Berlin.Table – Ausgabe 731

Comeback des Umweltministeriums + Studie zu Parteichefs + Plattform für Forschungssicherheit

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Talk of the Town

Neuer Amtsinhaber, wieder mehr Zuständigkeiten: Das überraschende Comeback des Umweltministeriums

Es ist eine der Überraschungen im ersten Halbjahr der neuen Regierung: Das Umweltministerium, das in den letzten Legislaturperioden unter Bedeutungsverlust gelitten hatte, ist in seine alte Funktion zurückgekehrt und agiert wieder als wichtiger Gegenspieler von Wirtschafts- und teilweise auch Verkehrsministerium. Das liegt an den wieder gewachsenen Zuständigkeiten, aber auch an Amtsinhaber Carsten Schneider.

Der hatte mit den Themen des Hauses zuvor zwar kaum etwas zu tun – anders als seine Vorgängerin Steffi Lemke, die als Agrarwissenschaftlerin und Umweltpolitikerin von Anfang an tief in der Materie steckte. Schneider profitiert davon, dass die Zuständigkeit für den Klimaschutz vom Wirtschaftsministerium zurück ins Umweltministerium gekommen ist. Damit darf er qua Amt bei vielen Themen anderer Ressorts mitreden – und macht davon auch gern Gebrauch. Zuletzt lud er sich selbst zum Koalitionsausschuss ein, um den Spitzen von Union und SPD deutlich zu machen, dass vor allem beim Verkehr und beim Bau weitaus mehr passieren müsse als bisher, wenn die Ziele erreicht werden sollen.

Zudem hat Schneider anders als Lemke wieder einen echten Gegenpart. So wie sich Jürgen Trittin als Umweltminister einst im Dauerstreit mit Wolfgang Clement profilierte oder Sigmar Gabriel als Gegenspieler von Michael Glos, so hat auch Schneider mit Katherina Reiche im Wirtschaftsministerium eine Kabinettskollegin sitzen, die viele Dinge gegensätzlich sieht. Wobei das nichts Persönliches hat – die beiden einzigen Ostdeutschen im Kabinett verstehen sich nach eigenen Angaben gut. Aber in der Sache gibt Schneider ihr regelmäßig Kontra – sei es bei den Ausbauzielen für die Erneuerbaren, beim Kampf um die Beibehaltung der Klimawirkung des Gebäudeenergiegesetzes, beim Streit um möglichst geringe Ausnahmen vom Verbrennerverbot oder bei der Modernisierungsagenda, die er als Gefahr für den Naturschutz sieht.

Ob sich Schneider bei diesen Fragen am Ende durchsetzen kann, ist in vielen Fällen noch offen. Helfen könnte ihm dabei sein enger Draht zum SPD-Fraktionsvorsitzenden Matthias Miersch, der als ehemaliger umweltpolitischer Sprecher der Fraktion zudem auch den Themen verbunden ist. Auch die jahrzehntelange fachliche wie politische Erfahrung seines Staatssekretärs Jochen Flasbarth dürfte sich in vielen Verhandlungen als hilfreich erweisen.

Von seiner Performance zumindest sind viele Beobachter bisher positiv überrascht. Schneider, so ist zu hören, tritt zwar stets verbindlich auf – in der Sache wisse er aber genau, was er wolle und wie er es erreicht. Verstärkt wird dieser Eindruck dadurch, dass bei Reiche eher das Gegenteil eingetreten ist: Aufgrund ihrer Erfahrung in der Energiewirtschaft startete sie mit großen Erwartungen und breiter Aufmerksamkeit – doch erreicht hat sie bisher vergleichsweise wenig. Und auch gegenüber Friedrich Merz hebt sich Schneider immer wieder deutlich ab – nicht nur im Koalitionsausschuss oder beim Bund-Länder-Treffen, sondern auch auf internationaler Bühne: Nachdem Merz mit seinen abfälligen Worten über das Gastgeberland für große Verstimmung auf der COP in Belém gesorgt hatte, war es Schneider, der die Brasilianer mit viel Lob und Anerkennung wieder versöhnlich stimmte.

