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Erscheinungsdatum: 06. Juni 2025

Deutsche Autohersteller bieten Trump 50 Milliarden Euro Investitionen an 

Die drei deutschen Autohersteller VW, BMW und Mercedes haben US-Präsident Donald Trump Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Euro über fünf Jahre angeboten, um zusätzliche Zölle abzuwenden. Das geht aus einer Gesprächsnotiz hervor, die nach einem Treffen Trumps mit den CEOs von BMW und Mercedes sowie dem US-Chef von VW erstellt wurde. Das Gespräch fand am Freitag vor Ostern in Washington statt.

Die US-Regierung erhebt zusätzlich zu den bestehenden Einfuhrzöllen von 2,5 Prozent sektorspezifische Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos und Autoteile. Die CEOs Oliver Blume (VW), Ola Källenius (Mercedes) und Oliver Zipse (BMW) reisten in der Woche vor Ostern nach Washington, um Vorschläge für eine Branchenlösung zu unterbreiten. Källenius und Zipse trafen Trump am Karfreitag, während VW durch den Chef des Nordamerika-Geschäfts vertreten wurde. Blume hatte bereits am Vortag US-Handelsminister Howard Lutnick getroffen.

VW ist bereit, Teile der Audi-Produktion in die USA zu verlagern. Im Raum steht der Bau eines neuen Werks, in dem Audi-Fahrzeuge gefertigt werden könnten. Zudem soll die Kooperation mit dem US-Elektroautobauer Rivian ausgeweitet und die Traditionsmarke Scout wiederbelebt werden.

Mercedes und BMW sind durch die Zölle besonders betroffen, da sie in den USA Fahrzeuge für den Export produzieren. Die USA erheben Zölle auf importierte Teile für die Produktion, während beim Export in Länder wie China zusätzliche Zölle anfallen – als Reaktion auf die US-Maßnahmen. BMW und Mercedes fordern daher, Import- und Exportzölle zu verrechnen – ein Verfahren, das als Export-Kredit-System bezeichnet wird.

Beide Hersteller kündigten an, ihre US-Produktion auszubauen. Mercedes will mehr Geländewagen vor Ort fertigen. Källenius stellte in Aussicht, die Produktion des GLC teilweise vom Werk Bremen ins Werk Tuscaloosa (Alabama) zu verlagern. Ab 2027 soll dort eine neue Produktionslinie entstehen. Zusätzlich sollen 850 Millionen Euro in die Sprinter-Produktion in Charleston (South Carolina) investiert werden. Wie dramatisch die Lage wirklich ist und welche politischen Hintergründe das Treffen hatte lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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