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Kritische Infrastruktur

Analyse

JadeWeserPort: Weshalb China seine Liebe zu einem deutschen Tiefwasserhafen entdeckt

Neue Verbindungen nach China sollen den Container-Umschlag des JadeWeserPort (JWP) in Wilhelmshaven erhöhen. Die Partner bezeichnen den Standort bereits als Teil der ‚Neuen Seidenstraße'. Dabei ist Deutschland kein Mitglied der Initiative. Die Rhetorik kommt in China dennoch gut an, zumal die neue Direktverbindung eine wertvolle Alternative für Peking in einem drohenden Zank um den Panamakanal schafft.

Von Christian Domke Seidel

Analyse

China-Strategie: Diese Hürden warten auf die neue Bundesregierung

Außenministerin Annalena Baerbock sieht sich bestärkt darin, China künftig deutlicher die Grenzen aufzuzeigen. Die China-Strategie der Bundesregierung sei kein Sprint, sondern ein Marathon. Doch nach dem Koalitionsbruch stellt sich die Frage: Wer soll den Marathon laufen?

Von Angela Köckritz

Analyse

Verteidigungsausgaben: Trump befeuert Diskussion in Europa

Die EU-Staaten werden erstmals bei einem speziellen Verteidigungsgipfel diskutieren, wie Europa mehr für seine Sicherheit tun kann. Und Mark Rutte macht deutlich, dass das Zwei-Prozent-Ziel bei den Rüstungsausgaben definitiv Vergangenheit ist.

Von Stephan Israel

Table.Standpunkt

Zeitenwende: Im Cyber- und Informationsraum muss die Wende noch kommen

Die sicherheitspolitische Zeitenwende 2022 hat alte Gewohnheiten wie die Abhängigkeit von Russland und mangelnde Verteidigungsinvestitionen infrage gestellt. Doch im Cyber- und Informationsraum blieb diese Wende aus. Die nächste Bundesregierung muss sich an EU-Partnern orientieren, die bereits weiter sind.

Von Wilhelmine Stenglin

News

Bundeswehr stellt eigene Division für den Heimatschutz auf

Um im Spannungs- und Verteidigungsfall Infrastruktur und militärisch wichtige Einrichtungen schützen zu können, stellt die Bundeswehr einen neuen Großverband auf. Die Heimatschutzdivision wird dem Heer unterstellt sein.

Von Lisa-Martina Klein

News

EU-Kommission zahlt Ukraine erste Tranche von drei Milliarden Euro

Ein wichtiges Signal vor dem Amtsantritt von Donald Trump: Die EU-Kommission hat der Ukraine eine erste Tranche von drei Milliarden Euro ausbezahlt, die im Rahmen der G7-Initiative mit den Zinsgewinnen des eingefrorenen russischen Staatsvermögens abgesichert ist.

Von Stephan Israel

Offshore-Windparks können kostengünstiger sein, wenn sie an mehrere Länder angeschlossen werden.
News

Nato verstärkt Präsenz in der Ostsee

Die Nato verstärkt ihre Präsenz in der Ostsee als Reaktion auf die mutmaßlichen Sabotagevorfälle an maritimer Unterwasserinfrastrukturen im November und Dezember.

Von Lisa-Martina Klein

Cyberangriff
News

Cyberangriffe: Chinesische Hacker werden immer aktiver

Chinesische Hacker attackieren die Pazifikinsel Guam, auf der sich ein bedeutender militärischer Außenposten der US-Armee befindet. Taiwan verzeichnete 2,4 Millionen Angriffe täglich auf Regierungswebseiten im vergangenen Jahr, das sind doppelt so viele wie im Jahr davor.

Von Angela Köckritz

News

Unterseekabel: Taiwan bittet Südkorea um Hilfe

Taiwan hat einem Bericht der Financial Times zufolge Seoul um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten, nachdem vor der nördlichen Küste Taiwans ein Unterseekabel beschädigt worden ist. Es verbindet Taiwan mit den USA.

Von

Kritische Infrastruktur (KRITIS) sind essenzielle Systeme und Einrichtungen, die das Funktionieren moderner Gesellschaften gewährleisten. Ihr Schutz ist von höchster Priorität, da ihre Beeinträchtigung oder Zerstörung gravierende Folgen für Wirtschaft, öffentliche Sicherheit und das tägliche Leben haben kann. Die zunehmende Digitalisierung, geopolitische Unsicherheiten und der Klimawandel machen eine kontinuierliche Anpassung der Schutzmaßnahmen erforderlich. Lesen Sie hier alle News zum Thema Kritische Infrastruktur von der Table.Briefings-Redaktion.