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Energiewende-Monitoring: BMWE-Erklärung wirft Fragen auf. Nachdem Greenpeace kritisiert hatte, dass das von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in Auftrag gegebene Monitoring-Gutachten zur Energiewende kurz vor seiner Veröffentlichung Mitte September in mehreren Punkten inhaltlich verändert worden war, hat das BMWE die Verantwortung dafür zurückgewiesen. „Unterschiede zwischen dem ursprünglichen Berichtsentwurf von Ende August und dem finalen Bericht gehen ausschließlich auf Änderungen der Gutachter selbst zurück“, teilte ein Sprecher mit. Als Grund für die Änderungen gibt das BMWE an, dass „Erkenntnisse auf Basis des in der Zwischenzeit am 3.9. veröffentlichten Versorgungssicherheitsmonitorings der BNetzA“ berücksichtigt werden mussten.

Diese Begründung scheint aber unzutreffend zu sein. Denn aus dem E-Mail-Verkehr zwischen den Gutachtern und dem BMWE, den Greenpeace ebenso wie den Entwurf des Gutachtes durch einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz erhalten hat, geht hervor, dass den Gutachtern dieser Bericht der Bundesnetzagentur (BNetzA) schon bei der Erstellung ihres Entwurfs vorlag. Weitere E-Mails deuten darauf hin, dass die Änderungen am Monitoring-Bericht zwar von den Gutachtern umgesetzt wurden, aber nicht von diesen ausgingen. Während die Gutachter angekündigt hatten, die finale Version „unverändert“ zuzusenden, sobald der BNetzA-Bericht veröffentlicht wurde, schreibt das Ministerium, man werde sie informieren, „ob und welche Anpassungen erforderlich werden“.

Der im Sommer erstellte Monitoring-Bericht soll eine wichtige Grundlage für die weitere Energiepolitik sein. Die Analyse von Greenpeace hatte gezeigt, dass der veröffentlichte Bericht im Vergleich zum zwei Wochen zuvor erstellten Entwurf an 28 Stellen verändert worden war. Mehrere Änderungen betreffen Aussagen zum künftigen Bedarf an Gaskraftwerken; dabei wurden Zweifel an den Prognosemodellen abgeschwächt. Bei den erneuerbaren Energien wurde die Warnung gestrichen, dass das Ausbauziel für 2030 verfehlt werden könnte, beim Smart-Meter-Rollout wurde der Verweis auf die Verantwortung des BMWE entfernt. Was die Gutachter zu dem Vorgang sagen, lesen Sie im Climate.Table. Malte Kreutzfeldt

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News

Studie: Was sich Parteimitglieder von ihrer Führung erwarten. Parteimitglieder wollen vor allem vertrauenswürdige Personen an der Spitze ihrer Organisation. Das geht aus einer Untersuchung des Trierer Politikwissenschaftlers Marius Minas hervor, der rund 20.000 Mitglieder von CDU, SPD und Grünen zu ihren Erwartungen an ihre Parteivorsitzenden befragt hat. „Vertrauen ist ein ganz zentraler Wert, über alle Parteien und Kohorten hinweg“, sagt Minas im Interview mit Table.Briefings. Und doch hat er auch Unterschiede herausdestilliert: Den Sozialdemokraten liege besonders an integren und ehrlichen Führungspersonen, auch ein konstruktiver Umgang untereinander sei den Genossen wichtig. Ähnlich sehen das Christdemokraten, die mehr als die anderen aber noch Wert auf Fachkunde, Intelligenz und Führungsstärke legen, während Grüne überdurchschnittlich das Bedürfnis nach einer politischen Vision zum Ausdruck brachten.

