auch Mikko Huotari, Direktor des Mercator Instituts für Chinastudien (MERICS). Auch wenn Blockbildung nicht im Interesse Europas sei, verstärke sich die Bipolarität der Welt – wirtschaftlich und sicherheitspolitisch, so der China-Experte – betrieben von chinesischer Seite. “In Peking wird die Welt zunehmend aus dieser Brille – und der ideologischen Ablehnung des Westens – gesehen.”
Die enge Zusammenarbeit mit Russland sei dabei für Peking auch eine Rückversicherung gegen die USA. Huotari rät: “Deutschland muss sich zusammen mit den europäischen Partnern dafür einsetzen, dass befreundete Staaten überhaupt eine Wahl haben – ohne sie vor eine Wahl zu stellen.”
Zugleich zeigt gerade der BRICS-Gipfel als Gegenveranstaltung zu den drei West-Gipfeln, dass die Polarisierung weiter geht und sich verfestigt. China und Russland haben großes Interesse, möglichst viele Länder – und eben auch die anderen drei BRICS-Staaten – zumindest so weit an sich zu binden, dass sie sich neutral halten. Die Blockbildung, der sich Deutschland entgegenstellen will, ist bereits in vollem Gange.
Auf der Suche nach neuen Formen der Energiegewinnung nehmen chinesische Forscher die Erdumlaufbahn für ein spektakuläres Experiment ins Visier. Bereits im Jahr 2028 – und damit zwei Jahre früher als zunächst geplant – will die Volksrepublik ihr Weltraum-Solarkraftwerksprogramm starten. Das berichtet die South China Morning Post unter Verweis auf eine Studie der Fachzeitschrift “Chinese Space Science and Technology”.
Unter Experten ist ein solches Vorhaben umstritten. Viele von ihnen tun die Idee von Solarkraftwerken im All schlicht als Science Fiction ab. Jedoch gibt es durchaus Argumente, die dafür sprechen, die neue Technologie zu erproben und Erfahrungen zu sammeln. Genau hierum dürfte es den chinesischen Wissenschaftlern gehen. Immerhin ist es japanischen Forschern bereits gelungen, die Machbarkeit der Technik zu zeigen.
Solarkraft zählt heute als eine der wichtigsten Formen erneuerbarer Energien. Allerdings funktioniert die Technik bekanntlich nur, wenn keine Wolken die Sonne verdecken. Ein erheblicher Teil der ankommenden Strahlung geht zudem auf dem Weg durch die Erdatmosphäre durch Effekte wie Reflexion und Absorption verloren. Solarkraftwerke im All könnten die Sonnenstrahlung dagegen rund um die Uhr aufnehmen und in Mikrowellen umwandeln, die dann an entsprechende Bodenstationen gesendet und dort ans Stromnetz abgegeben werden könnten.
In einer ersten Phase könnte laut dem chinesischen Forschungsbericht in sechs Jahren zunächst ein Satellit starten, der die drahtlose Übertragung von Energie aus 400 Kilometern Höhe zum Erdboden testen könnte. Das Modul würde Sonnenenergie in Mikrowellen oder Laser umwandeln. Die würden dann zu einer Bodenstation auf die Erde geschickt. Dieses erste Weltraum-Solarkraftwerk soll eine Leistung von zehn Kilowatt haben. Das wäre allenfalls ein Test; ein Beitrag zur Stromversorgung ist das noch nicht. Später könnte die Technologie jedoch “erheblich skaliert” werden, sagt Professor Dong Shiwei in seinem Paper.
Zu den Vorteilen, die Forscher in der Technologie ausmachen, gehören:
Als Nachteile werden dagegen genannt:
Auch Professor Dong und sein Team machen also kein Geheimnis daraus, dass es sich um ein Projekt mit gewaltigen Hürden handelt.
Das Abstrahlen von Hochleistungsmikrowellen über eine große Entfernung erfordere eine hunderte oder sogar tausende Meter lange Antenne im All. Jede Bewegung durch Sonnenwinde oder die Triebwerke der Station verringert ihre Effizienz und Genauigkeit. Laut Dong hätten chinesische Forscher zumindest bei der Steuerung und der präzisen Ausrichtung einer solchen Antenne zuletzt erhebliche Fortschritte gemacht.
Chinas Pläne sehen vor, dass die Wissenschaftler ein vollständiges Weltraum-Solarkraftwerk in vier Stufen bauen. Klappen die ersten Experimente, würde zwei Jahre nach dem ersten Start bereits ein weiterer leistungsfähiger Satellit ins All gebracht werden. Ein 10-Megawatt-Kraftwerk könnte dann bis 2035 Energie an einige militärische und zivile Nutzer senden. Bis 2050 könnte die Leistung der Station dann bis auf zwei Gigawatt ausgebaut werden. Das entspricht etwa einem Kernkraftwerk.
China dürfte es mit seinen Plänen eilig haben, da die Energieprobleme drängen. Andere Länder haben ebenfalls Interesse an der Technik. Großbritannien etwa will bis 2035 ein ähnliches Kraftwerk bauen. Auch in den USA hat das United States Naval Research Laboratory die Solarenergiegewinnung im All bereits mit einem Boeing X-37 B-Raumflugzeug getestet. Jörn Petring/Gregor Koppenburg
27.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ)
Forum Institut / Seminar: Deutsche und chinesische Gebrauchsmuster – Die gefährlichsten IP-Waffen in Angriff und Verteidigung Mehr
28.06.2022, 9:00-12:00 Uhr
IHK Stuttgart / Hybrid: Chinesisches Datenschutzrecht und Umsetzung Mehr
28.06.2022, 9:00-10:00 Uhr (MEZ)
EUCC / Präsentation: European Business in China: Annual Business Confidence Survey 2022 Mehr
29.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ) Friedrichshafen, Zeppelin-Universität
CIDW / Seminar: Rechtssicher im Chinageschäft Anmeldung
29.06.2022, 10:00-11:30 Uhr (MEZ) / 16:00-17.30 Uhr (Beijing Time)
PWC / Webinar: Your investments in China – Protection through German Federal Investment Guarantees Mehr
29.06.2022, 12:00-14:00 Uhr (MEZ) Vischer, Schützengasse 1, Zürich
Swiss Chinese Chamber of Commerce / Live: Lunch and Learn: Distribution of Swiss Products in China Mehr
30.06.2022, 9:00-11:00 Uhr (MEZ)
IHK Regensburg / Chinaforum Breakfast Club: Ein steiniger Weg – 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und China Mehr
30.06.2022, 9:00-9:45 Uhr (MEZ) / 15:00-15:45 (Beijing Time)
stars / Webinar: China’s approach to a challenging external environment Mehr
30.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ) Dresden, Hotel Hilton an der Frauenkirche
IHK Dresden / Konferenz: Greater China Day 2022 Anmeldung
Die chinesische Regierung erwägt, Subventionen für den Kauf von E-Autos doch nicht auslaufen zu lassen. Eigentlich war geplant, die teuren Zuschüsse im Laufe dieses Jahres einzustellen. Doch jetzt berichtet der Staatssender CCTV von Plänen, die Förderung fortzusetzen. Auch Reuters hatte schon über Gespräche mit Autoherstellern zu diesem Thema berichtet (China.Table berichtete).
