Anders als Frankreich reagiert Deutschland auf den Terroranschlag mit mindestens 133 Toten nicht mit einer Verschärfung der Sicherheitswarnung. „Das Attentat in Moskau hat die Gefährdungslage in Deutschland nicht verändert“, erfuhr Table.Briefings aus Sicherheitskreisen. Das liege nicht an einer harmlosen Lage; vielmehr sei die Bedrohungseinschätzung schon vorher sehr hoch gewesen.
Bereits im vergangenen Sommer hatte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang ausdrücklich vor der IS-Regionalgruppierung ISPK (Islamischer Staat - Provinz Khorasan) gewarnt, im Juli waren sieben Verdächtige festgenommen worden.
Seit dem 7. Oktober habe sich die islamistische Gefahrenlage weiter verschärft. Auch in Deutschland. Einen Kern gibt es beim IS nicht mehr, er hat sich zersplittert. Auch vom ISPK ist Sicherheitsbehörden nicht bekannt, wer die Leitfigur ist, ob sie noch lebt und, wenn ja, wo. In einem Punkt sind sie sich trotzdem sicher: Der ISPK ist der aggressivste IS-Ableger. Um den Jahreswechsel vereitelten Ermittler einen geplanten Anschlag auf den Kölner Dom, vergangene Woche nahmen sie erneut zwei mutmaßliche Terroristen in Gera fest.