Ein weiterer Unterschied: Nur für neun Prozent der Sozialdemokraten ist ein Hochschulabschluss ihrer Anführer von Bedeutung, bei CDU-Mitgliedern liegt diese Erwartung bei über 20 Prozent. Auch auffällig: Viele Parteimitglieder sehnen sich nach Eigenschaften, die sie selbst mitbringen. Minas hat in seiner Studie drei idealtypische Profile von Parteiführern herausgearbeitet: zum einen die politische Medienfigur mit guten Kommunikationsfähigkeiten und einer gewissen Strahlkraft nach außen; zum zweiten einen Typus, der intelligent, selbstbewusst und entschlossen daherkommt. Und schließlich den Führungstyp, „der eher moderierend auftritt und dessen Führung auf gewachsenem Vertrauen basiert“. Wobei der Autor einschränkt: „Die Regel sind Mischformen.“ Welchen Typus er in Friedrich Merz, Robert Habeck, Lars Klingbeil oder Heidi Reichinnek sieht, lesen Sie im Interview des Berlin.Table. Horand Knaup

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AfD-Trip in die USA: Warum Frohnmaier in der Kritik steht. Die USA-Reise des Chefs des AK Außen, Fraktionsvorstands, Weidel-Vertrauten und MP-Kandidats in Baden-Württemberg, Markus Frohnmaier, sorgt in Fraktion und Bundesvorstand der AfD für Kritik. Der New York Young Republican Club hatte Frohnmaier am 13. Dezember einen Preis verliehen. Anwesend waren rund zwei Dutzend AfD-Delegierte, darunter Mitglieder des AK Außen und Landesvorstände aus Sachsen-Anhalt. Schon die Planung der Reise hatte nicht alle begeistert, gab es doch Debatten darum, ob wirklich so viele aus dem AK Außen mitreisen müssten. Auch Frohnmaiers Rede klang manchem zu hochtrabend; mehr noch seine Nachbesprechung. Er müsse aufpassen, „dass er nicht ins Schrullige abrutscht“, heißt es aus Bundesvorstandskreisen. Franziska Klemenz

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Was macht der Osterhase eigentlich im Advent? Er verkündet eine frohe Botschaft: Nachhaltigkeit ist immer eine gute Idee. Die PKV setzt das konsequent um. So sorgen die Privatversicherten schon heute für ihre im Alter steigenden Pflege- und Gesundheitskosten vor. Das ist nicht nur gut für sie selbst, sondern auch gut für die jüngeren Generationen. (mehr auf pkv.de)

EU-Ausländer auf dem Arbeitsmarkt: Länder fordern Rücknahmeabkommen. Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) erwartet vom Bund, dass er Ansätze zur Integration von EU-Bürgern auf Arbeitssuche in Deutschland „sowie ggf. deren geordneter, freiwilliger Rückkehr“ entwickelt. Das geht aus dem internen Ergebnisprotokoll zur ASMK 2025 hervor, Rheinland-Pfalz hat sich bei dem Beschluss enthalten. Dazu brauche es zum einen Förderkonzepte und zum anderen Abkommen vor allem mit den osteuropäischen Herkunftsländern. Bei Personen mit „hinreichender Beschäftigungsperspektive“ brauche es ergänzende Hilfen. Bei Menschen ohne realistische Chance auf dem Arbeitsmarkt solle das Ziel sein, sie „mit hinreichender Versorgung“ freiwillig in die Heimat zurückkehren zu lassen oder „bei Verlust des Freizügigkeitsrechts“ auch abzuschieben.

Die Länder unterscheiden zwischen einem materiellen Freizügigkeitsrecht bei arbeitenden und einem nur formellen Freizügigkeitsrecht bei nicht arbeitenden Menschen. Letztere hätten keinen regulären Anspruch auf Sozialleistungen oder eine Krankenversicherung, sondern nur auf eingeschränkte „Überbrückungsleistungen“. Diese sind eigentlich nur bis zur Ausreise nach erfolgloser Arbeitssuche gedacht. Den Ministern zufolge hat ein Urteil des Bundessozialgerichts zuletzt den Kreis der Leistungsberechtigten etwa mit Blick auf die Übernahme von Krankenhauskosten stark erweitert. Das führe zu höheren Ausgaben bei Grundsicherungs- und Sozialdienststellen.