Die Pläne stehen im Zusammenhang mit der groß angelegten Konjunkturförderung, mit der Peking die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns abfedern will. Gerade der Verkauf von Autos mit umweltfreundlicheren Antriebsformen (New Energy Vehicle, NEV) gilt hier als halbwegs nachhaltiger Weg, den Herstellern zu helfen.
China bietet seit 2009 eine Förderung für den Kauf von NEV in Form von Steuererleichterungen an. Sie kostet jährlich rund 30 Milliarden Euro. Ihr Ende war bereits beschlossene Sache (China.Table berichtete). Das Elektroauto sollte ein normales Produkt werden, das nicht auf Subventionen angewiesen ist und stattdessen durch seine Vorteile überzeugt. Corona hat jedoch dem Autoabsatz empfindlich geschadet. fin
Der bayerische Autobauer BMW hat eine neue E-Auto-Fabrik in Shenyang eröffnet. Mit dem dritten BMW-Werk in der Volksrepublik soll die Jahreskapazität von 700.000 auf 830.000 Fahrzeuge steigen. Die Fabrik ist laut Unternehmensangaben voll flexibel und kann bis zu 100 Prozent Elektroautos produzieren. Insgesamt haben die Bayern über zwei Milliarden Euro in den Bau des Werks investiert.
China ist einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für deutsche Autobauer. Fast ein Viertel der in den ersten fünf Monaten dieses Jahres in China verkauften Autos waren batteriebetrieben, wie Daten der China Association of Automotive Manufactures zeigen. BMW hat im ersten Quartal 2022 fast 210.000 Autos in der Volksrepublik abgesetzt – ein Rückgang um über neun Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Das erste Modell, das in der neuen Fabrik gebaut wird, ist der i3 eDrive35L. Die 4,87 Meter lange Elektrolimousine ist an den 3er BMW angelehnt und unterscheidet sich maßgeblich von dem in Europa bekannten Kleinwagen i3. nib
Mehr als zwei Jahre nach seiner Festnahme hat der Gerichtsprozess gegen den chinesischen Bürgerrechtler Xu Zhiyong in der Provinz Shandong begonnen. Dem Juristen wird Untergrabung der Staatsgewalt vorgeworfen. Am Mittwoch plädierte der Angeklagte auf ‘nicht schuldig’, wie aus Medienberichten hervorgeht. Der Prozess ist nicht öffentlich. Xus Anwalt darf die Interessen seines Mandanten vor Gericht nicht vertreten.
Anfang 2020 hatte Xu einen offenen Brief an Xi Jinping veröffentlicht, in dem er die Politik des chinesischen Parteichefs kritisierte und ihm unter anderem vorwarf, “nicht schlau genug” zu sein. Im Falle einer Verurteilung droht Xu eine lange Haftstrafe.
Der 49-Jährige hatte zwischen 2013 und 2017 für die Gründung einer Bürgerrechtsbewegung bereits vier Jahre in Haft gesessen. Die Strafe hielt ihn jedoch nicht davon ab, sein Engagement auch nach seiner Freilassung fortzusetzen. Nach einem Treffen mit einer Gruppe von Aktivisten im Herbst 2019 im südchinesischen Xiamen war Xu für zwei Monate untergetaucht, ehe die Behörden ihn verhafteten.
Während der Flucht verfasste er den offenen Brief. Darin prangerte der Universitäts-Dozent die zunehmende Kontrolle der chinesischen Bevölkerung durch die Kommunistischen Partei, die Entdemokratisierung Hongkongs und Xis Krisenmanagement nach Ausbruch des Coronavirus an.
Der chinesische Menschenrechtsanwalt Teng Biao sagte CNN, dass er mit einer deutlich längeren Strafe für Xu rechne, als bei dessen erster Verurteilung. Dissidenten, die nach einer Haft als Bürgerrechtler aktiv bleiben, würden in einem zweiten Prozess wesentlicher härter bestraft. grz
Die Preise für den Ausgangsstoff von Solarmodulen, Polysilizium, sind in China auf ein Zehnjahres-Hoch gestiegen. Ein Kilogramm kostet mittlerweile 40 US-Dollar. Seit Anfang 2021 haben sich die Preise somit verdreifacht, nachdem sie zuvor jahrelang rückläufig waren, wie Bloomberg berichtet. Als Ursache gilt die steigende Nachfrage aufgrund des Solar–Booms in der Volksrepublik (China.Table berichtete), die das Angebot mittlerweile übersteigt. In den jüngsten Wochen kam es demnach auch zu Produktionsausfällen, da der Strom für Polysilizium-Fabriken rationiert wurde.
