Eine Abkopplung der EU und Deutschland von China im Zuge geopolitischer Auseinandersetzungen käme der deutschen Wirtschaft knapp sechsmal so teuer wie der Brexit, lautet das Ergebnis einer Studie des ifo Instituts im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw). De-Globalisierung mache uns ärmer, sagt Studien-Autor Florian Dorn. Doch es gibt Möglichkeiten, die Verluste deutlich abzufedern. Mit dem ifo-Ökonomen sprach Felix Lee.
Von Felix Lee
        Nancy Pelosi bekam nicht nur Zustimmung für ihre Reise nach Taiwan. Vor allem aus Asien, aber auch aus anderen Teil der Welt, hagelte es Kritik. Der Vorwurf: Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses habe aus Eigeninteresse die geopolitische Stabiltät ins Wanken gebracht. Auch weil der Nationalismus in China zunimmt, könnte sich Peking zu Wiedergutmachung dafür gezwungen sehen, dass es Pelosi gewähren ließ.
Von Frank Sieren
        Die Auswirkungen der Pelosi-Reise betreffen nicht nur China und Taiwan, sondern auch alle anderen Nachbarländer. Vor allem Japan gerät in die Konfliktzone. Die Asean-Staaten kritisieren China und die Reise der US-Politikerin.
Von Christiane Kuehl
        Der prominente Politologe Minxin Pei erklärt die Gründe für das heftige Säbelrasseln in der Taiwanstraße: China will ein Stoppsignal setzen, weil es die schrittweise Verschiebung der US-Position zugunsten Taiwans nicht tolerieren kann. Das birgt Gefahren, denn den Beteiligten könnte die Kontrolle über die Situation entgleiten. Ein direkter Angriff auf Taiwan ist derzeit dagegen unwahrscheinlich, denn Xi Jinping strebt durchaus keine Vereinigung um jeden Preis an.
Von Redaktion Table
        China hat seine Drohungen wahr gemacht und mehrere Militärmanöver um Taiwan begonnen. Die Aktionen stellen eine neue Eskalationsstufe dar. In Taiwan reagieren die meisten Menschen jedoch gewohnt gelassen. Das Militär gab sich vorsichtig-abwehrbereit. Einige Hardliner fordern härtere Gegenmaßnahmen.
Von David Demes
        
        Die Politikwissenschaftlerin Angela Stanzel befürwortet die Pelosi-Reise grundsätzlich: Solche Besuche senden ein klares Zeichen, dass die USA weiter fest an Taiwans Seite stehen. Dennoch sieht sie in der Aktion auch eine "PR-Show" für Pelosi, die durch einen fatalen Fehler des Militärs durchaus noch Folgen haben könnte. Mit Stanzel sprach Michael Radunski.
Von Michael Radunski
        Der Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan erhält Zustimmung auch aus Deutschland. Dem chinesischen Außenministerium ist das Anlass genug, die Botschafterin einzubestellen. Wie die USA bekennt sich zwar auch die Bundesregierung zur Ein-China-Politik. Doch der Widerstand gegen Pekings Kriegsgeheul wächst.
Von Marcel Grzanna
        In China und anderen Ländern warteten Hunderttausende Menschen gespannt, was nach Nancy Pelosis Landung auf Taiwan geschehen würde. In Taiwan selbst ließen sich die Bürger dagegen nicht allzu sehr aus der Ruhe bringen. Unser Autor David Demes hat sich vor Ort auf der Insel umgehört.
Von David Demes