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Erscheinungsdatum: 25. April 2025

Biodiversität ist ein wirtschaftliches Gebot

Unsere Zeit ist geprägt von den unumkehrbaren Folgen ökologischer Zerstörung – aber auch vom enormen Potenzial wissenschaftlicher Innovation und unternehmerischer Führung, den Planeten zu schützen und zu regenerieren.

Ich habe dies als meinen CEO.Pick gewählt, um die kritische Schnittstelle von Wirtschaft und Natur sichtbar zu machen: Über 58 Billionen US-Dollar, mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung, hängen von naturabhängigen Sektoren ab – von der Landwirtschaft bis zum Bergbau. Und doch verlieren wir jedes Jahr biologische Vielfalt in alarmierendem Tempo. Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind laut Schätzungen vom Aussterben bedroht. Wissenschaftlicher Konsens ist, dass menschliche Einflüsse wie Landnutzung, Verschmutzung und Klimawandel die Ökosysteme weltweit verändern – an Land, im Süßwasser und in den Meeren.

Gleichzeitig stellen sich Unternehmen mutige Fragen: Was wäre, wenn wir ausgestorbene Arten zurückbringen könnten? Das Biotech-Start-up Colossal Labs etwa behauptet, den Schreckenswolf genetisch rekonstruiert zu haben. Unabhängig vom Bestand solcher Durchbrüche – sie erinnern uns daran, wie viel Einfallsreichtum und Entschlossenheit nötig sind, um Leben auf unserem Planeten zu bewahren.

Die Vorteile sind klar: Laut dem jüngsten IPBES Transformative Change Report könnten wir durch entschlossenes Handeln bis 2030 weltweit über zehn Billionen US-Dollar an Geschäftspotenzial freisetzen und bis zu 395 Millionen Jobs schaffen – etwa in den Bereichen Energie, Infrastruktur oder der Landnutzung. Biodiversität ist also längst nicht mehr nur eine moralische oder ökologische Frage. Sie ist ein wirtschaftliches Gebot.

Joanna Radeke ist Direktorin des ESMT Institute for Sustainable Transformation und Mitglied des Quadriga Capital Impact Advisory Board.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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