Laut Analysten soll der Preisanstieg aber nicht von Dauer sein. China ist Hauptproduzent von Polysilizium. Das Land verfolge “gigantische Expansionspläne” für die Produktion des ultra-leitfähigen Materials, wie Johannes Bernreuter, Lieferketten-Experte von Bernreuter Research gegenüber China.Table sagt. Bis Ende 2023 wird mit einer Produktionskapazität von 2,25 Millionen Tonnen gerechnet. Anfang 2022 lag sie noch bei lediglich 520.000 Tonnen, so das Wirtschaftsportal Caixin. Innerhalb der nächsten zwei Jahre werde sich die Situation laut Bernreuter entspannen. nib
Die Ökosysteme an Chinas Küsten sind weiterhin stark gefährdet. “Die meisten der typischen Meeresökosysteme, die überwacht werden, befinden sich nach wie vor in einem ungesunden Zustand”, sagt ein hochrangiger Beamter des Umweltministeriums. Die Entwicklung in den Küstenregionen hat zur Umwelt-Verschmutzung und der Zerstörung des Lebensraums vieler Arten geführt. Laut dem stellvertretenden Direktor der Abteilung für Meeresökologie des Umweltministeriums wurden der Industrie in diesem Jahr schon 378 Genehmigungen erteilt, Abfälle im Meer zu entsorgen. Nur 30 Prozent der chinesischen Küstengewässer und 37 Prozent der Küstenlinie stehen in China unter Schutz, wie Reuters berichtet. nib
Die Menschen in Chinas Städten haben einige der intensivsten Maßnahmen zur Infektionsverhütung im Zuge der Covid-19-Pandemie ertragen müssen. Die 27 Millionen Einwohner Shanghais waren 60 Tage lang zu einem strengen Lockdown gezwungen – und sie waren nicht die einzigen. Während des Höhepunkts der Omikron-Welle im April und Mai waren 45 Städte mit insgesamt 373 Millionen Einwohnern in irgendeiner Form abgeriegelt. Das ist mehr als die Bevölkerung der Vereinigten Staaten (329,5 Millionen) und Kanadas (38 Millionen) zusammen und 83 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union (447 Millionen).
Chinas “Null-Covid”-Strategie hat der Wirtschaft und der Bevölkerung des Landes großen Schaden zugefügt. Die Omikron-Welle hat aber auch deutlich gemacht, dass die ältere Bevölkerung weiterhin anfällig für das Virus ist. Bis zum 2. Juni hatten 40 Prozent der über 60-Jährigen (rund 95 Millionen Menschen) noch keine einzige Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten, obwohl für sie ein höheres Risiko besteht, an der Krankheit zu erkranken und zu sterben.
Ein Grund für die niedrige Impfrate ist, dass sich die chinesische Bevölkerung in den letzten zwei Jahren einfach an die niedrigen Covid-19-Infektionsraten gewöhnt hat. Jetzt, wo die Omikron-Welle zuschlägt, dürfte das höhere Risiko, ungeimpft zu sein, die Impfquote bei älteren Menschen etwas erhöhen.
Ein weiterer Grund für die niedrige Impfrate bei älteren Menschen ist jedoch, dass viele die Nebenwirkungen der Impfung fürchten. Um dem entgegenzuwirken, hat die chinesische Regierung kürzlich ein Covid-19-Impfpaket für Personen über 60 eingeführt. Impflinge, die wirklich erkranken, können 75.000 Dollar erhalten – mehr als das Vierfache des durchschnittlichen Jahreseinkommens des Landes (15.950 Dollar). Dies ist eine kluge Idee. Aber sie wird nicht ausreichen, denn das größere Hindernis ist das mangelnde Vertrauen zwischen der chinesischen Öffentlichkeit und dem medizinischen Establishment.
Natürlich haben alle Länder Schwierigkeiten, die besorgte Bevölkerung davon zu überzeugen, dass der Nutzen von Impfstoffen die Risiken überwiegt. In den USA sind nach wie vor 15 Prozent der Menschen nicht gegen Covid-19 geimpft, und 42 Prozent aus dieser Gruppe sagen, dass sie den Impfstoffen nicht trauen. Dennoch ist dies eine enorme Verbesserung gegenüber September 2020, als 49 Prozent der amerikanischen Erwachsenen angaben, dass sie sich nicht impfen lassen würden, wenn ein Impfstoff verfügbar wäre. In dieser Kohorte gaben 76 Prozent der Befragten an, dass sie Bedenken wegen der Nebenwirkungen haben.
Die Impfskeptiker in China und den USA haben also die gleiche Angst vor Nebenwirkungen. Allerdings haben die chinesischen und amerikanischen Gesundheitsbehörden auf diese Bedenken auf sehr unterschiedliche Weise reagiert.
In den USA hat das medizinische Establishment versucht, Vertrauen zu schaffen, indem es unabhängige und transparente medizinische Studien durchführte, deren Ergebnisse in unzensierten Veröffentlichungen publiziert und auf allen Ebenen offen diskutiert wurden – von Experten, Journalisten, Politikern und der Öffentlichkeit. Dieser Ansatz beruht auf zwei bekannten Maximen des öffentlichen Gesundheitswesens: Vertrauen in das medizinische Establishment wird die Akzeptanz von Behandlungen erhöhen; und dieses Vertrauen wird durch Transparenz und offene Diskussion aufgebaut.
Im Gegensatz dazu war Chinas Vorgehen fast völlig undurchsichtig. Die Regierung hat nur sehr wenige Daten über Impfstoffversuche veröffentlicht und jegliche Diskussion über Nebenwirkungen zensiert – selbst über gewöhnliche, geringfügige Nebenwirkungen wie Wundschmerzen nach der Injektion. Die chinesischen Behörden folgen der Maxime, dass Informationen über kontroverse Themen zurückgehalten werden sollten, um zu verhindern, dass Meinungen geäußert werden, die den Zielen der Regierung zuwiderlaufen könnten.
Diese Strategie hat sich als kontraproduktiv erwiesen, denn sie schafft ein Informationsvakuum, das nur durch Gerüchte, Spekulationen und Verschwörungstheorien gefüllt werden kann. Das derzeitige Scheitern steht in krassem Gegensatz zu Chinas früheren Erfolgen bei der Entscheidungsfindung in gesundheitspolitischen Fragen. Nach dem Ausbruch von SARS in den Jahren 2002 bis 2004 ließ China eine konstruktive Debatte über die Probleme in seinem Gesundheitssystem zu. Wie viele bemerkten, hatten damals über 80 Prozent der Landbewohner und 40 Prozent der Stadtbewohner keine Krankenversicherung.
Als Reaktion darauf kündigte die Regierung im Jahr 2009 an, 850 Milliarden Yuan (127 Milliarden US-Dollar zum heutigen Wechselkurs) zu investieren, um 90 Prozent der Bevölkerung eine Gesundheitsversorgung zu bieten. In den folgenden zwei Jahren fanden intensive Diskussionen zwischen nationalen und regionalen Entscheidungsträgern, Gesundheitsexperten, führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft, Journalisten und der Öffentlichkeit statt. Die Beratungen führten zu zahlreichen Änderungen an der vorgeschlagenen Politik. Obwohl das Ergebnis noch nicht perfekt war, fand es großen Anklang und führte zu einer breiten Akzeptanz der Krankenversicherung. Im Jahr 2021 waren 95 Prozent der Chinesen in irgendeiner Form versichert.