Was ist kritische Infrastruktur in der EU?

In der Europäischen Union (EU) definiert die Richtlinie 2008/114/EG

kritische Infrastrukturen

als „jene Einrichtungen, Systeme oder Teile davon, die für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen notwendig sind“. Diese Definition umfasst Sektoren wie Energie, Wasser, Transport, Finanzwesen und Kommunikation. Mit der Richtlinie zur Resilienz kritischer Einrichtungen (CER-Richtlinie), die ab 2024 in Kraft tritt, werden die Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, nationale Strategien zur Erhöhung der Resilienz kritischer Infrastrukturen zu entwickeln. Zudem wurde mit der NIS-2-Richtlinie die Cybersicherheit als essenzieller Bestandteil des KRITIS-Schutzes hervorgehoben.Ein weiteres wichtiges Element der EU-weiten Schutzstrategie ist die Europäische Cybersicherheitsstrategie, die Maßnahmen zur Stärkung der digitalen Infrastruktur vorsieht. Diese beinhaltet unter anderem die Einführung von Mindeststandards für kritische IT-Systeme, die Förderung internationaler Zusammenarbeit und die Entwicklung von Krisenreaktionsmechanismen im Falle eines großflächigen Cyberangriffs. 

Was ist kritische Infrastruktur in Deutschland?

Die Identifikation und Regulierung der

kritischen Infrastruktur

in Deutschland unterliegt dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz). Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führt die sogenannte „

BSI kritische Infrastruktur Liste“

, die regelmäßig aktualisiert wird. Zu den Sektoren gehören: 

Um Betreiber

kritischer Infrastrukturen

zu verpflichten, ihre Systeme widerstandsfähiger gegen Angriffe und Ausfälle zu machen, wurde 2021 das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 eingeführt. Es sieht höhere Anforderungen an Cybersicherheit und Meldepflichten für Vorfälle vor. Auch die KRITIS-Verordnung legt fest, welche Unternehmen als Betreiber kritischer Infrastrukturen gelten und welche Sicherheitsmaßnahmen sie umsetzen müssen. Hierbei spielen regelmäßige Risikoanalysen und Sicherheitsüberprüfungen eine zentrale Rolle. 

Warum ist der Schutz kritischer Infrastrukturen wichtig?

Kritische Infrastrukturen

sind zentrale Elemente einer funktionierenden Gesellschaft. Ihr Ausfall kann weitreichende Konsequenzen haben, die sich auf Wirtschaft, öffentliche Sicherheit und soziale Ordnung auswirken. Besonders in den letzten Jahren sind Bedrohungen durch Cyberangriffe, Naturkatastrophen und geopolitische Spannungen gestiegen. Beispiele für KRITIS-relevante Vorfälle sind:

Auch hybride Bedrohungen, die eine Kombination aus physischen und digitalen Angriffen umfassen, werden zunehmend zu einem Problem. So sind beispielsweise koordinierte Attacken auf Stromnetze in Kombination mit Cyberangriffen auf Kommunikationssysteme denkbar, was in großem Maßstab zu Chaos und Instabilität führen könnte. 

Schutzmaßnahmen und Herausforderungen

Zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit

kritischer Infrastrukturen

setzen Behörden und Unternehmen auf mehrere Schutzstrategien: 

Ein weiteres wichtiges Konzept ist die Notfallplanung. Betreiber

kritischer Infrastrukturen

sind dazu verpflichtet, umfassende Notfallpläne zu erstellen, die Maßnahmen für den Fall eines großflächigen Ausfalls definieren. Dazu gehört die Zusammenarbeit mit Behörden, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können. Der Schutz

kritischer Infrastrukturen

ist eine stetige Herausforderung, die mit zunehmender Digitalisierung und globalen Risiken immer komplexer wird. Unternehmen und Behörden müssen verstärkt in Cybersicherheit, physische Schutzmaßnahmen und resiliente Strukturen investieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen EU-Staaten, nationalen Behörden und privaten Betreibern bleibt essenziell, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Krisensituationen erfolgreich zu bewältigen. Neue gesetzliche Regelungen und fortschrittliche Technologien können dazu beitragen, die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu erhöhen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Bedrohungen zu verbessern.