Die Minister plädieren für eine frühzeitige Beratung von Betroffenen. Es gehe darum, „einer Verelendung und einem Leben auf der Straße präventiv entgegenzuwirken“. Sie fordern den Bund zudem auf, sicherzustellen, dass die Herkunftsländer „durch geeignete Aufklärungskampagnen und soziale Sicherungssysteme eine Abwanderung von nicht ausreichend für die Beschäftigungsaufnahme in Deutschland geeigneten“ Bürgern bestmöglich verhindern. Okan Bellikli

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Forschungssicherheit: Was eine nationale Plattform bewirken soll. Bund, Länder und Wissenschaftsorganisationen wollen mit der Plattform ab 2026 Risiken, denen die Wissenschaft ausgesetzt ist, erfassen und bewerten. Die Entscheidung über Forschungsaktivitäten und -kooperationen sollen im Sinne der Wissenschaftsfreiheit weiter die Forschenden treffen. Vorgesehen sind ein Lenkungsgremium mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Sicherheitsbehörden sowie eine Servicestelle beim Bundesforschungsministerium. Ziel ist es, unzulässige Einflussnahme und unerwünschten Wissens- und Technologieabfluss zu verhindern.

Forschungsministerin Dorothee Bär verweist auf eine veränderte geopolitische Lage und den wachsenden Handlungsdruck. Für exzellente Forschung müsse offene Zusammenarbeit ermöglicht und zugleich sicherer werden. In der Wissenschaft stößt der Verzicht auf eine Clearingstelle mit Entscheidungsbefugnis auf Zustimmung. Wie die Plattform arbeiten soll, wo noch Klärungsbedarf besteht und welche Erwartungen Länder und Wissenschaft mit ihr verbinden, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel

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Klimasozialplan: Deutschland lässt Frist verstreichen. Deutschland hat immer noch keinen Klimasozialplan nach Brüssel geschickt. Die EU-Kommission erklärt, ohne ihn verzögerten sich auch die Auszahlungen aus dem Klimasozialfonds. Dieser soll vom kommendem Jahr an soziale Härten wegen steigender CO₂-Preise abfedern. Das sorgt für Kritik an der Bundesregierung. Die Frist für den Klimasozialplan sei längst verstrichen und damit schwinde auch das Vertrauen in die Regierung, beklagt die Bundestagsabgeordnete Katrin Uhlig (Grüne). Bis 30. Juni hätten die EU-Staaten ihre Pläne an die Kommission übermitteln müssen. Warum das BMUKN im Fehlen des deutschen Plans kein Problem sieht, lesen Sie im Climate.Table. Lukas Knigge

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Grüne Gentechnik: Bundesregierung gibt erstes German Vote ab. Deutschland hat das erste Mal in dieser Legislatur in Brüssel von einer Enthaltung aus Uneinigkeit Gebrauch gemacht. Der Ausschuss der Ständigen Vertreter nahm am Freitag das Trilog-Ergebnis zur Liberalisierung des EU-Gentechnikrechts mit qualifizierter Mehrheit an. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung, nachdem das Bundesumweltministerium und das Bundesjustizministerium einer Zustimmung widersprochen hatten. Wie Forschungs-, Landwirtschafts- und Umweltministerium darauf reagieren, lesen Sie im Agrifood.Table. Henrike Schirmacher

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Christian Lindner. "Ist die FDP noch zu retten, Herr Lindner?"

Für die einen ist Christian Lindner der Mann, der die Ampel-Koalition zerstört hat. Für die anderen ist er der letzte aufrechte Liberale. Wie sieht der ehemalige FDP-Bundesvorsitzende die schwarz-rote Koalition? Wie sieht er die eigenen Fehler in der Ampel-Zeit? Darüber diskutieren Michael Bröcker und der frühere Finanzminister im Podcast. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier.