Natürlich müssen die Überlegungen zu den Covid-19-Impfstoffen schneller vorangetrieben werden und wären mit Kosten verbunden. Die chinesischen Impfstoffe würden auf Kritik stoßen, und einige Menschen würden sich immer noch durch häufige Nebenwirkungen (wie Fieber) oder seltenere Risiken (wie allergische Reaktionen) abgeschreckt fühlen. Andere würden den Umgang der Regierung mit der Pandemie kritisieren, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Doch diese kurzfristigen Kosten sind die langfristigen Vorteile wert, die sich aus dem Aufbau von Vertrauen in die Gesundheitsbehörden und der Erhöhung der Impfraten im Laufe der Zeit ergeben. Wie andere Länder festgestellt haben, kann die Offenlegung negativer Informationen über Impfstoffe kurzfristig die Zurückhaltung der Öffentlichkeit erhöhen, aber sie trägt dazu bei, das Vertrauen zu erhalten und Verschwörungstheorien zu entkräften.
Um das Coronavirus wirksam zu bekämpfen, muss man angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit künftiger Wellen und der Notwendigkeit zusätzlicher Impfungen langfristig denken. Für China ist der Aufbau von Vertrauen noch wichtiger als für andere Länder, da dies ein notwendiger Schritt ist, um von der Null-Covid-Strategie wegzukommen. Diese Umstellung wird natürlich zu mehr Infektionen und Todesfällen führen. Aber eine offene Diskussion über die Impfstoffe kann deren Akzeptanz erhöhen, die Ausbreitung der Krankheit eindämmen und den negativen Auswirkungen auf das öffentliche Vertrauen entgegenwirken.
China muss in dieser Frage dringend für Transparenz sorgen. Je länger es wartet, desto schwieriger wird es sein, seine wirtschaftlich zerstörerische Null-Covid-Politik aufzugeben.
Nancy Qian, Professorin für Managerial Economics and Decision Sciences an der Kellogg School of Management der Northwestern University, ist Gründungsdirektorin des China Econ Lab und des Northwestern’s China Lab und leitet die Kellogg-Initiative für Entwicklungsökonomie. Übersetzung: Andreas Hubig.
Copyright: Project Syndicate 2022.
www.project-syndicate.org
Beate Kürstner-Heß hat bei Rödl & Partner China die Position der Senior Managerin für Marketing & Communications übernommen. Kürstner-Heß ist seit mehr als sechs Jahren für die deutsche Prüfungs- und Beratungsgesellschaft tätig und arbeitete dabei unter anderem für ein Jahr in Shanghai. Ihr derzeitiger Tätigkeitsort ist Stuttgart.
Mert Bingöl ist seit Juni Projektleiter China für die Baureihe Mid- & Fullsize bei der Volkswagen AG. Der in Kassel ausgebildete Ingenieur wird seine Projekte vom Hauptsitz in Wolfsburg aus umsetzen.
Wie eine Fackel erleuchtet die Trägerrakete vom Typ “Langer Marsch” eine neblige Berglandschaft in der Provinz Sichuan. Mit ihrer Hilfe wurden am Donnerstagmorgen vom Weltraumbahnhof Xichang eine Reihe Aufklärungs- und Erdbeobachtungssatelliten in den Orbit geschossen. Die Yaogan-35-Satelliten sollen unter anderem der Vorbeugung von Katastrophen wie Überschwemmungen und Waldbränden dienen.
um das Schwellenländer-Bündnis BRICS war es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden. Zu sehr waren die einzelnen Staaten mit einheimischen Sorgen (Brasilien, Südafrika) oder Konflikten untereinander beschäftigt (Indien – China). Doch im geopolitischen Wettstreit zwischen dem Westen und China scheint das BRICS-Bündnis zu einer neuen Bühne für Xi Jinping zu werden, analysiert Felix Lee. Gemeinsam mit dem vom Westen geschassten Wladimir Putin will Xi die Zusammenarbeit in der BRICS-Gruppe stärken.
Die Bundesregierung sieht das mit Sorge und will eine neue Blockbildung verhindern. Laut Analysten könnte das fast unmöglich sein. Zu sehr treibt China eine Spaltung der Welt in Lager voran. Und nicht ohne Grund: In jedem Bündnis, das die USA ausschließt, wäre China der stärkste Player. Die Volksrepublik hat die anderen BRICS-Staaten wirtschaftlich, militärisch und machtpolitisch weit abgehängt.
Solarkraft aus dem Weltall – was auf den ersten Blick klingt wie der Plan eines James-Bond-Bösewichts, wird von chinesischen Wissenschaftlern ernsthaft erforscht. Zunächst soll ein Test-Satellit ins All geschickt werden, um Solarenergie via Mikrowellen oder Laser zu einer Bodenstation zu schicken. Bis 2050 soll die Kapazität schrittweise auf zwei Gigawatt erhöht werden – die Leistung von zwei Atomreaktoren. Für die Energiewende ist das viel zu wenig und käme auch viel zu spät. Unser Team in Peking hat sich die Vor- und Nachteile der Technologie angeschaut. Es könnte gut sein, dass sie eher für militärische Zwecke genutzt wird: Zur Energieversorgung abgelegener Militärbasen.
Die westliche Welt starrt in diesen Tagen auf einen achttägigen Veranstaltungsmarathon aus EU-Gipfel in Brüssel, G7-Treffen in Elmau und dem Nato-Gipfel wiederum in Brüssel. Und was den Krieg in der Ukraine betrifft, sind sich die teilnehmenden Staats- und Regierungschefs zumindest grundsätzlich einig: Russland ist der Aggressor in diesem Konflikt. Das Land gilt sanktioniert, der russische Präsident Wladimir Putin an den Pranger gestellt.
Knapp achttausend Kilometer weiter östlich sitzt Chinas Staatspräsident Xi Jinping einem Online-Meeting von Staatsmännern der BRICS-Staaten vor, dem Zusammenschluss der größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. In dieser Gesellschaft ist Putin kein Paria.
Im Gegenteil: Xi hat zum Auftakt der Veranstaltung erneut die westlichen Sanktionen gegen Russland scharf kritisiert. “Die Fakten haben wieder einmal bewiesen, dass Sanktionen ein zweischneidiges Schwert sind.” Namentlich genannt hat Xi die USA oder die Nato-Staaten zwar nicht. Und er vermied es auch, Russland offiziell die Unterstützung zu erklären. Offenbar will Xi nicht riskieren, dass die westlichen Sanktionen auf China ausgeweitet werden. Dennoch wurde in dieser Auftaktrede klar, dass er Moskau als wichtigen Partner gegen einen gemeinsamen Feind betrachtet: die Vereinigten Staaten.
