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Erscheinungsdatum: 04. Februar 2024

Wohnungsbau: Geywitz setzt auf Standards und mehr KI

Bundesbauministerin Klara Geywitz fordert die Kommunen auf, ihre Standards für das Bauen abzusenken. Eine Chance sieht die SPD-Politikerin im seriellen Bauen.

Wohnungsbau: Geywitz setzt auf Standards und mehr KI. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will mit der Absenkung von Standards und dem vermehrten Einsatz von Automatisierung das Bauen erleichtern und fordert die Kommunen auf, entsprechende Vorgaben abzusenken. „Wir haben viele Normen, die sind notwendig wie Brandschutz. Aber es gibt auch Normen, das sind reine Luxus- und Ausstattungsnormen. Wir bauen jedes Mal einen Mercedes auf die Baustelle“, sagte Geywitz im Podcast Table.Today.

In den Gemeinden müsse eine neue Offenheit für einfacheres, serielles Bauen entstehen. Die Vertragsparteien müssten sich darauf verständigen dürfen, auf bestimmte Normen zu verzichten. „Serielles Bauen ist eine Frage der Akzeptanz. Manchmal bekomme ich Bilder aus Marzahn-Hellersdorf vorgehalten, aber man kann mit seriellem Bauen wunderbar individuelle Fassaden montieren. Viele Hotels, die wir im Urlaub buchen, sind seriell hergestellt. Im Einfamilienbereich ist das Fertighaus ja auch akzeptiert.“ Die Novelle des Baugesetzbuches soll bis zum Sommer ins Kabinett kommen, so Geywitz.

Die Ministerin verteidigte das deutlich verfehlte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr. „Wir hatten ein massives kurzfristiges Problem durch den Zinsschock.“ Es öffne sich aber langsam wieder ein „Fenster der Rentabilität“ für die Branche. Die deutsche Bauindustrie könne bisher nur etwa 300.000 Wohneinheiten pro Jahr herstellen, dies sei auch unter ihrem Vorgänger Horst Seehofer so gewesen, sagte Geywitz. Angesichts des Fachkräftemangels könne die Branche nur auf die 400.000 oder 450.000 Wohnungen pro Jahr kommen, wenn „wir mit der gleichen Zahl an Personal mehr produzieren“. Das gehe durch Modulbau, mit dem beispielsweise vorinstallierte Bäder direkt an der Baustelle angeliefert werden oder durch Digitalisierung und Automatisierung. Ein weiteres Zinsverbilligungsprogramm lehnte die SPD-Ministerin ab. „Die EZB setzt die Zinsen hoch, um die Inflation zu bekämpfen und wir versehen eine Branche mit einer gewaltigen Zinssubvention. Das wäre absurd und würde die Inflation wieder anheizen.“

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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