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Heads

Frank Sell ist Betriebsratschef bei Bosch. Der Konzern will allein in der Autosparte 22.000 Stellen streichen, seit Wochen verhandelt Sell über die Details und erwartet für Januar Lösungen. Die EU-Vorschläge zum Verbrenner-Aus hält er für „Augenwischerei“. Sie würden der Zuliefererindustrie, die für 75 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich sei, nicht helfen. (FAZ)

Axel Fischer ist festgenommen worden. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete steht seit Januar wegen Bestechungsvorwürfen in der sogenannten Aserbaidschan-Affäre vor Gericht. Weil er zuletzt wiederholt nicht zum Prozess in München erschien, hat das dortige Oberlandesgericht Haftbefehl gegen ihn erlassen. (Spiegel)

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Best of Table

Agrifood.Table: Rainer gegen Zuckersteuer. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) plant eine Bundesratsinitiative für eine bundesweite Zuckersteuer. Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) lehnt den Vorschlag ab. Worauf er stattdessen setzt, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Mehrwertsteuer in der Gastronomie sinkt. Der Bundesrat hat grünes Licht für das Vorhaben gegeben, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent zu senken. Was Manuela Schwesig und Markus Söder dazu sagen, lesen Sie hier.

Europe.Table: Skandale treiben Sánchez in die Enge. Die Regierung des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez steckt in ihrer bislang schwersten Krise: Mutmaßliche Korruptionsfälle betreffen Schmiergelder in bis zu fünf Ministerien. Wie die Skandale auch an den Urnen Wirkung zeigen, lesen Sie hier.

Africa.Table: Wie sich Äthiopien als Klimavorreiter profilieren will. Äthiopien ist eines der wenigen Länder weltweit, das den Import von Benzin- und Dieselautos verboten hat und stattdessen auf E-Fahrzeuge setzt. Wie das Land damit zum Vorbild auf dem Kontinent werden will, lesen Sie hier.

Africa.Table: Von Westafrikas Zivilgesellschaft lernen. Deutschland sollte sich stärker auf bewährte Formen der Entwicklungsarbeit fokussieren, meinen Stella Voutta und Lukas Drammeh von der Robert Bosch Stiftung. Wie sich die deutsche Entwicklungspolitik dabei an westafrikanischen Friedensaktivisten orientieren könnte, lesen Sie hier.

China.Table: Die Genese von Exportkontrollen als politisches Instrument. Peking kannte die strategische Bedeutung seiner Seltenen Erden bereits in den 1960er Jahren. Doch erst in diesem Jahr wurden Exportkontrollen zum Machtmittel mit enormer Hebelwirkung. Woran das liegt, lesen Sie hier.

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Must-Reads

Taz: SPD-Mitglieder begehren gegen Bürgergeld-Verschärfung auf. Ein Mitgliederbegehren hat die nötige Unterschriftenzahl von einem Prozent der 365.000 SPD-Mitglieder erhalten. Wenn binnen drei Monaten 20 Prozent ihre Unterstützung erklären und der Vorstand sich dagegen stellt, folgt eine Mitgliederabstimmung; für den Vorstand und allen voran Bärbel Bas ein heftiges Dilemma. („Die SPD wird das Bürgergeld nicht los“)

FAZ: Brücken-Schnellbau als Infrastruktur-Vorbild. Friedrich Merz und Hendrik Wüst haben die Rahmedetalbrücke nahe Lüdenscheid wiedereröffnet – schneller als erwartet. Merz sagte, normal rechne man in so einem Fall mit acht bis zehn Jahren. Die Brücke war wegen Baufälligkeit Ende 2021 gesperrt und 2023 gesprengt worden. Patrick Schnieder sieht das Vorhaben als Vorbild für Projekte im ganzen Land. („Brückenbau als Tempovorbild“)