Schon vor Beginn des virtuellen Gipfels betonte Chinas Präsident mehrfach, dass die BRICS-Länder zusammen rund 40 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, fast ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften und ein Fünftel des Welthandels beherrschen. Und in der Tat: Alle fünf Staaten haben sich nicht an den Sanktionen des Westens gegen Russland beteiligt. China und Indien importieren sogar so viel russisches Öl und Gas wie noch nie (China.Table berichtete). Russland ist inzwischen sogar zum größten Öllieferanten der Chinesen aufgestiegen, noch vor Saudi-Arabien. Die Einigkeit unter den Schwellenländern beim virtuellen BRICS-Treffen nutzte Xi nicht zuletzt, um den USA und dem Westen eins auszuwischen.
Angesichts so viel Einigkeit im Osten Eurasiens wirkt es fast unheimlich, dass es unter den westlichen Bündnispartnern beim G7-Gipfel sehr viel mehr Streit geben wird. Und zwar genau bei der Frage des Umgangs mit China. Die Bundesregierung hat zu Beginn der Woche angekündigt, sich bei dem Treffen für eine Annäherung an die Volksrepublik einzusetzen. Es gelte, eine Blockbildung zu verhindern, mit dem Westen auf der einen Seite, China und Russland auf der anderen, heißt es aus deutschen Gipfel-Kreisen. Den engeren Zusammenschluss unter den BRICS-Staaten betrachte man mit Sorge. Der Gipfel beginnt am Sonntag im bayerischen Elmau.
Das dürften allen voran Großbritannien und die USA anders sehen. Bereits beim vorigen G7-Gipfel im britischen Cornwall hatte der britische Premierminister Boris Johnson sich für eine klare Positionierung gegen Chinas Aggressionen ausgesprochen. Deutschland blockte – aus Furcht vor Konsequenzen für die Wirtschaftsbeziehungen, die zwischen Deutschland und China besonders intensiv sind. Die USA gaben schon in Cornwall zu verstehen, dass die Deutschen sich entscheiden müssten, auf welcher Seite sie künftig stehen.
Den Vorstoß der Bundesregierung, als Gastgeberin beim diesjährigen G7 auf weniger Konfrontation zu China zu setzen, hält der Politikwissenschaftler Eberhard Sandschneider “in der Sache für richtig”. Lösungen auf globaler Ebene, insbesondere Probleme, die keine Grenzen kennen, wie etwa der Klimaschutz oder Handelsregeln, ließen sich multilateral schließlich besser lösen, sagte der Ostasien-Experte. Das sei kostengünstiger für alle Beteiligten. Aber im Augenblick zeigten die machtpolitischen Zeichen in eine andere Richtung, bedauert er. “Ich sehe nicht, dass der deutsche Bundeskanzler stark genug ist, diesem Trend im Augenblick etwas entgegenzusetzen.”
Andere Fachleute sehen das ähnlich. “Die Bundesregierung muss den neuen Realitäten kühl ins Auge blicken”, sagt auch Mikko Huotari, Direktor des Mercator Instituts für Chinastudien (MERICS). Auch wenn Blockbildung nicht im Interesse Europas sei, verstärke sich die Bipolarität der Welt – wirtschaftlich und sicherheitspolitisch, so der China-Experte – betrieben von chinesischer Seite. “In Peking wird die Welt zunehmend aus dieser Brille – und der ideologischen Ablehnung des Westens – gesehen.”
Die enge Zusammenarbeit mit Russland sei dabei für Peking auch eine Rückversicherung gegen die USA. Huotari rät: “Deutschland muss sich zusammen mit den europäischen Partnern dafür einsetzen, dass befreundete Staaten überhaupt eine Wahl haben – ohne sie vor eine Wahl zu stellen.”
Zugleich zeigt gerade der BRICS-Gipfel als Gegenveranstaltung zu den drei West-Gipfeln, dass die Polarisierung weiter geht und sich verfestigt. China und Russland haben großes Interesse, möglichst viele Länder – und eben auch die anderen drei BRICS-Staaten – zumindest so weit an sich zu binden, dass sie sich neutral halten. Die Blockbildung, der sich Deutschland entgegenstellen will, ist bereits in vollem Gange.
Auf der Suche nach neuen Formen der Energiegewinnung nehmen chinesische Forscher die Erdumlaufbahn für ein spektakuläres Experiment ins Visier. Bereits im Jahr 2028 – und damit zwei Jahre früher als zunächst geplant – will die Volksrepublik ihr Weltraum-Solarkraftwerksprogramm starten. Das berichtet die South China Morning Post unter Verweis auf eine Studie der Fachzeitschrift “Chinese Space Science and Technology”.
Unter Experten ist ein solches Vorhaben umstritten. Viele von ihnen tun die Idee von Solarkraftwerken im All schlicht als Science Fiction ab. Jedoch gibt es durchaus Argumente, die dafür sprechen, die neue Technologie zu erproben und Erfahrungen zu sammeln. Genau hierum dürfte es den chinesischen Wissenschaftlern gehen. Immerhin ist es japanischen Forschern bereits gelungen, die Machbarkeit der Technik zu zeigen.
Solarkraft zählt heute als eine der wichtigsten Formen erneuerbarer Energien. Allerdings funktioniert die Technik bekanntlich nur, wenn keine Wolken die Sonne verdecken. Ein erheblicher Teil der ankommenden Strahlung geht zudem auf dem Weg durch die Erdatmosphäre durch Effekte wie Reflexion und Absorption verloren. Solarkraftwerke im All könnten die Sonnenstrahlung dagegen rund um die Uhr aufnehmen und in Mikrowellen umwandeln, die dann an entsprechende Bodenstationen gesendet und dort ans Stromnetz abgegeben werden könnten.
In einer ersten Phase könnte laut dem chinesischen Forschungsbericht in sechs Jahren zunächst ein Satellit starten, der die drahtlose Übertragung von Energie aus 400 Kilometern Höhe zum Erdboden testen könnte. Das Modul würde Sonnenenergie in Mikrowellen oder Laser umwandeln. Die würden dann zu einer Bodenstation auf die Erde geschickt. Dieses erste Weltraum-Solarkraftwerk soll eine Leistung von zehn Kilowatt haben. Das wäre allenfalls ein Test; ein Beitrag zur Stromversorgung ist das noch nicht. Später könnte die Technologie jedoch “erheblich skaliert” werden, sagt Professor Dong Shiwei in seinem Paper.
Zu den Vorteilen, die Forscher in der Technologie ausmachen, gehören:
Als Nachteile werden dagegen genannt:
Auch Professor Dong und sein Team machen also kein Geheimnis daraus, dass es sich um ein Projekt mit gewaltigen Hürden handelt.
Das Abstrahlen von Hochleistungsmikrowellen über eine große Entfernung erfordere eine hunderte oder sogar tausende Meter lange Antenne im All. Jede Bewegung durch Sonnenwinde oder die Triebwerke der Station verringert ihre Effizienz und Genauigkeit. Laut Dong hätten chinesische Forscher zumindest bei der Steuerung und der präzisen Ausrichtung einer solchen Antenne zuletzt erhebliche Fortschritte gemacht.
Chinas Pläne sehen vor, dass die Wissenschaftler ein vollständiges Weltraum-Solarkraftwerk in vier Stufen bauen. Klappen die ersten Experimente, würde zwei Jahre nach dem ersten Start bereits ein weiterer leistungsfähiger Satellit ins All gebracht werden. Ein 10-Megawatt-Kraftwerk könnte dann bis 2035 Energie an einige militärische und zivile Nutzer senden. Bis 2050 könnte die Leistung der Station dann bis auf zwei Gigawatt ausgebaut werden. Das entspricht etwa einem Kernkraftwerk.
China dürfte es mit seinen Plänen eilig haben, da die Energieprobleme drängen. Andere Länder haben ebenfalls Interesse an der Technik. Großbritannien etwa will bis 2035 ein ähnliches Kraftwerk bauen. Auch in den USA hat das United States Naval Research Laboratory die Solarenergiegewinnung im All bereits mit einem Boeing X-37 B-Raumflugzeug getestet. Jörn Petring/Gregor Koppenburg
27.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ)
Forum Institut / Seminar: Deutsche und chinesische Gebrauchsmuster – Die gefährlichsten IP-Waffen in Angriff und Verteidigung Mehr
28.06.2022, 9:00-12:00 Uhr
IHK Stuttgart / Hybrid: Chinesisches Datenschutzrecht und Umsetzung Mehr
28.06.2022, 9:00-10:00 Uhr (MEZ)
EUCC / Präsentation: European Business in China: Annual Business Confidence Survey 2022 Mehr
29.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ) Friedrichshafen, Zeppelin-Universität
CIDW / Seminar: Rechtssicher im Chinageschäft Anmeldung
29.06.2022, 10:00-11:30 Uhr (MEZ) / 16:00-17.30 Uhr (Beijing Time)
PWC / Webinar: Your investments in China – Protection through German Federal Investment Guarantees Mehr
29.06.2022, 12:00-14:00 Uhr (MEZ) Vischer, Schützengasse 1, Zürich
Swiss Chinese Chamber of Commerce / Live: Lunch and Learn: Distribution of Swiss Products in China Mehr
30.06.2022, 9:00-11:00 Uhr (MEZ)
IHK Regensburg / Chinaforum Breakfast Club: Ein steiniger Weg – 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und China Mehr
30.06.2022, 9:00-9:45 Uhr (MEZ) / 15:00-15:45 (Beijing Time)
stars / Webinar: China’s approach to a challenging external environment Mehr
30.06.2022, 9:00-17:00 Uhr (MEZ) Dresden, Hotel Hilton an der Frauenkirche
IHK Dresden / Konferenz: Greater China Day 2022 Anmeldung
Die chinesische Regierung erwägt, Subventionen für den Kauf von E-Autos doch nicht auslaufen zu lassen. Eigentlich war geplant, die teuren Zuschüsse im Laufe dieses Jahres einzustellen. Doch jetzt berichtet der Staatssender CCTV von Plänen, die Förderung fortzusetzen. Auch Reuters hatte schon über Gespräche mit Autoherstellern zu diesem Thema berichtet (China.Table berichtete).
Die Pläne stehen im Zusammenhang mit der groß angelegten Konjunkturförderung, mit der Peking die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns abfedern will. Gerade der Verkauf von Autos mit umweltfreundlicheren Antriebsformen (New Energy Vehicle, NEV) gilt hier als halbwegs nachhaltiger Weg, den Herstellern zu helfen.
China bietet seit 2009 eine Förderung für den Kauf von NEV in Form von Steuererleichterungen an. Sie kostet jährlich rund 30 Milliarden Euro. Ihr Ende war bereits beschlossene Sache (China.Table berichtete). Das Elektroauto sollte ein normales Produkt werden, das nicht auf Subventionen angewiesen ist und stattdessen durch seine Vorteile überzeugt. Corona hat jedoch dem Autoabsatz empfindlich geschadet. fin
Der bayerische Autobauer BMW hat eine neue E-Auto-Fabrik in Shenyang eröffnet. Mit dem dritten BMW-Werk in der Volksrepublik soll die Jahreskapazität von 700.000 auf 830.000 Fahrzeuge steigen. Die Fabrik ist laut Unternehmensangaben voll flexibel und kann bis zu 100 Prozent Elektroautos produzieren. Insgesamt haben die Bayern über zwei Milliarden Euro in den Bau des Werks investiert.
China ist einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für deutsche Autobauer. Fast ein Viertel der in den ersten fünf Monaten dieses Jahres in China verkauften Autos waren batteriebetrieben, wie Daten der China Association of Automotive Manufactures zeigen. BMW hat im ersten Quartal 2022 fast 210.000 Autos in der Volksrepublik abgesetzt – ein Rückgang um über neun Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Das erste Modell, das in der neuen Fabrik gebaut wird, ist der i3 eDrive35L. Die 4,87 Meter lange Elektrolimousine ist an den 3er BMW angelehnt und unterscheidet sich maßgeblich von dem in Europa bekannten Kleinwagen i3. nib
Mehr als zwei Jahre nach seiner Festnahme hat der Gerichtsprozess gegen den chinesischen Bürgerrechtler Xu Zhiyong in der Provinz Shandong begonnen. Dem Juristen wird Untergrabung der Staatsgewalt vorgeworfen. Am Mittwoch plädierte der Angeklagte auf ‘nicht schuldig’, wie aus Medienberichten hervorgeht. Der Prozess ist nicht öffentlich. Xus Anwalt darf die Interessen seines Mandanten vor Gericht nicht vertreten.