Handelsblatt: Konzerne kämpfen mit eigener Bürokratie. Die Zentralen seien „vielerorts aufgebläht und passen nicht mehr zum operativen Geschäft, das rückläufig ist oder sich komplett verändert “, sagt der Chef einer Managementberatung. Laut Analysen der Unternehmensberatung Roland Berger arbeiten dieselben Konzerne in der Verwaltung in den USA und China, zum Teil auch in Europa, produktiver als in Deutschland. („Zittern in den Zentralen“)

Tagesspiegel: Verfassungsschutz warnt vor massiven iranischen Cyberattacken. Ausgespäht würden neben Oppositionellen auch jüdische Einrichtungen oder Akteure, die sich mit Menschen-, Frauen- oder LGBTQ-Rechten im Iran befassen. Beim Erstkontakt gäben sich die Angreifenden oft als Presse oder Thinktanks aus, schmeichelten mit Bitten um Expertise und schleusten etwa Schadsoftware in Form eines Links für eine Videokonferenz ein. („Verfassungsschutz warnt vor laufenden Cyberangriffen“)

Tagesspiegel: Berliner Verwaltungsreform lässt auf sich warten. Das Ende des langwierigen Behördenpingpongs gehört zu den Versprechen von Kai Wegner und dauert doch erheblich länger als angesetzt. Zwei wesentliche Meilensteine für die Reform der Verwaltung sollten bis Ende 2025 vorliegen. Nun ist aber weiter unklar, wann der allgemeine Zuständigkeitskatalog und das für die Bezirksfinanzen zentrale Konnexitätsgesetz kommen. („Reform wird zur Geduldsprobe“)

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Schlagzeilen von morgen

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Wir sind die Fair-zu-Jugendlichen-Versicherung. Weil wir die wachsende Zahl älterer Menschen versorgen können, ohne die Jüngeren damit zu belasten. Dafür bilden wir von Beginn an Rücklagen, die stetig Zinsen einbringen. Für unsere Versicherten haben wir so bereits über 340 Milliarden Euro zurückgelegt, um ihre mit dem Alter steigenden Behandlungskosten abzusichern. (mehr auf pkv.de)

Meistgelesenes von heute

Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Matthias Werner, Hilfsorganisation Eufomeda: Welche Medizinhilfe braucht die Ukraine?

7:15 Uhr: Jacques Tilly, Bildhauer: Strafverfahren wegen Putin-kritischer Karnevalswagen
8:10 Uhr: Jean-Claude Juncker, Ex-EU-Kommissionspräsident: Wie steht es um Europa?

ZDF

7 Uhr: Andrij Melnyk, Ständiger Vertreter der Ukraine bei den UN: Situation vor Ort

8 Uhr: Dirk Wiese, Erster PGF der SPD-Fraktion: Bilanz, Reformen, Prioritäten

8:30 Uhr: Christof Johnen, Deutsches Rotes Kreuz: Krisen weltweit

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Geburtstage von morgen

Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWE (CDU), 47

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Nachttisch

Doku "Demokratie unter Druck"

Unser Tipp führt Sie heute in den Bundestag. Die Dokumentation begleitet mehrere Journalistinnen und Journalisten bei ihrer Berichterstattung rund um die zentralen Ereignisse seit dem Ende der Ampel-Koalition. Angefangen bei der Vertrauensfrage von Olaf Scholz im Dezember 2024 über die im ersten Versuch gescheiterte Wahl von Friedrich Merz bis zum Start der jetzt amtierenden Koalition von Union und SPD. Man ist an verschiedenen Stellen hinter den Kulissen dabei – etwa beim Vor- und Nachgespräch zu einem Radiointerview mit Merz sowie bei den Gesprächen im Parlament rund um die abgesagte Wahl von Frauke Brosius-Gersdorf ans Bundesverfassungsgericht. Okan Bellikli

Demokratie unter Druck – Ein Jahr im Bundestag | ARD

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Manuel Berkel, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Daniel Friesen, Franziska Klemenz, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Fabian Peltsch und Sara Sievert mitgewirkt.

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