Anfang 2020 hatte Xu einen offenen Brief an Xi Jinping veröffentlicht, in dem er die Politik des chinesischen Parteichefs kritisierte und ihm unter anderem vorwarf, “nicht schlau genug” zu sein. Im Falle einer Verurteilung droht Xu eine lange Haftstrafe.
Der 49-Jährige hatte zwischen 2013 und 2017 für die Gründung einer Bürgerrechtsbewegung bereits vier Jahre in Haft gesessen. Die Strafe hielt ihn jedoch nicht davon ab, sein Engagement auch nach seiner Freilassung fortzusetzen. Nach einem Treffen mit einer Gruppe von Aktivisten im Herbst 2019 im südchinesischen Xiamen war Xu für zwei Monate untergetaucht, ehe die Behörden ihn verhafteten.
Während der Flucht verfasste er den offenen Brief. Darin prangerte der Universitäts-Dozent die zunehmende Kontrolle der chinesischen Bevölkerung durch die Kommunistischen Partei, die Entdemokratisierung Hongkongs und Xis Krisenmanagement nach Ausbruch des Coronavirus an.
Der chinesische Menschenrechtsanwalt Teng Biao sagte CNN, dass er mit einer deutlich längeren Strafe für Xu rechne, als bei dessen erster Verurteilung. Dissidenten, die nach einer Haft als Bürgerrechtler aktiv bleiben, würden in einem zweiten Prozess wesentlicher härter bestraft. grz
Die Preise für den Ausgangsstoff von Solarmodulen, Polysilizium, sind in China auf ein Zehnjahres-Hoch gestiegen. Ein Kilogramm kostet mittlerweile 40 US-Dollar. Seit Anfang 2021 haben sich die Preise somit verdreifacht, nachdem sie zuvor jahrelang rückläufig waren, wie Bloomberg berichtet. Als Ursache gilt die steigende Nachfrage aufgrund des Solar–Booms in der Volksrepublik (China.Table berichtete), die das Angebot mittlerweile übersteigt. In den jüngsten Wochen kam es demnach auch zu Produktionsausfällen, da der Strom für Polysilizium-Fabriken rationiert wurde.
Laut Analysten soll der Preisanstieg aber nicht von Dauer sein. China ist Hauptproduzent von Polysilizium. Das Land verfolge “gigantische Expansionspläne” für die Produktion des ultra-leitfähigen Materials, wie Johannes Bernreuter, Lieferketten-Experte von Bernreuter Research gegenüber China.Table sagt. Bis Ende 2023 wird mit einer Produktionskapazität von 2,25 Millionen Tonnen gerechnet. Anfang 2022 lag sie noch bei lediglich 520.000 Tonnen, so das Wirtschaftsportal Caixin. Innerhalb der nächsten zwei Jahre werde sich die Situation laut Bernreuter entspannen. nib
Die Ökosysteme an Chinas Küsten sind weiterhin stark gefährdet. “Die meisten der typischen Meeresökosysteme, die überwacht werden, befinden sich nach wie vor in einem ungesunden Zustand”, sagt ein hochrangiger Beamter des Umweltministeriums. Die Entwicklung in den Küstenregionen hat zur Umwelt-Verschmutzung und der Zerstörung des Lebensraums vieler Arten geführt. Laut dem stellvertretenden Direktor der Abteilung für Meeresökologie des Umweltministeriums wurden der Industrie in diesem Jahr schon 378 Genehmigungen erteilt, Abfälle im Meer zu entsorgen. Nur 30 Prozent der chinesischen Küstengewässer und 37 Prozent der Küstenlinie stehen in China unter Schutz, wie Reuters berichtet. nib
Die Menschen in Chinas Städten haben einige der intensivsten Maßnahmen zur Infektionsverhütung im Zuge der Covid-19-Pandemie ertragen müssen. Die 27 Millionen Einwohner Shanghais waren 60 Tage lang zu einem strengen Lockdown gezwungen – und sie waren nicht die einzigen. Während des Höhepunkts der Omikron-Welle im April und Mai waren 45 Städte mit insgesamt 373 Millionen Einwohnern in irgendeiner Form abgeriegelt. Das ist mehr als die Bevölkerung der Vereinigten Staaten (329,5 Millionen) und Kanadas (38 Millionen) zusammen und 83 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union (447 Millionen).
Chinas “Null-Covid”-Strategie hat der Wirtschaft und der Bevölkerung des Landes großen Schaden zugefügt. Die Omikron-Welle hat aber auch deutlich gemacht, dass die ältere Bevölkerung weiterhin anfällig für das Virus ist. Bis zum 2. Juni hatten 40 Prozent der über 60-Jährigen (rund 95 Millionen Menschen) noch keine einzige Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten, obwohl für sie ein höheres Risiko besteht, an der Krankheit zu erkranken und zu sterben.
Ein Grund für die niedrige Impfrate ist, dass sich die chinesische Bevölkerung in den letzten zwei Jahren einfach an die niedrigen Covid-19-Infektionsraten gewöhnt hat. Jetzt, wo die Omikron-Welle zuschlägt, dürfte das höhere Risiko, ungeimpft zu sein, die Impfquote bei älteren Menschen etwas erhöhen.
Ein weiterer Grund für die niedrige Impfrate bei älteren Menschen ist jedoch, dass viele die Nebenwirkungen der Impfung fürchten. Um dem entgegenzuwirken, hat die chinesische Regierung kürzlich ein Covid-19-Impfpaket für Personen über 60 eingeführt. Impflinge, die wirklich erkranken, können 75.000 Dollar erhalten – mehr als das Vierfache des durchschnittlichen Jahreseinkommens des Landes (15.950 Dollar). Dies ist eine kluge Idee. Aber sie wird nicht ausreichen, denn das größere Hindernis ist das mangelnde Vertrauen zwischen der chinesischen Öffentlichkeit und dem medizinischen Establishment.
Natürlich haben alle Länder Schwierigkeiten, die besorgte Bevölkerung davon zu überzeugen, dass der Nutzen von Impfstoffen die Risiken überwiegt. In den USA sind nach wie vor 15 Prozent der Menschen nicht gegen Covid-19 geimpft, und 42 Prozent aus dieser Gruppe sagen, dass sie den Impfstoffen nicht trauen. Dennoch ist dies eine enorme Verbesserung gegenüber September 2020, als 49 Prozent der amerikanischen Erwachsenen angaben, dass sie sich nicht impfen lassen würden, wenn ein Impfstoff verfügbar wäre. In dieser Kohorte gaben 76 Prozent der Befragten an, dass sie Bedenken wegen der Nebenwirkungen haben.
Die Impfskeptiker in China und den USA haben also die gleiche Angst vor Nebenwirkungen. Allerdings haben die chinesischen und amerikanischen Gesundheitsbehörden auf diese Bedenken auf sehr unterschiedliche Weise reagiert.
In den USA hat das medizinische Establishment versucht, Vertrauen zu schaffen, indem es unabhängige und transparente medizinische Studien durchführte, deren Ergebnisse in unzensierten Veröffentlichungen publiziert und auf allen Ebenen offen diskutiert wurden – von Experten, Journalisten, Politikern und der Öffentlichkeit. Dieser Ansatz beruht auf zwei bekannten Maximen des öffentlichen Gesundheitswesens: Vertrauen in das medizinische Establishment wird die Akzeptanz von Behandlungen erhöhen; und dieses Vertrauen wird durch Transparenz und offene Diskussion aufgebaut.
Im Gegensatz dazu war Chinas Vorgehen fast völlig undurchsichtig. Die Regierung hat nur sehr wenige Daten über Impfstoffversuche veröffentlicht und jegliche Diskussion über Nebenwirkungen zensiert – selbst über gewöhnliche, geringfügige Nebenwirkungen wie Wundschmerzen nach der Injektion. Die chinesischen Behörden folgen der Maxime, dass Informationen über kontroverse Themen zurückgehalten werden sollten, um zu verhindern, dass Meinungen geäußert werden, die den Zielen der Regierung zuwiderlaufen könnten.
Diese Strategie hat sich als kontraproduktiv erwiesen, denn sie schafft ein Informationsvakuum, das nur durch Gerüchte, Spekulationen und Verschwörungstheorien gefüllt werden kann. Das derzeitige Scheitern steht in krassem Gegensatz zu Chinas früheren Erfolgen bei der Entscheidungsfindung in gesundheitspolitischen Fragen. Nach dem Ausbruch von SARS in den Jahren 2002 bis 2004 ließ China eine konstruktive Debatte über die Probleme in seinem Gesundheitssystem zu. Wie viele bemerkten, hatten damals über 80 Prozent der Landbewohner und 40 Prozent der Stadtbewohner keine Krankenversicherung.
Als Reaktion darauf kündigte die Regierung im Jahr 2009 an, 850 Milliarden Yuan (127 Milliarden US-Dollar zum heutigen Wechselkurs) zu investieren, um 90 Prozent der Bevölkerung eine Gesundheitsversorgung zu bieten. In den folgenden zwei Jahren fanden intensive Diskussionen zwischen nationalen und regionalen Entscheidungsträgern, Gesundheitsexperten, führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft, Journalisten und der Öffentlichkeit statt. Die Beratungen führten zu zahlreichen Änderungen an der vorgeschlagenen Politik. Obwohl das Ergebnis noch nicht perfekt war, fand es großen Anklang und führte zu einer breiten Akzeptanz der Krankenversicherung. Im Jahr 2021 waren 95 Prozent der Chinesen in irgendeiner Form versichert.
Natürlich müssen die Überlegungen zu den Covid-19-Impfstoffen schneller vorangetrieben werden und wären mit Kosten verbunden. Die chinesischen Impfstoffe würden auf Kritik stoßen, und einige Menschen würden sich immer noch durch häufige Nebenwirkungen (wie Fieber) oder seltenere Risiken (wie allergische Reaktionen) abgeschreckt fühlen. Andere würden den Umgang der Regierung mit der Pandemie kritisieren, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Doch diese kurzfristigen Kosten sind die langfristigen Vorteile wert, die sich aus dem Aufbau von Vertrauen in die Gesundheitsbehörden und der Erhöhung der Impfraten im Laufe der Zeit ergeben. Wie andere Länder festgestellt haben, kann die Offenlegung negativer Informationen über Impfstoffe kurzfristig die Zurückhaltung der Öffentlichkeit erhöhen, aber sie trägt dazu bei, das Vertrauen zu erhalten und Verschwörungstheorien zu entkräften.
Um das Coronavirus wirksam zu bekämpfen, muss man angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit künftiger Wellen und der Notwendigkeit zusätzlicher Impfungen langfristig denken. Für China ist der Aufbau von Vertrauen noch wichtiger als für andere Länder, da dies ein notwendiger Schritt ist, um von der Null-Covid-Strategie wegzukommen. Diese Umstellung wird natürlich zu mehr Infektionen und Todesfällen führen. Aber eine offene Diskussion über die Impfstoffe kann deren Akzeptanz erhöhen, die Ausbreitung der Krankheit eindämmen und den negativen Auswirkungen auf das öffentliche Vertrauen entgegenwirken.
China muss in dieser Frage dringend für Transparenz sorgen. Je länger es wartet, desto schwieriger wird es sein, seine wirtschaftlich zerstörerische Null-Covid-Politik aufzugeben.
Nancy Qian, Professorin für Managerial Economics and Decision Sciences an der Kellogg School of Management der Northwestern University, ist Gründungsdirektorin des China Econ Lab und des Northwestern’s China Lab und leitet die Kellogg-Initiative für Entwicklungsökonomie. Übersetzung: Andreas Hubig.
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Beate Kürstner-Heß hat bei Rödl & Partner China die Position der Senior Managerin für Marketing & Communications übernommen. Kürstner-Heß ist seit mehr als sechs Jahren für die deutsche Prüfungs- und Beratungsgesellschaft tätig und arbeitete dabei unter anderem für ein Jahr in Shanghai. Ihr derzeitiger Tätigkeitsort ist Stuttgart.
Mert Bingöl ist seit Juni Projektleiter China für die Baureihe Mid- & Fullsize bei der Volkswagen AG. Der in Kassel ausgebildete Ingenieur wird seine Projekte vom Hauptsitz in Wolfsburg aus umsetzen.
Wie eine Fackel erleuchtet die Trägerrakete vom Typ “Langer Marsch” eine neblige Berglandschaft in der Provinz Sichuan. Mit ihrer Hilfe wurden am Donnerstagmorgen vom Weltraumbahnhof Xichang eine Reihe Aufklärungs- und Erdbeobachtungssatelliten in den Orbit geschossen. Die Yaogan-35-Satelliten sollen unter anderem der Vorbeugung von Katastrophen wie Überschwemmungen und Waldbränden dienen.